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Dieser Artikel behandelt das Musikinstrument Tuba zu anderen Bedeutungen siehe Tuba Begriffsklarung Die Tuba lateinisch fur Rohr Rohre Mehrzahl Tuben oder Tubas 1 ist das tiefste aller Blechblasinstrumente Sie hat ein nach oben gerichtetes Schallstuck drei bis sieben Ventile und wird mit einem Bechermundstuck gespielt Sie zahlt infolge ihrer weiten Mensur und des entsprechend stark konisch verlaufenden im Allgemeinen aus Messing gefertigten Rohrs zur Familie der Bugelhorner Tubaenglisch italienisch franzosisch tubaHistorische um 1900 und moderne 2004 F TubaKlassifikation Aerophon BlechblasinstrumentTonumfangVorlage Infobox Musikinstrument Wartung Parameter Klangbeispiel fehltVerwandte Instrumente Ophikleide Baritonhorn Tenorhorn EuphoniumMusikerListe von Tubisten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik und Stimmungen 3 Bauformen 4 Besetzung in Orchesterformationen 5 Kompositionen fur Tuba Auswahl 6 Welt Tuba Tag 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Tuba war im Romischen Reich die Bezeichnung fur ein Blasinstrument aus Messing oder Bronze Es besass die Form einer geraden langgestreckten Rohre mit schmalem Schallbecher ahnlich einer Fanfare und entsprach wahrscheinlich der griechischen Salpinx nbsp Moritz Wieprecht Basstuba in F 1835Heute versteht man unter einer Tuba das Bassinstrument der Familie der Bugelhorner Die ersten Tuben wurden in Berlin um 1835 kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik entwickelt Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz erhielten in diesem Jahr ein Patent auf eine Basstuba in F mit funf Ventilen 2 Die Kontrabasstuba in B und C wurde 1845 von Vaclav Frantisek Cerveny entwickelt und 1846 patentiert 3 Dank ihres vorteilhafteren Klangs und der praziseren Intonation ersetzte dieses Instrument in Orchestern schon bald ihre Vorlaufer den Serpent beziehungsweise das Basshorn und die Ophikleide Im Orchester werden Basstuba und Kontrabasstuba gleichermassen verwendet Die Tuba ist im Orchester meistens einfach seltener auch zweifach besetzt Ob eine Partie mit der Bass oder Kontrabasstuba gespielt wird entscheidet meist der Tubist selbst anhand von Gesichtspunkten wie etwa der geforderten Tonlage Lautstarke oder Klangfarbe dem Wunsch des Dirigenten der Raumakustik und ahnlichem Einige Komponisten wie etwa Richard Wagner schreiben die Bauform jedoch vor Ein Orchestertubist muss im deutschsprachigen Raum beide Bauformen virtuos beherrschen In den skandinavischen Landern in England Frankreich und weiten Teilen Amerikas sowie in Australien wird hauptsachlich die Kontrabasstuba in C verwendet Die Alternative zur Basstuba in F bildet in diesen Landern eine Es Tuba Im Blasorchester sowohl volkstumlicher als auch sinfonischer Pragung Concert Band werden meist mindestens zwei Tuben besetzt Wenn diese nicht unisono spielen befinden sie sich in der Regel in der Oktave zueinander Im Jazz nahm die Tuba bis etwa 1925 die Bassrolle wahr bevor sie vom Kontrabass abgelost wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte sie im Amateur Dixieland ein Comeback 4 Technik und Stimmungen Bearbeiten nbsp Kontrabasstuba in BDas Hauptmerkmal der Tuba ist die starke Erweiterung des Rohrs weite Mensur in einem Verhaltnis von bis zu 1 20 vom Mundstuck bis zum Schallstuck des Instrumentes Im Sitzen ruht die Tuba auf den Oberschenkeln des Blasers bei kleineren Tubisten mit besonders grossen Instrumenten auch auf dem Stuhl selbst Zum Spiel im Stand ist ein spezieller Stander ein Schultergurt oder ein Tubagurtel Tubabelt erforderlich Der Trichter weist in der Regel nach oben und meist leicht nach links bei Ausfuhrung mit Drehventilen bzw nach rechts bei Ausfuhrung mit Perinet Ventilen vom Spieler aus gesehen Die Finger der rechten Hand liegen auf den ersten drei bis funf Ventilen Mit der linken Hand wird das Instrument gestutzt und je nach Konstruktion werden bis zu drei weitere Ventile die der besseren Intonation dienen gedruckt Die Tuba wird mit einem Kesselmundstuck gespielt Die Naturtone der B Tuba sind B2 B1 F B d f as b c1 d1 e1 f1 usw Es Tuba Es1 Es B es g b des1 es1 f1 g1 a1 b1 usw F Tuba F1 F c f a c1 es1 f1 g1 a1 h1 c2 usw Die in Klammern genannten Tone sind nur bedingt verwendbar da sie deutlich von den entsprechenden gleichstufig gestimmten Tonen abweichen Der Grundton oder tiefste Naturton wird auch als Pedalton bezeichnet Dieser ist nur deshalb auf der Tuba intonierbar da sie eine weite Mensur aufweist In der Praxis benotigt der Spieler sehr viel Luft und seine Atemstutze um die stehende Welle des Grundtons in der Tuba anzuregen Die Tuba besitzt einen nutzbaren Tonumfang von mehr als vier Oktaven Die Notationsweise ist im internationalen Vergleich nicht einheitlich In Deutschland Italien und England wird klingend also nicht transponierend im Bassschlussel notiert In Frankreich Belgien und den Niederlanden wird transponierend im Bassschlussel notiert Basstuba in F klingt eine Quinte tiefer als notiert In der Schweiz wird transponierend im Violinschlussel notiert Basstuba in F klingt eine Oktave plus Quinte tiefer als notiert 5 Bauformen Bearbeiten nbsp Kaiserbass nbsp Normale Tuba und Marschtuba nbsp Tuba in gestreckter Form MarkneukirchenBasstuba in Es oder F Sie stellt die gebrauchlichste Bauweise der Tuba dar hat eine Rohrlange von etwa 398 cm und etwa die gleiche Lage wie der Kontrabass und das Fagott Kontrabasstuba in B oder C Grosste und tiefste der gebrauchlichen Tuben mit einer Rohrlange von etwa 541 cm Eine sehr weit mensurierte Form der Kontrabasstuba in B ist der sogenannte Kaiserbass Diese Tuba in B besitzt eine Grundrohrlange von 580 cm einschliesslich aller Ventilbogen verlangert man die schwingende Luftsaule auf 966 cm ohne Quartventil Doppeltuba in B F oder C F Kombination aus Bass und Kontrabasstuba mit Stimmventil als zusatzliches Umschaltventil Subkontrabasstuba in B Dieses Instrument klingt nochmals eine Oktave tiefer als die B Kontrabasstuba Der tiefste Naturton ist das B3 Damit reichen die tiefsten Tone des Instruments bereits in die unterhalb der Horgrenze liegende Subsubkontraoktave Subkontrabasstuben werden nur sehr selten als Einzelauftrage gebaut Die Grundrohrlange betragt 1160 cm mit allen Ventilbogen enorme 1932 cm ohne Quartventil Bombardon bezeichnet heute verallgemeinernd eine tiefe kraftige Basstuba Der Wiener Instrumentenbauer Joh Riedl benannte 1820 so seine zwolfklappige Ophikleide Durch Einbau von Ventilen umging er spater das Patent von Carl Wilhelm Moritz und kreierte damit ein engmensuriertes durchgehend konisches Bassinstrument Vor allem im volkstumlichen und literarischen Bereich verfestigte sich bis heute diese Benennung Helikon meist in Es gestimmt Um den Oberkorper liegend umgehangt gespielte Bass oder Kontrabasstuba mit annahernd kreisformig gewundenem Rohr das in Blaskapellen und fruher in kirchlichen Posaunenchoren verwendet wird und vermutlich zuerst im Jahr 1845 in Russland gebaut wurde Auch Reiterinstrument des Militars grosser sonorer Klang Sousaphon Abwandlung des Helikons mit etwas grosserem und nach vorn gebogenem Schalltrichter meist als zweiteiliges Instrument verwendet Maschine Korpus Trichter Die Urform des Sousaphon mit nach oben zeigendem Trichter wurde durch John Philip Sousa fur die Brass und Bigbands des amerikanischen Militars angeregt da Sousa den Bass klanglich besser verteilen wollte Als Tornistertuba wird eine ab ungefahr 1908 verwendete Tuba genannt deren enge Wicklung ein kleines Instrument ergab das fur Militarmusiker konstruiert wurde Durch die kompakte Bauweise wurde gewahrleistet dass die Regimentsmusiken Osterreich Ungarns ihre Bassinstrumente ins Feld bzw ins Manover im so genannten Infanterietornister mitnehmen konnten Als Marschtuba oder Marching Tuba wird eine Tuba bezeichnet die den ublichen Bugel aufweist jedoch ein angepasstes Mundrohr besitzt um sie auf der rechten Schulter liegend zu spielen wobei der Schallbecher nach vorne ausgerichtet ist Diese Bauform wird bevorzugt in der Militarmusik nicht innerhalb der Bundeswehr oder in Marching Bands verwendet Die Wagnertuba auch Wagnertube Horntuba Ringtuba oder Rheingoldtuba zahlt zur Gattung der Waldhorner Kurioses Eine Tuba in gestreckter Form ohne Ventile befindet sich im Musikinstrumenten Museum Markneukirchen Das uberdimensionale Schallstuck wurde 1913 von einem Markneukirchner Meister als Meisterstuck gefertigt Als Schaustuck gedacht wurde das spielbare Instrument auf Festumzugen mitgefuhrt Besetzung in Orchesterformationen Bearbeiten nbsp Tubist der New Yorker Philharmoniker 1917 Am 8 Juli 2007 musizierten 286 Tuba Spieler gemeinsam in Winterstettenstadt Sie stellten damit einen neuen Guinness Weltrekord auf Kompositionen fur Tuba Auswahl Bearbeiten nbsp Tubaspieler Plastik von Arne Ranslet in Hamburg Harburg 1982Kalevi Aho Konzert fur Tuba und Orchester 2000 01 Malcolm Arnold Fantasy for Tuba solo Alexander Arutjunjan Konzert fur Tuba und Orchester 1992 Leonard Bernstein Waltz for Mippy III Eugene Bozza Concertino pour Tuba en Ut et orchester ou piano Franz Cibulka Konzert fur Tubaquartett Crister Danielsson Capriccio da Camera Concertante Suite Morton Feldman Durations 3 fur Tuba Violine und Klavier 1961 Stephan Foremny Sonatine fur Tuba und Klavier 1983 Allegretto fur Tuba und Klavier 2002 Von Alpha bis Omega 24 leichte Stucke fur Trompete in B und Tuba in C 2004 Kurt Gable Tuba Concerto Espanol Wolfgang Gieron Konzert fur Tuba und Orchester d moll 2015 John Golland Tuba Concerto op 46 1980 Edward Gregson Concerto for Tuba and Brass Band Alarum for Solo Tuba Paul Hindemith Sonate fur Basstuba und Klavier 1955 Joseph Horovitz Concerto for Tuba and Brass Band Bertold Hummel Sonatine fur Basstuba und Klavier op 81a 1983 Bertold Hummel 3 Bagatellen fur Tuba und Klavier op 95h 1993 Julius Jacobsen Tuba buffo concerto for Tuba Tuba Ballet Dirk Michael Kirsch Concerto op 11 fur Tuba und Orchester 2003 Erland von Koch Monolog No 9 Gunter Kochan Sieben Miniaturen fur vier Tuben 1977 Helmut Lachenmann Harmonica Musik fur Orchester mit Solo Tuba 1981 83 Alexei Konstantinowitsch Lebedew Konzert a moll Wilfried Lingenberg Elegie fur Tuba und Orgel 2002 Jean Francois Michel Spielstuck fur Tuba Rodney Newton Capriccio Bo Nilsson Bass for solo Tuba and Percussion Krzysztof Penderecki Capriccio Marco Putz Chapters of Life Tuba Concerto Konzert fur Tuba und Orchester Blasorchester Hartmut Schmidt Konzert fur Tuba und Orchester Walter Sears Sonatine fur Tuba und Piano Roger Steptoe Tuba Concerto 1983 Alexander Tcherepnin Andante for Tuba or Trombone and Piano op 64 1950 Frankfurt M P Belaieff Klemens Vereno Sonata profonda fur sechs Tuben 4 Basstuben in F 2 Kontrabasstuben in B 2007 Franz Watz Concerto fur Tuba und Blasorchester Ralph Vaughan Williams Concerto for Tuba and Orchestra f moll Alec Wilder Suite No 1 for Tuba und Piano Effie Suite John Williams Tuba Concerto 1985 Welt Tuba Tag BearbeitenIm Jahr 1979 rief der amerikanische Musiker Joel Day den International Tuba Day aus der seit dem Jahr 1982 jahrlich am ersten Freitag im Mai begangen wird 6 Am Welt Tuba Tag finden Konzerte Vortrage und Ausstellungen rund um das Instrument statt Laut Joel Day findet der Tubist nicht das Mass an Respekt und Anerkennung das ihm zustehen wurde Die Tuba werde oftmals als unwichtig abgetan und als imposantes Anhangsel angesehen Siehe auch BearbeitenListe von TubistenLiteratur BearbeitenR Winston Morris Edward R Goldstein The Tuba Source Book Indiana University Press Bloomington 1996 ISBN 0 253 32889 6 Hans Kunitz Die Instrumentation Ein Hand und Lehrbuch Bd 9 Die Tuba Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 1994 ISBN 3 7651 1020 5 Wieland Ziegenrucker Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1977 Taschenbuchausgabe Wilhelm Goldmann Verlag Munchen und Musikverlag B Schott s Sohne Mainz 1979 ISBN 3 442 33003 3 S 176 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuba Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tuba Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen umfassende Diskographie Memento vom 3 August 2001 im Internet Archive Website des Welt Tuba Tages englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tuba In duden de Abgerufen am 10 Marz 2017 The Art of Tuba and Euphonium Playing Alfred Music Publishing ISBN 978 1 4574 0438 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche 1 www schneideruwe de Tubahistorien Seite Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 2 M Z rororo Sachbuch Bd 16513 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16513 9 Winfried Pape Instrumentenhandbuch Streich Zupf Blas und Schlaginstrumenten in Tabellenform TB 264 Theoretica Band 11 2 Auflage Musikverlag Hans Gerig Koln 1976 1 Auflage 1971 ISBN 3 87252 055 5 S 148 Joel Day The History of International Tuba Day 1996 abgerufen am 18 September 2013 englisch Normdaten Sachbegriff GND 4061130 9 lobid OGND AKS NDL 00577671 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuba amp oldid 238699526