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Dieser Artikel behandelt den Musiker Joseph Horovitz fur den gleichnamigen Orientalisten siehe Josef Horovitz Joseph Horovitz geb 26 Mai 1926 in Wien Osterreich gest 9 Februar 2022 in London 1 war ein britischer Komponist und Dirigent osterreichischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Werke Auswahl 3 1 Werke fur Orchester 3 2 Werke fur Blasorchester und Brass Bands 3 3 Andere Werke 3 4 Kammermusik 3 5 Film und Fernsehmusik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoseph Horovitz Sohn des Verlegers Bela Horovitz und dessen Ehefrau Lotte geb Beller erhielt als Kind Musikunterricht und besuchte ab 1936 das Akademische Gymnasium in Wien Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurde er aufgrund seiner judischen Herkunft mit einer Vielzahl von Mitschulern unter dem zynischen Begriff Umschulung der Schule verwiesen Bereits am 15 Marz floh er mit seinen jungeren Schwestern Hannah und Elly und Verwandten uber Italien in die Schweiz wo er mit seinen von einem Auslandsaufenthalt nicht zuruckgekehrten Eltern wieder zusammentraf Mit seinem Vater erreichte er am 1 Mai 1938 Dover die restliche Familie konnte im Juni nach England emigrieren In London besuchte er die von Bruno Schindler mitbegrundete Regent s Park School Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Familie nach Oxford evakuiert wo er dann am New College moderne Sprachen Deutsch und Franzosisch sowie Musik studierte und beide Studienrichtungen 1947 mit einem Bachelor of Arts und Music abschloss Zu seinen dortigen Lehrern zahlte u a auch Egon Wellesz In Oxford leitete er zudem ein Orchester und gab fur die Streitkrafte Klavierabende 1948 ging er ans Royal College of Music in London und studierte bei Gordon Jacob Komposition bei Norman Del Mar erhielt er privaten Unterricht im Dirigieren Ab 1949 vervollstandigte er seine Studien der Komposition noch ein Jahr bei Nadia Boulanger in Paris das er sich durch Portratmalerei finanziert hatte Seine musikalische Laufbahn begann er 1950 als musikalischer Leiter der Bristol Old Vic Company in Bristol 1951 war er Ballettdirigent wahrend des Festival of Britain im Londoner Amphitheatre und arbeitete kurzfristig auch mit dem Ballets Russes zusammen Als stellvertretender Musikdirektor der Intimate Opera Company von 1952 bis 1963 unternahm er mit ihr Tourneen durch Europa und die USA Ausserdem dirigierte er bei den Musikfestspielen von Glyndebourne und Tanglewood Ab 1961 war Horovitz Professor fur Komposition am Royal College of Music in London ab 1981 als Fellow 1970 wurde er Prasidiumsmitglied der Composers Guild of Great Britain Er setzte sich auch fur Fragen des Urheberrechtes ein und gehorte von 1969 bis 1996 dem Vorstand der Performing Right Society an und war von 1981 bis 1989 Prasident des International Council of Composers and Lyricists Ab 1962 verlagerte er den Schwerpunkt seiner Tatigkeit zunehmend aufs Komponieren Sein Œuvre umfasst 16 Ballette worunter auch das bekannte Alice in Wonderland von 1953 zwei einaktige Opern The Dumb Wife Libretto Peter Shaffer und Gentleman s Island Libretto Gordon Snell Konzerte fur Violine Oboe Klarinette Fagott Trompete Euphonium Tuba und Percussion sowie ein sehr beliebtes und oft gespieltes Jazz Konzert fur Cembalo und Kammerorchester sind das auf Anregung von George Malcolm entstand Eine grossere Anzahl von Werken sind fur Blasorchester und Brass Bands geschrieben Internationale Bekanntheit erlangte er mit seinen Kompositionen fur das Fernsehen wie z B Musik und Kennmelodien zu Dokumentationen fur die Shakespeare Reihe The Tempest und Twelfth Night der BBC sowie Lillie Rumpole The Search for the Nile The Flight against Slavery Wessex Tales und Partners in Crime Detektei Blunt Zu seinen religiosen Vokalwerken gehoren die Psalmvertonung Sing unto the Lord a New Song 2 1971 das erste Auftragswerk eines judischen Komponisten fur den Chor der St Paul s Cathedral 1977 folgte das Oratorium Samson fur Gesang und Blasorchester ein Auftragswerk der National Brass Band Championships of Great Britain Horovitz erhielt auch Auftrage fur zeremonielle Musik bei koniglichen Besuchen und bei militarischen Anlassen Ab 1956 war er mit Anna Landau verheiratet und hatte mit ihr zwei Tochter Seine Schwester Hannah Horovitz 21 Oktober 1936 4 Marz 2010 war eine Konzertveranstalterin und betrieb eine Kunstleragentur mit der sie u a die Pianisten Andras Schiff Craig Sheppard oder Ilana Vered das Cleveland Quartet und den Flotisten Jean Pierre Rampal betreute 3 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1948 Farrar Preis des London Royal College of Music fur das einaktige Ballett The Emperor s Clothes 1959 Commonwealth Medal for composition 1961 Leverhulme Research Award 1975 Ivor Novello Award fur Captain Noah and his Floating Zoo 1978 Ivor Novello Award fur Lillie als bestes TV Thema 1981 Ehrenmitglied des Royal College of Music 1990 Gold Badge of Merit der British Academy of Songwriters Composers and Authors BASCA Heute Ivors Academy 4 1995 Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 5 2002 Nino Rota Preis 2007 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 2008 Cobbett Medal 2017 Ehrendoktorat des Royal College of Music London 2019 Ehrenmitgliedschaft des New College Oxford Ehrenmitglied des Osterreichischen KomponistenbundesWerke Auswahl BearbeitenWerke fur Orchester Bearbeiten 1948 Concertante for Clarinet and Strings 1963 Trumpet Concerto 1971 Sinfonietta for Light Orchestra 1972 Horizon Overture 1973 Valse 1976 Bassoon Concerto 1977 Jubilee Toy Symphony 1981 Clarinet Sonatina 1993 Oboe ConcertoWerke fur Blasorchester und Brass Bands Bearbeiten 1964 Three Pieces From Music Hall Suite fur Brass Band 1970 Sinfonietta fur Brass Band 1972 Euphonium Concerto fur Euphonium Solo und Blasorchester auch eine Fassung fur Brass Band 1975 The Dong with a Luminous Nose fur Brass Band 1977 Samson Oratorium fur Bariton gemischten Chor und Brass Band Text Smith Chris Judge UA am 8 Oktober 1977 in der Royal Albert Hall 6 1983 Ballet for Band fur Brass Band 1984 Bacchus on Blue Ridge Divertimento fur Blasorchester 1985 Concertino Classico fur 2 Kornetts oder Trompeten und Brass Band 1988 Wind Harp 1989 Tuba Concerto fur Tuba und Brass Band 1991 Fete galante fur Blasorchester 1992 Dance Suite 1990 Ad Astra An Elegy fur Blasorchester 1993 Commedia dell Arte A short symphonic poem fur Blasorchester 1994 Theme and Co Operation fur Brass BandAndere Werke Bearbeiten 1952 Les Femmes d Alger Ballett in 1 Akt 1953 The Dumb Wife komische Oper in 1 Akt 1953 Alice in Wonderland Ballett in 2 Akten 1958 Concerto for Dancers Ballett in 1 Akt 1958 Gentleman s Island Libretto Gordon Snell in Englisch oder Deutscher Sprache fur Tenor Bariton und Kammerorchester 1962 Fantasia on a Theme of Couperin fur ein Blaser Nonett 1965 Let s Make a Ballet Ballett in 1 Akt 1970 Captain Noah and his Floating Zoo Kantate Text Michael Flanders fur gemischten Chor mit Klavier Kontrabass und Percussion 1970 Lady Macbeth Szene fur Mezzosopran und Klavier 1971 Sing unto the Lord a New Song fur gemischten Chor 1980 Miss Carter Wore Pink Ballett in 1 AktKammermusik Bearbeiten 1949 Sonatina fur Oboe und Klavier op 3 UA 1957 1957 Quartet for oboe and strings op 18 fur Oboe und Streichtrio 1964 Music Hall Suite fur Blechblaser Quintett 1968 Brass Polka fur Blechblaser Quartett 1969 String Quartet No 5 uraufgefuhrt mit dem Amadeus QuartettFilm und Fernsehmusik Bearbeiten 1963 Tarzans Todesduell 1976 Das Bildnis des Dorian Gray 1978 Lillie Theme Kennmelodie fur die Fernsehserie uber das Leben der Schauspielerin Lillie Langtry 1978 1992 Rumpole von Old Bailey Rumpole of the Bailey Fernsehserie 43 Folgen 1980 The Tempest 7 1983 1984 Detektei Blunt Agatha Christie s Partners in Crime Fernsehserie 11 Folgen Literatur BearbeitenLexikoneintrageMalcolm Miller Horovitz Joseph In MGG Online Abonnement erforderlich Ernest Bradbury Malcolm Miller Horovitz Joseph In Stanley Sadie John Tyrrell George Grove Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians 29 Bande 2 erw und verb Aufl Macmillan Grove London New York 2001 doi 10 1093 gmo 9781561592630 article 13371 Joseph Horovitz im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Elisabeth Th Hilscher Fritz Horovitz Joseph In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Red Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert 3 Bande Hrsg Osterreichische Nationalbibliothek Band 1 K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 575 Wolfgang Suppan Lexikon des Blasmusikwesens Blasmusikverlag Fritz Schulz Freiburg im Breisgau 1976 S 342 Sonstige LiteraturWalter Pass Gerhard Scheit Wilhelm Svoboda Orpheus im Exil Die Vertreibung der osterreichischen Musik 1938 1945 Verlag fur Gesellschaftskritik Wien 1995 ISBN 3 85115 200 X S 409 Wolfgang Suppan Die Heimkehr dreier Mitteleuropaer Joseph Horovitz Karel Husa Alfred Reed In Osterreichische Musikzeitschrift Jg 52 Nr 7 1997 S 24 33 Hans Theodor Wohlfahrt Ernst ist das Leben heiter ist die Kunst Interview mit dem Ballettkomponisten Joseph Horovitz In Ballett Journal Das Tanzarchiv 34 Jg 1986 Nr 4 S 82 85 Christian Heindl Joseph Horovitz In Komponisten der Gegenwart 18 Nlfg edition text kritik Munchen 1999 Weblinks BearbeitenMedien von und uber Joseph Horovitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joseph Horovitz 1926 2022 auf der Seite des Musikverlags Wise Music Group Abgerufen am 13 Februar 2022 Joseph Horovitz in der Internet Movie Database englisch Joseph Horovitz bei Discogs Joseph Horovitz bei AllMusic englisch Joseph Horovitz und Werkverzeichnis in der Musikdatenbank von mica music austria Abgerufen am 13 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Joseph Horovitz 1926 2022 Wise Music Classical abgerufen am 11 Februar 2022 Psalm 96 1 EU Malcolm Miller Hannah Horovitz obituary In The Guardian 5 May 2010 Abgerufen am 13 Februar 2022 Gold Badge Awards 1990 Recipients Abgerufen am 13 Februar 2022 Goldenes Verdienstzeichen 1995 In Handbuch der Stadt Wien 1995 96 110 Jg II Teil S II 226 abgerufen am 13 Februar 2022 Eintrag im Performance History amp Archive der Royal Albert Hall Eintrag in der Film Datenbank der IMDbNormdaten Person GND 128639199 lobid OGND AKS LCCN n81028117 VIAF 74274253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Horovitz JosephKURZBESCHREIBUNG britischer Dirigent und Komponist osterreichischer HerkunftGEBURTSDATUM 26 Mai 1926GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 9 Februar 2022STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Horovitz amp oldid 238099560