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Die Basilica di San Domenico auch Basilica Cateriniana San Domenico genannt ist eine Bettelordenskirche in Siena Sie ist dem Grunder des Dominikanerordens geweiht aber auch mit der Verehrung der Hl Katharina von Siena eng verbunden Die Benennung als Basilika bezieht sich nicht auf den Bautyp sondern den ihr 1927 verliehenen kirchlichen Rang einer Basilica minor Luftbild der Basilika San Domenico in SienaDie Basilica di San Domenico vom Terzo di Citta gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Innere Ausstattung 4 1 Rechte Seite des Kirchenschiffs 4 2 Linke Seite des Kirchenschiffs 4 3 Querschiff mit Hauptaltar und Apsis 4 4 Kapellen 4 4 1 Die sechs Kapellen des Querschiffs 4 4 2 Cappella di Santa Caterina 4 4 3 Cappella delle Volte 5 Krypta 6 Kreuzgang 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche befindet sich am Rande des historischen Stadtkerns aber erst seit 1430 innerhalb der Stadtmauer von Siena an der Via Camporegio Die auf dem Colle di San Domenico am Campo Regio Konigsfeld liegende Basilika liegt im Stadtdrittel Terzo di Camollia in der Contrada Drago deren Hauptkirche sie neben der Chiesa di Santa Caterina del Paradiso ist Zum Gebaudekomplex gehoren neben der Kirche noch der Kapitelsaal die Sakristei das Refektorium das Dormitorium und der Kreuzgang Die Fassade zeigt auf die Piazza Madre Teresa di Calcutta und den Viale dei Mille das Kirchenschiff erstreckt sich uber dem Fontebranda Tal und die Krypta ist mit der Via Camporegio verbunden An der nordlichen Seite der Basilika liegt das Stadio Artemio Franchi dessen Sudkurve bis 2010 Curva San Domenico genannt wurde Geschichte Bearbeiten nbsp San Domenico mit Apsis und Querschiff von Fontebranda gesehenDie Kirche wurde ab 1226 von den Dominikanern im Auftrag der Seneser Familie Malavolti erbaut kurz nachdem der heilige Domingo de Guzman die Stadt besucht hatte um 1215 Zum Bau schenkten die Malavolti dem Dominikaner Gualtiero am 24 Marz 1226 Grundstucke ausserhalb der Stadtmauern am Campo Regio Von 1246 bis etwa 1300 entstand das Langhaus Die fur das Querhaus verwendeten Steine stammen von dem Stadtturm der Grafen d Elci Panocchieschi der 1338 im Terzo di Camollia einsturzte 1 Am 25 Mai 1352 fand in San Domenico die Beisetzung des Guidoriccio da Fogliano statt Die Bezeichnung Basilica Cateriniana bezieht sich auf Katharina von Siena eine dominikanische Heilige Nach dem Tod Katharinas 1380 in Rom brachte Raimund von Capua 1383 das Haupt und einen Finger der Heiligen zuruck nach Siena die sich nun in San Domenico befinden Im 14 Jahrhundert wurde die Kirche erweitert So entstand von 1417 bis 1420 ein zweites Dormitorium 1430 wurde der Kirchenbau in den Stadtmauerring von Siena einbezogen Der Campanile wurde von 1490 bis 1517 errichtet die Glocke aber bereits 1513 angebracht 1 1307 1443 und 1531 zogen Brande die Kirche in Mitleidenschaft Der Brand vom 4 Dezember 1531 verschonte die Reliquien der hl Katharina zerstorte aber die des sel Ambrogio Sansedonis 2 dessen Kapelle auf Kosten der Stadt durch Frate Magio 1287 entstand 1 Die Restaurierungsarbeiten nach dem Brand von 1531 wurden von Baldassare Peruzzi geleitet 3 Die Besetzung der Kirche durch die spanischen Milizen um Diego Hurtado de Mendoza 1503 1575 4 fur Karl V 1548 1552 fuhrte ebenfalls zu Beschadigungen da sie das Gotteshaus zur Festung ausbauten und hier ihr Lager aufschlugen 5 Die Kapelle der Verstorbenen der deutschen Nation entstand 1570 sie war vorher der heiligen Barbara geweiht Acht Jahre spater fand eine Konsekration durch den Seneser Erzbischof Francesco Bandini statt eine weitere Neukonsekration am 5 Juni 1647 durch den Seneser Erzbischof Ascanio II Piccolomini Wegen der haufigen Blitzeinschlage am Campanile wurde der Turmhelm 1694 abgetragen Zudem wurde der Campanile 1704 restauriert 1 Am 26 Mai 1798 richtete ein Erdbeben erhebliche Schaden an der Kirche an Durch diese musste der Campanile erheblich verkurzt werden 6 Die obere Klangarkade wurde 1802 abgetragen Das Gutachten zum Restaurierungsbedarf von 1888 stammt von Giuseppe Partini Papst Pius XI erhob die Kirche 1927 zur Basilica minor seit 1955 ist sie zudem Monumento nazionale Nationalmonument 1 Von 1941 bis 1962 wurde die Kirche grundsaniert und renoviert und im Zuge dessen vom Erzbischof Ismaele Mario Castellano erneut konsekriert 1 Architektur BearbeitenDie zuruckgenommene schmucklose Gestalt der in gotischer Zeit erbauten Saalkirche entspricht der von den Bettelorden gewollten Schlichtheit und der Funktion als Predigtraum Die Backsteinaussenhaut ist bewusst unverkleidet geblieben und nur wenig gegliedert Nur die Chorkapellen sind mit Gewolben ausgestattet aber schlicht rechteckig geschlossen Das Langhaus ist zwar von monumentaler Grosse verzichtet aber auf Seitenschiffe Der wenig gegliederte Einheitsraum zeigt deutlich seine Zweckbestimmung als Predigtkirche Quer und Langhaus sind mit einem offenen Dachstuhl geschlossen Fur den uber einem Abhang errichteten hoch aufragenden und zur Stadt hin ausgerichteten Chor mussten ahnlich wie beim Dom enorme Substruktionen gebaut werden Innere Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum von San DomenicoRechte Seite des Kirchenschiffs Bearbeiten Die rechte Wand des Kirchenschiffs enthalt die Werke Maria erscheint dem seligen Gallerani von Stefano Volpi 1640 Madonna mit Kind Johannes dem Taufer und einem knienden Ritter um 1325 abgenommenes Fresko aus dem Kreuzgang von Pietro Lorenzetti Anbetung der Hirten um 1490 von Francesco di Giorgio dazu eine Lunette Toter Christus mit Engeln zwischen den Heiligen Michael und Magdalena von Matteo di Giovanni und eine Bernardino Fungai zugeschriebene funfteilige Predella die Marmorfigur Segnender Christus von Gano di Fazio und die Geburt Mariens von Alessandro Casolani 1585 In der Mitte der Wand befindet sich der Zugang zur Cappella di Santa Caterina Linke Seite des Kirchenschiffs Bearbeiten Die Altare der linken Seite des Kirchenschiffs enthalten die Werke Madonna mit Kind von Francesco di Vannuccio Der heilige Antonius Abbas heilt eine Besessene von Rutilio Manetti 1628 Mystische Hochzeit der heiligen Katharina von Alexandrien von Sebastiano Folli sowie Der heilige Hyazinth rettet eine Marienstatue und eine Monstranz vor einem Brand von Francesco Vanni 1600 nbsp Monasterium und Fassade von San Prospero aus gesehen im Hintergrund der Dom von Siena Querschiff mit Hauptaltar und Apsis Bearbeiten Uber dem Hauptaltar stehen ein Ziborium und zwei Engel um 1475 von Benedetto da Maiano Die Apsis enthalt ausserdem Gemalde von Arcangelo Salimbeni Tod des heiligen Petrus Martyr 1579 und Galgano Perpignani Der heilige Thomas vor dem Papst Am rechten Ende des Querschiffs steht ein dem sel Ambrogio Sansedoni geweihter Altar 1611 12 von Francesco Rustici am linken Ende ein Altar des hl Dominikus der im 19 Jahrhundert von Enea Becheroni und Tito Sarrocchi errichtet wurde Kapellen Bearbeiten Die sechs Kapellen des Querschiffs Bearbeiten Die erste Kapelle liegt rechts des Hauptaltars und beinhaltet das Familiengrab der Borghesi Die zweite Kapelle der rechten Seite dient dem Gedachtnis deutscher Studenten die wahrend ihres Studienaufenthaltes in Siena um das 16 Jahrhundert verstarben Die dritte Kapelle rechts ist dem Gedachtnis der Toten beider Weltkriege gewidmet Die vierte links beherbergt Matteo di Giovannis Werk Madonna mit Kind zwischen dem heiligen Hieronymus und Johannes dem Taufer In der funften Kapelle befinden sich der grosste Altar sowie eine Kreuzigung mit den Heiligen Eugenius und Benedikt 1649 von Raffaello Vanni und eine Holzskulptur des Heiligen Antonius Abbas 1426 von Francesco di Valdambrino farbig gefasst von Martino di Bartolomeo Die sechste Kapelle enthalt eine Maesta um 1270 von Guido da Siena eine Madonna mit Kind und den Heiligen Gregor Jakobus Hieronymus und Sebastian 1483 von Benvenuto di Giovanni eine Heilige Barbara mit Maria Magdalena und Katharina von Alexandrien unter einer Lunette mit der Anbetung der Konige 1479 von Matteo di Giovanni sowie das Fresko Geschichten des heiligen Hyazinth und des seligen Sansedoni von Giuseppe Nicola Nasini Cappella di Santa Caterina Bearbeiten nbsp Cappella di Santa Caterina mit Fresken von SodomaDie Kapelle der hl Katharina wurde 1466 von Niccolo Bensi gestaltet der Marmorboden wird Francesco di Giorgio zugeschrieben Auf dem Altar von Giovanni di Stefano 1469 befinden sich seit 1711 mit kurzer Unterbrechung aufgrund des Erdbebens 1798 die Reliquien der Heiligen mittlerweile in einem Reliquiar von David Menetti und Angelo Giorgi 1931 das Vorgangerwerk von Giovanni di Stefano und Francesco d Antonio von 1466 ging verloren das Nachfolgewerk von Giovanni Piamontini ist dort selbst als Kunstwerk ausgestellt eingebunden von zwei Fresken von Sodoma Ohnmacht und Ekstase der Heiligen 1526 An der linken Wand ebenfalls von Sodoma Der Tod des Niccolo di Tuldo 1526 an der rechten Wand Die Heilige befreit eine Besessene 1593 1596 von Francesco Vanni Cappella delle Volte Bearbeiten Die Kapelle auch Capella dei Miracoli Kapelle der Wunder genannt liegt direkt hinter der Fassade und war fruher durch eine Mauer vom Hauptschiff getrennt Diese wurde bei Restaurierungsarbeiten im 20 Jahrhundert abgetragen Erstmals erwahnt wurde die Kapelle im Jahr 1368 Sie soll die von Katharina bevorzugte Kapelle gewesen sein Sie enthalt die Heiligsprechung Katharinas 1672 73 von Mattia Preti sowie Werke von Crescenzio Gambarelli Die heilige Katharina gibt dem als Pilger erscheinenden Christus ein Gewand Christus gibt der Heiligen ihr Kreuz zuruck Tod der Heiligen und Die Heilige spricht mit Christus das Stundengebet alle 1602 Deifebo Burbarinis Katharina erscheint der heiligen Rosa von Lima und das vielleicht noch zu Lebzeiten der Heiligen von Andrea Vanni geschaffene Fresko Die heilige Katharina und eine Glaubige um 1380 Krypta Bearbeiten nbsp Krypta linkes Querschiff und Campanile vom Bastone del Pappagallo am Camporegio gesehenDie Krypta liegt unterhalb des linken Querschiffs der Kirche und ist von der Via Camporegio bzw dem Camporegio Konigsfeld zuganglich In den Wintermonaten wird die Heilige Messe dort gefeiert da die Krypta aufgrund der unterirdischen Lage nicht so stark geheizt werden muss Dort befinden sich ein grosses gemaltes Kruzifix von Sano di Pietro auf dem Altar sowie eine Kreuzigung von Ventura Salimbeni 1600 Kreuzgang BearbeitenDer Kreuzgang liegt rechtsseitig der Fassade und entstand 1425 1941 wurde er restauriert 7 Die Fresken stammen von Lippo Memmi und Lippo Vanni 8 Das Grab des Malers Andrea di Bartolo befindet sich ebenfalls im Kreuzgang nahe dem Refektorium 9 Literatur BearbeitenMauro Civai Enrico Toti Der gotische Traum Edizioni Alsaba Siena 1997 ISBN 88 85331 43 2 Peter Anselm Riedl Max Seidel Hrsg Die Kirchen von Siena Band 2 1 2 Oratorio della Carita S Domenico Bruckmann Verlag Munchen 1992 ISBN 3 7654 1942 7 Textband 2 Piero Torriti Tutta Siena Contrada per Contrada Edizioni Bonechi Florenz 2004 ISBN 88 7204 456 1 Touring Club Italiano Toscana Mailand 2003 ISBN 88 365 2767 1 S 566 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilica di San Domenico in Siena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Basilica San DomenicoEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Peter Anselm Riedl Max Seidel Die Kirchen von Siena Beato Ambrogio Sansedoni Domenicano bei santiebeati it abgerufen am 17 Marz 2014 ital Mauro Mussolin Il culto dell Immacolata Concezionenella cultura senese del Rinascimento Tradizione e iconografia In Mario Lorenzoni Roberto Guerrini Hrsg Forte Fortuna Religiosita e arte nella cultura senese dalle origini all umanesimo di Pio II ai restauri del XIX secolo Quaderni dell Opera 7 8 9 Opera della Metropolitana Siena 2006 S 216 Onlineversion bei academia edu abgerufen am 17 Marz 2014 ital Hurtado de Mendoza Diego bei Enciclopedie on line Treccani abgerufen am 16 Januar 2014 ital Ettore Pellegrini Fortificare con arte Mura porte e fortezze di Siena nella Storia Betti Editrice Siena 2012 ISBN 978 88 7576 228 5 S 158 ff Marina Gennari La orribil scossa della vigilia di Pentecoste Siena e il terremoto del 26 maggio 1798 In Rivista Accademica n 8 Accademia dei Rozzi Onlineversion abgerufen am 18 Marz 2014 ital pdf Touring Club Italiano Toscana S 567 Ministro dell Interno Basilica di San Domenico Ornella Francisci Osti ANDREA di Bartolo In Dizionario Biografico degli Italiani Volume 3 1961 43 320041825228 11 326839923859 Koordinaten 43 19 12 2 N 11 19 36 6 O Normdaten Geografikum GND 4445511 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basilica di San Domenico Siena amp oldid 209889907