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Eine Fensterfunktion legt in der digitalen Signalverarbeitung fest mit welcher Gewichtung die bei der Abtastung eines Signals gewonnenen Abtastwerte innerhalb eines Ausschnittes Fenster in nachfolgende Berechnungen eingehen Fensterfunktionen werden u a bei der Frequenzanalyse z B mittels diskreter Fouriertransformation beim Filterdesign und beim Beamforming eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Anwendungen 1 1 Frequenzanalyse 1 2 Filterdesign 2 Beispiele 2 1 Rechteck Fenster 2 2 Von Hann Fenster 2 3 Hamming Fenster 2 4 Blackman Fenster 3 Term 2 5 Blackman Harris Fenster 2 6 Blackman Nuttall Fenster 2 7 Flat Top Fenster 2 8 Bartlett Fenster 2 9 Bartlett Hann Fenster 2 10 Kosinus Fenster 2 11 Tukey Fenster 2 12 Lanczos Fenster 2 13 Kaiser Fenster 2 14 Gauss Fenster 2 15 Ultraspherical Fenster 2 16 Weitere 3 Vergleich 3 1 Bewertungskriterien fur Fensterfunktionen 3 1 1 Breite des Hauptmaximums Hauptzipfels 3 1 2 Relative Amplitude des Nebenmaximums 3 1 3 Leck Faktor 3 1 4 Maximaler Abtastfehler 3 2 Vergleich nach oben genannten Bewertungskriterien 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAnwendungen BearbeitenFrequenzanalyse Bearbeiten Ein andauerndes Signal wird in der Regel in Blocken verarbeitet Da Blocklangen in der Praxis endlich sind kommt es zum sogenannten Leck Effekt englisch leakage effect wenn die Blocklange nicht gerade ein naturlichzahliges Vielfaches der Periode des Signals ist Das errechnete Frequenzspektrum wird zu breit es ist bildlich gesprochen verschmiert Dieser Effekt resultiert aus den Eigenschaften der Fourier Transformation Durch die Verwendung einer geeigneten Fensterfunktion lasst sich der Effekt vermindern aber nicht ganz vermeiden Das Signal wird hierbei meistens am Fensterbeginn eingeblendet und am Fensterende ausgeblendet was zu einer kunstlichen Periodisierung des Signals innerhalb der Zeitfensterlange fuhrt Die Fensterfunktion beeinflusst neben der spektralen Verbreiterung ausserdem die Frequenzselektivitat und den maximal moglichen spektralen Fehler Es gibt verschiedene Fensterfunktionen unterschiedlicher Komplexitat Die Auswahl einer passenden Fensterfunktion ist daher stets ein Kompromiss der den speziellen Anforderungen des jeweiligen Anwendungsfalls Rechnung tragt Filterdesign Bearbeiten Eine haufig angewandte Methode fur das Design von digitalen Filtern mit endlicher Impulsantwort FIR Filter ist die Fenstermethode engl window method Dabei wird der gewunschte Frequenzgang des Filters definiert und mit der inversen Fouriertransformation die ideale Impulsantwort ermittelt Das Resultat der inversen Fouriertransformation ist in der Regel unendlich lang Um eine endlich lange Impulsantwort mit der gewunschten Filterlange N zu erhalten wird durch eine Fensterfunktion ein Ausschnitt der unendlichen Impulsantwort ausgewahlt Der tatsachliche Frequenzgang des Filters entspricht somit der Multiplikation des gewunschten Frequenzgangs mit der Fouriertransformierten der Fensterfunktion Im Filterdesign fuhren breite selektive Fensterfunktionen zu steilen Ubergangen zwischen Durchlass und Sperrbereich aber zu geringer Sperrdampfung Schmale nicht selektive Fensterfunktionen fuhren zu flachen Ubergangen zwischen Durchlass und Sperrbereich dafur aber zu grosser Sperrdampfung Beispiele BearbeitenIm Folgenden sind gebrauchliche Fensterfunktionen dargestellt In den Grafiken sind in der linken Darstellung die diskreten Fensterfunktion mit N displaystyle N nbsp Werten dargestellt ausserhalb des dargestellten Bereiches weist jede Fensterfunktion den in den Grafiken nicht explizit dargestellten Wert 0 auf In der rechten Darstellung ist das der Fensterfunktion zugeordnete Frequenzspektrum mit 128 Frequenzkomponenten abgebildet und wie es durch die Diskrete Fourier Transformation DFT gewonnen wird Das Signal wird im Frequenzbereich mit diesem Spektrum der Fensterfunktion gefaltet wobei die Bewertung von idealen Fensterfunktionen meist durch ein schmales Spektrum um die Mittenfrequenz und starke Dampfungen ausserhalb gekennzeichnet ist Dabei ist M displaystyle M nbsp eine ganzzahlige Fensterbreite Der aktuelle Index des Eingangssignals ist n displaystyle n nbsp Wenn nicht anders vermerkt geht in folgenden Darstellungen n 0 M 1 displaystyle n 0 dotsc M 1 nbsp das Maximum befindet sich bei n M 2 displaystyle n M 2 nbsp Daneben existiert auch eine gleichwertige und in der Phase verschobene und symmetrische Darstellung um 0 auch als englisch zero phase bezeichnet In diesem Fall geht der Index von n M2 M2 1 displaystyle n frac M 2 dotsc frac M 2 1 nbsp das Maximum befindet sich bei dieser Darstellungsform bei n 0 displaystyle n 0 nbsp Rechteck Fenster Bearbeiten nbsp Rechteck FensterfunktionDie Rechteck Fensterfunktion auch bezeichnet als Dirichlet Fenster nach Peter Gustav Lejeune Dirichlet ist im gesamten Fensterbereich 1 und ausserhalb 0 Die Funktion ist gegeben als w n 1 n 0 M 1 displaystyle w n 1 qquad n 0 dotsc M 1 nbsp Die einfache Verarbeitung des Eingangssignals in Blocken entspricht der Anwendung dieser Fensterfunktion Das Betragsspektrum entspricht dem Betragsverlauf der si Funktion Nur im Sonderfall wenn die Fensterbreite exakt ein ganzzahliges Vielfaches der Periodendauer der harmonischen Signalschwingung umfasst tritt bei zeitdiskreten Signalen zufolge der Fensterung mit dem Rechteck Fenster kein Leck Effekt auf Von Hann Fenster Bearbeiten nbsp Hann FensterfunktionDas Von Hann Fenster basiert auf einer Uberlagerung von drei spektral gegeneinander verschobenen si Funktionen um gegenuber dem Rechteck Fenster mit nur einer si Funktion im Spektrum eine starkere Unterdruckung der Nebenkeulen zu erreichen Der Nachteil ist eine Reduktion in der Frequenzauflosung 1 Das Von Hann Fenster mit der Haversine Funktion wird auch als Raised Cosinus Fenster bezeichnet mit folgender Funktion w n 12 1 cos 2pnM 1 hvs 2pnM 1 displaystyle w n frac 1 2 left 1 cos left frac 2 pi n M 1 right right operatorname hvs left frac 2 pi n M 1 right nbsp mit n 0 M 1 displaystyle n 0 dotsc M 1 nbsp Dies ist auch in nebenstehender Abbildung dargestellt Daneben wird in der Literatur auch die symmetrische Darstellung mit der Havercosine Funktion um n 0 displaystyle n 0 nbsp und ohne Phasenversatz verwendet w n 12 1 cos 2pnM 1 hvc 2pnM 1 displaystyle w n frac 1 2 left 1 cos left frac 2 pi n M 1 right right operatorname hvc left frac 2 pi n M 1 right nbsp und in diesem Fall mit dem Index im Bereich n M2 M2 1 displaystyle n frac M 2 dotsc frac M 2 1 nbsp Die Bezeichnung Hann Fenster stammt aus der Publikation Particular Pairs of Windows 2 von R B Blackman und John W Tukey die dieses nach Julius von Hann benannt haben Aus diesem Artikel stammt auch die weit verbreitete Bezeichnung Hanning Fenster wobei dort jedoch lediglich die Anwendung des Hann Fensters als hanning abgeleitet von to hann bezeichnet wird Hamming Fenster Bearbeiten nbsp Hamming FensterfunktionDie Funktion ist gegeben als w n 0 54 0 46 cos 2pnN 1 n 0 N 1 displaystyle w n 0 54 0 46 cdot cos left frac 2 pi n N 1 right quad n 0 dotsc N 1 nbsp dabei ist N displaystyle N nbsp die Fensterbreite und n displaystyle n nbsp der aktuelle Index des Eingangssignals Diese Fensterfunktion ist benannt nach Richard Hamming und stellt eine Abwandlung des Von Hann Fensters dar Allgemein lassen sich das Von Hann und das Hamming Fenster mit den beiden Koeffizienten a displaystyle alpha nbsp und b displaystyle beta nbsp ausdrucken als w n a bcos 2pnN 1 n 0 N 1 displaystyle w n alpha beta cos left frac 2 pi n N 1 right quad n 0 dotsc N 1 nbsp Die beiden Koeffizienten sind bei dem Von Hann Fenster 0 5 Das Maximum der Fensterfunktion ist gleich a b displaystyle alpha beta nbsp Normiert man das Fenster so dass a b 1 displaystyle alpha beta 1 nbsp dann bleibt noch ein Freiheitsgrad ubrig Bei dem Hamming Fenster werden die Koeffizienten so gewahlt dass die Nullstellen der beiden benachbarten und grossten Nebenkeulen maximal unterdruckt werden Dies entspricht einer unterschiedlichen Gewichtung der einzelnen si Funktionen im Spektrum der Fensterfunktion 3 Aus dieser Bedingung ergibt sich fur a 2546 0 54b 1 a 2146 0 46 displaystyle begin aligned alpha amp frac 25 46 approx 0 54 beta amp 1 alpha frac 21 46 approx 0 46 end aligned nbsp Durch die Rundung auf zwei Nachkommastellen fur praktische Implementierungen ergibt sich bei dem Hamming Fenster eine Dampfung der beiden ersten Nebenkeulen von ca 42 76 dB 3 Blackman Fenster 3 Term Bearbeiten nbsp Blackman 3 Term Fensterfunktion mit a 0 16Blackman Fenster sind definiert als w n a0 a1cos 2pnM 1 a2cos 4pnM 1 displaystyle w n a 0 a 1 cos left frac 2 pi n M 1 right a 2 cos left frac 4 pi n M 1 right nbsp mit a0 1 a2 a1 12 a2 a2 displaystyle a 0 frac 1 alpha 2 quad a 1 frac 1 2 quad a 2 frac alpha 2 nbsp und n 0 M 1 displaystyle n 0 dotsc M 1 nbsp Ublicherweise wird beim klassischen Blackman Fenster a 0 16 displaystyle alpha 0 16 nbsp gewahlt Blackman Harris Fenster Bearbeiten nbsp Blackman Harris FensterfunktionFunktion w n a0 a1cos 2pnM 1 a2cos 4pnM 1 a3cos 6pnM 1 displaystyle w n a 0 a 1 cos left frac 2 pi n M 1 right a 2 cos left frac 4 pi n M 1 right a 3 cos left frac 6 pi n M 1 right nbsp mit a0 0 35875 a1 0 48829 a2 0 14128 a3 0 01168 displaystyle a 0 0 35875 quad a 1 0 48829 quad a 2 0 14128 quad a 3 0 01168 nbsp Frederic J Harris veroffentlichte diese Funktion 1978 als Abwandlung der Blackman Fensterfunktion 4 Blackman Nuttall Fenster Bearbeiten nbsp Blackman Nuttall FensterfunktionFunktion w n a0 a1cos 2pnM 1 a2cos 4pnM 1 a3cos 6pnM 1 displaystyle w n a 0 a 1 cos left frac 2 pi n M 1 right a 2 cos left frac 4 pi n M 1 right a 3 cos left frac 6 pi n M 1 right nbsp mit a0 0 3635819 a1 0 4891775 a2 0 1365995 a3 0 0106411 displaystyle a 0 0 3635819 quad a 1 0 4891775 quad a 2 0 1365995 quad a 3 0 0106411 nbsp Das Blackman Nuttall Fenster ist bis auf die vier fast identischen Koeffizienten identisch mit dem Blackman Harris Fenster was den Einfluss der notwendigen Genauigkeit bei der Implementierung der Koeffizienten bei dieser Klasse von Fensterfunktionen verdeutlicht Flat Top Fenster Bearbeiten nbsp Beispielhafte Flat Top Fensterfunktion im SR785 von SRSDas Flat Top Fenster ist eine teilweise negativ bewertende Fensterfunktion welche unter anderem in Spektrumanalysatoren fur die Messung und Bewertung des Betrags von einzelnen Amplituden eingesetzt wird Das Flat Top Fenster weist einen vergleichsweise kleinen Amplitudenfehler auf nachteilig ist die schlechte Frequenzauflosung 5 Als ein Beispiel wird im Spektrumanalysator SR785 von Stanford Research Systems SRS folgende Flat Top Fensterfunktion eingesetzt wie auch in nebenstehender Abbildung dargestellt 6 w n a0 a1cos 2pnM 1 a2cos 4pnM 1 a3cos 6pnM 1 a4cos 8pnM 1 displaystyle w n a 0 a 1 cos left frac 2 pi n M 1 right a 2 cos left frac 4 pi n M 1 right a 3 cos left frac 6 pi n M 1 right a 4 cos left frac 8 pi n M 1 right nbsp mit a0 1 a1 1 93 a2 1 29 a3 0 388 a4 0 028 displaystyle a 0 1 quad a 1 1 93 quad a 2 1 29 quad a 3 0 388 quad a 4 0 028 nbsp Bartlett Fenster Bearbeiten nbsp Bartlett FensterfunktionDiese Fensterfunktion ist nach Albert Charles Bartlett benannt w n 2M 1 M 12 n M 12 displaystyle w n frac 2 M 1 cdot left frac M 1 2 left n frac M 1 2 right right nbsp nbsp Dreieck FensterfunktionEine eng verwandte Variation der Bartlett Fensterfunktion basiert auf der Dreiecksfunktion und weist als Unterschied an den Anfangs bzw Endwerten keine Nullwerte auf Sie ist definiert als w n 2M M2 n M 12 displaystyle w n frac 2 M cdot left frac M 2 left n frac M 1 2 right right nbsp Das Dreieckfunktion Fenster kann als eine Faltung zweier Rechteckfenster aufgefasst werden die Hauptkeule ist doppelt so breit wie bei dem Rechteckfenster und die nachste Nebenkeule weist eine Dampfung um 26 dB auf 7 Bartlett Hann Fenster Bearbeiten nbsp Bartlett Hann FensterfunktionDies ist eine Kombination der Dreiecksfunktion des Bartlett Funktion mit der Hann Fensterfunktion w n a0 a1 nM 1 12 a2cos 2pnM 1 displaystyle w n a 0 a 1 left frac n M 1 frac 1 2 right a 2 cos left frac 2 pi n M 1 right nbsp mit a0 0 62 a1 0 48 a2 0 38 displaystyle a 0 0 62 quad a 1 0 48 quad a 2 0 38 nbsp Kosinus Fenster Bearbeiten nbsp Kosinus FensterDie Kosinus Fensterfunktion ist auch als Sinus Fensterfunktion bekannt Sie ist definiert als w n cos pnM 1 p2 sin pnM 1 displaystyle w n cos left frac pi n M 1 frac pi 2 right sin left frac pi n M 1 right nbsp Tukey Fenster Bearbeiten nbsp Tukey Fenster mit a 0 5Die Tukey Fensterfunktion benannt nach John W Tukey kann als eine auf aM2 displaystyle tfrac alpha M 2 nbsp Abtastwerte abgeflachte Kosinus Fensterfunktion welche mit einem Rechteckfenster der Breite 1 a2 M displaystyle left 1 tfrac alpha 2 right M nbsp gefaltet wird aufgefasst werden Fur a 0 displaystyle alpha 0 nbsp geht die Tukey Fensterfunktion in das Rechteckfenster uber Fur a 1 displaystyle alpha 1 nbsp entspricht sie dem Hann Fenster 8 4 w n 12 1 cos p 2na M 1 1 hvc p 2na M 1 1 wenn 0 n a M 1 2 1 wenn a M 1 2 n M 1 1 a2 12 1 cos p 2na M 1 2a 1 hvc p 2na M 1 2a 1 wenn M 1 1 a2 n M 1 displaystyle w n begin cases frac 1 2 left 1 cos left pi left frac 2n alpha M 1 1 right right right operatorname hvc left pi left frac 2n alpha M 1 1 right right amp text wenn 0 leq n leq frac alpha M 1 2 1 amp text wenn frac alpha M 1 2 leq n leq M 1 1 frac alpha 2 frac 1 2 left 1 cos left pi left frac 2n alpha M 1 frac 2 alpha 1 right right right operatorname hvc left pi left frac 2n alpha M 1 frac 2 alpha 1 right right amp text wenn M 1 1 frac alpha 2 leq n leq M 1 end cases nbsp Lanczos Fenster Bearbeiten nbsp Lanczos FensterDas Lanczos Fenster basiert auf der normierten si Funktion ahnlich wie der Lanczos Filter w n sinc 2nM 1 1 displaystyle w n operatorname sinc left frac 2n M 1 1 right nbsp Kaiser Fenster Bearbeiten nbsp Kaiser Fenster mit a 2 nbsp Kaiser Fenster mit a 3Das Fenster ist definiert durch die Funktion 9 w n I0 a 1 2nM 2 12 I0 a n M2 M2 1 displaystyle w n frac I 0 left alpha left 1 left frac 2n M right 2 right frac 1 2 right I 0 left alpha right quad n frac M 2 dotsc frac M 2 1 nbsp Dabei ist I0 displaystyle I 0 nbsp die modifizierte Besselfunktion nullter Ordnung Die Fensterbreite betragt M displaystyle M nbsp und a displaystyle alpha nbsp ist ein reeller Faktor welcher die Form des Fensters bestimmt Je grosser a displaystyle alpha nbsp desto schmaler wird das Fenster und a 0 displaystyle alpha 0 nbsp entspricht einem Rechteckfenster Die Fouriertransformierte des Fensters w n displaystyle w n nbsp ist definiert durch die Funktion WK w M 1 sinh a2 M 1 w2 2 I0 a a2 M 1 w2 2 displaystyle W mathrm K omega frac M 1 cdot sinh left sqrt alpha 2 left frac M 1 cdot omega 2 right 2 right I 0 alpha cdot sqrt alpha 2 left frac M 1 cdot omega 2 right 2 nbsp fur die normierte Frequenz p w p displaystyle pi leq omega leq pi nbsp Mit der Funktion WK w displaystyle W mathrm K omega nbsp lasst sich die Breite des Hauptmaximums B0 4 p2 a2M 1 displaystyle B 0 frac 4 cdot sqrt pi 2 alpha 2 M 1 nbsp und die relative Dampfung des Nebenmaximums ASL 20 log10 sinh a0 217234a displaystyle A mathrm SL 20 cdot log 10 left frac sinh alpha 0 217234 alpha right nbsp berechnen Daraus ergibt sich Wenn a displaystyle alpha nbsp grosser wird nimmt die Breite des Hauptmaximums zu und die relative Amplitude des Nebenmaximums ab Gauss Fenster Bearbeiten nbsp Gauss Fenster mit s 0 4Das Gauss Fenster basiert auf der Gaussschen Glockenkurve welche sich bis nach unendlich ausdehnt und daher zeitlich begrenzt ausgefuhrt werden muss Dies bedeutet eine Kombination mit dem Rechteck Fenster Das Fenster ist gegeben als w n e 12 n M 1 2s M 1 2 2 displaystyle w n e frac 1 2 left frac n M 1 2 sigma M 1 2 right 2 nbsp mit s 0 5 displaystyle sigma leq 0 5 nbsp Ultraspherical Fenster Bearbeiten nbsp Der Parameter µ des Ultraspherical Fensters bestimmt ob die Nebenkeulenamplituden seiner Fourier Transformation abnehmen pegelformig sind oder hier gezeigt mit der Frequenz zunehmen Das Ultraspherical Fenster wurde 1984 von Roy Streit 10 eingefuhrt und wird im Antennenarray Design 11 nicht rekursiven Filterdesign 10 und in der Spektrumanalyse verwendet 12 Wie andere einstellbare Fenster verfugt das Ultraspherical Fenster uber Parameter mit denen die Fourier Transformations Hauptkeulenbreite und die relative Nebenkeulenamplitude gesteuert werden konnen Ungewohnlich fur andere Fenster ist ein zusatzlicher Parameter mit dem die Rate eingestellt werden kann mit der die Amplitude der Nebenkeulen abnimmt oder zunimmt 12 13 14 Das Fenster kann im Zeitbereich wie folgt ausgedruckt werden 12 w n 1N 1 CNm x0 k 1N2CNm x0cos kpN 1 cos 2npkN 1 displaystyle w n frac 1 N 1 left C N mu x 0 sum k 1 frac N 2 C N mu left x 0 cos frac k pi N 1 right cos frac 2n pi k N 1 right nbsp Dabei ist CNm displaystyle C N mu nbsp das Gegenbauer Polynom vom Grad N und die Kontrolle x0 displaystyle x 0 nbsp und m displaystyle mu nbsp die Nebenkeulenmuster 12 Bestimmte spezifische Werte von m displaystyle mu nbsp ergeben andere bekannte Fenster m 0 displaystyle mu 0 nbsp und m 1 displaystyle mu 1 nbsp geben die Dolph Chebyshev und Saramaki an Fenster jeweils 10 15 Weitere Bearbeiten Dolph Chebyshev 4 Slepian DPSS PoissonVergleich Bearbeiten nbsp Fensterfunktionen uberlagertBewertungskriterien fur Fensterfunktionen Bearbeiten Alle gangigen Bewertungskriterien beziehen sich auf die Ubertragungsfunktion Fouriertransformation der Fensterfunktion im Frequenzbereich Zum Vergleich und zur Auswahl der richtigen Fensterfunktion werden die folgenden Bewertungskriterien verwendet Breite des Hauptmaximums Hauptzipfels Bearbeiten Eine Verbreiterung des Hauptmaximums fuhrt zu einem schnelleren Abfall der Nebenmaxima Nebenzipfel erhoht die Dynamik der Fensterfunktion und verringert den Leck Effekt Allerdings wird dabei die Frequenzselektivitat verringert Fensterfunktionen mit breitem Hauptmaximum werden deshalb auch als nichtselektive dynamische Fenster bezeichnet und solche mit schmalem Hauptmaximum als selektive nichtdynamische Fenster Die Breite des Hauptmaximums wird meistens als 3 dB Grenzfrequenz angegeben Dies ist die Frequenz bei der die Amplitude des Hauptmaximums um 3 dB abgefallen ist Selten wird auch die gesamte Breite des Maximums bis zu den Nullstellen angegeben Relative Amplitude des Nebenmaximums Bearbeiten Starke Nebenmaxima einer Fensterfunktion erhohen den Leck Effekt bei der Frequenzanalyse und deuten auf eine geringe Dynamik der Fensterfunktion hin Als Bewertungskriterium wird das Verhaltnis zwischen der Amplitude des Hauptmaximums und der Amplitude des hochsten Nebenmaximums verwendet Leck Faktor Bearbeiten Der Leck Effekt wird durch tiefe Nebenmaxima verringert Der Leck Faktor engl leakage factor ist definiert als das Verhaltnis der Leistung unter allen Nebenmaxima zur Leistung der gesamten Funktion Maximaler Abtastfehler Bearbeiten Der maximale Abtastfehler ist definiert als das Verhaltnis der Amplitude des Hauptmaximums zur Amplitude bei der Frequenz p displaystyle pi nbsp Fensterlange nbsp Veranschaulichung der Bewertungskriterien fur Fensterfunktionen anhand eines Rechteckfensters mit der Lange M 16 displaystyle M 16 nbsp B3dB displaystyle B 3 mathrm dB nbsp 3 dB Breite des Hauptmaximums B0 displaystyle B 0 nbsp gesamte Breite des Hauptmaximums bis zu den Nullstellen ASL displaystyle A mathrm SL nbsp Relative Amplitude des Nebenmaximums EA displaystyle E mathrm A nbsp Maximaler Abtastfehler Vergleich nach oben genannten Bewertungskriterien Bearbeiten nbsp Spektrum Rechteckfenster schwarz und Hammingfenster rot Verbreiterung des Hauptmaximums fuhrt zu schnellerem Abfall der Nebenmaxima Exemplarisch ist dies in nebenstehender Abbildung an Rechteck und Hamming Fenster gezeigt Fensterbezeichnung rel Amplitude desNebenmaximums Breite desHauptmaximums max AbtastfehlerRechteck 13 dB 4p M 1 displaystyle 4 pi M 1 nbsp 3 92 dBDreieck Bartlett 25 dB 8p M displaystyle 8 pi M nbsp 1 82 dBvon Hann 31 dB 8p M displaystyle 8 pi M nbsp 1 42 dBHamming 41 dB 8p M displaystyle 8 pi M nbsp 1 78 dBKaiser Bessel a 2 displaystyle alpha 2 nbsp 46 dB 1 46 dBKaiser Bessel a 3 5 displaystyle alpha 3 5 nbsp 82 dB 0 89 dBBlackman 57 dB 12p M displaystyle 12 pi M nbsp 1 10 dBLiteratur BearbeitenKarl Dirk Kammeyer Kristian Kroschel Digitale Signalverarbeitung 9 Auflage Teubner 2018 ISBN 3 8348 1644 2 Einzelnachweise Bearbeiten Julius O Smith III Generalized Hamming Window Family Center for Computer Research in Music and Acoustics CCRMA Stanford University abgerufen am 31 August 2014 R B Blackman J W Tukey Particular pairs of windows In The measurement of power spectra from the point of view of communications engineering Dover New York 1959 S 95 101 hier S 98 99 a b Julius O Smith III Hamming Window Center for Computer Research in Music and Acoustics CCRMA Stanford University abgerufen am 30 August 2014 a b c F J Harris On the use of windows for harmonic analysis with the discrete Fourier transform In Proceedings of the IEEE Vol 66 1978 S 51 83 doi 10 1109 PROC 1978 10837 Steven W Smith The Scientist and 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