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Avicennia marina ist eine auch als Graue Mangrove bezeichnete Mangrovenart aus der Gattung Avicennia die von der Ostkuste Afrikas uber Asien und Australien bis Fidschi vorkommt Sie hat sowohl bezuglich der Langen als auch der Breitengrade das grosste Verbreitungsgebiet aller Mangrovenarten Avicennia marinaGrosse Avicennia marina am Ufer des Lago Malai OsttimorSystematikEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Akanthusgewachse Acanthaceae Unterfamilie AvicennioideaeGattung AvicenniaArt Avicennia marinaWissenschaftlicher NameAvicennia marina Forssk Vierh Stamm mit AtemwurzelnBlatter der Varietat australasica aus NeuseelandEinzelnes Blatt mit SalzkristallenBlutenstandeFruchte von Avicennia marina var resiniferaJungpflanzenCharakteristisch fur die gesamte Gattung Avicennia sind Atemwurzeln die in regelmassigen Abstanden senkrecht aus dem Boden ragen und das Ausscheiden von salzhaltiger Flussigkeit an den Blattern Trocknet die Flussigkeit entstehen zahlreiche Salzkristalle die auf den Blattern gut sichtbar sind Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsform 1 2 Wurzelsystem 1 3 Borke und Holz 1 4 Blatter 1 5 Bluten und Fruchte 1 6 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Systematik 4 Verwendung 5 Nachweise 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsform Bearbeiten Avicennia marina ist ein immergruner Baum der unter gunstigen Bedingungen Wuchshohen von 30 Metern erreicht und breite Baumkronen bildet Unter weniger gunstigen Bedingungen und an den Randbereichen des Verbreitungsgebiets wachst die Art strauchformig so zum Beispiel auf der Nordinsel von Neuseeland 1 Wurzelsystem Bearbeiten Von der Stammbasis gehen mehrere Meter lange flach verlaufende Wurzeln aus Diese bilden wie bei anderen Avicennia Arten in regelmassigen Abstanden Pneumatophoren Atemwurzeln die bis zu 30 Zentimeter vertikal in die Hohe ragen und in einer deutlich ausgepragten Spitze enden Die Atemwurzeln sind selten verzweigt und haben eine korkartige Oberflache Sie dienen zur Versorgung des Wurzelsystems mit Sauerstoff der im Schlickboden nicht ausreichend vorhanden ist Daneben werden auch in den Boden wachsende Wurzeln gebildet die zur Verankerung und Nahrstoffaufnahme dienen Diese werden etwas langer als die Atemwurzeln und verzweigen sich Avicennia marina bildet manchmal auch Stelzwurzeln aus was bei Avicennia Arten sonst selten ist 2 Borke und Holz Bearbeiten Avicennia marina hat eine graue schuppige mit Korkporen bedeckte sich ablosende Borke die gelblich grune Flecken aufweist 3 4 Das Holz bildet keine Jahresringe weist aber eine Bandstruktur aus Xylem und Phloem Bandern auf die durch Sklerenchym voneinander getrennt sind Die Zahl der Ringe wird nur durch den Stammdurchmesser bestimmt und ist unabhangig von ausseren Einflussen Aus der Bandstruktur kann nicht auf das Alter des Baums geschlossen werden 5 Blatter Bearbeiten Die Blatter stehen kreuzgegenstandig Die Blattstiele werden bis zu drei Zentimeter lang sind gelblich behaart und gefurcht Die ledrige Blattspreite ist eiformig und an der Blattspitze abgerundet Die Adern sind unauffallig die Mittelrippe steht an der Blattunterseite hervor Die Oberseite ist glatt die Unterseite mit zahlreichen kleinen Harchen bedeckt welche die leicht graulich bis olivgrune Farbe verursachen 3 6 Zur Regulation des Salzhaushalts sind sowohl an den Ober als auch Unterseiten der Blatter Salzdrusen die eine salzhaltige Flussigkeit ausscheiden Trocknet die Flussigkeit bilden sich auf den Blattern Salzkristalle 7 Bluten und Fruchte Bearbeiten Die Bluten stehen in rispenahnlichen Blutenstanden sind radiarsymmetrisch gelb orangefarben wohlriechend und haben Durchmesser von bis zu sechs Millimeter Die Blutenkrone ist vierlappig und weitgehend unbehaart mit Ausnahme kleiner Drusenhaare Die Staubblatter sind kurz maximal zwei Millimeter lang und ragen nicht aus der Blute heraus Die Staubfaden sind etwa gleich lang wie die Staubgefasse Der Fruchtknoten wird zwei bis drei Millimeter lang mit einem kurzen glatten Griffel 3 Die Bestaubung erfolgt durch Bienen 8 Die Kapselfruchte 9 haben einen Durchmesser von zwei Zentimetern und eine runde bis etwas ovale Form Die Keimung des Samens erfolgt schon in der Frucht ohne dass der Keimling die Frucht verlasst bevor sie abfallt 3 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 64 oder 96 10 Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Ostafrika uber das Rote Meer entlang tropischer und subtropischer Kusten des Indischen Ozeans bis zum Sudchinesischen Meer Man findet sie an den Kusten Australiens und der Nordinsel Neuseelands auf Inseln von Polynesien und Fidschi 11 Das Verbreitungsgebiet liegt zwischen 25 nordlicher und 38 sudlicher Breite 12 Mangroven treten an tropischen und subtropischen Meereskusten auf Ihre Umwelt ist gekennzeichnet durch das Salzwasser die Gezeiten durch den aus sauerstoffarmen Schlick bestehenden Untergrund und durch hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit Dabei sind sie nicht auf Salzwasser angewiesen sondern konnen auch an Armen von Susswasserflussen bestehen Avicennia marina zeigt bei einem Salzgehalt der etwa der Halfte von Meerwasser entspricht ein optimales Wachstum 13 Avicennia marina wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern gefuhrt 14 Systematik BearbeitenEs werden mehrere Varietaten unterschieden wobei es zu starken Uberschneidungen in der Zuordnung kommt Durch genetische Untersuchungen lassen sich zumindest drei Varietaten unterschieden 15 Avicennia marina var marina kommt an der Westkuste Australiens und den westlich gelegenen Gebieten vor Sie unterscheidet sich von den anderen Varietaten durch die grossere Blutenkrone und den behaarten Blutenkelch Avicennia marina var eucalyptifolia Val N C Duke an der Nordkuste Australiens Sie hat langlichere Blatter einen behaarten Blutenkelch und eine kleinere Corolla Avicennia marina var australasica an der Ostkuste Australiens und ostlich gelegenen Gebieten mit kaum behaartem Blutenkelch Avicennia marina var marina var eucalyptifolia var australasicaDie Varietaten marina und eucalyptifolia sind genetisch ahnlicher Die Unterschiede sprechen fur eine Trennung vor nur etwa 200 000 Jahren bei der Varietat australasica fur eine Abtrennung vor etwa 2 Millionen Jahren Fur beide Werte sind Abweichungen bis zu einem Faktor 20 moglich Eine Auftrennung bereits in der Kreidezeit ist jedoch auszuschliessen Die Auftrennung zwischen var marina und var eucalyptifolia konnte in der Eiszeit erfolgt sein als durch den gesunkenen Meeresspiegel eine Landbarriere die weiter ostlich vorkommende Varietat marina von der weiter westlich liegenden eucalyptifolia trennte Der Einfluss dieser Barriere konnte auch fur verschiedene im Meer vorkommende Tierarten festgestellt werden 16 Aus morphologischen Gesichtspunkten werden von Moldenke folgende Varietaten unterschieden 17 Avicennia marina var marina mit einem Verbreitungsgebiet von Ostafrika uber das Rote Meer bis Australien Avicennia marina var resinifera G Forst Bakh mit kompakten Blutenstanden aus zwei bis zwolf Bluten langlich elliptischen Blattspreiten mit spitzem bis zugespitztem Apex Ihr Vorkommen erstreckt sich von Sumatra uber Australien der Nordinsel von Neuseeland Neukaledonien Neuguinea bis zu den Philippinen Die Chromosomenzahl betragt 2n 64 oder 96 10 Avicennia marina var rumphiana mit langen Blattstielen von 1 5 bis 3 Zentimetern Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Malaysia uber Neuguinea bis zu den Philippinen Avicennia marina var anomala Moldenke mit verkleinerten Blutenstanden Das Verbreitungsgebiet beschrankt sich auf Queensland Avicennia marina var acutissima Stapf amp Moldenke mit besonders spitz zulaufenden Blattspitzen Das Verbreitungsgebiet beschrankt sich auf die Umgebung vom Mumbai Folgende weitere von Moldenke nicht anerkannte Varietaten werden genannt 18 Avicennia marina var intermedia mit einem Verbreitungsgebiet von Malaysien bis nach Neuguinea und den Philippinen Die Varietat unterscheidet sich durch die eiformig runde Spreitenform und die kurzen Blattstiele von maximal 2 Millimetern Lange und den kleinen Fruchten Bei Moldenke wird diese Gruppe zu Varietat marina gezahlt Avicennia marina var australis der Name durfte keine taxonomische Bedeutung haben sondern nur eine geografische Gegebenheit wiedergeben Verwendung BearbeitenDie Spezies hat in traditionellen Gesellschaften eine vielfaltige Verwendung Aus dicken Stammen werden Einbaume hergestellt Das wegen seines Salzgehalts gegen Insekten widerstandsfahige Holz wird auch fur Mobel sowie im Bootsbau eingesetzt Es ist auch resistent gegen Termiten 19 Als Feuerholz hat es nicht den besten Ruf wird aber wegen seiner grossen Verfugbarkeit hierfur sowie zur Holzkohlenherstellung verwandt Nachts wird das grune Holz gerne als Insektenschutzmittel eingesetzt da es langsam und unter starker Rauchentwicklung verbrennt was Moskitos fernhalt Auch Honigsammler machen sich diese Eigenschaft zunutze um Bienenstocke zu offnen 20 Die Bluten geben Nektar ab der Bienen anzieht Zumindest auf Neuseeland wird die Art als Bienenweide genutzt 8 Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten P B Tomlinson The Botany of Mangroves Cambridge University Press Cambridge 1986 ISBN 0 521 46675 X N C Duke J A H Benzie J A Goodall amp E R Ballment Genetic Structure and Evolution of Species in the Mangrove Genus Avicennia Avicenniaceae in the Indo West Pacific In Evolution Band 52 Nummer 6 1998 S 1612 1626 Einzelnachweise Bearbeiten Tomlinson The Botany of Mangroves S 191 Tomlinson The Botany of Mangroves S 194 a b c d Tomlinson The Botany of Mangroves S 201 Tomlinson The Botany of Mangroves S 186 Tomlinson The Botany of Mangroves S 195 197 Tomlinson The Botany of Mangroves S 187 Tomlinson The Botany of Mangroves S 121 a b Tomlinson The Botany of Mangroves S 195 Avicennia In Flora of China Vol 17 www eFloras org S 49 abgerufen am 15 Juni 2009 englisch a b Avicennia bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Tomlinson The Botany of Mangroves S 200 201 Duke et al Genetic Structure and Evolution of Species in the Mangrove Genus Avicennia Avicenniaceae in the Indo West Pacific S 1612 Tomlinson The Botany of Mangroves S 127 Avicennia marina in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 Eingestellt von N Duke u a 2008 Abgerufen am 3 Janner 2011 Duke et al Genetic Structure and Evolution of Species in the Mangrove Genus Avicennia Avicenniaceae in the Indo West Pacific Duke et al Genetic Structure and Evolution of Species in the Mangrove Genus Avicennia Avicenniaceae in the Indo West Pacific S 1621 1622 H N Moldenke Material towards a monograph of the genus Avicennia L I and II In Phytologia Band 7 1960 S 123 263 H N Moldenke Additional notes on the genus Avicennia I and II In Phytologia Band 14 1967 S 301 336 zitiert nach Tomlinson The Botany of Mangroves S 201 202 Tomlinson The Botany of Mangroves S 202 David John Mabberley Mabberley s Plant Book A portable dictionary of plants their classification and uses 3 ed Seite 83 Cambridge University Press 2008 ISBN 978 0 521 82071 4 F Dahdouh Guebas C Mathenge j G Kairo N Koedam Utilization of Mangrove Wood Products around Mida Creek Kenya Amongst Subsistence and Commercial Users In Economic Botany Band 54 4 The New York Botanical Garden Press Bronx NY 2000 S 513 527 online PDF abgerufen am 18 Oktober 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Avicennia marina Album mit Bildern Videos und Audiodateien Avicennia marina In Flora of China Vol 17 www eFloras org S 49 abgerufen am 15 Juni 2009 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Avicennia marina amp oldid 214792558