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Das Nurnberger Augustinerkloster war ein Kloster der Augustiner auch Augustinereremiten in der Bayerischen Diozese Bamberg Das Augustinerkloster gilt als Keimzelle der Reformation in Nurnberg Abbruch von St Vitus Georg Christoph Wilder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Augustinerkloster 1 2 Reformation 1 3 Augustinerkirche St Veit 1 3 1 Ehemalige Ausstattung der Klosterkirche 1 3 1 1 Altare 1 3 1 2 Peringsdorfer Epitaph 2 Nutzung nach 1806 2 1 Sparkasse Schulen 2 2 Gerichtsgebaude 3 Heutige Nutzung 3 1 Klostergelande 3 2 Gelande sudlich des Klosters 3 2 1 Augustinerhof 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenAugustinerkloster Bearbeiten nbsp Johann Alexander Boner Augustiner Kloster mit St VeitDas Kloster der Augustiner wurde erstmals um 1265 urkundlich erwahnt Ursprunglich auf dem Geiersberg vor dem Neutor errichtet wurde es bereits einige Jahre spater nach einem Brand in die Stadt verlegt und zwischen Schustergasse sudliche Augustinerstrasse und Karlstrasse Winklerstrasse in der Nahe des Weinmarktes neu errichtet Ob sich das Gesamtareal des Klosters bis zur Pegnitz erstreckte ist nicht nachweisbar Um 1420 wurde das Augustinerkloster zum Ausgangspunkt der Observanzbewegung und gelangte dadurch zu grosserer Bedeutung Da die strenge Regelbefolgung auch in Nurnberg nicht unumstritten war konnte sie nur mit Hilfe des Inneren Rates durchgesetzt werden Mit dem Amtsantritt des Priors Simon Lindner von Leiseneck konnte sie gesichert werden Seit 1479 betrieb das Kloster eine eigene Druckerei Der Prior Johann Mantel gehorte zu den Grundungsprofessoren der Universitat Wittenberg Anfang des 16 Jahrhunderts wurde das Augustinerkloster in dem unter anderem Regiomontanus Hartmann Schedel Willibald Pirckheimer und Christoph Scheurl verkehrten ein Zentrum des in Nurnberg aufbluhenden Humanismus Um Johann von Staupitz der sich als Generalvikar der Augustinerobservanten mehrfach fur langere Zeit im Kloster aufhielt bildete sich ein Zirkel der auch Angehorige des Patriziats anzog Sodalitas Staupitziana Reformation Bearbeiten Wenzeslaus Linck machte diesen Kreis in dem theologische Grundfragen diskutiert wurden mit den Thesen Martin Luthers bekannt Luther selbst ein Augustinermonch machte nach seinem Augsburger Verhor durch Kardinal Cajetan 1518 im Nurnberger Augustinerkloster Station Der Reformator Andreas Osiander kam 1520 als Hebraischlehrer an das Kloster Er wurde das geistige Oberhaupt der Reformationsbewegung in Nurnberg Unter dem Prior Wolfgang Volprecht der am 13 August 1524 als erster dem Rat die Ubergabe des Klosters gegen Versorgung anbot nahm vom Konvent der Augustiner die Reformation in Nurnberg ihren Ausgang Die Augustiner wurden Multiplikatoren der Lehre Luthers Die wegen der Auflosung des Klosters leerstehenden Gebaude wurden nach der Reformation vom Stadt und Landalmosenamt genutzt Spater nach unterschiedlichen Nutzungen standen die Gebaude leer und verfielen langsam bis sie 1872 abgebrochen wurden Die von Johann Neudorffer genannten Fresken im Kreuzgang wurden dabei zerstort Augustinerkirche St Veit Bearbeiten nbsp Augustinerkirche Nurnberg Stich in der Serie Alt Nurnberg von 1846 mit SchusterladenDer Kirchenbau des Augustinerklosters mit dem Patrozinium St Veit wurde um 1275 fertiggestellt Die Altarweihen sind in den Jahren 1278 und 1279 bezeugt Um 1479 wurde das Langhaus niedergelegt und der Neubau in Form einer gotischen Hallenkirche von Baumeister Hans Beer nach dem Entwurf des Meisters Heinrich Echser errichtet Ein Jahr nach der Fertigstellung fand 1486 die Weihe der Altare und Kapellen statt Im Volksmund wurde die Augustinerkirche wegen der an die Kirche angebauten Schusterladen auch Schusterkirche genannt Nach der Reformation stillgelegt wurde die Kirche erst 1614 wieder dem Gottesdienst geoffnet Nach dem Ubergang der Reichsstadt Nurnberg an das Konigreich Bayern wurde die turmlose Kirche 1814 15 als Stall und Heumagazin genutzt und 1816 von den neuen Stadtoberhauptern zum Abbruch verkauft Viele Kulturguter der Stadt wurden in dieser Zeit verkauft oder vernichtet um die Schulden der Stadt abzutragen siehe auch Franziskanerkloster Nurnberg Ehemalige Ausstattung der Klosterkirche Bearbeiten Altare Bearbeiten Von der ehemaligen Ausstattung der Augustinerkirche sind bekannt und erhalten Tucheraltar 1440 1450 Frauenkirche Peringsdorfer Altar 1486 Friedenskirche in St Johannis Veitsaltar 1 Bartholomauskirche in Wohrd Veitsaltar 2 1487 Germanisches Nationalmuseum die Kresssche Kapelle Kreuzgang mit Leonhardskapelle und Dormitorium wurden im Germanischen Nationalmuseum wiederaufgebaut wo sie nach schweren Kriegsschaden in den 1960er Jahren vollig beseitigt wurden Peringsdorfer Epitaph Bearbeiten Das von Adam Kraft 1498 geschaffene Epitaph in Form eines Hochreliefs einer Schutzmantelmadonna war ursprunglich in der Augustinerkirche aufgestellt und kam nach deren Abbruch 1816 in die Frauenkirche Es gilt als Steinbildwerk von ausserordentlicher Qualitat Sakralbauten in der Nurnberger Altstadt St Lorenz und St Sebald St Lorenz St Elisabeth Franziskanerkirche St Jakob Kartauserklosterkirche St Katharina St Klara St Lorenz St MarthaEhemalig Franziskaner oder BarfusserklosterkircheSt Sebald Allerheiligenkapelle St Egidien Erste Kirche Christi Frauenkirche Kaiserkapelle Neuapostolische Kirche St Sebald WalpurgiskapelleEhemalig Augustinerkirche St Veit Dominikanerkirche St Marien Heilig Geist Kirche Heiligen Grab Kapelle Moritzkapelle Synagoge am Hauptmarkt Synagoge am Hans Sachs Platz Synagoge WunderburggasseNutzung nach 1806 BearbeitenSparkasse Schulen Bearbeiten Auf Initiativen des zweiten Burgermeisters Johannes Scharrer wurden in den ehemaligen Klostergebauden im Laufe der Jahre einige heute noch existierende Institutionen untergebracht 1821 1862 im Kloster Eroffnung der ersten Sparkasse die heutige Stadtsparkasse Nurnberg 1823 1829 im Kloster Grundung der Polytechnischen Schule als erste technische Lehranstalt Bayerns die heutige Georg Simon Ohm Hochschule Nurnberg 1834 1847 im Kloster Grundung der Stadtischen Handelsgewerbeschule das heutige Johannes Scharrer Gymnasium Gerichtsgebaude Bearbeiten Nach dem Abbruch der Klostergebaude im Jahr 1872 wurde hier 1877 das Nurnberger Gerichtsgebaude errichtet 1 welches fur samtliche Instanzen jedoch bald zu klein war Das Oberlandesgericht bezog 1901 den Neubau Weintraubengasse 1 Ab 1916 waren samtliche Gerichte und Staatsanwaltschaften im auf dem Gelande des Zellengefangnisses neu erbauten Justizpalast in der Further Strasse 110 untergebracht Heutige Nutzung BearbeitenKlostergelande Bearbeiten nbsp Erinnerungstafel an das Augustinerkloster am Parkhaus Hauptmarkt in der Augustinerstrasse nbsp Parkhaus in der AugustinerstrasseDie Bebauung des Gelandes wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Heute befindet sich hier ein Parkhaus das Cafe amp Hotel Central und eine Feinkostbackerei Die Augustinerstrasse wurde dem Autoverkehr entsprechend verbreitert Gelande sudlich des Klosters Bearbeiten Das Gelande sudlich der Augustinerstrasse bis zur Pegnitz besteht aus Wohngebauden Lokalen und dem sogenannten Augustinerhof Augustinerhof Bearbeiten Hauptartikel Augustinerhof Der Name Augustinerhof entstand Anfang der 90er Jahre als wohlklingender Projektname fur das geplante Bauvorhaben des Investors Aboussaidy Historische Zusammenhange des Areals mit dem Augustinerkloster wurden bestenfalls vermutet sich nicht nachweisbar Die verfallenden Gebaudeteile im Zentrum des Augustinerhofes waren die Uberreste des Druckerei Verlages von Franz Willmy 1856 1922 der hier die Nordbayerische Volkszeitung drucken liess Sein Sohn Max Willmy gab das 8 Uhr Blatt spater Abendzeitung den Kicker die Frankische Tageszeitung spater Frankischer Kurier und wahrend des Nationalsozialismus den Sturmer heraus Um 1973 wurde das Gelande zu klein die Druckerei zog um und die Betriebsgebaude wurden aufgegeben Da der Augustinerhof schon seit Jahrzehnten verfiel und das geplante Konzept des Bauunternehmers Mohammad Abousaidy und dem in Nurnberg geborenen Chicagoer Stararchitekten Helmut Jahn fur diesen sensiblen Standort ungenugend war und von der Bevolkerung abgelehnt wurde blieb er im Auge der Nurnberger Burger der Schandfleck der Innenstadt 2006 2 hat die Alpha Gruppe unter Gerd Schmelzer das 5000 Quadratmeter grosse Areal des Augustinerhofes erworben und ein neues Bebauungskonzept geplant Die alten Gebaude sind mittlerweile abgerissen und die archaologischen Untersuchungen abgeschlossen Derzeit wird der Augustinerhof als kostenpflichtiger Parkplatz genutzt 3 Siehe auch BearbeitenKloster und Klosterhofe in NurnbergLiteratur BearbeitenAlfred Wendehorst Augustinerkloster In Michael Diefenbacher Rudolf Endres Hrsg Stadtlexikon Nurnberg 2 verbesserte Auflage W Tummels Verlag Nurnberg 2000 ISBN 3 921590 69 8 online Einzelnachweise Bearbeiten Vom Kloster zum Zuchthaus nordbayern de 6 November 2008 abgerufen am 30 August 2017 Nurnberger Nachrichten 12 06 08 Tufteln an der neuen Optik des Augustinerhofs Zwolf Architekten fur Ideenwettbewerb zum 5000 Quadratmeter grossen Areal am Hauptmarkt ausgewahlt Memento vom 5 November 2014 im Internet Archive Augustinerhof Letztes Eckhaus abgetragen Memento vom 12 September 2012 im Webarchiv archive today Weblinks BearbeitenLuftbild des Augustinerhofes49 454166666667 11 075277777778 Koordinaten 49 27 15 N 11 4 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augustinerkloster Nurnberg amp oldid 237932726