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Wenzeslaus auch Wenceslaus Linck auch Link Lincke 8 Januar 1483 in Colditz 12 Marz 1547 in Nurnberg war ein deutscher lutherischer Theologe Prior des Augustiner Klosters zu Wittenberg und Reformator Wenzeslaus Linck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre und Studium 1498 1509 1 2 Ordenszeit 1501 1 3 Linck und Luther reformatorischer Wandel 1523 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre und Studium 1498 1509 Bearbeiten Linck wurde als Sohn des Ratsherrn Hans Lincke und seiner Ehefrau Christina Vetsch geboren Martin Luther schrieb spater uber ihn dass er mit ihm zusammen herangewachsen sei Vermutlich war das in Magdeburg wo sie zusammen die Schule besuchten Er verlor fruh seinen Vater immatrikulierte sich am 23 April 1498 an der Universitat Leipzig die er wieder verliess ohne einen akademischen Grad erworben zu haben Um 1501 wurde er Augustinermonch in Waldheim Als Augustinus aus Waldheim immatrikulierte er sich im Wintersemester 1503 an der Universitat Wittenberg Nachdem er die artistischen Grade als Baccalaureus 1504 und als Magister artium 1506 erworben hatte nahm er ein Studium der Theologie auf Schnell erlangte er dort die theologischen Grade und wurde am 29 Januar 1509 Baccalaureus biblicus am 25 Oktober 1509 Sententiarius am 7 Juni 1510 Sententiarius formatus am 30 August 1511 Lizentiat und am 16 Oktober 1511 zum Doktor der Theologie promoviert Wahrend der Studienjahre schloss Linck Freundschaft mit Nikolaus von Amsdorf und Hieronymus Schurff und durfte fruh auch Umgang mit dem Generalvikar der deutschen Augustinereremiten Johann von Staupitz gepflegt haben Ordenszeit 1501 Bearbeiten Im Jahre 1511 wurde er zum Prior des Augustinerklosters zu Wittenberg bestimmt Luther wurde am 5 Mai 1512 auf dem Ordenskapitel des Augustinerordens in Koln zum Subprior ernannt Linck hatte diese Funktion bis 1515 bzw 1516 inne 1 Die Ernennung zum Distriktsvikar erfolgte 1512 2 Am 4 Oktober 1511 wurde er in den theologischen Senat aufgenommen und ubernahm bis 1516 eine Professur an der theologischen Fakultat Wahrend dieser Zeit wurde er 1512 und 1514 Dekan der theologischen Fakultat Prior des Wittenberger Augustinerordens und arbeitete besonders eng mit Martin Luther zusammen der alsbald sein Stellvertreter wurde Nachdem er ab Oktober 1516 kurze Zeit Prediger am Munchener Augustinerkloster gewesen war brachte ihn Johann von Staupitz im Marz 1517 in gleicher Eigenschaft nach Nurnberg wo er sich in allen Bevolkerungsschichten grosser Beliebtheit erfreute In seinen Predigten blieb er volkstumlich und deutlich Als angesehener Prediger wurde er vom Kreis humanistisch gebildeter Patrizier wie Willibald Pirckheimer und Lazarus Spengler zu Rate gezogen und machte sie im Gegenzug mit den Ideen Luthers vertraut Diese hatten sich in der sodalitas Staupitiana um Staupitz versammelt der Linck in diesem Umfeld forderte 1517 nahm ihn Staupitz auf eine Visitationsreise mit In seinen Predigten nahm die Allegorie einen breiten Raum ein Eine dieser Predigten aus dem Jahre 1518 uber Matth 21 wurde unter der bezeichnenden Uberschrift gedruckt Wie der grobe Mensch unsers Herrn Esel sein soll ihn tragen und mit ihm eingehen gen Jerusalem zu beschauen fruchtbarlich das Leiden Christi Linck und Luther reformatorischer Wandel 1523 Bearbeiten Mit Luther pflegte er eifrigen Verkehr Luther schickte ihm die sechs Obilisci von Johannes Eck zu und stand ihm 1518 in Augsburg beim Verhor durch Kardinal Thomas Cajetan bei Nachdem Staupitz sein Amt als Generalvikar zum Schutz Luthers niedergelegt hatte ubernahm Linck 1520 die Fuhrung des deutschen Augustinerordens Dabei versuchte er das in Unruhe geratene Ordensleben mit der Ausrichtung am Evangelium wieder zu festigen Als die Bannbulle Luther traf dachte er keinen Augenblick daran sich von ihm zu trennen Er visitierte ab 1520 die Augustinerkloster darunter auch das Augustinereremitenkloster Sternberg Das Wormser Edikt und die Wittenberger Bewegung stellten ihn vor schwere Entscheidungen Er fragte Luther um Rat wurde aber nur auf das Evangelium verwiesen mochten die Kloster daruber zugrunde gehen Seine Stellung als Ordensvikar wurde immer unhaltbarer bis der deutsche Konvent sich ganz aufloste Im Januar 1523 ubernahm Linck die Pfarrstelle in Altenburg nachdem er sein Ordensvikariat niedergelegt hatte Dort brachte er anderthalb Jahre zu und leistete Wesentliches zur Einfuhrung der Reformation Es gelang ihm dem Volke den geistlichen Verstand des Evangeliums nahezubringen 1523 konnte die Kommunion unter beiderlei Gestalt gefeiert werden In dieser Zeit traute Luther seinen alten Freund mit der Tochter des Altenburger Juristen Suicer In praktischer Hinsicht war die Arbeit des Altenburger Pfarrers von besonderer Bedeutung Wesentlich war die Grundlegung der Armenpflege auf die die Nurnberger Almosenordnung eingewirkt haben mag Auch zahlreiche Schriftauslegungen und Sermone von ihm wurden in diesem Jahr in Altenburg gedruckt Auch nach Zwickau wirkte er und predigte dort gegen schwarmerische Neigungen Aus Luthers und Philipp Melanchthons Schriften stellte er das Buchlein Vom Reiche Gottes zusammen Seine eigene Verkundigung hielt er in den Art und Positionen fest Auch als Ubersetzer trat er in dieser Zeit hervor Als er im April 1525 vom Nurnberger Rat an die Sebalduskirche berufen wurde wurde Georg Spalatin sein Nachfolger in Altenburg Die Burgerschaft verabschiedete ihn mit grossen Ehren und der Kurfurst Johann schenkte ihm zum Abschied einen kostbaren Becher Uber 20 Jahre wirkte er in Nurnberg und erwarb sich dort ein grosses Ansehen In einem damals in Nurnberg ausgebrochenen Streit uber die zweite Ehe war seine Auffassung durchschlagend Er wollte keinen Unterschied in den Aufgaben und Pflichten zwischen den Geistlichen und der Gemeinde sehen Bei der Durchfuhrung der Reformation in Nurnberg war er einer der massgebenden Manner auf deren Rat die Obrigkeit horte Auch dort setzte er sich weiterhin fur das volle Evangelium ein und scheute sich vor dem Kampf mit Taufern nicht Trotz ehrenvollen Berufungen blieb er in Nurnberg wo er neben Dominicus Sleupner Andreas Osiander Thomas Venatorius und Veit Dietrich der entscheidende Prediger blieb Sein Hauptwerk in dieser Zeit ist die Auslegung des Alten Testaments die in den Jahren 1543 45 gedruckt wurde Daneben veroffentlichte er eine Reihe praktischer Traktate auch als Ubersetzer Werke Auswahl BearbeitenVon Arbeyt und Betteln wie man solle der faulheyt vorkommen und yederman zu Arbeyt ziehen Gastel Zwickau 1523 Neudruck Nurnberg 1979 Ein schoner Christliche Sermon vo n dem aussgang der kinder Gottes auss des Entichrists gefengknuss so durch den aussga n g der kinder Jsrahel auss Egipten Babilonien et c figuriert ist Gastel Zwickau 1524 Eyn Christlich bedenckenn Wentzeslai Lincken von den Testamente n der sterbenden Menschen Gastel Zwickau 1524 Digitalisat Erbauungsschriften Eigene Schriften aus den Jahren 1526 1536 nebst vier von Linck ubersetzten bzw herausgegebenen Schriften aus den Jahren 1524 und 1525 Quellen und Forschungen zur Erbauungsliteratur des spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit Band 9 Hrsg und mit einer Einleitung versehen von Helmich van der Kolk Rodopi Amsterdam 1978 Historia Galeatij Capelle wie der Hertzog zu Meiland Frannziskus wider eingesetzt ist verdeudschet durch Wencelaum Linken Mit einer Vorrede Martin Luthers Wittenberg 1538 Beschribung und Geschicht dess Meylandischen Kriegss der vom 21 biss inn das 30 fast by 10 Jar lang geweret hat durch Galeatium Capellam beschriben und durch Wencelaum Lincken vertutschet Mit Vorrede Martin Luthers Bern 1539 Literatur BearbeitenRudolf Bendixen Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche 3 Auflage Band 11 S 505 Rudolf Bendixen Wenzeslaus Linck In ZKWL 8 1888 S 138 Adolf Brecher Linck Wenceslaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 661 663 Marinus A van den Broek Sprichwortliche Redensart und sprichwortlicher Vergleich in den Erbauungsschriften des Nurnberger Predigers Wenzeslaus Linck 1483 1547 Leuvense Bijdragen 76 1987 Hermann Wilhelm Caselmann Wenzeslaus Link s Leben In Moritz Meurer Hrsg Das Leben der Altvater der lutherischen Kirche Band 3 Naumann Leipzig 1863 S 321 428 Walther Killy Hrsg Literaturlexikon Autoren und Werke deutscher Sprache 15 Bande Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1988 1991 CD ROM Berlin 1998 ISBN 3 932544 13 7 Theodor Kolde Beitrage zur Reformationsgeschichte Kirchengeschichtliche Studien Hermann Reuter gewidmet Leipzig 1887 S 195 263 Rosemarie Japel Charakter Verlauf und Ergebnisse der Reformation in Altenburg Dissertation Leipzig 1989 S 29 Adelbero Kunzelmann Geschichte der deutschen Augustiner Eremiten Band 5 Die sachsisch thuringische Provinz und die sachsische Reformkongretation bis zum Untergang der beiden Wurzburg 1974 S 508 512 Jurgen Lorz Das reformatorische Wirken Dr Wenzeslaus Lincks in Altenburg und Nurnberg 1523 1547 Nurnberg 1978 Wilhelm Reindell Dr Wenzeslaus Linck von Colditz Marburg 1892 Wolf Friedrich Schaufele Linck Wenzeslaus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 15 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 077 8 Sp 864 870 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Linck Wenzeslaus In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 13 Personen L N Stuttgart Bad Cannstatt 2019 S 123 125 Gottfried Seebass Linck e Wenzeslaus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 571 f Digitalisat Otto Winckelmann Das Fursorgewesen der Stadt Strassburg vor und nach der Reformation bis zum Ausgang des 16 Jahrhunderts In Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Leipzig 1922 S 22 Lincke lat Linckius Linccius Lincus Wenceslaus In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 17 Leipzig 1738 Sp 1310 1312 Armin Koehnle Beate Kusche Professorenbuch der Theologischen Fakultat der Universitat Wittenberg 1502 bis 1815 17 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2016 ISBN 978 3 374 04302 6 S 124 125Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wenzeslaus Linck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wenzeslaus Linck in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gottfried Seebass Linck e Wenzeslaus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 571 f Digitalisat Andreas Gossner Evangelisch in Munchen Spuren des Protestantismus von der Reformationszeit bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts Kleine Munchner Geschichten Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2017 ISBN 978 3 7917 6097 1 S 10 f Normdaten Person GND 118573063 lobid OGND AKS LCCN n2002079847 VIAF 25394616 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linck WenzeslausALTERNATIVNAMEN Link Wenzeslaus Linck Wenceslaus Lincke Wenzeslaus Linck Wenzel LinkKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Prior und ReformatorGEBURTSDATUM 8 Januar 1483GEBURTSORT ColditzSTERBEDATUM 12 Marz 1547STERBEORT Nurnberg 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