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Die Nurnberger Burggrafenburg war ein ursprunglich autarkes Burgareal das sich heute im ostlichen Bereich der Nurnberger Burg befindet Es handelt sich dabei um den altesten Teil der salischen Nurnberger Burg Bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts hatte die Burganlage den Verwaltungssitz der Burggrafschaft Nurnberg gebildet wurde in dieser Funktion dann aber von der Cadolzburg abgelost 1 Das Burgamtmannshaus einer der wenigen Uberreste der BurggrafenburgDie Walburgiskapelle ebenfalls einer der Uberreste der Burganlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burggrafenburg war vermutlich auf dem Standort eines Vorgangerbaus errichtet worden dem einige Zeit nach 1050 erwahnten castrum Zunachst war sie den Herren von Raabs vom Kaiser als Lehen ubergeben worden Als 1191 mit dem Tod von Konrad II die mannliche Linie der Grafen von Raabs erlosch trat sein Schwiegersohn Friedrich I dessen Erbe an Mit der wohl um 1192 erfolgten Ubernahme des Burggrafenamtes ubernahmen die Zollern damit erstmals eine einflussreiche Rolle im mittelalterlichen Reich Ab 1260 verlegten die Zollern dann ihre Residenz auf die westlich von Nurnberg gelegene Cadolzburg In Nurnberg selbst wurde hingegen ein Burgamtmann als Vertreter eingesetzt Dessen Aufgaben entsprachen in etwa denen eines Kastellans Wahrend des Bayerischen Krieges wurde die Burggrafenburg 1420 durch eine nachtliche Handstreichaktion unter Fuhrung von Christoph Leininger des wittelsbachischen Pflegers von Lauf eingenommen und anschliessend niedergebrannt Die Burganlage wurde von den Zollern danach nicht wieder aufgebaut Nach der Zustimmung von Konig Sigismund schlossen Friedrich seine Gemahlin und die erreichbaren Glieder seines Hauses am 27 Juni 1427 mit dem Rat und somit der Reichsstadt Nurnberg 2 einen Vertrag uber den Verkauf der Nurnberger Burg samt dem Amt der Veste und zusatzlichen Zugehorungen fur 120 000 Gulden Obwohl die frankischen Hohenzollern auch danach noch den Namenszusatz Burggraf zu Nurnberg in ihrem Titel fuhrten bedeutete dieser Verkauf letztendlich doch das Ende der staatsrechtlichen Existenz der Burggrafschaft Nurnberg Der nordliche burggrafliche Anteil an der Burg lag somit seit dem Jahr 1420 in Trummern Nach dem Tod Konrad II von Raabs gest ca 1191 war der sudliche Teil der Burggrafenburg an das Nurnberger Egidienkloster gegangen Die Bemerkung des Nurnberger Stadtchronisten Sigismund Meisterlin wird dadurch verstandlich indem er die Burggrafenburg als parvum fortalitium also als kleine Befestigung bezeichnet 3 Mit dem Burganteil wurde auch der Besitz an den beiden Reichswaldern abgegeben jedoch unter Vorbehalt des Geleitrechtes und Wildbannes sowie des Zeidelgerichts in Feucht Mit dem Verkauf war auch eine finanzielle Einbusse durch wegfallende Einnahmen aus der reichen Tuchmachervorstadt Wohrd verbunden Der Grund fur die Verausserung war der finanzielle Engpass in dem Friedrich sich befand Er war hervorgerufen worden durch die hohen Schuldverpflichtungen der zahlreichen Neu Erwerbungen und die kostspielige Ubernahme der Mark Brandenburg hier vor allem durch den Feldzug in der Uckermark Schon 1424 hatte Friedrich auf die erst 1419 erworbene Nurnberger Reichsmunze gegen Erstattung einer Pfandablosesumme zu Gunsten der Stadt verzichten mussen 1422 verhangte der Nurnberger Rat zudem eine Kreditsperre 4 5 Anlage Bearbeiten nbsp Das Areal der Anlage rechts der Hohlweg der den Trummerschutt des zerstorten Hauptkomplexes saumt Bei den zur Burggrafenburg gehorenden Bauwerken handelt es sich um den Funfeckturm das im Kern auf die salische Epoche zuruckgehende Burgamtmannshaus und die Reste des alten Vestnertores Diese Burgteile sind nordseitig gelegen und grenzen unmittelbar an den Stadtgraben Von der westlich gelegenen Kaiserburg war die Anlage durch eine hohe Schildmauer den sogenannten heimlichen Wachtergang sowie die ebenfalls noch zur Burggrafenburg gehorende Freiung abgetrennt Die Sudostseite der Burganlage wurde von der stadtseitig gelegenen Walburgiskapelle gebildet Der heute zwischen dieser und dem Funfeckturm verlaufende Hohlweg wird beidseitig vom Trummerschutt des 1420 zerstorten Zentralkomplexes der Burggrafenburg gesaumt Literatur BearbeitenWalter Bauernfeind Burggrafenburg In Michael Diefenbacher Rudolf Endres Hrsg Stadtlexikon Nurnberg 2 verbesserte Auflage W Tummels Verlag Nurnberg 2000 ISBN 3 921590 69 8 Gesamtausgabe online Sigmund Benker Andreas Kraus Hrsg Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Begrundet von Max Spindler 3 Auflage Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 39451 5 Max Spindler Gertrud Diepolder Bayerischer Geschichtsatlas Bayerischer Schulbuch Verlag Munchen 1969 Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Ereignisse Institutionen Personen Von den Anfangen bis zur Kapitulation 1945 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 81303 3 Weblinks BearbeitenBirgit Friedel Nurnberger Burg im Historischen Lexikon Bayerns vom 4 Oktober 2010 Birgit Friedel und Walter Bauernfeind Grundriss und baugeschichtliche Entwicklung der Nurnberger Burg Karte aus Der Nurnberg Atlas Vielfalt und Wandel der Stadt im Kartenbild Nurnberg 2007 Reinhard Seyboth Abschnitt NURNBERG BURGGRAFENBURG S 426 428 in Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Teilband 2 Residenzen Herausgegeben von Werner Paravicini bearbeitet von Jan Hirschbiegel und Jorg Wettlaufer bei Jan Thorbecke Verlag OstfildernEinzelnachweise Bearbeiten Stadtlexikon Nurnberg S 174 Heinrich Gradl Regesten der von Zedtwitz 1884 1 2 Vorlage Toter Link www rororo selb de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven S 46 abgerufen am 15 Juni 2012 PDF Dokument Birgit Friedel Nurnberger Burg im Historischen Lexikon Bayerns vom 4 Oktober 2010 Abgerufen am 30 Januar 2017 Handbuch der bayerischen Geschichte Bd 3 1 Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Max Spindler Sigmund Benker Verlag Verlag C H Beck 1997 Seiten 590 592 Nurnbergische Munzbelustigungen aufs Jahr 1767 etc Georg Andreas Will Verlag Chr Riegels Altdorf 1767 Seiten 29 3149 458194444444 11 077083333333 Koordinaten 49 27 29 5 N 11 4 37 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burggrafenburg Nurnberg amp oldid 227231913