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August von Steinberg Skirbs 5 Marz 1816 in Heinrichswalde Ostpreussen 11 April 1888 in Konigsberg i Pr war ein deutscher Marinearzt Er erlebte 1848 die Bemuhungen um die staatliche Einigung Deutschlands und im Zusammenhang mit deren Scheitern die Grundung der Preussischen Marine Er diente in der Preussischen Marine der Marine des Norddeutschen Bundes und der Kaiserlichen Marine August von Steinberg Skirbs Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verdienste 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn eines Pfarrers besuchte Steinberg in Preussisch Litauen die Konigliche Litthauische Provinzialschule Nach dem Abitur begann er an der Albertus Universitat Konigsberg Medizin zu studieren Durch den fruhen Tod seines Vaters in finanzieller Bedrangnis wechselte er an das Medicinisch chirurgische Friedrich Wilhelms Institut 1840 bestand er das Staatsexamen Schon die Doktorarbeit liess seine Neigung zur Augenheilkunde erkennen 1 Seine arztliche Laufbahn begann an der Charite Bei der Preussischen Armee war er eine Zeitlang im Raum Mainz stationiert In einem Speziallazarett betreute er von November 1842 bis August 1843 alle Augenkranken der dort garnisonierten Regimenter 1844 veroffentlichte er seine Erfahrungen und Erkenntnisse 1845 1848 war er Kompaniechirurg beim 1 Garde Regiment zu Fuss 2 Im April 1845 erhielt er eine Kommandierung auf die Amazone A 1 Auf Wunsch von Friedrich Wilhelm IV trat Steinberg zur Preussischen Marine uber Als Schiffsarzt von Preussischer Adler erlebte er am 27 Juni 1849 das Gefecht vor Brusterort Sein Dienstposten befand sich zunachst bei der Kustenflottille der Ostsee in Swinemunde dann beim Marine Stationskommando in Danzig und schliesslich beim Oberkommando der Marine in Berlin als Dezernent fur das Sanitats und Medizinalwesen Er wurde 1859 zum Generalarzt der Marine ernannt zunachst als Korvettenkapitan 1860 wurde er Vortragender Rat und Dezernent fur das Sanitatswesen im Marineministerium und zugleich beim Oberkommando der Marine Generalarzt der Marine I Klasse wurde er 1869 Im Rang eines Obersts war er damit den Korps Generalarzten gleichgestellt er blieb aber dem Generalstabsarzt der Preussischen Armee nachgeordnet A 2 Den Deutsch Franzosischen Krieg erlebte er als General Lazarett Direktor fur alle Berliner Lazarette Er hielt Preussens Hauptstadt als Standort fur besonders geeignet Sein Areal ist im Allgemeinen sandig und darum gesund die Arzte sind zahlreich und intelligent die Burger reich und patriotisch 2 Uber 19 Jahre vom 12 Dezember 1856 bis zum 23 November 1875 war er als Generalarzt Chef von drei Marinesanitatsdiensten 3 Steinberg wurde am 1 Jahrestag der Deutschen Reichsgrundung von Wilhelm I als Konig von Preussen nobilitiert Ab 1872 sass er im Vorstand vom Preussischen Zentralkomitee der Vereine vom Roten Kreuz Am 23 November 1875 nahm er seinen Abschied Im 13 jahrigem Ruhestand widmete er sich der Arbeit fur das Deutsche Rotes Kreuz und der Alters und Invalidenversorgung Zu ihrer Verwirklichung schlug er 1884 den Beginn der Altersrente mit 56 Jahren vor A 3 Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten sich gleichwertig beteiligen Im Dreikaiserjahr starb von Steinberg Skirbs mit 76 Jahren in der Ziegelstrasse 14 beim Elisabeth Krankenhaus in Sackheim Beerdigt wurde er auf Konigsbergs Altem Militarfriedhof vor dem Konigstor Seine Aufzeichnungen gingen auf der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 verloren 2 Steinbergs Ehefrau Caroline starb 1867 im Kindbettfieber Drei Jahre spater fiel der einzige Sohn mit 18 Jahren als Fahnrich in der Schlacht von Le Bourget Verdienste BearbeitenNach eigenen Erfahrungen in den ersten Dienstjahren erreichte Steinberg eine bedeutende Besserstellung der Marinearzte in Gehalt und Altersversorgung Die Veroffentlichungen zwischen 1858 und 1872 zeigen ein riesiges Aufgabengebiet und die Art seiner Bewaltigung Er studierte und nutzte die Erfahrungen der Royal Navy der Koninklijke Marine der United States Navy und der franzosischen Marine A 4 Schon 1858 legte er im Archiv der deutschen Medicinalgesetzgebung und offentlichen Gesundheitspflege in Einzelheiten dar wie Schiffslazarette eingerichtet sein sollten Fur die Preussische Marine legte er in einem Erlass fest dass sie fur 3 der Besatzungsstarke im vordersten Raum des Zwischendecks vorzusehen waren Unabhangig von der Besatzungsstarke war jedes in See gehende Schiff mit einem Arzt zu besetzen Fur 100 200 Mann hielt er zwei fur 600 900 Mann vier Arzte fur notig Er begrundete das mit den besonders harten Lebensbedingungen an Bord und der Notwendigkeit Medikamente selbst zu dispensieren In Hinblick auf gesundheitspolizeiliche Aufgaben forderte Steinberg fur die grosseren Schiffe einen Oberstabsarzt der die Prufung als Amtsarzt abgelegt hatte 2 Bemerkenswert sind seine Uberlegungen zu den Klimabelastungen der Schiffsbesatzungen in den Tropen Ein Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in den Deutschen Kolonien sollte auf die Pension besonders angerechnet werden 4 A 5 Er kannte die Arbeit des franzosischen Marinehygienikers Jean Baptiste Fonssagrives 5 Veroffentlichungen BearbeitenBeitrage zur Keratoplastik nach operativen Versuchen an Thieren Mainz 1843 Fragmente zur Ophthalmiatrik Mainz 1844 Uber den Etat der Marinearzte Preussische Militararztliche Zeitung 1860 A 6 Die Kriegslazarethe und Baracken von Berlin nebst einem Vorschlage zur Reform des Hospitalwesens Berlin 1872 Die Alters und Invaliden Versicherung Vorschlage zu ihrer Verwirklichung Berlin 1884 Literatur BearbeitenHartmut Noldeke Johann Schmidt Sanitatsdienst in der Koniglich Preussischen Marine Koehler Herford 1993 ISBN 3 7822 0580 4 Hartmut Noldeke Dr August Steinberg 1816 1888 Der erste Arzt der Koniglich Preussischen Marine Beitrage zur Schiffahrtsgeschichte Bd 5 2002 S 17 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Steinberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Auf ihrer zweiten Reise ins Mittelmeer wurde in Civitavecchia der Leichnam von Prinz Heinrich an Bord genommen Ihn begleitete sein Adjutant Helmuth von Moltke der wegen standiger Seekrankheit in Gibraltar von Bord ging In Briefen an seine Frau beschrieb er eingehend das Bordleben Die Trennung des Sanitatskorps der Marine von dem der Armee erfolgte erst am 9 November 1896 Nach der gesetzlichen Regelung von 1889 endete das Berufsleben erst mit 70 Jahren Aus Steinbergs Sicht waren die auslandischen Marinearzte besser dotiert die deutschen besser ausgebildet Die Franzosische Marine rechnete den Kolonialdienst mit dem zweifachen Zeitfaktor an In dem Beitrag beschreibt Steinberg die Aufgaben der Arzte u a die des Stationsarztes bei der Marinestation der Ostsee und die der beiden in Danzig tatigen Stabsarzte die auch die Familien der Marineangehorigen zu behandeln hatten Einzelnachweise Bearbeiten Dissertation De transplantatione corneae a b c d N 904 4 Dr August Steinberg 1816 1888 Materialsammlung 1987 2011 Deutsches Marinearchiv A Steinberg Uber den Einfluss des Tropenklimas auf die Gesundheit und Dienstfahigkeit der Seeleute 1860 J B Fonssagrives Traite d hygiene navale ou De l influence des conditions physiques et morales dans lesquelles l homme de mer est appele a vivre et des moyens de conserver sa sante J B Bailliere 1856 Sanitatschefs der deutschen Marinen seit 1965 Admiralarzt der Marine Rudolf Heins 1849 1853 August von Steinberg Skirbs 1859 1875 Carl Wenzel 1875 1896 Hermann Gutschow 1896 1903 Paul Schmidt 1903 1916 Walther Uthemann 1916 1922 Johannes Brachmann 1922 1928 Sigmund Moosauer 1928 1939 Alfred Fikentscher 1939 1943 Emil Greul 1943 1945 Hans Heinz Bierbaum 1965 1967 Hans Georg Stemann 1967 1970 Herbert Gut 1970 1972 Horst Robbers 1972 1978 Hans Wilhelm Birker 1978 1983 Hermann Rohwedder 1983 1985 Klaus Theodor Fliedner 1985 1989 Joachim Prohl 1989 1992 Dieter Willers 1992 1998 Karsten Ocker 1998 2001 Christoph Buttner 2001 2006 Rainer Pinnow 2006 2012 Hans Wolfgang von der Heide Kattwinkel 2012 2016 Stephan Apel seit 2016 Normdaten Person GND 1055421947 lobid OGND AKS VIAF 24998017 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinberg Skirbs August vonALTERNATIVNAMEN Steinberg August Friedrich Adolf vollstandiger Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Marine SanitatsoffizierGEBURTSDATUM 5 Marz 1816GEBURTSORT Heinrichswalde OstpreussenSTERBEDATUM 11 April 1888STERBEORT Konigsberg i Pr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August von Steinberg Skirbs amp oldid 237268453