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Die Amazone war eine holzerne Segelkorvette der preussischen Marine die vor allem als Schulschiff diente Sie fuhrte zwar die preussische Kriegsflagge und war mit Kanonen versehen diente aber auch der Ausbildung von zivilen Seeleuten Da sie bei der Grundung der preussischen Marine 1848 das einzige seetuchtige Marinefahrzeug war wurde sie spater auch als Grossmutter der Flotte bezeichnet Amazone SchiffsdatenFlagge Preussen PreussenSchiffstyp KorvetteBauwerft Carmesins Werft GrabowKiellegung 1841Stapellauf 24 Juni 1843Indienststellung 19 Mai 1844Verbleib Am 14 November 1861 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 33 49 m KWL Breite 8 99 mTiefgang max 3 14 mVerdrangung Konstruktion 348 tMaximal 390 t Besatzung 145 MannTakelung und RiggTakelung VollschiffAnzahl Masten 3Segelflache 876 m Geschwindigkeitunter Segeln max 11 kn 20 km h Bewaffnung4 Geschutz 24 Pfunder kurz 12 Geschutz 18 Pfunder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kommandanten 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenSie wurde 1843 in Grabow bei Stettin durch den Schiffsbaumeister Carl Alexander Elbertzhagen fertiggestellt Nach Indienststellung der Korvette am 19 Mai 1844 fuhrte die erste grosse Fahrt sie uber England Portugal Gibraltar Griechenland und das Osmanische Reich bis ins Schwarze Meer Nach dem Ende der Reise wurden zwei lange 24 Pfunder Geschutze die die Stabilitat des Schiffs beeintrachtigt hatten entfernt 1845 segelte die Amazone nach Danemark England und Spanien bis nach Genua 1847 folgte eine Atlantikuberquerung mit Zielhafen New York 1850 wurde der Kommandant als Angehoriger der Flotte des Deutschen Bundes zur Preussischen Marine kommandiert 1 1852 1853 bildete die Amazone zusammen mit Gefion und Mercur das so genannte Ubungsgeschwader unter Kommodore Jan Schroder Dabei wurden in Sud und Nordamerika Rio de Janeiro Montevideo Buenos Aires La Guaira Puerto Cabello Barbados Havanna und Norfolk Virginia angelaufen Von Norfolk aus besuchte eine Offiziersabordnung die US amerikanische Hauptstadt Washington 1856 war sie im Atlantik Teil eines Ubungsgeschwaders unter Prinz Adalbert 1857 besuchte die Korvette Skandinavien und England nbsp Die Amazone auf einer Zeichnung in Meyers Grossem Konversations LexikonAuf einer weiteren Ausbildungsfahrt mit Ziel Portugal geriet die Amazone am 14 November 1861 vor der niederlandischen Kuste in einen Orkan und sank mit der gesamten Besatzung Die Angaben uber die Zahl der Opfer schwanken Moglicherweise starben bei dem Ungluck 114 Personen andere Quellen gehen von 143 Leutnant zur See I Klasse Robert Hermann funf Offiziere 18 Seekadetten und 120 Mann Besatzung Toten aus Die endgultige Bestatigung fur den Untergang erfolgte erst ein Jahr spater als im Oktober 1862 eine einwandfrei identifizierte Fleischback der Korvette auf Texel angetrieben wurde Zum letzten Mal war die Amazone am Tag ihres mutmasslichen Untergangs von der preussischen Brigg Nummer Zwei mit Kurs auf die Hoofden gesichtet worden Nach dem Untergang der Amazone kursierten Geruchte denen zufolge sie womoglich absichtlich von einem anderen Schiff gerammt worden sei 1862 erschien in der Zeitschrift Die Gartenlaube eine novellistische Darstellung dieses Vorgangs dies fuhrte zum Verbot der Gartenlaube in Preussen Sowohl in der Presse als auch im Landtag war die Frage nach der Seetuchtigkeit des Schiffs thematisiert worden Diese wurde von amtlicher Seite bestatigt allerdings kritisierte Kommodore Schroder dass dem Schiff zu wenig erfahrene Seeleute mitgegeben worden waren Folge der Katastrophe war ein drastischer Ruckgang der Bewerbungen fur die Seeoffizierslaufbahn 1862 gab es nur drei Bewerbungen 1864 musste daher vermehrt Auxiliaroffiziere d h Seeoffiziere aus Handelsmarinen eingestellt werden 1863 wurde den Toten ein Denkmal in Gestalt eines sechs Meter hohen Obelisken im Berliner Invalidenpark gewidmet das in Theodor Fontanes Roman Stine erwahnt wird Auf Bronzetafeln waren 107 Namen von Verungluckten eingraviert 1918 19 wurden diese Tafeln gestohlen 1924 wieder ersetzt 1945 wieder gestohlen Das Denkmal wurde im Sommer 1951 auf Beschluss der SED bzw der zustandigen Behorden des sowjetischen Sektors nach widerspruchlichen Angaben entweder entfernt oder zerstort Kommandanten BearbeitenLeutnant zur See II Klasse Eduard Jachmann von Marz 1848 bis November 1848 Leutnant zur See I Klasse Eduard Jachmann von Marz 1849 bis Oktober 1849 Kapitan Johann Otto Donner vom 13 Mai 1850 bis Oktober 1850 Leutnant zur See I Klasse Schirmacher vom 22 September 1852 bis September 1853 Leutnant zur See I Klasse Eduard Jachmann von September 1853 bis 12 Oktober 1853 Leutnant zur See I Klasse Prinz Wilhelm von Hessen Philipsthal Barchfeld von Mai 1854 bis 21 Oktober 1854 Leutnant zur See I Klasse Hans Kuhn von Mai 1855 bis 10 Oktober 1855 Korvettenkapitan Hans Kuhn vom 1 Mai 1856 bis 30 September 1856 Korvettenkapitan Hans Kuhn vom 15 Juni 1857 bis 25 Oktober 1857 Leutnant zur See I Klasse Franz Kinderling vom 1 Juni 1859 bis September 1859 Leutnant zur See II Klasse Max Jung September 1859 in Vertretung Leutnant zur See I Klasse Franz Kinderling Oktober 1859 Korvettenkapitan Ludwig von Henk vom 15 Mai 1860 bis 30 September 1860 Leutnant zur See I Klasse Robert Hermann vom 21 Juni 1861 bis zum UntergangLiteratur BearbeitenTheodor Fontane Stine Erich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 107 Der Untergang der Amazone In Die Gartenlaube Heft 27 28 1862 S 417 420 433 436 Volltext Wikisource Sir John Retcliffe Um die Weltherrschaft Band V 1880 Eintrag Segelkorvette Amazone In Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Ratingen o J ca 1990 Band 1 S 90 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amazone Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zahlen und Daten deutsche schutzgebiete de Status des Schiffes militaria web deFussnoten Bearbeiten Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 1 Koehler 1979 ISBN 3 7822 0209 0 S 90 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amazone Schiff 1844 amp oldid 239131527