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Die Mercur war ein Handelsschiff der Preussischen Seehandlung sowie ein Transport und Schulschiff der Koniglich Preussischen Marine Nach der Korvette Amazone war die Mercur das zweite Kriegsschiff der preussischen Marine Mercur Zeichnung der Mercur von Luder Arenhold um 1905 Zeichnung der Mercur von Luder Arenhold um 1905SchiffsdatenFlagge Preussen PreussenSchiffstyp Fregattschiff PinkeBauwerft J W Klawitter DanzigStapellauf 22 Juli 1847Verbleib 1861 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungBreite 8 2 mTiefgang max 2 8 mVerdrangung 850 tVermessung 495 Registertonnen Besatzung 60 bis 157 MannTakelung und RiggTakelung VollschiffGeschwindigkeitunter Segeln max 13 kn 24 km h Bewaffnung6 Karronadeab 1851 zusatzlich 6 26 Pfunder Inhaltsverzeichnis 1 Weitere technische Daten 2 Verwendung 3 Abbildungen 4 LiteraturWeitere technische Daten BearbeitenIndienststellung bei der Preussischen Marine 1 Juli 1850Namensherkunft Mercurius romischer Schutzgott der Handler und Diebe Ausserdienststellung 14 November 1860Verwendung BearbeitenDie Mercur wurde als Frachtschiff fur die Preussische Seehandlung gebaut Ihre erste Uberseereise fuhrte 1848 in Ballast nach Rio de Janeiro Auf der Fahrt hatte sich das Schiff als sehr rank erwiesen Nach einer Expertise des Londoner Schiffsbauer Young war die Mercur im Vorderteil zu scharf gebaut und benotige standig Ballast Auf Grund der danischen Blockade der deutschen Kusten musste das Schiff von April bis September 1848 auf der Reede von Cowes verbleiben und lief dann Hamburg an Am 18 November 1848 lief die Mercur nach Batavia aus Auf der Ruckreise kamen zwei Besatzungsmitglieder ums Leben Einzelheiten sind nicht bekannt Nach der Auflosung der eigentlichen Seehandlung wurde sie am 26 Marz 1850 von der preussischen Marine angekauft da das vorhandene Schulschiff Amazone als nicht ausreichend fur die Ausbildung des zukunftigen seemannischen Nachwuchses angesehen wurde Im Fruhjahr 1850 wurde das Schiff auf der Stettiner Zieske Werft umgebaut Da Preussen noch uber kein eigenes Dock verfugte mussten einige Anderungen im schwedischen Karlskrona ausgefuhrt werden Erster Kommandant des Schiffes wurde Kapitan zur See Johann Otto Donner Am 4 November 1850 verliess die Mercur zu ihrer ersten Ausbildungsreise Swinemunde mit dem Ziel Salvador Noch in der Ostsee ergaben sich Probleme mit dem eisernen Ballast der im danischen Helsingor umgestaut werden musste In Falmouth ergaben sich erneute Probleme mit dem Ballast so dass zeitweise unsicher war ob die Mercur uberhaupt fur eine Atlantikuberquerung geeignet war Schliesslich wurde uber Funchal und Teneriffa Bahia angelaufen wo sie am 23 Januar 1851 eintraf Anfang Marz verliess sie Bahia mit dem Ziel Kapstadt musste jedoch wegen ungunstiger Windverhaltnisse die Reise abbrechen und zwecks Notreparaturen die Insel St Helena anlaufen Am 29 Mai 1851 traf sie in Stettin ein Den Rest des Jahres wurde die Mercur fur Ausbildungsfahrten in der Ostsee genutzt Am 30 November 1851 stellte sie im Marinedepot in Stettin ausser Dienst und wurde uberholt Hierbei wurden die bisherigen Karronaden durch sechs leichte Feldgeschutze ersetzt Unklar ist ob Karronaden an Bord verblieben oder abgeschafft wurden Nach einer amtlichen Schiffsliste besass sie 1857 12 Kanonen Am 21 Oktober 1852 stellte die Mercur erneut in Dienst und segelte im Geschwaderverband unter Fuhrung von Kommodore Jan Schroder zusammen mit der Fregatte Gefion und der Amazone nach Westafrika und Sudamerika Neben Ausbildungszwecken diente die Reise auch der Sondierung von Kolonisationsmoglichkeiten in Argentinien Nach einem Aufenthalt in Monrovia traf sie am 3 Marz 1852 in Rio ein Nach einer zeitweisen Trennung von den beiden anderen Schiffen vereinigte sich das Geschwader wieder am 12 Marz in Montevideo Am 4 Mai wurde die Mercur aus dem Geschwaderverband entlassen und trat alleinsegelnd die Heimreise an wahrend Gefion und Amazone uber karibische Hafen Norfolk anliefen Am 4 Juni 1853 erreichte sie Danzig und wurde erneut uberholt Ende September 1853 verliess die Mercur Danzig um mit der Gefion und der Radkorvette Danzig im ostlichen Mittelmeer die Flagge zu zeigen Die Reise musste jedoch aufgrund des Krimkriegs im Marz 1854 abgebrochen werden In Portsmouth gab das Schulschiff sieben Seekadetten an die Royal Navy ab die dort weiter ausgebildet werden sollten Am 7 Mai 1854 traf sie wieder in Danzig ein Die nachsten Jahre diente die Mercur wahlweise als Schul und Kasernenschiff in der Ostsee Im Juni 1856 kollidierte sie bei einer Geschwaderubung mit der Danzig Im Marz 1858 wurde sie fur seeuntauglich erklart diente aber noch stationar als Schulschiff und wurde auch noch fur kurzfristige Ausbildungsreisen eingesetzt Als jedoch das Sinken des Schiffs befurchtet wurde erfolgte am 14 November 1860 seine Ausserdienststellung Die Mercur wurde bereits im Dezember versteigert und 1861 abgewrackt Abbildungen BearbeitenVon der Mercur existieren soweit bekannt keine zeitgenossischen Abbildungen Der Korvettenkapitan Luder Arenhold fertigte um 1904 ein Rekonstruktionsgemalde des Schiffs an das in seinem Band uber die Schiffe der Preussischen Marine veroffentlicht wurde Eine Reproduktion des Gemaldes wurde 1993 in dem Werk von Hans Auerbach veroffentlicht Literatur BearbeitenPaul Koch S M S Mercur In Marine Rundschau 5 Jg 1894 S 1 9 45 52 Luder Arenhold Erinnerungsblatter an die Kgl Preussische Marine 1848 1860 Berlin 1904 Reprint Berlin 1995 Eintrag Mercur In Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Herford 1979ff Einbandiger Nachdruck der siebenbandigen Originalausgabe Ratingen 1984 Bd IV S 117f Hans Auerbach Preussens Weg zur See Pommern die Wiege der Koniglich Preussischen Marine Berlin 1993 S 80 84 Gerhard Wiechmann Die Koniglich Preussische Marine in Lateinamerika 1851 bis 1867 Ein Versuch deutscher Kanonenbootpolitik in Ubersee In Sandra Carreras Gunther Maihold Hg Preussen und Lateinamerika Im Spannungsfeld von Kommerz Macht und Kultur Munchen 2004 S 105 144 Johann Friedrich Meuss Die Unternehmungen des Koniglichen Seehandlungs Instituts zur Emporbringung des preussischen Handels zur See Ein Beitrag zur Geschichte der Seehandlung und des Seewesens in Preussen in der 1 Halfte des 19 Jahrhunderts Berlin 1913 S 110 117 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mercur Schiff amp oldid 237570466