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Freiherr August Friedrich Karl von Ziegesar auch August Friedrich Carl von Ziegesar 5 April 1746 anderes Datum 4 Juni 1746 auf Schloss Drackendorf 19 Dezember 1813 im Schloss Weimar war ein Geheimrat und Kanzler im Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg sowie Generallandschaftsdirektor im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Berufliches Wirken 2 Mitgliedschaften 3 Trivia 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten August Friedrich Karl von Ziegesar entstammte dem Adelsgeschlecht von Ziegesar das ursprunglich aus der Mark Brandenburg stammte und deren Name sich von der Bischofsburg Ziesar ableitete 1 Er war der Sohn des Oberjagermeisters Karl Siegmund von Ziegesar 14 September 1696 in Eschenau 22 Mai 1754 in Drackendorf 2 und dessen erster Ehefrau Christiane Sophie 19 Marz 1722 16 Juni 1747 in Drackendorf 3 Tochter von August von Griesheim 1691 1733 Hof Justiz Konsistorial und Landkammerrat in Zeitz 4 Aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Christiane Sophie Luise 9 November 1726 in Arnstadt 17 Mai 1781 in Rudolstadt geb von Buttlar aus Grumbach in der Nahe von Liebenstein hatte er noch weitere Geschwister zu diesen gehorte unter anderem der Oberjagermeister Franz Louis Ernst Carl von Ziegesar Er war seit dem 29 Marz 1769 mit Magdalene Auguste 3 Oktober 1751 in Sonneborn 24 Marz 1809 in Jena 5 eine Tochter von Friedrich Jobst von Wangenheim 1720 1760 verheiratet gemeinsam hatten sie drei Sohne und vier Tochter Amalie Ernestine Louise Auguste Friederike von Ziegesar 1769 22 August 1825 in Karlsbad 6 verheiratet mit Karl Julius von Scheliha 28 August 1755 in Gross Krutschen heute Kroscina Wielka in Niederschlesien 24 April 1814 in Breslau Ernst Carl von Ziegesar 1771 7 in Drakendorf 1794 oder 1796 in Paramaribo auf Suriname nassauischer Oberhofmeister und Herr auf Schierstein am Rhein Luise Juliane Cecilie von Ziegesar 1773 12 September 1831 verheiratet mit Christian Ferdinand Georg von Werthern 9 Juni 1738 in Breslau 7 August 1800 in Frohndorf ihr gemeinsamer Sohn war der spatere Politiker Ottobald von Werthern und ihre Tochter Luise von Werthern 1798 1891 war mit dem Diplomaten Hans Heinrich von Konneritz verheiratet Charlotte Luise Auguste von Ziegesar 12 Juni 1775 in Gotha 8 November 1837 ebenda verheiratet mit Freiherr Adam Carl Friedrich von Wangenheim 1770 1846 8 Friedrich von Ziegesar 15 November 1779 in Gotha 30 Oktober 1832 in Hummelshain verheiratet in erster Ehe mit Elisabeth Charlotta Maria 15 Marz 1774 in Schwerin 12 Dezember 1803 in Gotha Tochter von Christoph Albrecht von Kamptz 1741 1816 In zweiter Ehe heiratete er Anna Eleonore Maria 3 August 1786 in Eusekull 4 September 1821 in Reval Tochter von Christian Wilhelm von Berg 1760 1789 Anton von Ziegesar 26 Juni 1783 in Gotha 13 November 1843 in Drackendorf Jurist verheiratet mit Luise Auguste Friedrike Amalie Freiin von Stein zu Nord und Ostheim 1781 1855 fruhere Hofdame bei Herzogin Anna Amalia Sylvie von Ziegesar 21 Juni 1785 im Schloss Drackendorf 13 Februar 1858 in Grossneuhausen bei Sommerda verheiratet mit dem spateren Allstedter Superintendenten Friedrich August Koethe 1781 1850 August Friedrich Karl von Ziegesar war Erb Lehns und Gerichtsherr auf Drackendorf Zollnitz Laasdorf Ilmnitz Wollnitz und Rutha Er wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau in Drackendorf beigesetzt Werdegang Bearbeiten Nachdem er im Alter von acht Jahren seinen Vater 1754 verloren hatte kam August Friedrich Karl von Ziegesar unter die Vormundschaft des Rechtswissenschaftlers der Universitat Jena Johann August von Hellfeld der ihn in seinem Haus aufnahm und fur seine Ausbildung sorgte Im Alter von funfzehn Jahren begann er 1761 an der Universitat Jena mit einem Studium der Rechtswissenschaften und der alten Sprachen sowie Philosophie 1765 promovierte er mit seiner Dissertation Dissertatio iuris publici De visitatione Iudicii Cameralis Imperii und wurde am 3 Marz 1766 als Regierungsrat von Herzog Friedrich III nach Gotha berufen Wahrend des Studiums hatte sich eine Freundschaft mit Christian Gottlob von Voigt entwickelt der spater Prasident des Staatsministeriums in Weimar wurde Nachdem er am 30 Dezember 1768 zum Hofrat berufen worden war erfolgte am 29 Januar 1771 seiner Ernennung zum Kammerherrn 1780 wurde er Beisitzer des herzoglichen Obersteuerkollegiums in Altenburg und Deputierter beim landschaftlichen Ausschuss Wahrend seines Aufenthaltes in Gotha wurde er durch Herzogin Dorothea und der Oberhofmeisterin Juliane Franziska von Buchwald 1707 1789 die beide mit Friedrich II und Voltaire befreundet waren und im Briefwechsel mit diesen standen in seiner Weiterbildung gefordert Am 4 Oktober 1782 wurde er durch Herzog Ernst zum Oberkonsistorial Vizeprasident und zugleich zum Geheimen Regierungsrat am 23 Dezember 1785 zum Vizekanzler mit dem Direktorium bei der Regierung und funf Jahre spater am 29 November 1790 zum Geheimrat und Kanzler ernannt Am 6 Marz 1792 wurde er auch Hofrichter am Hofgericht in Jena bei dem er seit dem 12 Marz 1774 bis dahin Beisitzer war 1795 wurde er Mitglied des Geheimen Ratskollegiums 9 Am 7 Mai 1804 erfolgte seine Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat Aus gesundheitlichen Grunden bat er Ende 1808 um seine Pensionierung nachdem dies bei voller Besoldung gewahrt worden war zog er sich auf sein Gut Drackendorf zuruck das er zu einer Musterwirtschaft umgestaltete zum Gut gehorte auch die Ruine der Lobdeburg 1809 ernannte ihn Herzog Karl August zum Generallandschaftsdirektor und beauftragte ihn eine Vereinigung der bis dahin noch getrennt bestehenden weimarischen eisenachischen und jenaischen Landschaft durchzufuhren diese Aufgabe konnte er mit der Constitution der vereinigten Landschaft der herzoglich Weimar und Eisenachischen Lande mit Einschluss der Jenaischen Landesportion jedoch mit Ausschluss des Amtes Ilmenau vom 20 September 1809 10 zur vollsten Zufriedenheit des Herzogs ausfuhren Eine weitere Aufgabe in dieser Funktion war der Entwurf eines Finanzetats fur die Universitat Jena das sein letztes Werk wurde Berufliches Wirken Bearbeiten August Friedrich Karl von Ziegesar war Vorsitzender der Waisen Armen Arbeits und Zuchthauskommission 11 der Witwensozietatskommission sowie der Almosen und Baukommission der Witwensozietat liess er eine Verfassung geben und konnte sie hierdurch vor dem Verfall retten Als Vizeprasident des Oberkonsistoriums bewirkte er von 1782 bis 1785 eine vollstandige Reorganisation dieser Behorde so liess er unter anderem die Amtsbefugnisse und Pflichten des Generalsuperintendenten naher bestimmen in dieser Zeit entwickelte sich auch eine Freundschaft zum Generalsuperintendenten Johann Benjamin Koppe Weiterhin konnte ein Lehrerseminar mit einer damit verbundenen Ubungsschule eingerichtet werden hierdurch konnte die Besetzung von Stellen sowie das Verteilen von Stipendien besser kontrolliert werden die Ubungsschule wurde spater durch den Generalsuperintendenten Josias Friedrich Loffler beaufsichtigt und geleitet Nachdem er 1785 Vizekanzler geworden war liess er durch die Einfuhrung von Kontrollen und das Einrichten von Depositenbuchern eine Verbesserung im Geschaftsgang im Justizwesen bewirken Dazu fuhrte er eine Verbesserung des Polizei und Kammereiwesens und er machte seinen ganzen Einfluss geltend um durch die Pflanzung von Tausenden von Obstbaumen den Wohlstand im Herzogtum zu fordern Seine neu eingefuhrte Lehnsordnung vermied Streitigkeiten und Prozesse Seine Gesindeordnung fur das Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg behielt noch lange Jahre nach seinem Tod ihre Gultigkeit Er sorgte auch dafur dass alle Ortschaften des Herzogtums mit Feuerwehren und dementsprechendem Feuerloschmaterial ausgestattet wurden Anlasslich eines Rechtsstreits gab er 1794 die Schrift Darstellung der vor dem herzoglich sachsischen Justizamte zu Gotha wider den Schwertfeger Johann Gotthard Sartorius anhangig gewesenen Untersuchung wegen eines demselben angeschuldigten doppelten Ehebruchs heraus diese Schrift fuhrte in Fachkreisen aufgrund der Gelehrsamkeit und Geistesscharfe zu einem erheblichen Aufsehen Er erhielt von Luise Friederike 1732 1804 eine Schwester des Staatsministers Sylvius Friedrich von Frankenberg und Ludwigsdorff den Auftrag ein Krankenhaus einzurichten das sie gemeinsam mit ihrem Bruder und der weiteren Schwester Adolphine Eberhardine 1734 1811 stiftete und mit 18 000 Reichstaler ausstattete Das sogenannte Frankenbergsche Krankenhaus nahm 1803 seinen Betrieb auf und existierte bis 1878 in der Grossen Fahnenstrasse 18 in Gotha Mitgliedschaften BearbeitenAugust Friedrich Karl von Ziegesar war wahrend des Studiums Mitglied des Lateinischen Gesellschaft in Jena die von Johann Ernst Immanuel Walch geleitet wurde Trivia BearbeitenAugust Friedrich Karl von Ziegesar pflegte eine enge Freundschaft mit Johann Wolfgang von Goethe der auch Pate des ersten Kindes von Sylvie von Ziegesar wurde er besuchte in der Zeit von 1776 bis 1820 uber 30 mal das Gut und Schloss Drackendorf 12 Schriften Auswahl BearbeitenDissertatio iuris publici De visitatione Iudicii Cameralis Imperii Jenae Heller 1765 Darstellung der vor dem herzoglich sachsischen Justizamte zu Gotha wider den Schwertfeger Johann Gotthard Sartorius anhangig gewesenen Untersuchung wegen eines demselben angeschuldigten doppelten Ehebruchs Gotha 1794 Literatur BearbeitenHeinrich Carl Abraham Eichstadt Panegyrin honori et memoriae Augusti Friderici Caroli liberi baronis de Ziegesar instituendam Academiae Jenensis Jenae 1814 August Friedrich Karl von Ziegesar In Intelligenzblatt der Jenaischen Allgemeinen Litteratur Zeitung 1814 Nr 1 August Friedrich Karl von Ziegesar In Zeitgenossen II Band 7 Heft S 67 120 Max Berbig Ziegesar August Friedrich Karl Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 160 162 Weblinks BearbeitenBildnis von August Friedrich Karl von Ziegesar In Digitaler Portraitindex August Friedrich Karl von Ziegesar In Deutsche Biographie Wappen von August Friedrich Karl von Ziegesar In Bildindex der Kunst amp Architektur August Friedrich Karl von Ziegesar In Dorfchronik Drackendorf Stammbuch von August Friedrich Karl von Ziegesar In Klassik Stiftung Weimar Einzelnachweise Bearbeiten Heraldik Photos von Wappen in architektonischem Zusammenhang Dokumentation und Datenbank Abgerufen am 11 Januar 2022 Family tree of Karl Siegmund von Ziegesar Abgerufen am 11 Januar 2022 englisch Christiane Sophie von Ziegesar fodt von Griesheim Abgerufen am 11 Januar 2022 danisch Marko Kreutzmann Zwischen standischer und burgerlicher Lebenswelt Adel in Sachsen Weimar Eisenach 1770 bis 1830 Bohlau Verlag Koln Weimar 2008 ISBN 978 3 412 20031 2 google de abgerufen am 8 Januar 2022 GEDBAS Magdalene Auguste VON WANGENHEIM Abgerufen am 9 Januar 2022 Friederike von Scheliha fodt von Ziegesar Abgerufen am 11 Januar 2022 danisch Ernst Carl von Ziegesar Abgerufen am 16 August 2022 Wangenheim Charlotte Luise August von In Carl Maria von Weber Gesamtausgabe Digitale Edition 18 Juli 2018 abgerufen am 10 Dezember 2022 Ziegesar August Friedrich Karl von Klassik Stiftung Weimar abgerufen am 11 Januar 2022 Verfassung Sachsen Weimar Eisenach 1809 Abgerufen am 11 Januar 2022 Sachsen Altenburg Herzoglich Sachsen Gotha und Altenburgischer Hof und Adress Kalender auf das Jahr 1786 Ettinger 1786 google com abgerufen am 11 Januar 2022 Europa Chronik der gebildeten Welt 1876 1 Keil 1876 google com abgerufen am 11 Januar 2022 Normdaten Person GND 102507007 lobid OGND AKS VIAF 66858427 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ziegesar August Friedrich Karl vonALTERNATIVNAMEN Ziegesar August Friedrich Carl von Ziegesar A F C von Ziegesar A F C de Ziegesar Augustus F de Ziegesar Augustus Fridericus Carolus de Ziegesar Aug Frideric Carol Lib Baro de Ziegesar August F von Ziegesar Anton Friedrich Karl vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Kanzler und GenerallandschaftsdirektorGEBURTSDATUM 5 April 1746 oder 4 Juni 1746GEBURTSORT Schloss DrackendorfSTERBEDATUM 19 Dezember 1813STERBEORT Schloss Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Friedrich Karl von Ziegesar amp oldid 235753502