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Arnold Flammersfeld 10 Februar 1913 in Berlin 5 Januar 2001 in Icking war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer Flammersfeld studierte von 1931 bis 1937 Physik an der Friedrich Wilhelms Universitat seit 1949 Humboldt Universitat in Berlin Ab 1937 war Flammersfeld Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Lise Meitner am Kaiser Wilhelm Institut fur Chemie in Berlin Dahlem dessen dritte Abteilung von Otto Hahn und Lise Meitner geleitet wurde Diese Abteilung gehorte zu den fuhrenden Kernphysik Instituten Hier promovierte Flammersfeld 1938 bei Kurt Philipp 1 mit einer Messung des Betaspektrums des Wismut Isotops 210Bi das die Theorie des Betazerfalls erst viele Jahre spater interpretieren konnte Wenige Monate spater musste Lise Meitner Deutschland verlassen Flammersfeld hielt aber brieflichen Kontakt mit ihr und berichtete uber den Fortschritt seiner spektroskopischen Arbeiten Flammersfeld war von 1939 bis 1945 Mitarbeiter am deutschen Uranprojekt zunachst fur zwei Jahre unter Walther Bothe im Institut fur Physik am Kaiser Wilhelm Institut fur medizinische Forschung seit 1948 Max Planck Institut fur medizinische Forschung in Heidelberg anschliessend wieder am Dahlemer Institut das 1943 nach Tailfingen Wurttemberg verlegt wurde In Heidelberg arbeitete er mit Bothe uber die Spaltung und den resonanten Neutroneneinfang in naturlichem Uran und ausserdem untersuchte er die Produkte der Uranspaltung Dabei konnte er mit einer Doppel Ionisationskammer die Zwei Hocker Struktur in der Energie und Massenstruktur der Spaltbruchstucke nachweisen In Tailfingen begann Flammersfeld an einem kleinen Teilchenbeschleuniger mit Experimenten zur Erzeugung isomerer Atomkerne die dann fur langere Zeit sein wichtigstes Arbeitsgebiet bildeten Von dort aus habilitierte sich Flammersfeld 1947 in Tubingen war hier Privatdozent und wechselte 1949 an das Max Planck Institut fur Chemie in Mainz Hier wurden vor allem die Isomerenexperimente fortgesetzt und um die Messung von Koeffizienten bei konvertierten Strahlungsubergangen erweitert Gemeinsam mit Josef Mattauch publizierte er den fur langere Zeit massgeblichen Isotopenbericht 1954 ging Arnold Flammersfeld in der Nachfolge von Hans Kopfermann als Direktor des II Physikalischen Instituts an die Georg August Universitat in Gottingen Dort baute er ein modernes Institut fur Kernphysik auf Zunachst wurde an einem 1 MV Drucktank Kaskadenbeschleuniger die Herstellung und Spektroskopie isomerer Atomkerne fortgesetzt und durch den Einsatz der damals neuen Szintillationsdetektoren fur Elektronen und Photonen erweitert Dann folgte 1958 ein Ruf auf die Stelle des Physikalischen Direktors am Hahn Meitner Institut in Berlin Wannsee Flammersfeld entschloss sich jedoch in Gottingen zu bleiben In der Folge wurde das Gottinger Institut wesentlich vergrossert und ein grosser Beschleuniger kam nach Gottingen Das Synchrozyklotron diente in erster Linie der Isotopenproduktion An der Maschine sowie im neu installierten Radiochemischen Labor wurden reine Quellen fur die ausgiebig betriebene Zerfallsspektroskopie hergestellt Eine wichtige Rolle spielten dabei unter anderem die direkte Erzeugung gasformiger Quellen im internen Strahl und auch der schnelle Transport von radioaktiven Kernen an Aerosolen in Edelgas Jets Der interne Zyklotronstrahl war fur die Herstellung starker monochromatischer Photonenquellen geeignet mit denen u a der erste Nachweis der dispersiven Delbruck Streuung gelang Dieser Effekt der bereits 1933 im Dahlemer Institut vorausgesagt wurde beruht auf der Vakuumpolarisation die dem Coulombfeld von schweren Kernen einen Brechungsindex verleiht Neben der Forschung war Arnold Flammersfelds zentrales Anliegen die akademische Lehre besonders die Ausbildung der Studenten in den grossen Praktika Die Gottinger Akademie der Wissenschaften wahlte Flammersfeld 1956 zu ihrem Mitglied Im Amtsjahr 1961 62 war er Rektor der Universitat Gottingen Im Jahr 1978 erfolgte die Emeritierung Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenEine genaue Bestimmung des kontinuierlichen Beta Spektrums des RaE Jena 1938 Isomere zu stabilen Kernen bei Rhodium Silber Dysprosium und Hafnium 1946 mit Josef Mattauch Isotopenbericht Tubingen 1949 Probleme der heutigen Atomphysik Gottinger Universitatsreden Heft 34 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen Zurich 1962 Einzelnachweise Bearbeiten Dahlemer Archivgesprache Band 13 Max Planck Gesellschaft Berlin 2008 Darin von Horst Kant Von der Lichttherapie zum Zyklotron Das Institut fur Physik im Heidelberger Kaiser Wilhelm Institut fur medizinische Forschung bis 1945 S 84 Normdaten Person GND 107472447X lobid OGND AKS LCCN n87139440 VIAF 17551024 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 18 Juli 2023 GND Namenseintrag 105596868 AKS PersonendatenNAME Flammersfeld ArnoldKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 Februar 1913GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 Januar 2001STERBEORT Icking Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnold Flammersfeld amp oldid 239420170