www.wikidata.de-de.nina.az
Josef Mattauch 21 November 1895 in Mahrisch Ostrau 10 August 1976 in Klosterneuburg war ein osterreichischer Physiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Mattauch studierte ab 1913 an der TH Wien diente als Soldat im Ersten Weltkrieg und setzte 1918 sein Studium an der Universitat Wien fort an der er 1920 promoviert wurde Als Assistent am 3 Physikalischen Institut bestatigte er die Messungen der elektrischen Elementarladung durch Robert Millikan 1926 war er mit einem Rockefeller Stipendium bei Millikan in Pasadena wo er sich schon mit Massenspektrometrie befasste 1928 habilitierte er sich in Wien war Dozent am 1 Physikalischen Institut und ab 1935 ausserordentlicher Professor Er wurde Nachfolger von Lise Meitner in der physikalischen Abteilung des Kaiser Wilhelm Instituts fur Chemie an dem er seit 1938 war Das Angebot von Hahn an Mattauch erfolgte auch auf Anraten von Lise Meitner und war die einzige Moglichkeit einen fortgeschrittenen Massenspektrographen am Institut zu erhalten dessen grosser Vorteil sich schon bei den Rubidium Strontium Untersuchungen von Hahn und Strassmann gezeigt hatte 1 1941 wurde er dort Leiter der radiophysikalischen Abteilung 2 Nach kriegsbedingtem Umzug des Instituts von Berlin wo es schwere Bombenschaden erlitt nach Tailfingen fur die Jahre 1944 bis 1949 ab 1946 als dessen Direktor Nachfolger von Otto Hahn und dem Neuaufbau des Instituts als Max Planck Institut fur Chemie in Mainz ab 1949 ebenfalls als Direktor Er war zu Auslandsaufenthalten in den USA und war Gastprofessor in Tubingen und in Bern und setzte 1952 seine Prazisionsmessungen von Atommassen fort 1957 war er einer der Unterzeichner der Gottinger Erklarung von 18 Kernphysikern die sich gegen die geplante Bewaffnung der Bundeswehr mit Atomwaffen aussprach 3 Mattauch leitete das Institut bis zur Emeritierung 1965 Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war die Untersuchung der Isotopenhaufigkeit mittels Massenspektrographie 1934 stellte er die Mattauchsche Isobarenregel auf Er gehort zu den Pionieren der Massenspektrometrie und prasentierte mit Richard Herzog den er zum Studium der Ionenoptik von Massenspektrometern anregte 1934 4 den Entwurf eines verbesserten doppeltfokussierenden Massenspektrometers Ionenoptik nach Mattauch Herzog Gerate nach diesem Entwurf entstanden in den 1930er Jahren in den USA und 1936 von Mattauch und Herzog Es ermoglichte Prazisionsmessungen zu den Atommassen und Isotopenhaufigkeiten wofur vor allem bekannt war Auf ihn gehen auch die Anfange der systematischen Zusammenstellung der Daten Bindungsenergie Isotopenhaufigkeit u a der Atomkerne zuruck Mattauch war Mitglied der Internationalen Kommission fur Atomgewichte und auch in den 1950er Jahren an der Einfuhrung der internationalen Atomgewichtsskala wesentlich beteiligt mit Kohlenstoff statt Sauerstoff als Basis Die Deutsche Gesellschaft fur Massenspektrometrie benannte einen Forderpreis nach ihm und Herzog 5 Sein dienstlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Max Planck Gesellschaft Auszeichnungen Bearbeiten1957 Wilhelm Exner Medaille 1964 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1965 Ehrendoktorat der Technischen Hochschule Wien 6 Ehrendoktor der Universitat Manitoba Korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Publikationen BearbeitenKernphysikalische Tabellen Springer 1942 mit Einfuhrung in die Kernphysik von Siegfried Flugge Zur Systematik der Isotope Z Physik 91 1934 361 371 Funfzig Jahre Radioaktivitat von Henri Becquerel bis Otto Hahn Universitas Moguntina Mainz Kupferberg 1948 mit Arnold Flammersfeld Isotopenbericht tabellarische Ubersicht der Eigenschaften der Atomkerne soweit bis Ende 1948 bekannt Zeitschrift fur Naturforschung Sonderheft Tubingen 1949Literatur BearbeitenHeinrich Hintenberger Mattauch Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 388 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Josef Mattauch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Max Planck Institut fur Chemie Archiv zur Geschichte der Max Planck Gesellschaft Bestandsinformation zum Nachlass Mattauchs im Archiv zur Geschichte der MPG Eintrag uber Josef Mattauch in der Datenbank der Wilhelm Exner Medaillen Stiftung Einzelnachweise Bearbeiten Carsten Reinhardt Massenspektrometrie als methodische Klammer des Instituts 1939 1978 Horst Kant Carsten Reinhardt Hrsg 100 Jahre Kaiser Wilhelm Max Planck Institut fur Chemie MPG Berlin Dahlem 2012 S 102 Silke Fengler Kerne Kooperation und Konkurrenz Kernforschung in Osterreich im internationalen Kontext 1900 1950 Bohlau 2015 S 292 Text der Gottinger Erklarung 1957 bei uni goettingen de Mattauch Herzog Uber einen neuen Massenspektrographen Z f Physik Band 89 1934 S 786 795 Mattauch Herzog Forderpreis DGMS TU Wien Ehrendoktorate Memento vom 21 Februar 2016 im Internet Archive Abgerufen am 26 Marz 2015 Normdaten Person GND 116838752 lobid OGND AKS LCCN n83827874 VIAF 30297879 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mattauch JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhysikerGEBURTSDATUM 21 November 1895GEBURTSORT OstravaSTERBEDATUM 10 August 1976STERBEORT Klosterneuburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Mattauch amp oldid 238625827