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Armadillidium pictum ist eine west bis mitteleuropaisch verbreitete Art der zu den Landasseln gehorenden Rollasseln Armadillidium pictumArmadillidium pictumSystematikUnterstamm Krebstiere Crustacea Ordnung Asseln Isopoda Unterordnung Landasseln Oniscidea Familie Rollasseln Armadillidiidae Gattung ArmadillidiumArt Armadillidium pictumWissenschaftlicher NameArmadillidium pictumBrandt 1833Mehrere praparierte Exemplare von Armadillidium pictumZeichnung von Armadillidium pictum Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Verwechslungsarten 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 6 9 mm Bei Storung rollt sich die Art zu einer perfekten Kugel zusammen Ausgestreckt ist der glatte Korper lang oval Der Hinterleib Pleon ist nicht schmaler als die Brust Thorax Auf dem braunen Korper befinden sich gelbe Fleckenreihen eine Marmorierung kann aber muss nicht vorhanden sein Die Fuhlergeissel besteht aus 2 Gliedern die Seitenlappen am Kopf sind deutlich vorhanden Die Augen bestehen aus mehr als 5 Ocellen Das Telson am Korperende ist schmal gerundet Die Uropoden Aussenaste sind langer oder breiter als die Innen Aste das Grundglied der Uropoden tragt keinen Fortsatz die Uropoden Aussenaste Exopodite sind plattenartig abgeflacht Dieses Merkmal unterscheidet die Rollasseln auch von Arten wie z B der Kellerassel Mauerassel oder Moosassel bei denen die Uropoden Aussenaste abgeflacht sind und deutlich uber den Hinterleib hinausragen Die plattenartig abgeflachten Aussenaste sind eine Anpassung an das Zusammenrollen zu einer geschlossenen Kugel Am Kopf befindet sich ein Stirndreieck Dabei liegt die Stirnplatte eng an Die Hinterecken des 1 Segments sind zipfelig ausgezogen Die Art besitzt 2 Trachealsysteme das 7 laufbeinpaar der Mannchen weist keine Modifikationen auf 1 Verwechslungsarten Bearbeiten In Deutschland kommen sechs weitere Rollasseln der Gattung Armadillidium vor Bei Armadillidium pulchellum sind die Hinterecken des 1 Segments Pereionepimere quer abgestutzt wahrend sie bei den ubrigen sechs Arten zipfelig ausgezogen sind Zudem ist bei A pulchellum das Telson breit gerundet Die Korperfarbe ist allerdings ebenfalls braun mit gelben Fleckenreihen Auch befindet sich vom Stirndreieck bis zu den Augen wie auch bei A pictum eine doppelte Leiste und die Stirnplatte ist eng anliegend Bei erwachsenen Tieren von A pictum ist jedoch die hintere Leiste die Linea post scutellaris kraftiger als die vordere Linie die Linea frontalis Auch bei jungeren Tieren lauft bei A pictum die Linea post scutellaris nicht direkt ans Auge sondern stosst kurz vor dem Auge wieder auf die Linea frontalis 2 Zudem ist A pictum dunkler als A pulchellum und die Sprenklung ist weniger ausgepragt Auch Armadillidium versicolor hat gelbe Fleckenreihen auf einer braunen Grundfarbe Allerdings ist das Telson breit gerundet und die Leiste zwischen Stirndreieck und Auge einfach wahrend die Stirnplatte jedoch ebenfalls eng anliegend ist Bei Armadillidium vulgare liegt die Stirnplatte ebenfalls eng an das Telson ist jedoch breit abgestutzt Auch befinden sich auf dem grau braunen Korper keine Fleckenreihen und die Leiste ist einfach Armadillidium nasatum besitzt zwar auch ein schmal gerundetes Telson die Stirnplatte ist jedoch sehr hoch mit einem runden Loch und die Leiste einfach Auf dem grau braunen Korper befinden sich weissliche Fleckenreihen die Unterscheidung anhand der Farbe ist jedoch nicht ratsam Armadillidium opacum besitzt ein breit abgestutztes Telson an der Stirnplatte befinden sich zwei Hocker in einer Grube die Leiste ist einfach und auf dem grau braunen oder braunen Korper befinden sich keine Fleckenreihen Eine Verwechslung mit dieser Art ist eher unwahrscheinlich Armadillidium zenckeri ist von weisslicher Korperfarbe ohne Fleckenreihen und alleine dadurch keine Verwechslungsart Zudem weist die Stirnplatte bei ihr eine deutliche Grube auf das Telson ist jedoch ebenfalls schmal gerundet 1 In Westeuropa kann die Art auch mit Eluma caelata verwechselt werden Verbreitung und Lebensraum BearbeitenArmadillidium pictum ist ein von einem Balkanbewohner abstammendes mitteleuropaisches Faunenelement mit einer hauptsachlich westlich orientierten Verbreitung Die Art kommt dabei von den Pyrenaen im Sudwesten und Grossbritannien sudlicher Grenzbereich von Wales und England sowie North West England im Nordwesten bis Osterreich Tschechien Polen und dem Baltikum im Osten vor Sudlich der Alpen sind keine Vorkommen bekannt im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Suden Skandinaviens Hier findet sich die Art in den kustennahen Gebieten des sudlichen Norwegens Schwedens und Finnlands Auch aus Frankreich der Schweiz Belgien den Niederlanden und Deutschland sind Vorkommen bekannt 3 4 In Deutschland ist die Art vor allem aus Nordrhein Westfalen der sudlichen Halfte Hessens Baden Wurttemberg und dem westlichen Bayern bekannt Altere Funde aus den Jahren 1897 1964 gibt es auch aus der Eifel in Rheinland Pfalz der ostlichen Halfte Bayerns Sachsen Thuringen Sachsen Anhalt Berlin Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Hamburg und Schleswig Holstein Dies muss nicht zwangslaufig bedeuten dass die Art in diesen Gebieten heutzutage nicht mehr vorkommt sondern kann auf das Fehlen neuerer Studien zuruckzufuhren sein in denen das Vorkommen der Art untersucht wird In Hessen ist A pictum relativ selten und an den wenigen Fundorten nur in geringer Zahl festgestellt worden 4 2 Die Art findet sich meist in Waldern an Waldrandern oder an Gewasserufern Die typischen Bewohner von Laubwaldern leben unter der Rinde verfaulender Baumstumpfe unter Steinen und im Gras Auch an durch Laubwalder fliessenden Flussufern kann die Art gefunden werden und lebt dort beispielsweise unter Gras der oberen Uferbereiche Synanthropie zeigt die Art nicht 2 Die Art wird auch haufiger noch in mehreren Metern Hohe unter Rinde von Baumen gefunden In Grossbritannien ist die hier seltene Art aus halbnaturlichen Habitaten bekannt vorzugsweise in hugeligen Gebieten wie alten Waldern schattigen Graslandern und Ritzen von kalkhaltigen Wegen Armadillidium pictum steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefahrdeter Arten 5 Lebensweise BearbeitenArmadillidium pictum ist ganzjahrig zu finden Die Art ist haufig vergesellschaftet mit Trichoniscus pusillus Lepidoniscus minutus und Oniscus asellus 2 Taxonomie BearbeitenSynonyme der Art lauten Armadillidium garumnicum Verhoeff 1907 Armadillidium grubei Zaddach 1844 und Armadillidium rhenanum Verhoeff 1917 3 Literatur BearbeitenAndreas Allspach Die Landasseln Hessens In Naturschutz Heute Heft Nr 12 Naturschutz Zentrum Hessen e V Wetzlar 1992 ISSN 0724 7095 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armadillidium pictum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Armadillidium pictum In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 6 Februar 2022 Armadillidium pictum In British Myriapod and Isopod Group Abgerufen am 6 Februar 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Bestimmung Landasseln In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 30 Januar 2022 a b c d Andreas Allspach Die Landasseln Hessens In Naturschutz Heute Heft Nr 12 Naturschutz Zentrum Hessen e V Wetzlar 1992 ISSN 0724 7095 a b Armadillidium pictum Brandt 1833 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 6 Februar 2022 a b Edaphobase Data Warehouse on Soil Biodiversity Senckenberg World of Biodiversity abgerufen am 6 Februar 2022 Grunwald M 2016 Rote Liste und Gesamtartenliste der Landasseln und Wasserasseln Isopoda Oniscidea et Asellota Deutschlands In Gruttke H Balzer S Binot Hafke M Haupt H Hofbauer N Ludwig G Matzke Hajek G amp Ries M Bearb Rote Liste der gefahrdeten Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 4 Wirbellose Tiere Teil 2 Bonn Bundesamt fur Naturschutz Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 4 349 363 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armadillidium pictum amp oldid 223920589