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Armadillidium pulchellum ist eine vorwiegend in Mitteleuropa verbreitete Art der zu den Landasseln gehorenden Rollasseln Armadillidium pulchellumEin halb zusammengerolltes ExemplarSystematikUnterstamm Krebstiere Crustacea Ordnung Asseln Isopoda Unterordnung Landasseln Oniscidea Familie Rollasseln Armadillidiidae Gattung ArmadillidiumArt Armadillidium pulchellumWissenschaftlicher NameArmadillidium pulchellum Zenker 1798 Zeichnung von Armadillidium pulchellumZeichnung von Armadillidium pulchellum in Seitenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 3 5 in seltenen Fallen auch bis 7 mm Bei Storung kann sich die Art zu einer vollkommenen Kugel zusammenrollen ausgestreckt sind die Tiere lang oval Der Hinterleib Pleon ist nicht schmaler als der Vorderleib Cephalothorax Die Korperoberflache ist glatt Die Grundfarbe ist braun oder grau Eine Marmorierung kann aber muss nicht vorhanden sein Auf dem Korper befinden sich helle und dunkle Flecken meist gelbe Fleckenreihen 1 2 Die Hinterecken des 1 Segments 1 Pereiomer sind quer abgestutzt und nicht zipfelig ausgezogen Die Antenne besitzt 2 Geisselglieder Die Augen bestehen aus mehr als 5 Ocellen Die Seitenlappen am Kopf sind deutlich zu sehen Das Telson am Korperende ist zungenformig und hinten breit gerundet Bei den Uropoden neben dem Telson ist der Aussen Ast Exopodit plattenartig verbreitert und langer und breiter als der Innen Ast Endopodit Das Grundglied der Uropoden tragt keinen Fortsatz Die Stirnplatte ist eng anliegend mit einer Doppelleiste vom vorhandenen Stirndreieck zum Auge Diese charakteristische Doppelleiste trennt die Art deutlich von den grossen Armadillidium Arten ab 1 3 Die Art weist 2 Trachealsysteme auf Das 2 Thoraxsegment 1 freies Segment ist am Hinterrand jederseits gleichmassig bogenformig eingebuchtet Auf dem 7 Epimer Segment hinter dem Kopf befindet sich eine grosse dunkle Stelle dieses Merkmal teilt sich die Art mit Armadillidium pictum 1 Juvenile Armadillidium vulgare sind niemals so intensiv gefleckt und ihnen fehlt die dunkle Stelle am 7 Epimer Ahnliche Arten Bearbeiten Die Art ist ihrer Schwesterart Armadillidium pictum sehr ahnlich inklusive der Doppelleiste an der Stirnplatte Linea frontalis Linea supra antennalis Allerdings sind die Hinterecken des 1 Segments bei A pictum zipfelig ausgezogen und ihr Telson ist schmal gerundet dreieckig mit abgerundetem Ende und langer als breit Ausserdem wird A pictum grosser 6 9 mm Beide Arten stammen vermutlich von einem gemeinsamen Vorfahren aus der Balkanregion ab 3 1 Die anderen heimischen Rollasseln sind entweder weiss gefarbt Armadillidium zenckeri oder grosser als 8 mm und somit deutlich grosser als A pulchellum Armadillidium versicolor weist noch zahlreiche Ahnlichkeiten auf bei ihr ist die Leiste an der Stirn jedoch einfach 1 In Westeuropa ist auch eine Verwechslung mit Eluma caelata moglich Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Art liegt vor allem in Mittel und Nordeuropa Im Westen ist die Art bis nach Frankreich verbreitet von Nordostfrankreich bis ins zentrale Sudfrankreich im Nordwesten bis Irland und Grossbritannien mit Ausnahme Schottlands Die sudlichsten Vorkommen liegen im zentralen Sudfrankreich und im nordlichen Alpenraum Nach Osten ist die Art bis in die Slowakei westliche Ukraine Litauen und Finnland verbreitet Im Norden kommt die Art bis in den Suden und Sudwesten Norwegens den Suden Schwedens und Finnlands vor Dabei liegt Deutschland sehr zentral im Verbreitungsgebiet Hier ist die Art weit verbreitet kommt aber auch noch in der Schweiz und in Osterreich vor 4 5 6 Im ostlichen Teil des Verbreitungsgebiets Polen Tschechien Slowakei ist die Art haufiger als Armadillidium pictum 3 2 In Deutschland ist die Art zwar weit verbreitet kommt aber nur stellenweise vor und wird nicht haufig gefunden Bekannte Vorkommen nach 1970 befinden sich in Nordrhein Westfalen Hessen Rheinland Pfalz Baden Wurttemberg Bayern Sachsen Anhalt und Sachsen Nach den weniger sicheren Daten von inaturalist auch in Berlin Brandenburg und Niedersachsen Zwischen 1890 und 1970 wurde die Art auch in Hamburg Schleswig Holstein Mecklenburg Vorpommern Thuringen sowie gesichert auch in Berlin und Brandenburg nachgewiesen Lediglich im Saarland in Bremen und uberwiegend in Niedersachsen sind keine Vorkommen bekannt Dies muss jedoch nicht bedeuten dass die Art nicht auch heutzutage noch in den Bundeslandern mit bekannten Vorkommen zu finden ist moglicherweise wurde sie bisher nur ubersehen 6 7 5 In Hessen ist Armadillidium pulchellum haufiger als Armadillidium pictum 3 Armadillidium pulchellum gilt in der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands als ungefahrdet 8 Lebensraum BearbeitenArmadillidium pulchellum ist ein typischer Bewohner der Laubwalder und Mischwalder allerdings kommt sie vermehrt an Waldrandern Bachufern und Brucken vor Sie bevorzugt trockenere Standorte und ist an Bruckenmauern oft unter trockenem Moos oder Gras zu finden Die meisten Funde stammen jedoch von naturlichen Standorten im Grasland unter Kalksteinfelsen und ahnlichen Habitaten Die Art scheint sehr resistent gegen Austrocknung zu sein und wird manchmal in Ameisennestern gefunden 3 7 2 Auf den Britischen Inseln bevorzugt die Art seminaturliche Habitate und wird oft in offenen Graslandhabitaten gefunden hauptsachlich entlang der Kustenlinie oder in hugeligen Gebieten inklusive Kalksteinwegen Die Art findet sich hier haufig unter Steinen oder Pflanzenmatten entlang von sparlich bewachsenem Geroll unter Laubstreu Grasern Moosen und manchmal mit Ameisen assoziiert Sehr selten wird die Art auch in verfaulendem Holz gefunden Lebensweise BearbeitenBei Gefahr rollt sich die Art zu einer Kugel zusammen es bleibt aber eine leichte Lucke 7 An manchen Stellen zum Beispiel unter der Borke alter Baumstumpfe kommt die Art zusammen mit der Schwesterart Armadillidium pictum vor Normalerweise schliessen sich aber beide Arten gegenseitig aus Massenvorkommen grossere Kolonien unter der abstehenden Rinde von Baumstumpfen sind jedoch selten und normalerweise werden diese Nischen von Trachelipus ratzeburgii oder Oniscus asellus besiedelt 3 Die Art scheint ganzjahrig zu finden zu sein vor allem von Februar bis Oktober 7 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1798 von Georg Christoph Theodor Zenker als Oniscus pulchellus erstbeschrieben Ein weiteres Synonym der Art lautet Armadillo maculatus C L Koch 1841 9 Literatur BearbeitenAndreas Allspach Die Landasseln Hessens In Naturschutz Heute Heft Nr 12 Naturschutz Zentrum Hessen e V Wetzlar 1992 ISSN 0724 7095 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armadillidium pulchellum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Armadillidium pulchellum In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 6 April 2022 Armadillidium pulchellum In British Myriapod and Isopod Group Abgerufen am 8 April 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Bestimmung Landasseln In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 8 April 2022 a b c Bernhard Klausnitzer Hrsg unter Mitarbeit von Andreas Allspach Stresemann Exkursionsfauna von Deutschland Band 1 Wirbellose ohne Insekten 9 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Springer Spektrum Berlin 2018 ISBN 978 3 662 55353 4 a b c d e f Andreas Allspach Die Landasseln Hessens In Naturschutz Heute Heft Nr 12 Naturschutz Zentrum Hessen e V Wetzlar 1992 ISSN 0724 7095 Armadillidium pulchellum Zenker 1798 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 6 April 2022 a b Armadillidium pulchellum auf inaturalist org abgerufen am 6 April 2022 a b Edaphobase Data Warehouse on Soil Biodiversity Senckenberg World of Biodiversity abgerufen am 6 April 2022 a b c d Armadillidium pulchellum In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 6 April 2022 Grunwald M 2016 Rote Liste und Gesamtartenliste der Landasseln und Wasserasseln Isopoda Oniscidea et Asellota Deutschlands In Gruttke H Balzer S Binot Hafke M Haupt H Hofbauer N Ludwig G Matzke Hajek G amp Ries M Bearb Rote Liste der gefahrdeten Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 4 Wirbellose Tiere Teil 2 Bonn Bundesamt fur Naturschutz Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 4 349 363 Armadillidium pulchellum in WoRMS World Register of Marine Species abgerufen am 6 April 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armadillidium pulchellum amp oldid 223920615