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Die Aresaken lateinisch Aresaces gehorten in der Antike zum keltischen Volksstamm der Treverer Sie siedelten im aussersten ostlichen Einflussbereich der Treverer in Rheinhessen bis in die Gegend um das heutige Mainz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Schriftquellen 2 Zuordnung und Siedlungsraum der Aresaken 3 Aresaken im Raum Mainz 4 Aresaken und Vangionen in Rheinhessen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseSchriftquellen BearbeitenAntike Schriftsteller kennen die Aresaces nicht doch werden sie in drei Inschriften 2 des 1 und 2 Jahrhunderts n Chr genannt Zwei der Inschriften stammen aus dem rheinhessischen Raum 3 die dritte aus der Hauptstadt der Treverer Trier Auf einem romischen Grabstein des 1 Jahrhunderts aus Mainz Weisenau heute im Landesmuseum Mainz werden zudem die Namen der keltischen Kinder Respectus Veranius und Samocna genannt und gleichzeitig auf deren Zugehorigkeit zum Stamm der Treverer hingewiesen 4 Diese explizite Nennung der Zugehorigkeit zu den Treverern ausserhalb des eigentlichen Stammesgebietes stutzt die Theorie dass es sich bei den genannten Personen um Aresaken und damit um eine kleinere ethnische Einheit innerhalb des Stammesverbandes und am aussersten Rand des Einflussgebietes der Treverer handelte 5 Ein weiterer durch eine Inschrift und die antike Literatur fur Rheinhessen belegter keltischer Stamm sind die Caeracates oder Cairacates 6 Zuordnung und Siedlungsraum der Aresaken BearbeitenDie Aresaken gelten nach dem heutigen Forschungsstand als kleinere ethnische Einheit innerhalb des Stammes der Treverer die in Form eines Pagus organisiert gewesen sein durfte 7 Sie besiedelten mit Rheinhessen bis in die Gegend sudlich und ostlich von Mainz wahrscheinlich den sudostlichsten Einflussbereich der Treverer Nachbarn der Aresaken waren im Suden die keltischen Mediomatriker ostlich und am anderen Rheinufer siedelnd die germanischen Vangionen Triboker Nemeter sowie die Mattiaker als Teilstamm der Chatten in der Gegend um das heutige Wiesbaden Das Siedlungsgebiet der Aresaken war in der Spatlatenezeit nur sparlich besiedelt Grossere Ansiedlungen sind in der 2 Halfte des 1 vorchristlichen Jahrhunderts kaum nachzuweisen Erst um die Zeitenwende oder kurz vor Beginn der romischen Prasenz in dieser Gegend kam es vermehrt zu Siedlungsgrundungen Ein mogliches kulturelles und organisatorisches Zentrum der Aresaken konnte das Oppidum auf dem Donnersberg gewesen sein das damit das sudostlichste Zentrum des treverischen Einflussbereiches gewesen ware Aresaken im Raum Mainz BearbeitenZeitgleich zur Ankunft der Romer im Grossraum Mainz 13 12 v Chr gab es dort lediglich zwei kleinere Siedlungen die moglicherweise den Aresaken zugeschrieben werden konnen Eine Siedlung in Mainz Weisenau entstand kurz vor oder zeitgleich mit der Grundung des Legionslagers in Mainz Eine weitere dorfahnliche Siedlung gab es in Mainz Bretzenheim beiderseits des Zaybachs Weitere Siedlungsindizien gibt es zudem fur Mainz Finthen im Bereich des Konigborns und des Aubaches dort in den Flurstucken Grund und Hinkelstein Diese Flurstucksbezeichnung verweist wie das benachbarte Flurstuck Donnersberg zusatzlich auf die keltische Prasenz 8 Ein keltischer spater romischer Tempelbezirk des Mars Leucetius und der Nemetona zwischen Klein Winternheim und Ober Olm bei Mainz wird als Stammesheiligtum der in der Umgebung ansassigen Aresaken angesehen 9 Aresaken und Vangionen in Rheinhessen Bearbeiten nbsp Darstellung des Schiffers Blussus mit Geldsack in der Hand auf seinem GrabsteinDas Siedlungsgebiet der Aresaken wurde fruher den germanischen Vangionen zugeschrieben das diese in Form einer gross angelegten Landnahme in Besitz genommen haben sollen Da dies aber nicht mit den archaologischen Befunden und der antiken Uberlieferung vereinbar war gilt diese Theorie heute als veraltet Eine Ansiedlung der Vangionen linksrheinisch im Bereich des heutigen Worms Civitas Vangionum erfolgte erst durch die romische Administration ab augusteischer Zeit 10 Die aresakische Bevolkerung zu der auch der Mainzer Schiffer Nauta Blussus und seine Frau Menimane gehort haben durften ging gegen Ende des 1 Jahrhunderts in der sich nun zahlreicher ansiedelnden Mischbevolkerung auf und hinterliess keine weiteren fassbaren geschichtlichen Spuren Literatur BearbeitenMax Ihm Aresaces In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband I Stuttgart 1903 Sp 125 Alfred Franke Aresaces In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband VI Stuttgart 1935 Sp 12 f Hans Klumbach Aresaces In Limesstudien Vortrage des 3 Internationalen Limes Kongresses in Rheinfelden Basel 1957 Schriften des Institutes fur Ur und Fruhgeschichte der Schweiz Bd 14 Institut fur Ur und Fruhgeschichte der Schweiz Basel 1959 S 69 76 Karl Viktor Decker Wolfgang Selzer Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der romischen Herrschaft In Hildegard Temporini Wolfgang Haase Hrsg Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung Band II 5 1 de Gruyter Berlin 1976 ISBN 3 11 006690 4 S 457 559 Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt 2 Auflage Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2000 0 Darin insbesondere Karl Viktor Decker Die Anfange der Mainzer Geschichte S 1 35 hier S 31 Marion Witteyer Mogontiacum Militarbasis und Verwaltungszentrum Der archaologische Befund S 1021 1059 hier S 1022 Einzelnachweise Bearbeiten Marion Witteyer Mogontiacum Militarbasis und Verwaltungszentrum Der archaologische Befund Mainz 1999 S 1022 Klein Winternheim Mitte 1 Jahrhundert n Chr CIL 13 7252 Digitalisat Marti Lo ucetio L ucius Iulius B et Tert ulla fontem et it er per possessi onem suam ad tem plum ARESACE publice P Mainz Weisenau CIL 13 11825 Digitalisat Romanis qui cum A resacibus negotia ntur Trier Tempelbezirk des Lenus Mars 2 Jahrhundert AE 1929 173 c Prisc o f lamini s acerdot ali Rom ae et A ug usti mag istro q uaestori c ivitatis T reverorum pr aef ecto coh ortis I Aresac um Marion Witteyer Mogontiacum Militarbasis und Verwaltungszentrum Der archaologische Befund S 1022 CIL 13 11888 AE 1913 130 Respectus nat ione Tre vir an nor um VIII Veranius nat ione Trev ir anno rum IIIIII Samocna nat ione Tre vir an nor um II filia Pr a esens pater fili i s suis posuit ob pieta tem h ic s iti sunt So Hans Klumbach Aresaces Rheinfelden Basel 1957 S 73 74 danach Marion Witteyer Mogontiacum Militarbasis und Verwaltungszentrum Der archaologische Befund Mainz 1999 S 1022 AE 1965 247 siehe Hans Ulrich Instinsky Cives Cairacas In Germania 50 1972 S 133 136 Erstmals so von Hans Klumbach S 74 interpretiert Karl Viktor Decker S 30 ff Karl Viktor Decker Wolfgang Selzer S 462 ff Unter anderem Marion Witteyer S 1025 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aresaken amp oldid 220381746