www.wikidata.de-de.nina.az
Anton Spiehler 9 Januar 1795 in Bellheim 8 August 1867 in Speyer war ein katholischer Priester Bischofssekretar Geistlicher Rat und Domkapitular der Diozese Speyer ausserdem Subregens des Diozesanpriesterseminars und Summus Custos Huter des Speyerer Domes Er gehorte dem sogenannten Mainzer Kreis an Domkapitular Anton Spiehler 1795 1867 Grabstein Domkapitular Anton Spiehler Domkapitelsfriedhof bei St Bernhard SpeyerGrabinschrift Domkapitular Anton SpiehlerLeben BearbeitenAnton Spiehler ist am 9 Januar 1795 im sudpfalzischen Bellheim Furstbistum Speyer geboren Nach der franzosischen Besetzung der deutschen Gebiete links des Rheines wurden gemass Konkordat von 1801 zw Papst Pius VII und Napoleon jeweils an den Departementssitzen auch gebietsmassig deckungsgleiche Bistumer eingerichtet Die alten Diozesen erklarte man hinsichtlich ihrer linksrheinischen nun franzosischen Gebietsteile fur aufgelost Bellheim gehorte damals zum franzosischen Departement du Mont Tonnerre mit Departementssitz in Mainz Zu dieser Grossdiozese wurden die linksrheinischen Teile der alten Bistumer Mainz Worms und Speyer zusammengefasst Neuer Bischof war Joseph Colmar ein hervorragender Mann der die Kirche in diesem Gebiet vollig reformierte und mit seinem Seminarregens Bruno Liebermann ein fur die exzellente Ausbildung und Kirchentreue weithin beruhmtes Seminar einrichtete Unter ihrer Agide und aus ihren Schulern bildete sich der sogenannte Mainzer Kreis dem viele einflussreiche meist geistliche Personen des 19 Jahrhunderts zuzurechnen sind Anton Spiehler trat in das Seminar seiner neuen Diozese zu Mainz ein und empfing dort am 30 Marz 1817 aus der Hand von Bischof Joseph Colmar die Priesterweihe Nach dem Ende der Franzosenzeit wurde 1817 der sudliche Teil der Grossdiozese Mainz wieder abgetrennt und daraus das neue Bistum Speyer formiert wozu auch Bellheim der Heimatort Spiehlers nun gehorte Die faktische Trennung der beiden Sprengel die jetzt auch unterschiedlichen Landern namlich Bayern und Hessen angehorten zog sich aber noch bis 1821 hin Zunachst amtierte Spiehler im nordlichen hessischen Bistumsteil als Pfarrer von Gau Heppenheim und gleichzeitig als Kaplan von Alzey 1819 versetzte man ihn als Pfarrer ins pfalzische bayerische Grosskarlbach bei Grunstadt wo er bis 1827 wirkte Grosskarlbach war eine jener Gemeinden im sudlichen Bistumsteil die bei der Trennung des Grossbistums der neuen bayerischen Diozese Speyer zufielen wo Spiehler beheimatet war und nun auch blieb 1827 kam er kurzzeitig als Pfarrer nach Maikammer Der gerade eingefuhrte Speyerer Bischof Johann Martin Manl berief ihn schon am 20 September 1827 zum Domvikar und Sekretar Hier wirkte er zusammen mit Franz Xaver Remling der dieses Amt bereits seit 7 August innehatte Spiehler war als Bischofssekretar anwesend als Bischof Manl am Pfingstmontag den 9 Juni 1829 Konig Ludwig I von Bayern im Speyer Dom empfing den er anlasslich einer Pfalzreise besuchte Am 15 Juni 1835 begleitete er Johann Martin Manl in seine neue Residenz nach Eichstatt wo er nunmehr als Bischof eingesetzt war Franz Xaver Remling berichtet in seinem Werk Neuere Geschichte der Bischofe zu Speyer bis Bruchsal seien noch Domkapitular Franz Christoph Gunther und Seminarregens Johannes Groh mitgereist Von hier aus hatten der Bischof und sein Sekretar Spiehler die Fahrt allein fortgesetzt Sie trafen via Munchen am 27 Juni 1836 in Eichstatt ein Spiehler nahm dort noch an der Amtseinfuhrung des Bischofs teil bevor er sich wieder nach Speyer begab Laut Remling war er in dieser Zeit im Eichstatter Klerikalseminar untergebracht Anton Spiehler fungierte von 1827 bis 1839 als Subregens und Lehrer fur Liturgik am Priesterseminar in Speyer Er war von Bischof Manl fur die geplante theologische Fakultat als ordentlicher Professor vorgeschlagen worden Der Plan einer eigenen Hochschule in Speyer zerschlug sich jedoch Spiehler unterrichtete auch Religion an der Lateinschule in Speyer 1839 wurde er von Bischof Johann Jakob von Geissel mit der verantwortungsvollen Stellung eines Registrators im bischoflichen Ordinariat betraut durch dessen Hande alle eingehenden und ausgehenden Schreiben liefen Es scheint auch schon damals zu Verstossen gegen den Datenschutz gekommen zu sein und Geissel wahlte Spiehler offenbar deshalb weil er ihm diesbezuglich vertraute Dazu berichtet Franz Xaver Remling in seiner Biographie uber Kardinal Geissel Am 30 November 1839 ward der bisherige Subregens und Domvikar Spiehler zum Registrator ernannt Der Bischof erklarte hierbei ausdrucklich Dass bisher hie und da das Geschaftsgeheimnis nicht gehorig beachtet wurde und dass wenn er von jetzt an wieder zur Kenntnis eines solchen Falles gelangen werde er die Sache erheben und eine Ordnungsstrafe von 10 15 Thalern werde eintreten lassen indem schon die Ehre der Stelle erfordert dass ihre Verhandlungen nicht in gewohnlichen Plaudereien in Umlauf gesetzt werden Franz Xaver Remling Cardinal von Geissel im Leben und Wirken Speyer 1873Beim Amtsantritt von Bischof Nikolaus von Weis im Juli 1842 ernannte dieser den bischoflichen Registrator Anton Spiehler zum Zeremoniar Auch das halt Franz Xaver Remling fest Zum bischoflichen Ceremoniar ernannte der neue Oberhirte den Domvikar Anton Spiehler welcher nunmehr denselben ausschliesslich auf seinen Firmungs und Visitationsreisen mit herablassender Zuvorkommenheit und Freundlichkeit gegen die Seelsorgegeistlichkeit begleitete bis ihn im Jahre 1853 der Domvikar und bischofliche Sekretar Wilhelm Molitor in diesem Amt abloste Franz Xaver Remling Biographie Nikolaus von Weis Band I Seite 67 Von einer Visitationsreise im Dekanat Kirchheimbolanden fuhren Spiehler und Bischof Weis gemeinsam zur Hl Rock Wallfahrt im nahen Trier wo sie am 29 August 1844 eintrafen Spater erhielten sie eine behordliche Ermahnung da sie sich ohne vorherige Anzeige zu dieser Wallfahrt ins Ausland Preussen begeben hatten Am 15 Oktober 1848 begleiteten Anton Spiehler als Sekretar und Domkapitular Bruno Wurschmitt als theologischer Berater Bischof Nikolaus von Weis zur 1 Versammlung der Deutschen Bischofe in Wurzburg die bis zum 17 November gleichen Jahres dauerte Der Bischof und seine beiden Begleiter wohnten zusammen im dortigen Minoritenkloster Konig Maximilian II ernannte Anton Spiehler am 9 Marz 1849 auf Antrag von Bischof Nikolaus von Weis zum Domkapitular Spater avancierte er noch zum Summus Custos Huter des Speyerer Domes Domkapitular Remling gibt hierzu interessante Hintergrundinformationen aus denen hervorgeht wie sehr der Bischof seinen Zeremoniar schatzte Am 9 November 1848 rief der Tod den altesten Domkapitular Christoph Gunther ins Grab Mehrere Pfarrer und auch zwei Geistliche aus Speyer reichten Gesuche um diese Stelle ein Einer der Pfarrer hatte umso mehr begrundete Hoffnung dieselbe zu erhalten da der Minister fur Kirchen und Schulangelegenheiten ihn zur Ernennung im ersten Range bei seiner Majestat in Vorschlag gebracht hatte Diese Hoffnung ward vereitelt indem der Bischof in seinem Gluckwunschschreiben zum Neuen Jahre an den Konig Max seinen Ceremoniar und bisherigen Begleiter auf den Firmungsreisen den Domvikar Spiehler zur huldvollsten Berucksichtigung empfohlen hatte Am 9 Marz 1849 erhielt daher Spiehler die konigliche Ernennung auf das erledigte Kanonikat in dessen Besitz er am 9 des folgenden Monats eingefuhrt wurde Franz Xaver Remling Biographie Nikolaus von Weis Band II Seite 388 Anton Spiehler starb am 8 August 1867 an einem wiederholten Schlaganfall und ist auf dem alten Friedhof in Speyer begraben Sein Grabmal befindet sich heute auf dem dort abgegrenzten Domkapitelsfriedhof neben der St Bernhardskirche Sein Nachfolger als Domkapitular wurde der Direktor des bischoflichen Konvikts Dr Dietrich Becker Literatur BearbeitenFranz Xaver Remling Cardinal von Geissel Bischof von Speyer und Erzbischof zu Koln im Leben und Wirken Verlag Ferdinand Kleeberger Speyer 1873 Seite 61 Fussnote 70 Franz Xaver Remling Nikolaus von Weis Bischof zu Speyer im Leben und Wirken Verlag Ferdinand Kleeberger Speyer 1871 Band I Seite 67 Band II Seite 388 u an anderen Stellen Franz Xaver Remling Neuere Geschichte der Bischofe zu Speyer Verlag Ferdinand Kleeberger Speyer 1867 Ludwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz Bd 4 1801 1918 Geschichte des Speierer Bistums unter der Herrschaft der baierischen Konige Pilger Verlag Speyer 1964 Seite 102 Guido Nonn Die Domherren seit Wiedererrichtung des Bistums Speyer im Jahre 1817 Schriften des Diozesan Archivs Bd 5 Diozesan Archiv Speyer 1981 Seite 33 PersonendatenNAME Spiehler AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Priester Bischofssekretat DomkapitularGEBURTSDATUM 9 Januar 1795GEBURTSORT BellheimSTERBEDATUM 8 August 1867STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Spiehler Priester amp oldid 198406585