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Metropolit Anastasius und vorher Anastassi russisch Mitropolit Anastasij Geburtsname Alexander Alexejewitsch Gribanowski bzw russisch Aleksandr Alekseevich Gribanovskij 6 August 1873 22 Mai 1965 war ein Hierarch der Russisch Orthodoxen Kirche und der zweite Erste Hierarch der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland Anastasius als Bischof von SerpuchowLeben BearbeitenGribanowski wurde 1873 im Dorf Bratki im Ujezd Borissoglebski im Gouvernement Tambow heute Rajon Ternowka Oblast Woronesch geboren Seine Eltern waren der Priester Alexei Gribanowski und Anna geborene Karmasina Gribanowsky besuchte zunachst die theologische Schule in Tambow und dann das theologische Seminar ebenda und setzte seine Ausbildung an der Moskauer Theologischen Akademie fort Damals wirkte dort als Rektor der Archimandrit Antonius Chrapowizki der spatere Metropolit von Kiew und Grunder und Erste Hierarch der ROKA Nach dem Abschluss an der Akademie im April 1898 erhielt Alexander die Tonsur durch Bischof Alexander von Tambow und wurde Monch mit dem Namen Anastasius in Anlehnung an Anastasios Sinaites Am 23 April 1898 wurde er zum Hierodiakon ordiniert und kurz darauf zum Hieromonachos 1900 wurde Anastasius zum Inspektor des Theologischen Seminars Bethanien beim Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad berufen 1901 wurde er Inspektor des Moskauer Theologischen Seminars und in den Rang eines Archimandriten erhoben Am 29 Juni 1906 wurde er zum Bischof von Serpuchow geweiht als Vikar Hilfsbischof fur die Diozese Moskau Anlasslich der Ordination hielt er die beruhmt gewordene Predigt Der wahre Weg von Christi Pastoralem Werk in der er offenbar die bevorstehenden Umwalzungen und Verfolgungen voraussah Als Vikar der Moskauer Diozese waren Anastasios Aufgaben die taglichen Gottesdiensten in der Maria Entschlafens Kathedrale im Moskauer Kreml in der Christ Erloser Kathedrale und in anderen Moskauer Kirchen und Klostern sowie die Pflicht zu Visitationen der Parochien zur Leitung von theologischen Schulen und zur Leitung eines Komitees zur Vorbereitung der 100 Jahr Feierlichkeiten der Schlacht bei Borodino und des 300 Jubilaums der Romanow Dynastie Im Mai 1914 wurde Anastasius auf die Eparchie Cholm und Lublin berufen Wenig spater begann der Erste Weltkrieg und zusatzlich zu seinen Aufgaben in der Diozese betreute Anastasius auch die Soldaten an der Front wofur er den Orden des Heiligen Wladimir und spater den Alexander Newski Orden verliehen bekam 1915 musste er kriegsbedingt die Diozese zu verlassen und lebte zunachst im Tschudow Kloster in Moskau Ende 1915 wurde er auf die Eparchie von Chișinău und Chotin berufen und 1916 in den Rang eines Erzbischofs erhoben Mit der Eroffnung der rumanischen Front fand sich Anastasius erneut in einem Kriegsgebiet wieder Im August 1917 verliess er Bessarabien und begab sich nach Moskau um am All Russischen Konzil von 1917 1918 teilzunehmen Bei den Wahlen zum Patriarchen von Moskau erhielt er 77 Stimmen und beteiligte sich im Anschluss an den Vorbereitungen zur Inthronisation von Patriarch Tichon wie er selbst in dem Artikel Wahl und Inthronisation Seiner Heiligkeit Patriarch Tichon seine Personlichkeit und sein Werk beschreibt Als Erzbischof wurde Anastasius zum Mitglied des Heiligen Synods berufen Im Oktober 1918 verliess er wieder Moskau und begab sich nach Odessa in der Hoffnung nach Chisinău zuruckkehren zu konnen was zu dieser Zeit unter rumanischer Besatzung lag Es gelang ihm jedoch nicht nach Bessarabien zuruckzukehren da die rumanischen Behorden Druck ausubten dass die Gemeinden die Russische Kirche verliessen und unter die Jurisdiktion des Rumanischen Patriarchats fugten Anastasius wollte nicht in die rumanische Kirche wechseln und blieb daher in Odessa Mit der Invasion der Bolschewiki war er 1919 gezwungen nach Konstantinopel zu gehen Er kehrte kurzzeitig nach Russland zuruck besuchte Noworossijsk Rostow und Nowotscherkassk wo er Kontakt mit der Obersten Kirchenbehorde in Sudost Russland suchte damals dem Metropoliten Antonius Chrapowizki Dann verliess er Russland erneut in Richtung Konstantinopel 1921 besuchte er auf Aufforderung der Provisorischen Hoheren Auslandskirchenverwaltung den Berg Athos und das Heilige Land um sich mit dem Zustand der russischen Kloster dort vertraut zu machen Dann nahm er am ersten All Diaspora Konzil der russisch orthodoxen Auslandskirche in Sremski Karlovci in Serbien als Administrator der russischen Gemeinden im Bereich des Konstantinopler Einflussbereichs teil 1923 nahm er auf Einladung von Patriarch Meletios II von Konstantinopel am so genannten Panorthodoxen Kongress in Konstantinopel teil Der Kongress verabschiedete Entscheidungen uber die Annahme des Neuen Kalenders die Wiederheirat fur Kleriker und verheiratete Bischofe Verkurzungen der Gottesdienste Abschaffung von Fastenzeiten und Vereinfachungen liturgischer Gewander Anastasius trat dabei als Gegner der Neuerungen auf die er als unkanonisch ansah Weil das Okumenische Patriarchat die Furbitten fur Patriarch Tichon in den Gottesdiensten in den russisch orthodoxen Gemeinden verbot und auch von Anastasius verlangte dass er die Verbindungen zur Auslandskirche aufgab war er gezwungen Konstantinopel wieder zu verlassen und begab sich nach Bulgarien uber den Weg durch Frankreich In Bulgarien nahm er an der Konsekration der Alexander Newski Kathedrale teil und ging dann nach Serbien 1924 wurde er zum Administrator der russisch orthodoxen Mission in Jerusalem ernannt und reiste ins Heilige Land wo er die nachsten zehn Jahre verbrachte 1935 nahm er an einem Konzil teil welches der serbische Patriarch Varnava Rosic einberufen hatte mit dem Ziel die Einheit der Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland wiederherzustellen Am Konzil nahmen auch Metropolit Eulogius Georgijewski Evlo gij Vasi lij Semyonovich Geo rgievskij Ewlogi Wassili Semjonowitsch Georgijewski teil als Haupt der Westeuropaischen Metropolie Vorgangerin des Exarchats der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa sowie Metropolit Theophilus Paschkowski von San Francisco als Haupt der Nordamerikanischen Metropolie spater Orthodoxe Kirche in Amerika und Bischof Dimitri Wosnessenski als Reprasentant der Metropolie des Fernen Ostens Bei diesem Treffen wurde die Einheit der Auslandskirche erneuert wenn auch nur zeitweilig und die Bischofe unterzeichneten die Temporaren Statuten der Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland die zu ihrer Verfassung wurden Anastasius wurde aus diesem Anlass in den Rang eines Metropoliten erhoben und zum Assistenten von Metropolit Antonius Chrapowizki ernannt Nach dem Tod von Metropolit Antonius 1936 wurde Anastasius einstimmig zum neuen Ersten Hierarchen der Auslandskirche gewahlt 1938 war er Vorsitzender des zweiten All Diaspora Konzils Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges fand sich Anastasius wieder einmal in der Gefahrenzone wieder als die Deutschen 1941 Belgrad bombardierten und einnahmen Die Invasion der Sowjetunion im Juni 1941 veranlasste Joseph Stalin seine Politik gegenuber der Russischen Kirche zu verandern Stalin entliess Bischofe aus dem Gefangnis und gestattete die Offnung von Kirchen Mit seiner Erlaubnis wahlten die Hierarchen in der Sowjetunion am 8 September 1943 den Metropoliten Sergius Stragorodski zum Patriarchen von Moskau Am 21 Oktober 1943 verurteilte Metropolit Anastasius zusammen mit acht Exil Hierarchen in Wien die Wahl als unkanonisch Als die Sowjetarmee im September 1944 auf Belgrad zumarschierte floh die Synode der Bischofe nach Wien und im Sommer 1945 nach Munchen Ab 1948 verliessen viele russische Fluchtlinge Europa mit den Vereinigten Staaten als Ziel Deshalb forderten viele die Synode auf uber den Atlantik zu gehen vor allem nach den Ereignissen von 1946 bei dem all amerikanischen Konzil von Cleveland wo die nordamerikanische Metropolie beschloss die Verbindungen mit der Auslandskirche abzubrechen In Anbetracht dieser Umstande ging Anastasius am 23 November 1950 nach New York Unmittelbar nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten am 25 November 1950 reiste er nach Jordanville wo er die Dreifaltigkeitskathedrale weihte die Hauptkirche des dortigen Dreifaltigkeitsklosters Auf die Konsekration folgte das erste Treffen des Bischofsrats der Auslandskirche auf dem Boden der Vereinigten Staaten unter Teilnahme von elf Hierarchen Zu diesem Anlass und zum ersten und einzigen Mal in der Geschichte der Auslandskirche fuhrte Metropolit Anastasius die Konsekration des Chrisam durch Vorher hatte sie das Chrisam von der Serbischen Orthodoxen Kirche erhalten Metropolit Anastasius nahm seinen Sitz in der New Kursk Root Hermitage in Mahopac Durch seine Bemuhungen entstanden in Nordamerika etwa hundert neue Gemeinden und er konsekrierte sechs neue Bischofe Antonius Sinkewitsch von Los Angeles Awerki Tauschew von Syracuse Sawa Rajewski von Sydney Antonius Medwedew von San Francisco Sawa Saratschewitsch von Edmonton und Nektarius Konzewitsch von Seattle Jeden Sommer unternahm Anastasius ab 1951 eine Reise durch die Vereinigten Staaten bis nach Kalifornien wo er einen Teil des Sommers in San Francisco verbrachte Dort errichtete der Synod auf seine Initiative hin die Gemeinde aller Heiligen Russlands All Saints of Russia in Burlingame Aufgrund seiner schlechten Gesundheit bat Anastasius 1964 um die Wahl eines Nachfolgers Dazu traf sich der Bischofsrat am 27 Mai 1964 und wahlte Bischof Filaret Wosnessenski von Brisbane zum neuen Ersten Hierarchen der Auslandskirche Metropolit Anastasius trat in Ruhestand und die Synode verlieh ihm den Titel Seligkeit Beautitude mit dem Recht zwei Panagias zu tragen Sein letzter Dienst als Bischof war bei der Heiligsprechung von Johannes von Kronstadt beim selben Treffen des Bischofsrats Bald darauf starb Anastasius am 22 Mai 1965 Er wurde im Dreifaltigkeitskloster in Jordanville beigesetzt Literatur BearbeitenArchbishop Averky Taushev of Syracuse and Holy Trinity The life of the His Beatitude Metropolitan Anastasy Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anastasius Gribanovsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien orthodoxcanada ca orthodoxengland org Normdaten Person GND 104319879 lobid OGND AKS LCCN n86112908 VIAF 17658725 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gribanowski AnastasiusALTERNATIVNAMEN Gribanowski Alexander Alexejewitsch weltlicher Name Gribanovskij Aleksandr Alekseevi weltlicher Name KURZBESCHREIBUNG russischer Bischof und Primas der Russischen Orthodoxen Kirche im AuslandGEBURTSDATUM 6 August 1873GEBURTSORT Bratki Ujezd Borissoglebski Gouvernement TambowSTERBEDATUM 22 Mai 1965 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anastasius Gribanowski amp oldid 231287170