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Amarantit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate und Verwandte Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe23 O SO4 2 3 4 H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Eisen Sulfat mit zusatzlichen Sauerstoff Ionen AmarantitAmarantit und Hohmannit aus der Quetena Mine Chuquicamata Provinz El Loa Region de Antofagasta ChileAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ama 1 Chemische Formel Fe23 O SO4 2 3 4 H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate und Verwandte System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI D 01 VI D 01 040 7 DB 30 31 09 03 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 3 Raumgruppe Nr P1 2 Nr 2 Gitterparameter a 8 98 A b 11 68 A c 6 70 Aa 95 6 b 90 4 g 97 2 2 Formeleinheiten Z 2 2 Haufige Kristallflachen 100 010 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5Dichte g cm3 gemessen 2 189 bis 2 286 berechnet 2 14 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 und 100 4 Bruch Tenazitat sprodeFarbe amaranthrot bis braunlich oder orangerotStrichfarbe zitronengelbTransparenz durchsichtigGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 516nb 1 598ng 1 621 5 Doppelbrechung d 0 105 5 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 30 berechnet 52 5 Pleochroismus sichtbar X farblos Y hellgelb Z rotlichbraun 5 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten gut in Wasser loslichAmarantit entwickelt meist nur kleine prismatische Kristalle bis etwa 2 cm Lange 4 sowie nadelige radialstrahlige Aggregate von amaranthroter bis braunlichroter oder orangeroter Farbe bei zitronengelber Strichfarbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Amarantit 1888 in der La Compania Mine bei Caracoles in der Provinz Tocopilla Region de Antofagasta in Chile und beschrieben 1888 durch Friedrich August Frenzel der das Mineral aufgrund seiner charakteristischen Farbe nach dem griechischen Wort amarantos fur Amaranth benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Amarantit zur Mineralklasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate Wolframate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Butlerit die Butlerit Amarantit Gruppe mit der System Nr VI D 01 und den weiteren Mitgliedern Fibroferrit Hohmannit Metahohmannit Parabutlerit und Xitieshanit bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Amarantit ebenfalls in die Abteilung der Sulfate Selenate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen isolierte Oktaeder und begrenzte Einheiten zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Hohmannit und Metahohmannit die Amarantitgruppe mit der System Nr 7 DB 30 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Amarantit in die Klasse der Sulfate Chromate Molybdate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen Hier ist er einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 31 09 03 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen mit A B2 XO4 Zq x H2O Kristallstruktur BearbeitenAmarantit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 8 98 A b 11 68 A c 6 70 A a 95 6 b 90 4 und g 97 2 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenGewohnlich tritt Amarantit in Form breitgefacherter radialstrahliger oder feinnadeliger bis verfilzter Aggregate auf Die selten gut ausgebildeten Kristalle sind meist von ungefahr quadratischem Querschnitt und entlang der c Achse prismatisch gestreckt wobei die Flachen in Richtung der a und b Achse dominieren Auch in Richtung der a Achse tafelig ausgebildete Kristalle und rechtwinklig zur c Achse gestreifte Kristallflachen sind bekannt Insgesamt wurden bisher mehr als 60 verschiedene Kristallformen dokumentiert Amarantit ist gut loslich in Wasser und verwittert nach einiger Zeit ockerartig Bildung und Fundorte BearbeitenAmarantit ist ein Sekundarmineral welches sich besonders unter ariden Klimabedingungen bildet Begleitminerale sind unter anderem Hohmannit Fibroferrit Chalkanthit Copiapit Coquimbit und Sideronatrit Weltweit konnte Amarantit bisher Stand 2010 an 20 Fundorten nachgewiesen werden In Chile trat er neben seiner Typlokalitat La Compania Mine noch an mehreren Fundstatten in der Region de Antofagasta sowie in Tierra Amarilla Region de Atacama und in der Pampa del Tamarugal zutage Weitere Fundorte sind unter anderem die Santa Elena Mine bei La Alcaparrosa San Juan in Argentinien die Mutooroo Mine bei Pine Creek Northern Territory in Australien Yazd im Iran die Calamita Mine bei Capoliveri in Italien Otta in Norwegen Dubnik Cervenica in der Slowakei sowie bei Blythe Kalifornien im San Juan County New Mexico und in der Broken Hill Mine South Dakota in den Vereinigten Staaten Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA Frenzel XVII Mineralogisches 10 Hohmannit 11 Amarantit 12 Vorkommnisse von Ehrenfriedersdorf In Mineralogische und Petrographische Mittheilungen Band 9 1888 S 397 400 PDF 192 8 kB P Susse The crystal structure of amarantite Fe2 SO4 2O 7H2O In Zeitschrift fur Kristallographie Band 127 1968 S 261 275 PDF 642 7 kB Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 614 839 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amarantite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Amarantit Wiki Database of Raman spectroscopy Amarantite American Mineralogist Crystal Structure Database AmarantiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 397 Webmineral Amarantite englisch a b c d Amarantite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 66 5 kB a b c d Mindat Amarantite englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amarantit amp oldid 230422658