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Alexander Baron Karolyi von Nagykaroly ab 1712 Graf Karolyi von Nagykaroly ungarisch Nagykarolyi grof Karolyi Sandor 20 Marz 1669 in Nagykaroly 8 September 1743 in Erdod war ein ungarischer Adeliger Gutsbesitzer und Obergespan von Sathmar Im antihabsburgischen Kuruzenkrieg war er ab 1710 Oberbefehlshaber der aufstandischen Kuruzen unter ihrem Anfuhrer Franz II Rakoczi 1 Anschliessend handelte er den Frieden von Sathmar aus und warb schwabische Siedler Sathmarer Schwaben an die sich auf seinen Gutern in der Gegend um Grosskarol niederliessen Spater dampfte er Unruhen des ungarischen Adels jenseits der Theiss und wurde 1741 von Kaiserin Maria Theresia zum kaiserlichen Feldmarschall ernannt Alexander Karolyi Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Aufstieg 2 2 Kuruzenkrieg 2 3 Sathmarer Schwaben 2 4 Spatere Jahre 2 5 Tod und Begrabnis 3 Ehe und Nachkommen 4 Rezeption und Benennungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten nbsp Wappen der Karolyi von NagykarolyAlexander Karolyi entstammte aus dem ungarischen Adelsgeschlecht der Karolyi von Nagykaroly einem der altesten reichsten und beruhmtesten Ungarns Die Karolyis fuhren sich auf den ungarischen Stammesfursten Kund auch Kund bzw Kend zuruck einen der sieben Heerfuhrer der Magyaren zur Zeit der Landnahme Ihr Stammsitz war ab 1482 das in Oberungarn jenseits der Theiss im Sathmarland gelegene Schloss Karolyi in Nagykaroly heute Carei Rumanien Leben BearbeitenAufstieg Bearbeiten Alexander Karolyi wurde am 20 Marz 1668 in Nagykaroly dt Grosskarol heute Carei Rumanien als Sohn von Ladislaus Karolyi ung Laszlo Karolyi und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth Sennyey ung Sennyey Erzsebet geboren Er war der einzige mannliche Nachkomme und hatte 20 weibliche Geschwister Mit 18 Jahren erhielt er in koniglichem Auftrag von seinem Vater Ladislaus die erbliche Obergespanswurde des Komitats Sathmar und war damit Oberhaupt dieser Verwaltungseinheit im Konigreich Ungarn 1697 stellte er sich an die Spitze des Komitats Banderiums einer in Kriegszeiten rasch aufgestellten Truppengattung und bekampfte im Lande ausgebrochene Aufstande 1702 sollte er in koniglichem Auftrag die Obergespanswurde an seinen Sohn Ladislaus zu ubergeben dieser starb jedoch vorher Kuruzenkrieg Bearbeiten nbsp Alexander Karolyi als Oberbefehlshaber der KuruzenNachdem 1703 der antihabsburgische Aufstand von Franz II Rakoczi ausbrach zog Karolyi mit seinen Truppen gegen die Aufstandischen Kuruzen und besiegte sie in der Schlacht bei Dolha Als er sich mit einer erbeuteten Kurzen Fahne nach Wien begab um dort von seinen Erfolgen gegen die Kuruzen zu berichten wurde er Opfer einer Intrige gegen ihn Geruchte wurden in Umlauf gebracht denen zufolge er die Fahne aus einem der Waffenlager Rakoczis genommen habe um sich damit in Wien zu brusten Erbost daruber verliess Karolyi Wien und schloss sich den Aufstandischen unter Franz II Rakoczi an In seinem Heere kampfte er ab 1705 erfolgreich jenseits der Theiss und in Siebenburgen gegen die kaiserlichen Truppen 1 Jedoch wendete sich das Blatt 1708 nachdem die Kuruzen die Schlacht bei Trentschin und 1710 die Schlacht bei Romhany vernichtend verloren 1710 wurde Karolyi zwar zum Oberbefehlshaber der Kuruzen ernannt jedoch mussten er und andere Generale der Aufstandischen erkennen dass der Frieden nicht mehr militarisch sondern nur noch mit einem Kompromiss herbeigefuhrt werden kann 2 Ein erster Waffenstillstand wurde durch Briefkorrespondenz Karolyis mit dem kaiserlichen General Johann Pallfy am 13 Januar 1711 ausgehandelt Am 31 Januar trafen sich Palffy und Rakoczi auf Schloss Vaja zu Friedensverhandlungen Rakoczi wollte aber die angebotenen Bedingungen samt Amnestie und Ruckerstattung seiner Guter nicht akzeptieren und ging nach Polen um mit Zar Peter dem Grossen Verhandlungen uber militarische Unterstutzung zu fuhren Karolyi wurde von ihm beauftragt die Gesprache mit General Pallfy in die Lange zu ziehen Pallfy und Karolyi einigten sich aber indessen auf einen Friedensvertrag Friede von Sathmar und Karolyi leistete seinen Eid auf den Kaiser ab 2 Am 27 Januar 1712 wurde er von Kaiser Karl VI zum Feldherrn Stellvertreter ernannt und am 5 April in den Grafenstand erhoben Sathmarer Schwaben Bearbeiten Ab 1712 begann Alexander Karolyi mit kaiserlicher Genehmigung Kolonisten aus dem damaligen Konigreich Wurtemberg anzuwerben um seine durch Krieg Naturkatastrophen und Epidemien entvolkerte Guter im Sathmarland neu zu besiedeln 3 Bereits im darauffolgenden Jahr machten sich etwa 1400 Personen aus 330 Familien auf den Weg in das Gebiet um die Stadt Grosskarol ungarisch Nagykaroly rumanisch Carei im Sathmarerland wo sie sich zunachst in den Orten Schonthal Kaplau und Schamagosch niederliessen Die Mehrzahl dieser Auswanderer stammte aus dem wurttembergischen Oberschwaben nordlich des Bodensees aus dem heutigen Landkreis Biberach 4 Die Ansiedlung war dennoch nicht staatlich gelenkt sondern allein durch die Adelsfamilie Karolyi organisiert Die Siedler erhielten unentgeltlich Ackerboden Wiesen und Wald und dazu Zugvieh Getreide und Bauholz In den ersten Jahren waren sie zudem von Steuern und Frondiensten befreit und durften sich ihre Gemeindefuhrung selbst wahlen 5 Spatere Jahre Bearbeiten Karolyi unterdruckte 1719 antihabsburgische Unruhen und ubergab 1721 die Obergespanswurde des Komitats Sathmar seinem Sohn Franz Karolyi Als 1741 der ungarische Adel erneut jenseits der Theiss Unruhe stiftete dampfte er diese und wurde von Kaiserin Maria Theresia zum kaiserlichen Feldmarschall ernannt nbsp Sarg Alexander Karolyis vorne links in der Familienkrypta der KarolyiTod und Begrabnis Bearbeiten Als Alexander Karolyi am 8 September 1743 mit 75 Jahren in Erdod dt Erdeed heute Ardud Rumanien starb erbte sein einziger Sohn Franz Karolyi ung Karolyi Ferenc seine Guter und Reichtumer Die letzte Ruhe fand er in der Familienkrypta der Karolyi in Kaplony dt Kaplau heute Căpleni Rumanien Ehe und Nachkommen BearbeitenAlexander Karolyi heiratete Grafin Christine Barkoczy 1671 1729 Das Paar hatte drei Kinder Ladislaus Karolyi 1702 Clara Karolyi Graf Gabriel Haller Franz Karolyi 1705 1758 Grafin Christine CsakyRezeption und Benennungen Bearbeiten nbsp Buste Alexander Karolyis in CareiAlexander Karolyi war nicht nur als Feldherr sondern auch fur seine wohltatigen Leistungen bekannt Er erbaute zahlreiche Kirchen Schulen und Spitaler und liess seine Untertanen an der Verwaltung teilhaben Ihm zu Ehren wurde 2011 300 Jahre nach dem Frieden von Sathmar eine Buste im Schlosspark von Carei enthullt 6 In Carei heisst eine Strasse nordostlich des Schlosses ihm zu Ehren Strada grof Karolyi Sandor Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Karoly die Grafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 11 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 2 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Karolyi von Nagykaroly Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Karolyi Sandor baro kesobb grof Magyar eletrajzi lexikon Kezikonyvtar Abgerufen am 14 August 2021 a b Ferenc Demeter Husegesku helyett a szamuzest valasztotta In honvedelem hu 29 April 2009 abgerufen am 15 August 2021 ungarisch Geschichte Am Anfang war die neue Heimat In schwabe ro Demokratisches Forum der Deutschen Kreis Sathmar abgerufen am 15 August 2021 Die Auswanderung im Walgau von 1700 bis 1914 Dokumentation und Analyse Die Schwaben von Sathmar PDF 8 06 MB Sathmarer Schwaben Deutsche Volksgruppen in Europa und Asien In Deutsche Volksgruppen 13 Oktober 2020 abgerufen am 15 August 2021 deutsch Statuia Alexander Karoly din Carei In Deștepți ro 4 August 2016 abgerufen am 15 August 2021 rumanisch Normdaten Person GND 118929968 lobid OGND AKS LCCN n88031672 VIAF 122037620 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karolyi AlexanderALTERNATIVNAMEN Nagykaroly Alexander Karolyi von vollstandiger Name Nagykarolyi Alexander Sandor KarolyiKURZBESCHREIBUNG ungarischer Adeliger Gutsbesitzer und Obergespan von SathmarGEBURTSDATUM 20 Marz 1669GEBURTSORT NagykarolySTERBEDATUM 8 September 1743STERBEORT Erdod Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Karolyi amp oldid 221149617