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Der Alpen Frauenmantel auch Alpen Silbermantel Bergfrauenmantel Silberkraut Silbermanteli Alchemilla alpina ist eine Art aus der Gattung der Frauenmantel Alchemilla Innerhalb der Sammelart Alchemilla alpina werden etwa 10 Kleinarten unterschieden die aber taxonomisch ausserst schwierig zu unterscheiden sind Alpen FrauenmantelAlpen Frauenmantel Alchemilla alpina IllustrationSystematikOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung Frauenmantel Alchemilla Sektion AlpinaeArt Alpen FrauenmantelWissenschaftlicher NameAlchemilla alpina L Alpen Frauenmantel BluteAlpen Frauenmantel Blatter Inhaltsverzeichnis 1 Morphologie 2 Vermehrung 3 Vorkommen 4 Trivialnamen 5 Medizinischer Nutzen 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMorphologie BearbeitenDer Alpen Frauenmantel ist eine mehrjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen zwischen 5 und 30 Zentimetern erreicht Der Stangel ist niederliegend bis aufsteigend und die Sprosse enden mit einer Rosette Die Laubblatter sind meist 5 7teilig auf der Oberseite dunkelgrun und kahl auf der Unterseite aber anliegend silbrig behaart Die Art bluht von Juni bis August in einer Rispe zu Knaueln zusammengezogenen Bluten Diese bestehen nur aus 4 selten 5 inneren Kelchblattern Kronblatter fehlen immer die ausseren Kelchblatter fehlen zumeist ebenfalls Die Bluten sind gelb grun und erreichen einen Durchmesser von 3 bis 4 mm Zwischen den Kelchblattern stehen vier Staubblatter Die Chromosomenzahl betragt 2n ca 120 128 oder ca 140 1 Vermehrung BearbeitenWie allen Frauenmantelarten pflanzt sich der Alpen Frauenmantel apomiktisch das heisst ohne Bestaubung klonal fort Die Samen entstehen aus diploiden Zellen der Mutterpflanze und funktionsfahiger Pollen wird nicht gebildet Durch diese Art der Fortpflanzung wird der Austausch von Erbgut verhindert und so haben sich viele kaum voneinander unterscheidbare Kleinarten gebildet Die nachsten verwandten eigenstandigen Arten sind der Verwachsene Frauenmantel Alchemilla conjuncta und der Zerschlitzte Frauenmantel Alchemilla fissa Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Alpen Frauenmantels umfasst die Gebirge der Iberischen Halbinsel das Zentralmassiv Korsika die Apenninen und die Alpen sowie davon disjunkt Labrador Gronland und das nordliche Europa von Island uber die Faroern Schottland Spitzbergen und Fennoskandien bis zum Ural Die Art ist uberwiegend in der alpinen Stufe anzutreffen In Nordtirol am Grossen Galtenberg wachst sie in 2444 Meter Hohe in Graubunden in 2500 Meter und in Vorarlberg am Hohen Rad in 2600 Meter Unterhalb von 1500 Meter kommt sie nur selten vor In Unterwallis Nordtirol und Vorarlberg kommt sie ab 1300 Meter vor bei Mesocco sogar auf 750 Meter 2 Der Alpen Frauenmantel wachst in subalpinen Zwergstrauchheiden alpinen Matten Felsfluren und auf Ruhschutt In der obersten Nadelwaldregion ist er an lichten Stellen anzutreffen In Vorarlberg wurde die Art in der Silvrettagruppe in senkrechten Felsspalten zusammen mit Campanula scheuchzeri optimal entwickelt aufgefunden Sie gilt als etwas warmeliebend und besiedelt gern Sudhange Als Untergrund bevorzugt Alchemilla alpina Silikatgestein daruber hinaus kommt sie selten auf Kalk vor wenn dieser eine dicke Humusauflage aufweist Sie wachst auf frischen bis massig trockenen steinigen oder flachgrundigen kalkfreien feinerdereichen leicht sauren meist basenarmen humosen ziemlich nahrstoffarmen Lehmboden 2 Die Art ist in den Verbanden Alpin subalpine Magerrasen Nardion Arktisch alpine Silikatgesteinsrasen Caricion curvulae Zwergwacholderheiden Juniperion nanae Vaccinion vitis idaeae und Bodensauren Alpenrosen und Heidelbeerheiden Rhododendro Vaccinion im Saastal im Wallis unter anderem vergesellschaftet mit Pinus cembra Larix decidua Betula carpatica Alnus alnobetula Rhododendron ferrugineum und Vaccinium myrtillus zu finden Daruber hinaus kommt sie hauptsachlich im Wallis nicht selten auch in Zwergstrauchheiden bodensaurer Nadelwalder Vaccinio Piceion vor in Gesellschaft von Hylocomium splendens Hylocomium umbratum Rhytidiadelphus triquetrus Lycopodium clavatum Lycopodium annotinum Blechnum spicant Oreopteris limbosperma Moneses uniflora Orthilia secunda Saxifraga cuneifolia Melampyrum sylvaticum Melampyrum pratense und Arnica montana Braun Blanquet gibt sie ausserdem fur das Seslerio Caricetum sempervirentis Verband Alpine Braungrasrasen Seslerion variae an Von Grabherr stammen Angaben uber Vorkommen auf Amphibolit bei Gargellen in Vorarlberg 2 Trivialnamen BearbeitenWeitere zum Teil auch nur regional gebrauchliche Bezeichnungen fur den Alpen Frauenmantel sind oder waren Bergsinnaw Hasenklee Berner Oberland Nimm mir Nichts Osterreich Schafsuppen Silbersienu Bern und Steinsinnaw 3 Silbermantel Obwalden Medizinischer Nutzen BearbeitenDer Alpen Frauenmantel hat einen medizinischen Nutzen die Pflanze ist reich an Gerbstoffen Flavonoiden und organischen Sauren Traditionell findet er in der Behandlung von Durchfallerkrankungen Anwendung Uber das Alpenfrauenmantelkraut liegt eine Negativ Monographie der Kommission E aus dem Jahr 1992 vor die die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten nicht belegt findet 4 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 556 a b c Sigurd Frohner Alchemilla In Hans J Conert u a Hrsg Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band 4 Teil 2B Spermatophyta Angiospermae Dicotyledones 2 3 Rosaceae 2 Blackwell 1995 S 221f ISBN 3 8263 2533 8 Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Verlag von Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 15 Kommission fur Phytotherapie Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes BGA heute Bundesinstitut fur Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM Alchemillae alpinae herba Alpenfrauenmantelkraut Bundesanzeiger 162 29 August 1992 www heilpflanzen welt de Literatur BearbeitenDietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas Band 3 Nachtkerzengewachse bis Rotegewachse Seite 404 Franckh Kosmos Stuttgart 1995 ISBN 3 440 06193 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpen Frauenmantel Album mit Bildern Videos und Audiodateien Alpen Frauenmantel auf FloraWeb de Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Verbreitungsgebiet innerhalb der Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpen Frauenmantel amp oldid 237199716