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Der Rippenfarn Struthiopteris spicant Syn Blechnum spicant auch Gewohnlicher Rippenfarn oder Europa Rippenfarn genannt ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Rippenfarngewachse Blechnaceae Die Art wurde fruher der Gattung der Rippenfarne Blechnum zugerechnet wird aber heute besser in die Gattung Struthiopteris gestellt 1 Nach neueren Erkenntnissen ist die grosse Gattung Blechnum besser aufzuspalten und dann ist diese Art als Struthiopteris spicant der Gattung Struthiopteris zuzuordnen Rippenfarn Rippenfarn Struthiopteris spicant Syn Blechnum spicant Systematik Farne Klasse Echte Farne Polypodiopsida Ordnung Tupfelfarnartige Polypodiales Familie Rippenfarngewachse Blechnaceae Gattung Struthiopteris Art Rippenfarn Wissenschaftlicher Name Struthiopteris spicant L Roth Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Weitere Volksnamen 5 Systematik 6 Verwendung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Wedel ohne Sporen nbsp Sporentragender Wedel von unten nbsp Botanische Zeichnung des Rippenfarns von C Lindman Der Rippenfarn ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 14 bis 45 Zentimetern erreicht 2 Er hat ein aufsteigendes Rhizom das am oberen Ende spreuschuppig ist 3 Der Rippenfarn zeichnet sich durch zwei unterschiedliche Wedelformen aus Die sporenlosen Wedel sind 15 bis 50 cm lang und sind einfach gefiedert Sie uberdauern den Winter oft als am Boden liegende Rosette Der Blattstiel ist viel kurzer als die Blattspreite er ist dunkel braun oberseits rinnig und am Grund spreuschuppig 3 Die Blattspreite ist im Umriss lanzettlich 5 bis 50 Zentimeter lang und 3 bis 7 Zentimeter breit nach beiden Seiten verschmalert und oberseits dunkelgrun glanzend und kahl Sie ist fiederteilig und hat auf jeder Seite 30 bis 60 Blattabschnitte Sie sind 3 bis 5 Millimeter breit kammartig schmal langlich ganzrandig und mit schief aufgesetzter Stachelspitze 3 Die sporentragenden Wedel entstehen meist im Zentrum der Rosette und besitzen sehr schmale rippenahnliche Fiederabschnitte Sie stehen aufrecht sind sommergrun und meist viel langer 20 bis 75 Zentimeter als die sterilen Laubblatter 3 Ihre Blattabschnitte sind schmal linealisch bis 4 Zentimeter lang un 1 bis 2 Millimeter breit Sie sind mit Ausnahme der Spitze ganz von den Sori bedeckt 3 Die Sporentrager werden bei der Sporenreife dunkelbraun und sterben im Winter ab Die Sori sind langlich und verschmelzen zu zwei Reihen Unter den lebenden Farnblattern sind oft noch die abgestorbenen Blatter des Vorjahres sichtbar Die Chromosomenzahl betragt 2n 68 2 Okologie BearbeitenDer Rippenfarn ist eine Halb Rosettenpflanze mit schiefem Rhizom Er bildet eine VA Mykorrhiza aus 4 Die Vermehrung geschieht durch Wasserbefruchtung und Windausbreitung der Sporen als Kornchenflieger Die Sporen entwickeln sich zwischen Juli und September 4 Der Rippenfarn ist nicht besonders frostempfindlich aber er ertragt keine starken Wasserverluste Sie sind aber kaum vermeidbar wenn die Fruhlingssonne hohe Blatt und Lufttemperaturen bewirkt und der Wurzelboden noch gefroren ist Die Gefahr dieser Art Frosttrocknis entgeht eine Pflanze aber nur in wintermilden Gebieten oder dort wo eine Schneedecke das tiefe Gefrieren des Bodens verhindert So erklart es sich dass der Rippenfarn in kontinentalerem Klima fehlt 3 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Rippenfarns umfasst Makaronesien Nordafrika Europa Westasien und den Kaukasusraum sowie das westliche Nordamerika 5 Eine nahe verwandte Art ist in Japan verbreitet 5 In Europa kommt er in fast allen Landern vor und fehlt nur in Moldau Belarus und im europaischen Russland 6 In Osterreich ist er haufig bis zerstreut mit Ausnahme von Wien von der submontanen bis zur subalpinen Hohenstufe verbreitet In den Allgauer Alpen steigt er am Fellhorn Schlappolt Zug in Bayern in einer Hohenlage bis zu 1950 Meter auf 7 in Graubunden steigt er bis in eine Hohenlage von 1980 Meter auf 3 Der Rippenfarn gedeiht in Mitteleuropa meist in frischen stark bodensauren Waldern meist Nadelwalder Seltener ist er in Laubwaldern wie Birken Eichen Waldern oder in Erlenbruchen im Blechno Alnetum anzutreffen Er ist in Mitteleuropa vor allem in den feuchten Hohenlagen der Mittelgebirge zu finden Er ist in Mitteleuropa pflanzensoziologisch eine Differentialart des Verbands Piceion kommt aber auch in feuchten Quercion roboris Gesellschaften sowie im Sphagno Alnetum vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 frisch Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 1 stark sauer Temperaturzahl T 2 unter subalpin und ober montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 8 Weitere Volksnamen BearbeitenIm Schweizer Volksmund wird dieser Farn auch Geisslleiterli genannt Fur Frankfurt Oder ist auch die Bezeichnung Kraftfarn belegt 9 Systematik Bearbeiten nbsp Rippenfarn Struthiopteris spicant nbsp Struthiopteris spicant var fallax Bildmitte Im Bild vorne der Gewohnliche Wassernabel Hydrocotyle vulgaris Die Eerstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Osmunda spicant L durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 1066 10 James Edward Smith stellte ihn 1793 in die Gattung Blechnum 11 veroffentlichte aber keine gultige Kombination 12 Ein Jahr spater 1794 veroffentlichte Albrecht Wilhelm Roth mit Blechnum spicant L Roth den lange Zeit anerkannten Namen 13 Da nach molekulargenetischen Erkenntnissen die Gattung Blechnum besser aufzuteilen ist kommt nun der Rippenfarn nicht mehr zur Gattung Blechnum sondern zur Gattung Struthiopteris 1 Linne hatte die Gattung Blechnum 1753 erstpubliziert sie umfasste aber noch nicht den Rippenfarn Blechnum spicant sondern unter anderem die Art Blechnum occidentale So wurde Blechnum occidentale zur Typusart der Gattung ernannt Der Rippenfarn aber der zu einer anderen Gruppierung gehort konnte daher nicht mehr den Namen Blechnum tragen Diese Gruppierung war von Giovanni Antonio Scopoli schon 1754 mit dem Gattungsnamen Struthiopteris aufgestellt worden Friedrich Wilhelm Weiss 1744 1826 stellte den Rippenfarn im Jahre 1770 dann in Plantae Cryptogamicae Florae Gottingensis S 287 in diese Gattung daher muss sie heute Struthiopteris spicant L Weiss heissen 1 Je nach Autor gibt es von Struthiopteris spicant in mehrere Subtaxa hier nach Love 1968 14 Struthiopteris spicant L subsp spicant ist die westpalaarktische nominotypische Unterart von der sich zwei abweichende Lokalrassen als Varietaten abtrennen lassen Struthiopteris spicant subsp spicant var spicant ist die allgemein verbreitete Sippe mit bis 75 cm langen aufrechten verschieden gestaltigen Wedeln Struthiopteris spicant var fallax Lange Wasowicz amp Gabriel y Galan Syn Blechnum spicant subsp spicant var fallax Lange islandisch Tunguskollakambur besitzt niederliegende nur 2 bis 5 selten bis 8 cm lange sehr kurz gestielte gleichartige Wedel Sie ist ein Lokal Endemit der wasserreichsten heissen Quelle Islands der Deildartunguhver 14 Struthiopteris spicant var homophyllum Merino ex H Christ Gabriel y Galan amp R Pino Syn Blechnum spicant subsp spicant var homophyllum Merino ex H Christ Die Wedel sind ebenfalls gleich gestaltet sind aber aufrecht und mit 8 bis 20 bis 30 cm langer als die der anderen Varietaten Diese Sippe kommt im Nordwesten der Iberischen Halbinsel vor 15 14 Struthiopteris spicant var pradae S Molino amp Gabriel y Galan Die 2019 erstbeschriebene Varietat kommt in Spanien vor 16 Nahe verwandt mit Struthiopteris spicant ist Struthiopteris niponica Kunze Nakai Syn Blechnum spicant subsp niponicum Kunze A Love amp D Love Die sporenlosen Wedel erreichen eine Lange von 1 Meter die sporentragenden bis zu 1 25 Meter Die Fiederabnschnitte sind zahlreicher als bei der Unterart Struthiopteris spicant subsp spicant und sind mit 4 bis 7 Millimetern bei den sporenlosen Wedeln und 1 bis 3 Millimetern bei den sporentragenden Wedeln etwas breiter Diese Sippe vertritt den Rippenfarn in Ostasien 14 Verwendung BearbeitenDer Rippenfarn dient als Zierpflanze der Moorbeete und Teichrander 4 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Bernhard Marbach Christian Kainz BLV Naturfuhrer Moose Farne und Flechten blv Munchen 2002 ISBN 3 405 16323 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Andre Luis de Gasper et al A classification for Blechnaceae Polypodiales Polypodiopsida New genera resurrected names and combinations In Phytotaxa Volume 275 Issue 3 2016 S 191 227 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 75 a b c d e f g Josef Dostal Blechnaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 1 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1984 ISBN 3 489 50020 2 S 276 278 a b c Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 S 149 a b Struthiopteris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 8 Marz 2019 Maarten J M Christenhusz E von Raab Straube 2013 Polypodiopsida Datenblatt Blechnum spicant In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 89 Blechnum spicant L Roth In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 17 April 2024 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 60 online Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 1066 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D1066 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D James Edward Smith Tentamen Botanicum De Filicum Generibus Dorsiferarum In Memoires de l Academie royale des sciences Turin Band 10 1793 S 401 423 S 411 in der Google Buchsuche William R Maxon The Name of the Deer Fern In American Fern Journal Band 34 Nr 2 1944 S 50 51 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbiodiversitylibrary org 2Fpage 2F32406027 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Albrecht Wilhelm Roth Observationes botanicae In Annalen der Botanick 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