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Ahmet Agaoglu auch bekannt als Ahmed bey Aghaoghlu aserbaidschanisch Ehmed bey Agaoglu 1869 in Susa Russisches Kaiserreich 19 Mai 1939 in Istanbul war ein prominenter aserbaidschanisch turkischer Publizist Journalist Abgeordneter und ein Ideologe des Panturkismus Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Agaoglu im Osmanischen Reich 3 Wirken in der Turkei 4 Einzelnachweise 5 Quelle 6 LiteraturAusbildung BearbeitenGemass Shissler wurde Ahmet Agaoglu in Susa in Bergkarabach geboren 1 Sein Vater Mirza Hassan war ein wohlhabender Baumwolleanbauer aus dem Stamm der Kurteli seine Mutter Taze Khanim war Mitglied des halbnomadischen Stammes Sariji Ali 2 Er besuchte nicht wie die traditionellen Aserbaidschaner eine Madrasa sondern begann seine Schulausbildung 1884 an der Russischen Schule in Susa Danach ging er fur den Gymnasiumsabschluss nach Tiflis die erste grosse und vornehmlich christliche Stadt in seinem Leben 1888 reiste er nach Frankreich um dort an der Universitat von Paris Rechtswissenschaften zu studieren Dort kam unter den Einfluss der franzosischen Orientalisten wie Ernest Renan und James Darmesteter und lernte Dschamal ad Din al Afghani kennen 1894 kehrte er in den Kaukasus zuruck und arbeitete als Franzosischlehrer In Baku schrieb er Monografien uber verschiedene Themen In dieser Zeit entfernte er sich von den iranischlastigen Thesen der franzosischen Orientalisten und wandte sich der turkischen Identitat zu Ahmet Agaoglu war der Ansicht dass kultureller und bildungspolitischer Fortschritt als wichtig fur die nationale Befreiung anzusehen sei Die Emanzipation der Frau gehorte auch zu diesem Prozess Damit war er der erste aserbaidschanische Intellektuelle der auch fur eine Gleichberechtigung der Frau eintrat In seinem Werk Die Frau in der islamischen Welt von 1901 behauptete er dass es ohne freie Frauen keinen nationalen Fortschritt geben werde Ahmet Agaoglu wurde in Baku zu einem der muslimischen Vertreter des Transkaukasus gewahlt und spielte eine wichtige Rolle bei der Verhinderung ethnischer Zusammenstosse zwischen Armeniern und Aserbaidschanern im Jahr 1905 Zusammen mit Nasib bey Yusifbeyli grundete Ahmet Agaoglu in Gence das Difai Komitee 1917 fusionierte das Komitee mit der Turkischen Partei der Foderalisten und der Musavat Partiyasi zu einer Partei Agaoglu im Osmanischen Reich Bearbeiten1908 floh wegen einer moglichen Verurteilung ins Osmanische Reich wo die Jungturken den Sultan gesturzt und die osmanische Verfassung wieder eingefuhrt hatten 3 Dort spielte er neben anderen turkisch muslimischen Fluchtlinge aus Russland wie Yusuf Akcura und Huseyinzade Ali eine wichtige Rolle in der panturkischen Bewegung Ahmet Agaoglu wurde Autor der Zeitschrift Turk Yurdu Turkische Heimat und Mitglied des Vereins Turk Ocagi 1915 wurde er osmanischer Abgeordneter des Komitees fur Einheit und Fortschritt fur Afyonkarahisar und trat fur ein expansionistisches Osmanisches Reich ein das alle turkischen Volker vereinen sollte Das Osmanische Reich trat an Seite der Mittelmachte in den Ersten Weltkrieg ein und verlor den Krieg Als die Russen 1918 nach der Oktoberrevolution die Herrschaft uber den Kaukasus verloren hatten und die Demokratische Republik Aserbaidschan gegrundet wurde kehrte Ahmet Agaoglu in seine Heimat zuruck Er nahm die aserbaidschanische Staatsburgerschaft an und wurde ins Parlament Milli Meclis gewahlt Agaoglu sollte einer der Delegierten bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 sein wurde aber von den Briten verhaftet und als osmanischer Kriegsverbrecher nach Malta ins Exil geschickt 3 Wirken in der Turkei BearbeitenWahrend seines Exils wurde die Demokratische Republik Aserbaidschan 1920 von den Sowjets ubernommen und Teil der Sowjetunion Ahmet Agaoglu kehrte im Mai 1921 ins Osmanische Reich zuruck liess sich in Ankara nieder wo er seine schriftstellerischen und politischen Aktivitaten fortsetzte Er wurde Teil der turkischen Widerstandsbewegung unter Mustafa Kemal gegen die Siegermachte Wegen seiner Erfolge bei der Propagandaarbeit fur die Widerstandsbewegung ernannte ihn Mustafa Kemal im Oktober 1921 zum Direktor des Presseburos Anadolu Ajansi Daneben war er Herausgeber der Zeitung Hakimiyyeti Milliyye Die Macht des Volkes und enger Ratgeber des turkischen Prasidenten Mustafa Kemal Nach dem Sieg der Widerstandsbewegung und der Grundung der Republik Turkei im Jahr 1923 war er zwischen 1923 und 1927 zweimal Abgeordneter der Provinz Kars im turkischen Parlament Als Rechtswissenschaftler arbeitete Ahmet Agaoglu auch an der Turkischen Verfassung von 1924 1931 verliess er Ankara und ging nach Istanbul Dort war er Professor fur Geschichte und Rechtswissenschaften an der Darulfunun Am 26 Marz 1932 wurde er in den Vorstand des Turk Tarih Kurumu Gesellschaft fur Turkische Geschichte gewahlt aber am 6 August 1933 aus seinem Amt entlassen 4 Agaoglu starb 1939 in der Turkei Er war ein gebildeter Mann der die Staatliche Universitat Sankt Petersburg und Universitat von Paris absolviert hatte Er war auch ein bekannter Journalist der fliessend funf Sprachen Aserbaidschanisch Osmanisch Persisch Russisch und Franzosisch konnte und Artikel uber aktuelle Themen in mehreren bekannten Zeitungen in verschiedenen Landern geschrieben hatte Einzelnachweise Bearbeiten Ada Holly Shissler S 43 Ada Holly Shissler S 44 a b Ada Holly Shissler S 3 Kemal Bozay Exil Turkei Ein Forschungsbeitrag zur deutschsprachigen Emigration in die Turkei 1933 19459 Lit Verlag Munster 2001 S 55 Quelle BearbeitenAda Holly Shissler Between Two Empires Ahmet Agaoglu and the New Turkey I B Tauris 2003 Eingeschrankte Vorschau bei GooglebooksLiteratur BearbeitenJames H Meyer Turks Across Empires Marketing Muslim Identity in the Russian Ottoman Borderlands 1856 1914 Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 872514 5 Normdaten Person GND 124152155 lobid OGND AKS LCCN nr93051126 VIAF 13234808 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Agaoglu AhmetALTERNATIVNAMEN Ehmed bey Agaoglu Ahmed bey AghayevKURZBESCHREIBUNG aserbaidschanisch turkischer Journalist Schriftsteller PolitikerGEBURTSDATUM 1869GEBURTSORT Susa Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 19 Mai 1939STERBEORT Istanbul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ahmet Agaoglu amp oldid 237216596