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Adin Steinsaltz hebraisch עדין אבן ישראל שטיינזלץ oder Adin Even Yisrael geboren am 11 Juli 1937 in Jerusalem gestorben am 7 August 2020 ebenda war ein israelischer Rabbiner und judischer Gelehrter Lehrer Philosoph und Talmud kommentator sowie eine Leitfigur der nationalreligiosen Bewegung Er hat rund 60 Bucher und zahlreiche Artikel veroffentlicht 1 Sein Opus magnum ist eine Bearbeitung und Ubersetzung des Talmuds ins Neuhebraische mit eigenem Kommentar dank welcher der Talmud breiteren Interessengruppen zuganglich gemacht werden konnte Es erscheint auf Hebraisch Englisch Franzosisch Russisch und Spanisch und wurde millionenfach verkauft Das Time Magazin bezeichnete Steinsaltz 1988 im Jahr als ihm der Israel Preis verliehen wurde als Jahrtausendgelehrten englisch once in a millennium scholar 2 Adin Steinsaltz 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie und Ausbildung BearbeitenSteinsaltz wuchs als einziges Kind nichtreligioser sozialistischer Eltern in Jerusalem auf 3 Vor seiner Bar Mitzwa religios geworden besuchte er eine religiose Schule und studierte Physik und Chemie an der Hebraischen Universitat Jerusalem Gleichzeitig widmete er sich judischen Studien 4 Rabbiner Steinsaltz lebte mit seiner Frau Chaya Sarah einer Verwandten des Science Fiction Autors Isaac Asimov in Jerusalem Der Ehe entstammen drei Kinder und funfzehn Enkel 5 Im Dezember 2016 hatte Rabbiner Steinsaltz einen schweren Schlaganfall und konnte seither nicht mehr sprechen Er starb im August 2020 im Alter von 83 Jahren Wirken Bearbeiten nbsp Erste Seite des Talmuds Wilnaer Ausgabe in der Mitte Mischna und Gemara rechts davon Raschi KommentarSteinsaltz grundete schon als junger Mann eigene Schulen in Israel die sich durch ein fur religiose Schulen vergleichsweise breites Spektrum auszeichnen und sowohl von orthodoxen wie ultraorthodoxen Schulern besucht werden Die Mekor Chaim Schulen befinden sich in Jerusalem und in israelischen Siedlungen in den israelisch besetzten palastinensischen Gebieten in der Nahe von Jerusalem 6 1965 begann Steinsaltz mit dem Aufbau des Israel Institute for Talmudic Publications und der Arbeit an seiner im orthodoxen Judentum nicht unumstrittenen 4 7 Talmud Ubersetzung die er 45 Jahre spater im November 2010 beendete 4 7 Die Steinsaltz Talmudausgabe weist neben dem durch ihn vokalisierten teils mittelhebraischen teils aramaischen Text und einer neuhebraischen Ubersetzung neue Anmerkungen zu bestimmten Tosafot ein neues Layout und eine neue Paginierung auf ebenso einen hebraischen Kommentar von Steinsaltz an der Stelle an der in den traditionellen Talmudausgaben die auf der in den 1880er Jahren erschienenen Wilnaer Ausgabe beruhen derjenige des grossen judischen Gelehrten des Mittelalters Raschi 1040 1105 steht 8 Steinsaltz war der Lubawitscher Bewegung zugehorig und Freund des 1994 verstorbenen letzten Lubawitscher Rebben Menachem Mendel Schneerson Er unterstutzte die Chabad Lubawitsch Organisationen in der Sowjetunion wo er eine judische Schule in Moskau und St Petersburg grundete und fungierte als spiritueller Mentor der russischen Juden 1999 grundete er eine Hesder Jeschiwa in Tekoa einer judischen Siedlung in den israelisch besetzten Gebieten sudlich von Jerusalem In einer Hesder Jeschiwa werden judische Studien mit dem Militardienst in der israelischen Armee verknupft 9 Eine kleine Anzahl ausgewahlter Absolventen der Hesder Jeschiwa werden in Steinsaltzs Kollel weiter ausgebildet und erhalten nach einem dreijahrigen Studium die Semicha zum Rabbiner 10 2003 wurde das Steinsaltz Center in Jerusalem eingeweiht Im Jahr 2005 wurde Steinsaltz zum Nasi des ein Jahr zuvor neu errichteten modernen Sanhedrin gewahlt 11 im Juni 2008 erklarte er seinen Rucktritt aus Sorge uber dessen mogliche Verstosse gegen halachische Gesetze 12 Zuletzt arbeitete Steinsaltz an einer Ubersetzung von Bibelkommentaren einer Neuinterpretation von Maimonides Mischne Tora und an einem Buch uber Menachem Mendel Schneerson 13 Adin Steinsaltz begrusste die politische Annaherung zwischen dem Vatikan und Israel nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und den 1986 stattgefundenen Empfang Papst Johannes Paul II durch Roms Oberrabbiner Elio Toaff in der Synagoge von Rom ebenso die Aufnahme diplomatischer Beziehungen in den 1990er Jahren Die Beziehungen waren strikt auf staatlicher Ebene und nicht religios was unter anderem bedeutete dass dabei seitens des Vatikans kein ranghochster Reprasentant der judischen Religion offiziell anerkannt wurde 14 Gleichzeitig war er aus religioser Sicht eher skeptisch was judisch christliche Annaherungen angeht Das Judentum habe nach Steinsaltz mit dem Islam weniger theologische Probleme als mit der Christenheit beziehungsweise der katholischen Kirche Die gegenseitige Anerkennung als legitim sei keineswegs einfach moglich bei klassischen judisch christlichen Konferenzen stunden meist gute Christen schlechten Juden gegenuber beziehungsweise bestunde wenig Interesse bei den Oberrabbinern und fuhrenden Gelehrten einschliesslich ihm selbst 14 Steinsaltz hat sich auch gegen den Bau eines islamischen Centers in der Nahe des Ground Zero in New York ausgesprochen und betrachtete das Vorhaben als taktlos englisch a lack of tact 15 Auszeichnungen BearbeitenSteinsaltz erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorate 1988 wurde ihm fur sein Engagement fur judische Erziehung und Bildung der Israel Preis die hochste Auszeichnung in Israel verliehen 2012 erhielt er die President s Medal of Distinction die hochste zivile Auszeichnung Israels Werke Auswahl BearbeitenNeben den Talmudausgaben und weiteren Publikationen zum Talmud hat Steinsaltz zahlreiche weitere Bucher und Artikel publiziert 1 My Rebbe Maggid englisch 2014 ISBN 978 1 59264 381 3 Initials and Abbreviations in Chasidic and Kabbalistic Literature hebraisch 1968 Sefer HaKen Editor marking 150 years since the demise of Rabbi Scheur Zalman of Lyady hebraisch 1969 The Rebbe Thirty Years of Presidency Co editor Rabbi Hanoch Glitzenstein hebraisch 1980 The Long Shorter Way Discourses on Chasidic Thought englisch 1988 The Sustaining Utterance Discourses on Chasidic Thought englisch 1989 russisch 1996 portugiesisch 2009 The Thirteen Petalled Rose englisch 1980 reprint 2006 niederlandisch 1983 russisch 1985 franzosisch 1989 portugiesisch 1992 hebraisch 1998 italienisch 2001 deutsch Die dreizehnblattrige Rose Von den Geheimnissen der Kabbala und ihrer Bedeutung fur unser Leben Crotona 2011 ISBN 978 3 86191 019 0 The Tales of Rabbi Nachman of Bratslav formerly Beggars and Prayers englisch 1979 franzosisch 1996 russisch 1998 hebraisch 1981 The Seven Lights On the Major Jewish Festivals Co author Josy Eisenberg englisch 2000 Commentary on the Tanya hebraisch seit 1991 englisch seit 2003 Les 5 Meguillot Illustrationen Yitzhak Tordjman englisch und franzosisch 1990 Biblical Images hebraisch 1984 japanisch 1984 franzosisch 1990 englisch 1994 russisch 1995 deutsch 1996 The Woman of Valor Illustrationen Yitzhak Tordjman franzosisch 1993 englisch 1994 Tehillim Psalms hebraisch und englisch 2005 Hebrew The Israel Government School of Tourism 1966 1982 The Passover Haggadah hebraisch 1979 1998 englisch 1983 Teshuvah A Guide for the Newly Observant Jew englisch 1987 franzosisch hebraisch 1982 portugiesisch 1994 The Sociology of Ignorance Co author Amos Funkenstein hebraisch 1988 russisch 1997 Le Chandelier d Or franzosisch 1993 englisch 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adin Steinsaltz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steinsaltz org Website der Aleph Society und Adin Steinsaltz Steve Lipman The Longest Translation The Jewish Week 3 November 2010 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Rabbi Adin Steinsaltz Curriculum Vitae Memento vom 23 Dezember 2010 im Internet Archive The Aleph Society englisch abgerufen 26 Mai 2011 Richard N Ostling Marlin Levin Religion Giving The Talmud to the Jews In Time 18 Januar 1988 abgerufen 26 Mai 2011 englisch Endangered Species Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive In The Jewish Week 29 Juli 2005 a b c Nathan Jeffay Man of the People of the Book After 45 Years Adin Steinsaltz Has Completed His Talmud Translation In The Jewish Daily Forward 8 Marz 2011 abgerufen 26 Mai 2011 englisch Biographie Rabbi Adin Steinsaltz Memento vom 17 August 2011 im Internet Archive auf steinsaltz org Schools in Israel Memento vom 9 Juni 2011 im Internet Archive The Aleph Society englisch abgerufen 9 Juni 2011 a b Sue Fishkoff Gigantische Aufgabe Nach 45 Jahren Arbeit beendet Rabbiner Adin Steinsaltz seine hebraische Talmud Ubersetzung Judische Allgemeine 11 November 2010 abgerufen 27 Mai 2011 Sue Fishkoff Gigantische Aufgabe Nach 45 Jahren Arbeit beendet Rabbiner Adin Steinsaltz seine hebraische Talmud Ubersetzung Memento vom 1 August 2016 im Internet Archive Judische Allgemeine 11 November 2010 abgerufen 1 August 2016 Yeshivat Hesder Tekoa Memento vom 29 Januar 2016 im Internet Archive abgerufen 9 Juni 2011 englisch Advanced Kollel Memento vom 24 November 2010 im Internet Archive The Aleph Society englisch abgerufen 9 Juni 2011 Nadav Shragai Now that there s a Sanhedrin who needs the Supreme Court One year after a new assembly of Torah scholars was established the esteemed Rabbi Adin Steinsaltz has become its president Haaretz 3 November 2005 abgerufen 9 Juni 2011 englisch Sue Fishkoff Steinsaltz completes Talmud translation with Global Day of Jewish Learning JTA 31 Oktober 2010 abgerufen 25 Februar 2016 englisch Found in Translation Scholar Adin Steinsaltz discusses his recently completed edition of the Talmud why the Internet is better than TV and the prospect of the Lubavitcher Rebbe and Elvis playing cards together Tablet Magazine 19 Mai 2011 abgerufen 27 Mai 2011 englisch a b Stefan Simons Dieter Wild Eine Pein fur die Kirche In Der Spiegel Nr 15 1994 online Adin Steinsaltz A question of sense and sensibility Memento des Originals vom 19 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot onfaith washingtonpost com The Washington Post 26 Juli 2010 abgerufen 26 Mai 2011 englisch Normdaten Person GND 124764053 lobid OGND AKS LCCN n79081448 NDL 00475585 VIAF 20963239 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinsaltz AdinALTERNATIVNAMEN Jisrael Adin EvenKURZBESCHREIBUNG israelischer RabbinerGEBURTSDATUM 11 Juli 1937GEBURTSORT JerusalemSTERBEDATUM 7 August 2020STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adin Steinsaltz amp oldid 225881020