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Adam Wenzel von Teschen 12 Dezember 1574 13 Juli 1617 war von 1579 bis 1617 Herzog von Teschen Er entstammte dem Teschener Zweig der schlesischen Piasten Wenige Monate vor seinem Tode wurde er vom bohmischen Konig Matthias zum Oberlandeshauptmann von Schlesien ernannt Um seinen Anspruch auf das verlorengegangene Herzogtum Glogau zu unterstreichen fuhrte er auch den Titel Herzog von Gross Glogau Adam Wenzel Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Illegitime Nachkommen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenAdam Wenzels Eltern waren Herzog Wenzel III Adam und dessen zweite Ehefrau Sidonie Katharina Tochter des sachsen lauenburgischen Herzogs Franz I Uber seine Grossmutter vaterlicherseits war Adam Wenzel mit den Hohenzollern verwandt und uber die Grossmutter mutterlicherseits mit dem Haus Wettin Am 17 September 1595 vermahlte sich Adam Wenzel mit Elisabeth 1601 einer Tochter des kurlandischen Herzogs Gotthard Kettler Der Ehe entstammten die Kinder Adam Gotthard 1596 1597 Anna Sidonia 1598 1619 2 November 1616 Jakob Hannibal II von Hohenems 1595 1646 Elisabeth Lukretia 1599 1653 1618 Gundaker von Liechtenstein 1580 1658 Christian Adam 1600 1602 Friedrich Wilhelm 1601 1625 Leben BearbeitenAdam Wenzel war beim Tod seines Vaters funf Jahre alt Deshalb stand er zunachst unter der Vormundschaft seiner Mutter die die Regentschaft uber das Herzogtum und die Vormundschaft uber Adam Wenzel ubernommen hatte Sie beteiligte den aus Hirschberg stammenden Rechtsgelehrten Eleasar Tilisch Tilesius an der Erziehung Adams Wenzels Tilisch wurde spater herzoglicher Sekretar und verfasste eine Geschichte des Teschener Furstenhauses Da der bohmische Landesherr Konig Rudolf II vermutlich mit Sidonie Katharinas Vormundschaft nicht zufrieden war bestellte er 1584 die Herzoge Georg II von Brieg und Karl II von Munsterberg und Oels sowie Hans von Wurben zu Mitvormundern Obwohl sich Sidonie Katharina 1586 in zweiter Ehe mit dem ungarischen Adligen Emmerich Forgach vermahlte der Obergespan von Trentschin sowie koniglicher Rat und Hauptmann von Ungarn war behielt sie weiterhin die Regentschaft uber das Herzogtum Im Januar 1587 wurde Adam Wenzel an den Dresdner Hof des Kurfursten Christian I gesandt der ein Vetter seiner Mutter war Dort erhielt er eine grundlegende Ausbildung die auch das Militarwesen umfasste Nach dem Tod seiner Mutter Ende Dezember 1594 kehrte er nach Teschen zuruck und ubernahm die eigenstandige Regierung uber sein Herzogtum Im selben Jahr heiratete er Durch seine lutherisch gepragte Ausbildung verfugte er 1596 fur die Stadt Jablunkau dass dort nur die evangelische Lehre geduldet werde Zwei Jahre spater erliess er ein Privileg mit dem er der Stadt Teschen u a fur alle Zeiten die Ausubung des evangelischen Glaubens garantierte Obwohl Kaiser Rudolf II mit dem am 20 August 1609 erlassenen Majestatsbrief den schlesischen Standen entgegenkommen wollte und dadurch eine Festigung der evangelischen Kirche moglich wurde konvertierte Adam Wenzel an Weihnachten 1609 als erster schlesischer Furst zum Katholizismus 1 Der Ubertritt zur katholischen Kirche wurde erst im Fruhjahr 1610 offentlich bekannt Adam Wenzel war nun neben dem Breslauer Bischof Karl von Osterreich der einzige Katholik im schlesischen Furstentag 2 und strengte die Gegenreformation an Die von ihm berufenen evangelischen Pfarrer wurden ausgewiesen die evangelischen Erzieher seiner Kinder durch Katholiken ersetzt Leitender Erzieher des Erbprinzen Friedrich Wilhelm wurde der aus Hirschberg stammende Hofmeister Balthasar Exner Durch die Konversion erlangte Adam Wenzel auch politischen Einfluss 1611 ubertrug ihm der neue bohmische Konig Matthias das Oberkommando uber die schlesischen Truppen Da Adam Wenzel eine politische Hinwendung an das Herzogtum Bayern und das habsburgische Spanien suchte sandte er 1614 seinen Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm an den Munchner Hof wo er den Jesuiten zur Ausbildung ubergeben wurde Die Ausbildungskosten ubernahm der spanische Konig Philipp III Ende 1614 unternahm Adam Wenzel eine Italienreise und verbrachte die Weihnachtstage in Rom Am 13 Januar 1616 trug er sich in die Matrikel der deutschen Nation in Siena ein am 18 Mai 1616 in die Matrikel von Padua 3 Im November d J vermahlte er seine Tochter Anna Sidonia mit Jakob Hannibal von Hohenems der ein Neffe des Salzburger Erzbischofs Markus Sittikus IV von Hohenems war Mit der kaiserlichen Ernennung zum Oberlandeshauptmann von Schlesien nach dem Tod des Herzogs Karl II von Munsterberg gelang ihm ein bedeutender Aufstieg Wenige Monate spater starb er im Alter von nur 43 Jahren Daraufhin klagte Adam Bysinsky die drei evangelischen Edelleute Erazm Rudzky Wenzel Pelhrzim von Trzenkowitz von Pelchrzim und Peter Guretzky von Kornitz an Adam Wenzel vergiftet zu haben Am 21 Dezember 1622 schlossen die Parteien einen Vergleich und die Anschuldigungen wurden fallengelassen Illegitime Nachkommen BearbeitenNeben seinen legitimen Nachkommen hinterliess Adam Wenzel auch den unehelichen Sohn Wenzel Gottfried der um 1612 geboren wurde Dessen Mutter war Margarete Kostlach 4 von Krems 1580 85 die aus einer wohlhabenden protestantisch burgerlichen Familie in Brunn stammte und nach ihrer Scheidung um 1609 Hofmeisterin des Herzogs wurde Ihr ubertrug der Herzog ein Haus in der Stadt die Kammerdorfer Ober Marklowitz und Brzezuwka sowie Grundstucke Margarete die vermutlich auch zum Katholizismus ubertrat starb am 3 Januar 1617 und wurde in der Teschener Dominikanerkirche beigesetzt die als Grablege der Teschener Herzoge diente Wenzel Gottfried wurde 1640 legitimiert und als von und zu Hohenstein in den Freiherrnstand erhoben Mit dessen Enkel Ferdinand II von Hohenstein erlosch dieser Familienzweig 1706 Literatur BearbeitenRafael Sendek Adam Wenzel Herzog von Tschen 1574 1617 In Karl Borchardt Hrsg Schlesische Lebensbilder Band X Degner 2010 ISBN 978 3 7686 3508 0 S 77 89 Norbert Conrads Die Rekatholisierungspolitik in Teschen In Joachim Bahlcke Hrsg Schlesien in der Fruhmoderne Zur politischen und geistigen Kultur eines habsburgischen Landes Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte Weimar 2009 ISBN 978 3 412 20350 4 S 21 38 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 150f und 451 Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 608 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 532 Claudia Zonta Schlesische Studenten an italienischen Universitaten PDF Eine prosopographische Studie zur fruhneuzeitlichen Bildungsgeschichte Archiviert vom Original am 27 Dezember 2008 abgerufen am 23 August 2019 In der alteren Forschung wird dieser Name irrtumlicherweise als Koschlinger angegebenVorgangerAmtNachfolgerWenzel III AdamHerzog von Teschen 1579 1617Friedrich WilhelmNormdaten Person GND 136910203 lobid OGND AKS VIAF 81176001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adam WenzelALTERNATIVNAMEN Adam Wenzel von TeschenKURZBESCHREIBUNG Herzog von Teschen 1579 1617 GEBURTSDATUM 12 Dezember 1574STERBEDATUM 13 Juli 1617 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Wenzel amp oldid 203508482