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Acetophenon at setofeˈnoːn Name zusammengesetzt aus Acetyl o phen von der Phenylgruppe und on zur Kennzeichnung als Keton ist eine aromatische organisch chemische Verbindung und gehort zu den Ketonen Acetophenon wurde unter anderem als Hypnotikum eingesetzt 8 und war als solches unter dem Trivialnamen Hypnon bekannt StrukturformelAllgemeinesName AcetophenonAndere Namen 1 Phenylethanon IUPAC Methylphenylketon Phenylmethylketon Hypnon Acetylbenzol Dymex ACETOPHENONE INCI 1 Summenformel C8H8OKurzbeschreibung farblose bis schwach gelbliche olige Flussigkeit mit sussem Geruch 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 98 86 2EG Nummer 202 708 7ECHA InfoCard 100 002 462PubChem 7410ChemSpider 7132DrugBank DB04619Wikidata Q375112EigenschaftenMolare Masse 120 15 g mol 1Aggregatzustand uber 20 C flussig darunter fest 3 Dichte 1 03 g cm 3 3 Schmelzpunkt 20 C 3 Siedepunkt 202 C 3 Dampfdruck 0 4 hPa 20 C 3 0 8 hPa 30 C 3 2 9 hPa 50 C 3 pKS Wert 24 7 DMSO 4 Loslichkeit schwer in Wasser 6 9 g l 1 bei 25 C 3 loslich in Ethanol Diethylether Benzol und Chloroform 2 Brechungsindex 1 5372 20 C 5 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 6 ggf erweitert 3 AchtungH und P Satze H 302 319P 264 270 280 301 312 305 351 338 337 313 3 Toxikologische Daten 815 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 142 5 kJ mol 1 Flussigkeit 7 86 7 kJ mol 1 Gas 7 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 3 1 Chemische Eigenschaften 3 2 Physikalische Eigenschaften 3 3 Sicherheitstechnische Kenngrossen 4 Verwendung 5 Sicherheitshinweise 6 Derivate 7 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenAcetophenon ist ein Bestandteil vieler atherischer Ole wie etwa Labdanum Castoreum Stirlingia latifolia Ausserdem kommt dieses Keton in vielen naturlichen Aromen und in Steinkohleteer vor 2 9 Gewinnung und Darstellung BearbeitenAcetophenon lasst sich durch Friedel Crafts Acylierung von Benzol mit Essigsaurechlorid oder Essigsaureanhydrid herstellen Es war eine der ersten Verbindungen die der franzosische Chemiker Charles Friedel und US amerikanische Chemiker James Mason Crafts nach ihrer 1877 entdeckten Methode herstellten 10 11 nbsp Darstellung von AcetophenonIm Gegensatz zur Friedel Crafts Alkylierung fungiert dabei die Lewis Saure Aluminiumchlorid AlCl3 nicht als Katalysator sondern wird als Reagenz in aquivalenten Mengen verbraucht wobei nach der notwendigen Hydrolyse des Zwischenprodukts Aluminiumhydroxid entsteht Eine industrielle Synthese erfolgt durch eine katalytische Oxidation von Ethylbenzol mittels Luft 9 Eigenschaften BearbeitenChemische Eigenschaften Bearbeiten Die Methyl Gruppe im Acetophenon besitzt CH Aciditat und kann durch starke Basen hier als B dargestellt deprotoniert werden wobei ein resonanzstabilisiertes Enolat Ion gebildet wird nbsp Deprotonierung von Acetophenon zum resonanzstabilisierten EnolatDer pKS Wert in Dimethylsulfoxid DMSO ist in der nebenstehenden Infobox angegeben Physikalische Eigenschaften Bearbeiten Acetophenon ist eine farblose bis gelbliche Flussigkeit mit einem sussen an Orangenbluten erinnernden Geruch 2 Unter Normaldruck siedet die Verbindung bei 202 C Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10 P A B T C P in bar T in K mit A 4 64896 B 2006 397 und C 43 472 im Temperaturbereich von 310 bis 475 K 12 Acetophenon bildet mit Wasser ein azeotrop siedendes Gemisch bei 98 C und 82 Wasseranteil 13 Zusammenstellung der wichtigsten thermodynamischen Eigenschaften Eigenschaft Typ Wert Einheit BemerkungenStandardbildungsenthalpie DfH0liquidDfH0gas 142 5 kJ mol 1 14 86 7 kJ mol 1 14 Standardentropie S0gas 372 88 J mol 1 K 1 15 als GasVerbrennungsenthalpie DcH0liquid 4148 9 kJ mol 1 14 Warmekapazitat cp 227 6 J mol 1 K 1 25 C 16 als FlussigkeitKritische Temperatur Tc 709 6 K 17 Kritischer Druck pc 40 1 bar 17 Kritische Dichte rc 2 59 mol l 1 18 Schmelzenthalpie DfH 16 65 kJ mol 1 19 beim SchmelzpunktVerdampfungsenthalpie DVH 43 63 kJ mol 1 20 beim NormaldrucksiedepunktSicherheitstechnische Kenngrossen Bearbeiten Acetophenon bildet bei hoheren Temperaturen entzundliche Dampf Luft Gemische Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 77 C 3 21 Die untere Explosionsgrenze liegt bei 1 1 Vol 55 g m3 der untere Explosionspunkt bei 70 C 3 21 Die Zundtemperatur betragt 535 C 3 21 Der Stoff fallt somit in die Temperaturklasse T1 Die elektrische Leitfahigkeit ist mit 3 1 10 7 S m 1 eher gering 22 3 Verwendung BearbeitenAcetophenon ist aufgrund seiner reaktionsfahigen Struktur Ausgangsstoff zahlreicher Synthesen als Ausgangs oder Zwischenprodukt fur andere Duftstoffe und Pharmazeutika sowie Kunstharze Weiterhin ist er als hochsiedendes Losungsmittel fur Farben und Harze einsetzbar Sicherheitshinweise BearbeitenAcetophenon als reiner Stoff ist beim Verschlucken gesundheitsschadlich Er reizt die Augen und kann bei Einwirkung auf die ungeschutzte Haut eine Dermatitis hervorrufen Als Spritzschutz sollten geeignete Handschuhe getragen werden In hoheren Konzentrationen wirkt er hypnotisch daher auch die Synonymbezeichnung Hypnon Die Dampfe erzeugen in einer Konzentration von 80 ppm bei einer Einwirkung von uber einer Stunde starke Vergiftungserscheinungen Acetophenon ist schwer entzundlich und wenig fluchtig Die Dampfe sind viel schwerer als Luft Mit starken Oxidationsmitteln und starken Basen kann es zu stark exothermen Reaktionen kommen Uber 300 C kommt es zur Zersetzung von Acetophenon Dabei konnen Benzol Biphenyl 1 4 Diphenylbenzol Kohlenstoffmonoxid Methan Wasserstoff Ethen und oder Toluol entstehen Derivate BearbeitenAusgehend von Acetophenon gibt es einige Derivate mit zusatzlich Hydroxy und Methoxygruppen als Substituenten Acetovanillon Acetoveratron Acetoprotocatechon Acetosyringon PhenacylaminEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu ACETOPHENONE in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 4 Mai 2020 a b c d e Eintrag zu Acetophenon In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 3 Marz 2014 a b c d e f g h i j k l m n Eintrag zu Acetophenon in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 20 Januar 2022 JavaScript erforderlich Matthews W S Bares J E Bartmess J E Bordwell F G Cornforth F J Drucker G E Margolin Z McCallum R J McCollum G J Vanier N R Equilibrium acidities of carbon acids VI Establishment of an absolute scale of acidities in dimethyl sulfoxide solution J Am Chem Soc 1975 97 7006 7014 doi 10 1021 ja00857a010 David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Physical Constants of Organic Compounds S 3 6 Eintrag zu Acetophenone im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern a b W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 3 LEXIKON DER CHEMIE Acetophenon In spektrum de Abgerufen am 13 Dezember 2021 a b Brockhaus ABC Chemie 3 Auflage F A Brockhausverlag Leipzig 1971 S 146 C Friedel J M Crafts Sur une nouvelle methode generale de synthese des combinaisons aromatiques in Annales de chimie et de physique Ser 6 T 1 1884 449ff Rolf Werner Soukup Chemiegeschichtliche Daten organischer Substanzen Version 2020 S 5 pdf Stull D R Vapor Pressure of Pure Substances Organic Compounds in Ind Eng Chem 39 1947 517 540 doi 10 1021 ie50448a022 I M Smallwood Handbook of organic solvent properties Arnold London 1996 ISBN 0 340 64578 4 S 183 185 a b c M Colomina C Latorre R Perez Ossorio Heats of combustion of five alkyl phenyl ketones In Pure Appl Chem Band 2 Nr 1 2 1961 S 133 135 doi 10 1351 pac196102010133 Stull D R Jr The Chemical Thermodynamics of Organic Compounds Wiley New York 1969 N M Phillip Adiabatic and isothermal compressibilities of liquids In Proc Indian Acad Sci A9 Nr 2 1939 S 109 120 a b Teja A S Rosenthal D J The critical pressures and temperatures of ten substances using a low residence time flow apparatus in Experimental Results for Phase Equilibria and Pure Component Properties in DIPPR DATA Series No 1 1991 Teja A S Anselme M J The critical properties of thermally stable and unstable fluids I 1985 results in AIChE Symp Ser 1990 86 279 115 121 Luginin Bull Soc Chim Fr 9 1911 223 Steele W V Chirico R D Knipmeyer S E Nguyen A in J Chem Eng Data 41 1996 1255 1268 doi 10 1021 je9601117 a b c E Brandes W Moller Sicherheitstechnische Kenngrossen Band 1 Brennbare Flussigkeiten und Gase Wirtschaftsverlag NW Verlag fur neue Wissenschaft GmbH Bremerhaven 2003 Technische Regel fur Gefahrstoffe TRGS 727 BG RCI Merkblatt T033 Vermeidung von Zundgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen Stand August 2016 Jedermann Verlag Heidelberg ISBN 978 3 86825 103 6 Normdaten Sachbegriff GND 4141249 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Acetophenon amp oldid 228596970