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Das ursprungliche Priorat spatere Abtei von Trizay war eines der wichtigsten und architektonisch eigenwilligsten Kloster im Departement Charente Maritime nicht zu verwechseln mit der Zisterzienserabtei Trizay im Departement Vendee Abteikirche Zentralbau OktogonAbtei Trizay Grundrisse EG OGAbteikirche von aussen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung der Abteikirche 4 Baugeschichte 5 Kapitelsaal 6 Kleiner Schlafsaal Dormitorium 7 Grosser Schlafsaal 8 Refektorium gemeinsamer Speisesaal 9 Speisekammer 10 Kreuzgang 11 Glasfenster 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruinen der Benediktinerabtei von Trizay befinden sich etwa zehn Kilometer sudostlich der Stadt Rochefort und etwa einen Kilometer ausserhalb der Ortschaft Trizay am Canal de Pont l Abbe in der Saintonge Departement Charente Maritime Frankreich Geschichte Bearbeiten nbsp Chorkapelle Glasmalereien wurden im Foto entferntIm 11 Jahrhundert wurde die Abtei in der Mitte des Waldes auf einem Vorgebirge das das fruchtbare Tal des Arnoult uberragt erbaut Die Legende berichtet ein Grundherr seigneur von Tonnay Charente habe die Bauten als Suhne fur seine grausamen Missetaten errichten lassen Diese weit zuruckliegende Vergangenheit ist nur wenig dokumentiert und daher kaum bekannt Das Priorat war zunachst in der Obhut der Benediktiner Monche die wegen der Farbe ihrer Kutten schwarze Monche genannt wurden Spater wurden diese von Monchen des Ordens von La Chaise Dieu lat Casa Dei aus der Auvergne abgelost der in der Charente z B Sainte Gemme oder Meursac aber auch anderswo in Frankreich und in Europa Ordensniederlassungen hatte Mit dem Prior waren es anfanglich 13 Monche zusammen mit den Laienbrudern insgesamt etwa 50 Personen deren Gemeinschaft vom uber 300 Kilometer Luftlinie entfernten Kloster La Chaise Dieu abhangig war Die Landereien der Abtei umfassten grosse urbare Felder Wiesen Walder Moore Weinberge und Salinen Baubeschreibung der Abteikirche BearbeitenVon dem ehemals monumentalen achteckigen Zentralbau stehen nur noch drei Wandstucke mit vier Gebaudeecken An die Wandstucke angebaut sind die grossere Chorkapelle mit Apsis und Kalotte und zwei kleinere Kapellen mit Absiden die untereinander durch Schleusengange verbunden sind In den aufrechten Wandstucken des Oktogons sind beidseitig der Kapellenabsiden noch je ein Rundfenster erhalten so genannte Ochsenaugen nbsp Fresko im ChorDie ausseren Umrisse des Oktogons wurden im Zuge der Sanierungsarbeiten ergraben und in Form einer Podestplatte sichtbar gemacht Das tatsachliche Aussehen des grossartigen in der Saintonge wohl einzigartigen Zentralbaus der Abteikirche und deren Einwolbung und Uberdachung wird allerdings vermutlich unbekannt bleiben Auf einigen Kapitellen in den Apsiden sind Lowen ohne Haar und Mahne mit stark verrenkten Korpern dargestellt Ahnlich denen in Saint Eutrope von Saintes hatten diese Lowen die Funktion den Zugang zum Kirchturm und die Monche zu beschutzen Man findet auch Kapitelle mit einem Adler und zwei Vogeln mit Ziegenkopfen Auf der Wand befinden sich Reste eines rot und ockerfarbenen Freskos Die Chorkapelle wird durch Rundbogenfenster erhellt von kleinen Saulen eingerahmt deren Kapitelle mit pflanzlichem Dekor versehen sind Galerie Kapitelle nbsp Vogel mit Ziegenkopfen nbsp Fabeltiere nbsp Pflanzliches DekorBaugeschichte BearbeitenDie Kirche unter dem Patronat des hl Evangelisten Johannes datiert aus dem 12 Jahrhundert Der Ursprungsbau war ein achteckiger Zentralbau mit Hauptapsis an der ostlichen Facette und zwei Nebenapsiden an der sudostlichen und der nordwestlichen Facette Das Kloster wurde in den Religionskriegen 1562 1598 zu einer Festung umgebaut konnte sich aber trotz alledem nicht vor den erheblichen Plunderungen und Zerstorungen schutzen 1585 1586 Dies kann den hohen Baufalligkeitszustand erklaren in dem man es spater vorgefunden hat Nach Zerstorung der Kirche in den Religionskriegen wurde in den Triumphbogen der Chorkapelle eine Wand eingezogen um einen Kirchenraum zu haben Bis 1840 wurden dort Gottesdienste abgehalten Wahrend der franzosischen Revolution von 1789 wurden die Trummer als Nationalgut an die Bevolkerung auf Abbruch verkauft und die noch stehenden Gebaudereste in einen landwirtschaftlichen Hof umgewandelt Der gesamte Komplex der Abtei von Trizay ist seit dem Jahre 1920 als Monument historique 1 anerkannt Die Gemeinde von Trizay erwarb die Gebaude und begann 1990 mit den Restaurierungsarbeiten Die finanziellen Mittel fur die 2004 beendete Sanierung beschaffte der Burgermeister und Senator Michel Doublet Kapitelsaal Bearbeiten nbsp Kapitelsaal von innen nbsp Fassade des KapitelsaalsDie dem nicht mehr vorhandenen Kreuzgang zugewandte Fassade des Kapitelsaales stammt aus dem ausgehenden 12 oder beginnenden 13 Jahrhundert Sie besteht aus vier offenen Fenstern und einer Turoffnung die mit mehrfach abgestuften und gezackten Rundbogen uberdeckt sind Die Bogen ruhen auf schlanken in Reihen angeordneten Saulen mit Kapitellen die mit vegetabilischem Dekor gestaltet sind Die Tur links fuhrt zur so genannten Mette einer Treppe die in das Obergeschoss zu den Schlafraumen fuhrt Der Kapitelsaal wird von einem sechsteiligen kaum feingliedrig sondern eher massiv zu nennenden Kreuzrippengewolbe aus dem 13 Jahrhundert uberspannt Ausgepragte und skulptierte Schlusssteine vermisst man hier Die Rippenbundel stehen ohne skulptierte Kapitelle auf Rundsaulen die mit schmalen Profilen abschliessen An den Wanden gibt es einfache Konsolen ohne Saulenunterbau auf denen die Rippenenden stehen An den rohen Steinwanden finden sich Graffiti in Form eingemeisselter Tatzenkreuze der Templer ein Santiago Kreuz und verschiedene Rosetten Die Monche sassen entlang den Wanden auf Steinbanken und horten von hier aus den Vortrag des Priors Die exklusive Versammlung der Chor Monche nannte sich Kapitel die Laienbruder die manuelle Tatigkeiten verrichteten blieben aussen im Kreuzgang und konnten von dort aus zuhoren Galerie Kapitelsaal nbsp Konsole mit Kopf nbsp Konsole mit Kopf nbsp Tatzenkreuz der Templer KapitelsaalKleiner Schlafsaal Dormitorium Bearbeiten nbsp Dormitorium roman FensterIhn erreichte man uber die Mette eine Treppe die eine direkte Verbindung der Schlafstellen zur Abteikirche und zum Kreuzgang ermoglicht Der Schlafsaal ist so gross wie der Kapitelsaal darunter Er wurde mit einem Bodenbelag aus Terrakottafliesen restauriert daruber ein gekalktes Gebalk aus Eichenholz Die Monche schliefen in einem unbeheizten Gemeinschaftsraum wie der hl Benedikt von Nursia es vorschrieb Zur Westseite hin gibt es schlanke romanische Rundbogenfenster Grosser Schlafsaal BearbeitenDieser Saal folgt dem vorherigen Schlafsaal Auch hier geben Rundbogenfenster dem Raum sein Licht Auf Hohe der Wandmalereien lag das Zimmer des Priors das mit einem Heizkamin ausgestattet ist Der Wappenschild gehort zu den Goumard Grundherren von Echillais Jacques von Saint Nectaire 1491 gewahlt und 1518 verstorben war der letzte Ordensprior Nach ihm gab es nur Weltgeistliche die nicht den Klosterregeln unterworfen waren Der Prior hatte eine eigene Treppe uber die er in das Refektorium und den Kreuzgang gelangen konnte Die Wandgemalde stammen aus dem 17 Jahrhundert und wurden in der Hohe der Schraffierungen restauriert Sie stellen zur Halfte biblische Szenen dar und wurden unter funfzehn Kalkschichten entdeckt Es handelt sich um vier Darstellungen im naiven Stil Galerie Putzmalereien nbsp Landlicher Tag nbsp Erzengel Raphael und Tobias nbsp Jupiter im Triumphwagen nbsp David bezwingt GoliathEin landlicher Tag Die liegende Frau tragt ein Diadem ein Junge tragt ein Spruchband auf dem man lateinische Worte lesen kann die spiegelverkehrt geschrieben sind Darstellung aus dem Buch Tobias der Erzengel Raphael begleitet den jungen Tobias auf seiner Reise wahrend Tobias einen Fisch fangt Der Riese Goliath vom jungen David der spater Konig von Israel wurde getotet und enthauptet Jupiter mit einem Bundel Blitzstrahlen in der Hand in einem von einem Adler gezogenen Triumphwagen Refektorium gemeinsamer Speisesaal Bearbeiten nbsp Refektorium Blendarkaden u roman Mauerverband nbsp Refektorium Deckenmalerei geflugelter LoweWahrend der Mahlzeiten sassen die Monche an Tischen die in einer Reihe standen und assen ohne ein Gegenuber Der Prior sass in der Mitte Die Reihenfolge der Monche bestimmte sich nach ihrer Dienstzeit im Kloster Von einer Kanzel trug ein Monch aus den Kapiteln der Benediktinerregel vor Jede Woche wechselte der vortragende Monch nbsp Refektorium Deckenmalerei geflugelter MenschDie Kreuzrippengewolbe stammen aus dem 15 Jahrhundert Die Gemalde des zentralen Gewolbes datieren aus dem 15 und 16 Jahrhundert Sie brauchten nur geringfugig restauriert zu werden und stellen die Symbole der vier Evangelisten dar den geflugelten Lowen fur den hl Markus den geflugelten Stier fur den hl Lukas den geflugelten Adler fur den hl Johannes den geflugelten Menschen fur den hl MatthausDie Putzgemalde wurden unter drei Schichten Kalkputz entdeckt Auf der Giebelwand des Refektoriums gibt es steinerne Blendarkaden daruber Steinmauerwerk im romanischen Fischgrat Verband Auf den Arkaden erinnern Jakobsmuscheln an die Durchreise der Pilger nach von Santiago de Compostela Der Westteil des Refektoriums wurde von der Gemeinde erworben und zu privaten Wohnungen umgestaltet Speisekammer Bearbeiten nbsp Speisekammer nbsp Hof ehem Kreuzgang BrunnenDie Speisekammer wird durch ein angespitztes Tonnengewolbe uberdeckt Das Gewolbe wird durch einen Gurtbogen in zwei Teile getrennt Die Kapitelle sind mit Rebenblattern geschmuckt Ein kleiner Teufel warnt vor den Folgen ubermassigen Weingenusses Kreuzgang BearbeitenEin gewolbter Korridor verbindet den ehemaligen Kreuzgang mit den Garten und Feldern des Aussenbereichs Der Brunnen stammt aus dem 12 Jahrhundert Der Kreuzgang war die Mitte der Abtei um den sich die Bauten der Abtei gruppierten Die vier Galerien waren zunachst mit einem Holzgebalk und einem Pultdach gedeckt spater zog man Steinstrukturen Saulen Gewolbe ein mit mehr oder weniger Dekor Glasfenster BearbeitenIm Rahmen der Restaurierungsarbeiten und zu deren Abschluss hat die Gemeinde sich gewunscht sieben Rundbogenfenster mit modernen Glasgemalden zu versehen Die kunstlerischen Arbeiten wurden dem Maler und Graveur Richard Texier und dem Kunstler und Glasmeister Gilles de Rousvoal der Glasmalerei Duchemin in Paris anvertraut Die Stiftung GDF GDF Suez hat die Arbeit finanziert Literatur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Verlag Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 Francois Eygun Saintonge romane Zodiaque Saint Leger Vauban 1970Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei von Trizay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abbaye Saint Jean l Evangeliste franzosisch Abbaye Saint Jean l Evangeliste franzosisch Abbaye Saint Jean l Evangeliste franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Abbaye Trizay in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 45 881666666667 0 91388888888889 Koordinaten 45 52 54 N 0 54 50 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Trizay amp oldid 239672482