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Die 6 Grenzbrigade Kuste GBrK oder GBK 1 war ein militarischer Verband der Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik Ursprunglich aus der Grenzpolizei des Landes Mecklenburg hervorgegangen wurde sie am 1 November 1961 formiert und existierte bis zur Deutschen Wiedervereinigung Sie unterstand operativ den Seestreitkraften der DDR 2 6 Grenzbrigade KusteDienstflagge der GBKAktiv 1 November 1961 bis 2 Oktober 1990Staat Deutschland Demokratische Republik 1949 DDRStreitkrafte Bewaffnete Organe der DDRTeilstreitkraft GrenztruppenTyp BrigadeStarke ca 2500Unterstellung VolksmarineStabsquartier RostockFuhrungLetzter Kommandeur Konteradmiral Herbert Stadtke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufgaben 2 Gliederung 3 Insignien 4 Kommandeure 5 Vorkommnisse 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenResultat des Zweiten Weltkrieges war die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen Zum 1 Dezember 1946 ordnete die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD an in der Sowjetischen Besatzungszone Grenzpolizeieinheiten aufzustellen Mit der Grundung der DDR wurden diese zum Grenzsicherungsorgan des Staates dessen Grenzen bis dato von den sowjetischen Truppen uberwacht worden waren Die Sicherungsaufgaben wurden nun von der aus der SMAD hervorgehenden Sowjetischen Kontrollkommission SKK an die deutschen Organe ubergeben Ab dem 7 Januar 1950 erfullte die Grenzbereitschaft Kuste genannte Grenzpolizei des Landes Mecklenburg die Uberwachungsaufgaben an der Ostseekuste Auf Befehl 48 57 des Ministeriums des Innern der DDR vom 14 August 1957 erhielt die Grenzpolizei militarische Strukturen und wurde in acht Brigaden gegliedert deren Stabe sich in Schwerin Magdeburg Erfurt Rudolstadt Gross Glienicke Rostock Frankfurt Oder Karl Marx Stadtbefanden Fur den Schutz der Kustengrenze war nur eine Brigade 6 mit drei Grenzbereitschaften vorgesehen die aus zwei Bootsgruppen mit Standorten in Peenemunde und Rostock zwolf Kustenbeobachtungsstellen und einer motorisierten Grenzabteilung mit 1596 Mann bestand Die Spezialausbildungen fanden in der NVA statt Am 1 November 1961 wurde die 6 Grenzbrigade dem Chef der Volksmarine Konteradmiral Neukirchen unterstellt und in 6 Grenzbrigade Kuste umbenannt Befehl 63 61 untermauerte die gemeinsamen Ziele der Volksmarine und des Verbandes zur Sicherung der Kuste und des Kustenvorfeldes 3 Der Ehrenname Fiete Schulze wurde der GBK am 7 Oktober 1964 verliehen Am 2 April 1990 wurde mit Befehl 46 90 die GBK aus der Volksmarine ausgegliedert und dem neu gegrundeten Grenzschutz zugeteilt Am 2 Mai 1990 wurde die GBK wie die gesamten Grenztruppen der DDR auf Beschluss des Ministerrates dem Ministerium des Innern der DDR unterstellt Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3 Oktober 1990 und der Auflosung der GBK sind nur wenige Angehorige von der Bundeswehr bzw dem Bundesgrenzschutz ubernommen worden Aufgaben Bearbeiten nbsp BT 11 in KuhlungsbornDie hauptsachliche Aufgabe der GBK bestand in der Sicherung der 378 km langen Seegrenze 4 sowie der Kontrolle der Berufs und Sportschifffahrt Ausserdem uberwachte sie 29 5 km der Grenze zu Polen davon 9 5 km Landgrenze auf Usedom Der Aufgabenerfullung diente ein umfangreiches Beobachtungssystem in dem stationare und mobile Funkmessmittel maximal vier MSR Schiffe als Nahvorposten in den Territorialgewassern zwischen Lubecker Bucht und Kap Arkona mindestens drei Boote auf den Ansteuerungen zu den Seehafen Wismar und Stralsund Beobachtungsturme mit Radar sowie mobile Flak Scheinwerfer auf ZIL 130 mit 18 km Reichweite zum Einsatz kamen Zur landseitigen Sicherung patrouillierten bewaffnete Postenpaare am Strand die in zugewiesenen Streifenabschnitten eventuelle Grenzdurchbruche verhindern sollten Matrosen auf Kustenbeobachtungsstationen KBS bzw Beobachtungskontrollturmen BT 11 kontrollierten den See und Luftraum und sollten Klein und Kleinstziele im Kustennahfeld erfassen Seeseitig waren Vorpostenschiffe an der Dreimeilenzonengrenze im Einsatz die vor Anker liegend visuell optische oder funkmesstechnische Uberwachungen vornahmen Die Mehrheit der Fahrzeuge bestand aus ausgemusterten Schiffen der Volksmarine die entsprechend den Erfordernissen der GBK umgerustet wurden 4 An der Seeaussengrenze begleiteten die Vorpostenschiffe Aufklarungsfahrzeuge des Bundesgrenzschutzes Die drei Grenzschiffsabteilungen arbeiteten im Drei Wochen Rhythmus der aus Grenzdienst technischer Wartung und Ausbildung bestand Unterstutzt wurde die GBK durch die Volksmarine und deren Hubschraubergeschwader Auf Schiffen und Booten waren als freiwillige Helfer Seeleute und Fischer fur die GBK tatig Ausserdem arbeitete die GBK eng mit dem MfS der Volkspolizei und der Bezirkszollverwaltung zusammen 5 Unterstutzt wurde sie von Freiwilligen Helfern der Grenztruppen aus der Bevolkerung die in Grenzkompanien organisiert waren Sie belieferten die GBK mit Informationen uber fremde und verdachtige Personen die sich in Kustennahe aufhielten 6 Die GBK war integraler Bestandteil des Gefechtsbereitschaftssystems der Volksmarine Bei allen Stufen der Gefechtsbereitschaft hatten 85 Prozent des Personalbestandes anwesend zu sein Gliederung BearbeitenDie Grenzbrigade wurde durch den Stab mit sicherstellenden Einheiten von Rostock aus gefuhrt Sie bestand aus drei Grenzschiffsabteilungen GSA mit 18 MSR Schiffen drei Grenzbataillonen mit 12 technischen Beobachtungskompanien TBK 2 stationaren technischen Beobachtungszugen TBZ 8 Grenzkompanien GK 2 Grenzbootgruppen GBG mit 16 Booten einem Grenzausbildungsbataillon einer selbstandigen Grenzkompanie 14 mobilen technischen BeobachtungskompanienIn den 1980er Jahren gliederte sie sich in folgende Einheiten 7 Standort RostockGrenzstabskompanie 6 GStK 6 Grenzinstandsetzungskompanie 6 GIK 6 Grenznachrichtenkompanie 6 GNK 6 Grenzauswerte Rechen und Informationsgruppe 6 GARIG 6 Grenzkompanie 1 GK 1 Bansin Strassenkontrollpunkt Kamminke Wasserkontrollpunkt Kamminke Grenzabschnittsposten AltwarpGrenzbataillon 2 GB 2 Stab Stubbenkammer 2 Grenzkompanie Sellin 3 Grenzkompanie Lohme 1 technische Beobachtungskompanie Greifswalder Oie 2 technische Beobachtungskompanie Sellin 3 technische Beobachtungskompanie Stubbenkammer 4 technische Beobachtungskompanie Arkona 5 technische Beobachtungskompanie Dornbusch 1 technischer Beobachtungszug Ruden 2 technischer Beobachtungszug Sassnitz 3 technischer Beobachtungszug Barhoft Wasserkontrollpunkt Sassnitz Wasserkontrollpunkt Barhoft 2 Signalzug Sassnitz Grenzbataillon 3 GB 3 Stab Graal Muritz 4 Grenzkompanie Ahrenshoop 5 Grenzkompanie Graal Muritz 6 Grenzkompanie Kuhlungsborn 6 technische Beobachtungskompanie Darsser Ort 7 technische Beobachtungskompanie Wustrow 8 technische Beobachtungskompanie Warnemunde 9 technische Beobachtungskompanie Kuhlungsborn Kontrollpunkt WarnemundeGrenzbataillon 4 GB 4 Stab Tarnewitz 7 Grenzkompanie Kirchdorf Poel 8 Grenzkompanie Brook 10 technische Beobachtungskompanie Poel 11 technische Beobachtungskompanie Boltenhagen 12 technische Beobachtungskompanie Barendorf Kontrollpunkt Timmendorf Kontrollpunkt Tarnewitz Pionierzug 6 Teil der GIK 6 Grenzausbildungsbataillon 5 GAB 5 Kuhlungsborn Spezialausbildungskompanie Kfz Ausbildungskompanie Unteroffiziersausbildungskompanie auch in Perleberg Grenzschiffabteilungen1 Grenzschiffabteilung Sassnitz ab 1 Dezember 1983 Warnemunde Hohe Dune mit 6 MSR Schiffen 2 Grenzschiffabteilung Warnemunde Hohe Dune mit 6 MSR Schiffen 4 Grenzschiffabteilung Warnemunde Hohe Dune mit 6 MSR Schiffen GrenzbootgruppenGrenzkontrollboote Typ GB 23 Bremse 3 Grenzbootgruppe Barhoft 6 Grenzbootgruppe Tarnewitz Grenzubergangsstellen Gust Gust See Wismar Gust See Stralsund Gust See Sassnitz Gust See Warnemunde Gust See Rostock Uberseehafen Gust See Mukran Gust Strasse AhlbeckBootskompanie Domitz 8 Insignien BearbeitenAb 1 Februar 1962 wurde die Dienstflagge der Grenzbrigade Kuste eingefuhrt Ihr Aussehen entsprach der Dienstflagge der Volksmarine unterschied sich aber durch einen grunen Streifen am linken Rand Das Personal trug die Uniformen der Volksmarine Die Paspelierung der Schulterstucken stimmte dagegen mit der Waffenfarbe der Grenztruppen uberein Unteroffiziere und Mannschaften fuhrten auf dem Mutzenband statt des Schriftzuges Volksmarine Grenzbrigade Kuste Vor der taktischen Nummer der Schiffe und Boote stand ein G Kommandeure BearbeitenFregattenkapitan Fritz Fischer 1 November 1961 31 Dezember 1961 Kapitan zur See Heinrich Jordt 1 Januar 1962 30 November 1963 Fregattenkapitan Fritz Fischer 1 Dezember 1963 30 November 1964 Konteradmiral Heinrich Jordt 1 Dezember 1964 30 November 1979 Konteradmiral Herbert Stadtke 1 Dezember 1979 30 September 1990 Vorkommnisse BearbeitenDer Angehorige der Grenzbrigade Kuste Bodo Strehlow versuchte 1979 gewaltsam mit einem Grenzuberwachungsschiff in den Westen zu gelangen Er wurde wegen versuchten Mordes und Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt und kam nach einer Amnestie 1989 frei 9 Literatur BearbeitenRalph Ingo Unger Grenzbrigade Kuste Der seeseitige Schutz der DDR Militarverlag 2011 ISBN 978 3 360 02707 8 S 288 Peter Joachim Lapp Grenzbrigade Kuste DDR Grenzsicherung zur See Helios Aachen 2017 ISBN 978 3 86933 182 9 S 210 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grenzbrigade Kuste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite Grenzkommando de zum Grenzkommando Kuste Fiete Schulze Rostock Dienstschiffe der Grenztruppen und 6 GBK der DDR Verbleib MSR SchiffeEinzelnachweise Bearbeiten GBrK ist die korrekte Bezeichnung In der Literatur sind aber beide Abkurzungen gebrauchlich Torsten Diedrich Hans Gotthard Ehlert Rudiger Wenzke Hrsg Im Dienste der Partei Handbuch der bewaffneten Organe der DDR Ch Links Verlag 1998 ISBN 978 3 86153 160 9 S 720 Unger Grenzbrigade Kuste S 133 a b Jurgen Ritter Peter Joachim Lapp Die Grenze Ein deutsches Bauwerk Ch Links Verlag 2011 ISBN 978 3 86153 560 7 S 208 Befehl Nr 36 86 des Ministers fur Nationale Verteidigung der DDR uber das Zusammenwirken der Grenztruppen der DDR mit den Kraften des MfS und des MdI zum Schutz der Staatsgrenze PDF 2 MB BStU 31 Marz 1986 archiviert vom Original am 27 Marz 2014 abgerufen am 27 Marz 2014 Unger Grenzbrigade Kuste S 44 Standortdatenbank der Nationalen Volksarmee der Grenztruppen der DDR und der sowjetischen russischen Streitkrafte in der DDR Militargeschichtliches Forschungsamt abgerufen am 23 September 2015 Detailseite Archivportal D Abgerufen am 22 August 2023 Rudiger Wenzke Staatsfeinde in Uniform Widerstandiges Verhalten und politische Verfolgung in der NVA Ch Links Verlag 2005 ISBN 978 3 86153 361 0 S 642 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 6 Grenzbrigade Kuste amp oldid 238526048