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Die romisch katholische Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes in Unterfinning einem Ortsteil der Gemeinde Finning im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech wurde an der Stelle einer oder mehrerer mittelalterlicher Vorgangerbauten ab dem 15 Jahrhundert errichtet und um 1700 vergrossert Die Kirche in der wertvolle Ausstattungsstucke erhalten sind gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Pfarrkirche Zur Schmerzhaften MuttergottesAnsicht von SudostenSudliches Langhaus mit Vorzeichen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Decke und Apostelbilder 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn einer Urkunde des ehemaligen Benediktinerklosters Benediktbeuern aus dem 12 Jahrhundert werden das Pfarrdorf Unterfinning und eine Kirche ecclesia erstmals schriftlich erwahnt Archaologische Funde lassen auf weitere Vorgangerbauten dieser Kirche schliessen 2 Der Chor und der Turm wurden vermutlich in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts neu errichtet das etwas spater entstandene Langhaus wurde um 1700 um eine Achse nach Westen verlangert Bei der Innenrestaurierung im Jahr 1913 legte man spatgotische Wandmalereien im Chor frei die allerdings wieder uberdeckt wurden Die Pfarrei Unterfinning die bis zur Sakularisation dem Kloster Benediktbeuern eingegliedert war gehort heute zur Pfarreiengemeinschaft Windach im Bistum Augsburg 3 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Im nordlichen Chorwinkel steht der ungegliederte Glockenturm der mit einem hohen Spitzdach gedeckt ist und dessen Eckquader aufgemalt sind Auf der Hohe des Glockengeschosses sind an der Nord und Sudseite gekuppelte Klangarkaden eingeschnitten Das von einem Satteldach gedeckte Langhaus wird von eingezogenen Rundbogenfenstern im Westen von Rundfenstern durchbrochen Ende des 17 Jahrhunderts wurden im sudlichen Chorwinkel die zweigeschossige Sakristei die in ihrem Obergeschoss ein Dreipassfenster aufweist und an der Nord und Sudseite des Langhauses die beiden Vorzeichen angebaut Der Chor der niedriger als das Langhaus ist wird durch abgetreppte Strebepfeiler verstarkt Innenraum Bearbeiten Der Innenraum besteht aus einem einschiffigen in vier Achsen gegliederten Langhaus und einem stark eingezogenen Chor mit Funfachtelschluss Der Chor wird von einer Stichkappentonne uberwolbt die 1913 mit Blattstaben und geflugelten Engelskopfen aus Gips verziert wurde An der Sudseite des Chors schliesst sich uber der Sakristei ein kleines Oratorium an Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine von einer marmorierten Holzsaule gestutzte Empore die sich fast uber zwei Joche erstreckt nbsp Innenraum nbsp Empore nbsp Maria HimmelfahrtDecke und Apostelbilder Bearbeiten nbsp KassettendeckeUm 1700 wurde im Langhaus als man es nach Westen verlangerte eine holzerne Kassettendecke mit Blattrankenmalerei eingezogen Auf funf Medaillons sind Szenen aus dem Marienleben dargestellt Das mittlere ovale Bild ist der Himmelfahrt Mariens gewidmet die anderen Bilder zeigen die Geburt den Tempelgang die Verkundigung und die Heimsuchung Mariens Die Decke wurde 1903 weiss ubertuncht und zehn Jahre spater wieder freigelegt Die Deckenbilder wurden von einem unbekannten Maler ausgefuhrt dem auch die grossformatigen Apostelbilder uber den gemalten Weihekreuzen an den Langhauswanden zugeschrieben werden Auch diese Malereien wurden 1913 wieder aufgedeckt nbsp Geburt Mariens nbsp Maria Tempelgang nbsp Verkundigung nbsp Heimsuchung Mariens nbsp Apostel Petrus nbsp Apostel Jakobus der Jungere und Bartholomaus nbsp Apostel Matthaus und SimonAusstattung Bearbeiten nbsp Pieta nbsp Rechter SeitenaltarDer buhnenartige Hochaltar im Stil des Spatrokoko mit seinen bereits fruhklassizistischen Aufsatzvasen wurde um 1780 90 ausgefuhrt In seiner Mittelnische steht das Vesperbild eine gotische Pieta aus der Zeit um 1520 30 Die Pieta war 1876 verkauft worden und wurde 1913 zuruckerworben Hinter der marmorierten Holzverkleidung ist die gotische Altarmensa erhalten Die beiden zweisauligen Seitenaltare wurden im ersten Viertel des 19 Jahrhunderts angefertigt und weisen bereits den Empirestil auf Die Altarblatter stellen am linken Altar Maria mit ihren Eltern der heiligen Anna und dem heiligen Joachim und am rechten Altar den heiligen Sebastian dar Auf den Auszugsbildern sind die heilige Barbara mit Hostienkelch und Turm im Hintergrund und die heilige Katharina mit Schwert und Rad zu erkennen nbsp Heilige Barbara Auszugsbild des linken Seitenaltars nbsp Engel am linken Seitenaltar nbsp Heilige Katharina Auszugsbild des rechten SeitenaltarsDie spatbarocke Kanzel stammt aus der Zeit um 1730 Die farbig gefassten Figuren der vier Evangelisten am Kanzelkorb sind Arbeiten des in Landsberg am Lech ansassigen Bildschnitzers Johann Luidl um 1686 1765 Auf dem Olgemalde an der Kanzelruckwand ist der heilige Josef mit dem Jesuskind dargestellt nbsp Kanzel nbsp Evangelisten am Kanzelkorb nbsp Engelskopfe am Kanzelkorb nbsp KirchenturWeitere Schnitzfiguren von Johann Luidl aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts sind das Kruzifix mit der Schmerzhafen Muttergottes an der sudlichen Langhauswand und der heilige Joachim links und der Apostel Thaddaus rechts am Chorbogen Aus der Zeit des Barock stammen die Wangen der Kirchenbanke und die Kirchenturen mit ihren ornamentierten Kastenschlossern Die Kreuzwegbilder im Nazarenerstil wurden in der Mitte des 19 Jahrhunderts ausgefuhrt nbsp Kruzifix und Mater dolorosa gemalte Apostelfiguren nbsp Heiliger Joachim am Chorbogen nbsp Apostel Thaddaus am ChorbogenOrgel BearbeitenDie Orgel wurde 1867 von dem Orgelbauer Georg Beer aus Erling erbaut Die Disposition der rein mechanischen Schleifladen Orgel lautet I Manual C c31 Gedeckt 8 2 Gamba 8 3 Holzflote 8 4 Principal 4 5 Flote 4 6 Octav 2 7 Mixtur III 1 1 3 Pedalwerk C f08 Subbass 16 Koppeln Pedal fest angekoppeltLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 1208 Karl Gattinger Grietje Suhr Landsberg am Lech Stadt und Landkreis Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 14 Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2449 2 S 190 191 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zur Schmerzhaften Muttergottes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Johannes der Taufer Bistum AugsburgEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Finning PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 81 120 15 Denkmalliste fur Finning PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 7932 0157 Unterfinning Maria Schmerzen Bistum Augsburg48 02728 11 00918 Koordinaten 48 1 38 2 N 11 0 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zur Schmerzhaften Muttergottes Unterfinning amp oldid 237155425