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Dieser Artikel beschreibt den Ort Zoblitz bei Reichenbach O L Zoblitz bei Rothenburg O L ist unter Sobolice Przewoz verzeichnet Zoblitz ist nicht zu verwechseln mit dem Ort Zoblitz im Erzgebirge Zoblitz obersorbisch Sobolsk ist der westlichste Ortsteil der oberlausitzischen Kleinstadt Reichenbach O L Zwischen Zoblitz und Reichenbach verlief von 1815 bis 1945 die sachsisch preussische Grenze ZoblitzStadt Reichenbach O L Koordinaten 51 8 N 14 45 O 51 130555555556 14 747222222222 227 Koordinaten 51 7 50 N 14 44 50 OHohe 227 m u NNFlache 3 53 km Einwohner 209 30 Jun 2012 Bevolkerungsdichte 59 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 02894Vorwahl 035828 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Literatur 4 Fussnoten 5 WeblinksGeografie BearbeitenIn Form eines Runddorfes liegt Zoblitz etwa vier Kilometer westlich des Reichenbacher Stadtzentrums Sudlich des Dorfkerns verlaufen die Bundesstrasse 6 Abschnitt Lobau Reichenbach und die Bahnstrecke Gorlitz Dresden die in Zoblitz einen Haltepunkt hat Sudwestlich des Dorfes liegt der Rosenhainer Berg Nordlich und nordostlich von Zoblitz liegen im Uhrzeigersinn Gosswitz Schops und Borda Daran schliessen sich im Osten Reichenbach im Sudosten Sohland am Rotstein Dolgowitz im Sudwesten Rosenhain im Westen und Kleinradmeritz im Nordwesten an Geschichte BearbeitenZoblitz wurde erstmals 1345 1 urkundlich in einem Lehnsbrief zur Bestatigung des Grundbesitzes von Heinrich von Kittlitz als Zebelusk Zebulusk erwahnt Spatere Namensnennungen sind unter anderem Zscobelisk 1348 Coblusk Zobelosk Zobelissk und Czobelliss im 15 Jahrhundert Zobelussk im 17 Jahrhundert und schliesslich Zoblitz im Jahr 1732 Ernst Eichler und Hans Walther weisen in ihrem Ortsnamenbuch der Oberlausitz 2 darauf hin dass Belege fur dieses Zoblitz nicht immer sicher von denen fur Zoblitz bei Rothenburg zu trennen sind Die beiden Orte liegen etwa 35 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt Zoblitz ist uber seine gesamte Geschichte hin in Kittlitz eingepfarrt Ein herrschaftliches Vorwerk ist spatestens fur das Jahr 1525 belegt Mindestens seit 1564 hatte Zoblitz einen Rittersitz Bei der Landarbeit nach Ostern 1800 fand ein Bauer auf seinem Acker einige hundert Silbermunzen Sachsenpfennige aus dem 11 Jahrhundert Sie sind ein Beleg fur den Handel der uber die Via Regia kam Das Konigreich Sachsen kampfte wahrend der napoleonischen Kriege an franzosischer Seite und musste infolge der Niederlage 1815 mehr als die Halfte des Staatsgebiets an Preussen abtreten unter anderem den nordostlichen Teil der Oberlausitz Zoblitz blieb zwar sachsisch jedoch sollte fur die nachsten 130 Jahre die Grenze zur preussischen Provinz Schlesien direkt ostlich des Ortes verlaufen August Heinrich Erdmann von Thielau verkaufte 1842 das Gut Zoblitz an Burgerliche 1890 wurde es von der Gemeinde gekauft Im Juli 1847 wurde der vorletzte Abschnitt der Bahnstrecke Dresden Gorlitz der Sachsisch Schlesischen Eisenbahngesellschaft in Betrieb genommen Damit erhielt auch Zoblitz einen Bahnhof Gemeinsam mit Gosswitz wurde 1897 die Freiwillige Feuerwehr gegrundet Bis etwa 1906 stand in der Nahe der Reichsstrasse eine Mastenbeize in der Holzmasten vorbehandelt und impragniert wurden Der Anschluss an das Elektrizitatsnetz fand 1911 statt Im Februar 1940 wurde auf dem Gutshof ein Kindergarten eroffnet Nach dem Kriegsende wurden dort Fluchtlinge aufgenommen so dass der Kindergarten erst 1950 wieder eroffnet werden konnte Bei der Auflosung der Lander in der DDR und der Neuorganisation der Verwaltungsstrukturen im Juli 1952 wurde Zoblitz dem Kreis Lobau im Bezirk Dresden zugeordnet Im Zuge der sachsischen Gemeindereform beschloss die Gemeinde die Eingliederung zum 1 Januar 1994 nach Reichenbach O L und entschied sich damit gegen die damalige Kreisstadt Lobau Gleichzeitig erfolgte dadurch ein Kreiswechsel in den Teil des Kreises Gorlitz Land der im August 1994 nicht dem Landkreis Lobau Zittau sondern dem Niederschlesischen Oberlausitzkreis zugeordnet wurde Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1834 1 1321871 2721890 2301910 2181925 1871939 1601946 3171964 2481971 3 2371990 4 2101993 2071999 2512003 2182008 229Im Jahr 1777 wirtschafteten in Zoblitz vier besessene Mann neun Gartner und sieben Hausler Eine Wirtschaft lag wust Die Bevolkerungszahl stieg im 19 Jahrhundert bis zum Deutsch Franzosischen Krieg stark an Die Bevolkerung war mehrheitlich deutsch Muka ermittelte in der ersten Halfte der 1880er fur seine Statistik uber die Sorben in der Oberlausitz in Zoblitz 18 Sorben und 242 Deutsche Nach dem Deutsch Franzosischen Krieg fiel die Einwohnerzahl bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wieder so dass sie 1939 mit 160 Einwohnern gerade einmal noch 21 uber der von 1834 lag Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich diese Zahl durch Fluchtlinge und Vertriebene zwar jedoch war sie bereits 1964 wieder unter 250 gefallen Einem weiteren Ruckgang bis auf leicht uber 200 Einwohner wahrend der Wendezeit folgte ein Wiederanstieg bis zur Jahrhundertwende Danach war ein erneuter Ruckgang feststellbar Von 2003 bis 2008 ist die Bevolkerung um etwa 5 auf 229 Einwohner gewachsen 5 fiel bis 2012 jedoch auf 209 Der christliche Bevolkerungsanteil ist mehrheitlich evangelischen Glaubens 1925 traf dies auf 92 5 der Einwohner von Zoblitz zu Ortsname Bearbeiten Paul Kuhnel 1897 6 gab als obersorbische Namensform Sobolsk auch Sobolkecy an Er fuhrt die Bedeutung auf kleiner Ort des Sobol beziehungsweise Leute des jungen Sobol des Sobolk zuruck Jan Meschgang 1973 7 sieht im Namen Zebelusk Zebulusk einen zweigliedrigen Ursprung aus dem altsorbischen sebe und luskati sich selbst enthulsen schalen knacken Demnach ware Meschgang zufolge Zobel ein Rindenschalort Ernst Eichler 1975 2 weist darauf hin dass sich die ursprungliche Form des Bewohnernamens nicht mehr angeben lasst Er stimmt mit Meschgang in der Herleitung der Namensform uberein verzichtet jedoch auf die Interpretation als Rindendschalort Fur ihn erfolgte offensichtlich eine Angleichung an die Tierbezeichnung Zobel Literatur BearbeitenHeiner Mitschke Red Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 3 929091 96 8 S 361 Fussnoten Bearbeiten a b Zoblitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen a b Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 349 f Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 361 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Zoblitz im Regionalregister Sachsen abgerufen am 16 Juni 2008 Stadt Reichenbach OL Unsere Stadt und ihre Ortsteile Abgerufen am 23 Marz 2009 Paul Kuhnel Die slavischen Orts und Flurnamen der Oberlausitz Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik Leipzig 1982 S 344 Fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe 1891 1899 Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1979 S 126 bearbeitet von Ernst Eichler Weblinks BearbeitenStadt Reichenbach OL Zoblitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zoblitz amp oldid 233267622