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Die Zivilverteidigung ZV der DDR oder Zivile Verteidigung war eine Organisation fur den Schutz der Bevolkerung der Volkswirtschaft der lebensnotwendigen Einrichtungen und der kulturellen Werte vor den Folgen von Katastrophen Havarien u a 1 Im Kriegsfall sollte sie auch zum Schutz der eigenen Bevolkerung vor militarischen Kampfhandlungen dienen Flagge der DDR Zivilverteidigung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fuhrung 2 1 Fuhrung der Zivilverteidigung 3 Ausbildung 4 Orden und Ehrenzeichen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange der Zivilverteidigung in Deutschland gehen auf Uberlegungen nach dem Ersten Weltkrieg zuruck dass der demokratische Rechtsstaat bereits in Friedenszeiten verteidigt werden muss und sollten den nichtmilitarischen Teil der Verteidigung umfassen Dabei konnte auf Erfahrungen im Katastrophenschutz aufgebaut werden Ausserdem flossen die wahrend des Zweiten Weltkriegs gewonnenen Erkenntnisse aus Luftschutz Feuerwehr Sanitatsdienst etc ein In Verbindung mit anderen Massnahmen zum Schutze der Bevolkerung der DDR wurde in den 50er Jahren begonnen Einrichtungen und Fuhrungsstrukturen fur die Bekampfung von Katastrophen zu schaffen So wurden bei der Feuerwehr besondere Zuge und Trupps gebildet die aber 1956 wieder aus dem Bestand der Feuerwehr herausgelost wurden Auf Ressortebene wurde die Verwaltung Aktiver Brandschutz im Ministerium des Innern MdI geschaffen Auf der Ebene der Rate der Bezirke wurden Arbeitsgruppen eingerichtet Die leitenden Funktionare wurden an den Lehreinrichtungen fur Luftschutz der UdSSR entsprechend ausgebildet Am 11 Februar 1958 beschloss die Volkskammer der DDR das Luftschutzgesetz als Grundlage der spateren Zivilverteidigung In der Folgezeit wurden in den Ministerien den Raten der Bezirke Kreisen Kommunen den volkswirtschaftlich wichtigen Betrieben und Einrichtungen Stabe und Einsatzgruppen des Luftschutzes gebildet Zielsetzung war der Aufbau eines Warnsystems die Aufstellung von Luftschutzformationen die Schaffung von Reserven fur die Versorgung der Bevolkerung und die Schaffung von Schutzraumen Mit dem Zivilverteidigungsgesetz vom 16 September 1970 sollte den gewachsene Forderungen des Schutzes der Bevolkerung und der Sicherung lebenswichtiger Bereiche auch im Kriegsfall Rechnung getragen werden Dementsprechend folgte der Aufbau der folgenden Einsatzkrafte der Zivilverteidigung Rettungs Bergungs Instandsetzungs Entgiftungs Sanitats Versorgungs Aufklarungs und Gerateformationen sowie Spezialeinrichtungen zur sanitaren Behandlung und zur Entaktivierung Gruppen der ersten arztlichen Hilfe Beobachtungsstellen Die Formationen waren in Zuge Gruppen Abteilungen Bereitschaften und Stabe der Einsatzkrafte gegliedert Fuhrung BearbeitenAlle grundsatzlichen staatlichen Massnahmen der Zivilverteidigung beschloss formal der Ministerrat der DDR Diese wurden in der Regel durch den Nationalen Verteidigungsrat erarbeitet und vorgelegt Die zentrale Fuhrung der Zivilverteidigung erfolgte durch die Hauptverwaltung Zivilverteidigung mit Sitz in Berlin Die Leiter der Zivilverteidigung in den Bezirken Kreisen und Kommunen verfugten uber entsprechende Stabe Die Fuhrungsstruktur war sehr komplex hatte Uberschneidungen und war eher unubersichtlich siehe Fuhrungsaufbau der ZV 1980 Zur Losung der Aufgaben der Zivilverteidigung konnte eine Dienstpflicht eingefuhrt werden Die im Bereich der Zivilverteidigung Tatigen setzten sich zusammen aus aktiven Dienst leistenden Soldaten Unteroffizieren und Offizieren deren Dienstgrad bis Oberst den Zusatz der ZV hatten Leitern und Mitarbeitern von Staats und Wirtschaftsorganen Betrieben und Einrichtungen sowie ehrenamtlich mitwirkenden Burgern Die im aktiven Dienst stehenden trugen an ihrer Uniform einen Armelstreifen mit der Aufschrift Zivilverteidigung 2 3 4 Fuhrung der Zivilverteidigung Bearbeiten Dienstgrad Name Dienstzeit BemerkungGeneraloberst Fritz Peter 1976 1990 Leiter der Zivilverteidigung der DDRGeneralmajor Rudi Schutz 1978 1986 Stellvertreter des Leiters und Chef des StabesGeneralmajor Werner Zaroba 1986 1990 Stellvertreter des Leiters und Chef des StabesGeneralmajor Rolf Fischer 1976 1990 Stellvertreter des Leiters und Chef des Bevolkerungs und VolkswirtschaftsschutzesGeneralmajor Klaus Rude 1978 1990 Stellvertreter des Leiters und Chef AusbildungGeneralmajor Kurt Sommer 1977 1990 Stellvertreter des Leiters und Chef der Politischen VerwaltungUbrige Generale der Zivilverteidigung der DDR 1976 1990 Generalmajor a D Dipl Staats Wiss Hugo Harwardt Generalmajor Dipl Mil Albert PankauAusbildung BearbeitenDie Ausbildung der Angehorigen der Zivilverteidigung erfolgte an entsprechenden Bezirksschulen ZV Zudem bestand in Beeskow das Institut der Zivilverteidigung der DDR als hochste Lehreinrichtung der DDR Zivilverteidigung 1979 erhielt das Institut den Status einer Hochschule Letzter Kommandeur des Instituts war Generalmajor Albert Pankau An Hoch und Fachschulen der DDR wurden im Rahmen der Berufsausbildung Kenntnisse und Fahigkeiten zur Wahrnehmung von Aufgaben der Zivilverteidigung vermittelt An den polytechnischen und erweiterten Oberschulen war Zivilverteidigung Bestandteil des Wehrunterrichts Orden und Ehrenzeichen BearbeitenAm 16 September 1970 wurde die Verdienstmedaille der Zivilverteidigung in drei Stufen gestiftet Am 25 Oktober 1977 folgte die Stiftung der Medaille fur treue Dienste in der ZV in vier Stufen und die Medaille fur treue Pflichterfullung in der ZV in drei Stufen Ab dem Jahr 1971 wurden fur hervorragende Leistungen an ehrenamtlich in der Zivilverteidigung tatige Burger der DDR besondere Bestenabzeichen verliehen Diese waren schildformig 39 mm hoch 31 mm breit und zeigten auf rot emailliertem Grund das Symbol der Zivilverteidigung Daruber war auf weissem Hintergrund das Wort BESTER eingerahmt von je einem Eichenblatt zu sehen Ab dem Jahr 1981 gab es fur diese Bestenabzeichen Wiederholungsanhanger die in allem denjenigen bei der NVA verwendeten glichen Bis zum Jahr 1985 zeigten die Anhanger eine bis zu zehnmalige Wiederholung an die anschliessend auf eine funfmalige Wiederholung beschrankt wurde Das Bestenabzeichen der Zivilverteidigung wurde bis zum Jahr 1990 verliehen Zudem gab es eine Vielzahl von Abzeichen und Ehrenzeichen nbsp Verdienstmedaille nbsp Medaille fur treue Dienste nbsp Medaille fur treue Pflichterfullung nbsp Bestenabzeichen der ZVLiteratur BearbeitenHolger Beiersdorf Jorg Welkisch Luftschutz Zivilverteidigung und Zivilschutz der DDR GNN Verlag 2008 ISBN 978 3 89819 288 0 Clemens Heitmann Schutzen und Helfen Luftschutz und Zivilverteidigung in der DDR 1955 bis 1989 90 Ch Links Verlag Berlin 2006 ISBN 3 86153 400 2 Klaus Froh Rudiger Wenzke Die Generale und Admirale der NVA Ein biographisches Handbuch Ch Links Verlag Berlin 2000 ISBN 3 86153 209 3 R Bruhl Bearb Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 2 Bande Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1985 ISBN 3 327 00239 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zivilverteidigung der DDR Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 1985 S 1101 Verteidigungsgesetz vom 13 Oktober 1978 Wehrdienstgesetz vom 25 Marz 1982 Dienstlaufbahnordnung ZV vom 25 Marz 1982 Bewaffnete Organe der Deutschen Demokratischen Republik Ministerium fur Nationale Verteidigung Nationale Volksarmee Grenztruppen der DDR Zivilverteidigung der DDRMinisterium des Inneren Deutsche Volkspolizei Volkspolizei Bereitschaften Transportpolizei Kasernierte Volkspolizei Kampfgruppen der ArbeiterklasseMinisterium fur StaatssicherheitMinisterium fur Aussenhandel Bewaffnete Krafte der Zollverwaltung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zivilverteidigung der DDR amp oldid 238162913