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Zerre obersorbisch Dretwja ist ein Ortsteil der Gemeinde Spreetal in der Oberlausitz Sachsen Zugleich ist Zerre die nordlichste Ortschaft im Landkreis Bautzen Von 1936 bis 1947 trug der Ort den Namen Spreetal Zerre zahlt zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet Zerre Dretwja Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde SpreetalKoordinaten 51 32 N 14 23 O 51 529166666667 14 384722222222 102 Koordinaten 51 31 45 N 14 23 5 OHohe 102 m u NNFlache 15 37 km Einwohner 263 31 Dez 2009 Bevolkerungsdichte 17 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1938Eingemeindet nach SpreewitzPostleitzahl 02979Vorwahl 03563Zerre Sachsen Lage von Zerre in SachsenLuftbildpanorama Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Ortsname 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Topographische Karte vom Preussischen Staate Blatt 234 Muskau mit ZerreZerre liegt funf Kilometer sudlich von Spremberg in Form eines Strassenangerdorfes an der alten Strasse zwischen Spremberg und Hoyerswerda Nordlich von Zerre verlauft die sachsisch brandenburgische Grenze hinter der der Spremberger Vorort Trattendorf liegt In sudlicher Richtung liegt das Kirchdorf Spreewitz im Westen liegt der Industriepark Schwarze Pumpe und nordlich davon die Ortschaft Schwarze Pumpe Ostlich des Ortes fliesst die Spree Dahinter schliesst sich ein weitlaufiges Waldgebiet an Geschichte Bearbeiten nbsp Spreemuhle ZerreDie Ersterwahnung im Jahr 1577 sowie der deutschstammige Ortsname lassen vermuten dass es sich um eine Siedlungsneugrundung handelt nachdem das ehemals nordlich gelegene Dorf Schilda im Jahr 1520 niedergebrannt wurde und nur noch die Muhle stehen blieb Die Zerrer Muhle wurde in der Folgezeit u a im Jahr 1635 urkundlich erwahnt Im Jahr 1652 der Dreissigjahrige Krieg ist seit vier Jahren voruber und die gesamte Lausitz gehort zu Sachsen ist ein standesherrschaftlich hoyerswerdsches Vorwerk belegt Nachdem das Konigreich Sachsen in den napoleonischen Kriegen an Frankreichs Seite kampfte mussten nach dem Wiener Kongress 1815 unter anderem der nordostliche Teil der Oberlausitz und die gesamte Niederlausitz an Preussen abgetreten werden Anfangs gehorte Zerre zum brandenburgischen Landkreis Spremberg Lausitz kam jedoch 1825 mit der Herauslosung des Landkreises Hoyerswerda in schlesische Verwaltung Im 19 Jahrhundert wurde eine Pflichtfeuerwehr gegrundet Jeder mannliche Einwohner ab dem 18 Lebensjahr hatte die Pflicht bei Feuer zu erscheinen und bei der Brandbekampfung zu helfen Aus dieser Pflichtfeuerwehr ging 1929 die Freiwillige Feuerwehr Zerre hervor Anfang des 20 Jahrhunderts wurde in Ortsnahe Kohle gefunden Bereits 1908 erfolgte die erste Kohleforderung Zwischen Zerre und Spreewitz wurde 1929 mit dem Bau einer Kolonie begonnen Diese gehorte ursprunglich zu Spreewitz die Einwohner setzten sich jedoch dafur ein dass sie zur Gemeinde Zerre gehoren sollten Diesem Wunsch wurde 1936 entsprochen und der Ortsteil Zerre Kolonie genannt Zwei Jahre spater wurde Zerre nach Spreewitz eingemeindet Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Sowjetarmee einen Garagenkomplex in Besitz genommen Durch die ostlichen Walder wurden breite Wege zum Tanklager nordlich von Schleife angelegt In der Zeit der DDR wirkten sich vor allem die umliegenden Tagebaue sowie das nahe gelegene Gaskombinat Schwarze Pumpe und das Kraftwerk Trattendorf auf die weitere Ortsentwicklung aus Wahrend bis zu 80 der Bevolkerung im Energiesektor arbeiteten war gleichzeitig eine erhohte Umweltbelastung zu beklagen Im Dezember 1993 wurde der Feuerwehr durch den sachsischen Innenminister Heinz Eggert ein Tankloschfahrzeug im Wert von rund 250 000 DM ubergeben Die Gemeinden des Verwaltungsverbandes Burgneudorf Burghammer Neustadt und Spreewitz schlossen sich am 1 Januar 1996 zur Gemeinde Spreetal zusammen Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 1 1131871 2431905 2761925 3332009 2 2632020 244Im Jahr 1777 wirtschafteten in Zerre elf besessene Mann und drei Hausler Bis um das Jahr 1850 hat sich die Anzahl der Wirtschaften nicht verandert Die elf Bauern waren neun Ganz und zwei Halbbauern Die erste Volkszahlung mit gleichwertiger Berucksichtigung jedes Einzelnen ergab 1825 eine Bevolkerung von 113 Einwohnern Diese Zahl erhohte sich bis zur Reichsgrundung im Jahr 1871 auf 243 Noch zu dieser Zeit stellten Sorben die Mehrheit der Einwohner Arnost Muka ermittelte Anfang der 1880er 243 Sorben unter 263 Einwohnern 3 Bis zur Zeit der Weimarer Republik erhohte sich die Einwohnerzahl nochmals auf 333 und erreichte damit erstmals nahezu den gleichen Stand wie die Gemeinde Spreewitz die 1925 352 Einwohner hatte Ortsname Bearbeiten Der Ursprung des Ortsnamens ist nicht eindeutig geklart Uberlieferte Formen sind unter anderem Zehre 1577 Zerra w 1635 1652 und Zerre 1791 Er konnte sich vom mittelhochdeutschen zerren reissen ziehen oder zern hochdeutsch zehren verbrauchen ableiten Damit ware Zerre ein Ort wo etwas gezogen gezerrt oder verzehrt wurde Auch eine Ableitung von einem Personennamen ist nicht ganzlich auszuschliessen 4 Der sorbische Name Dretwja ist eine direkte Ubersetzung des deutschen Namens Er entwickelte sich aus Dretwa und Dretwej wobei das e teilweise auch nur als e oder je wiedergegeben wurde Im Zuge deutscher Germanisierungspolitik wurde der Ortsname 1936 in Spreetal geandert Aber noch im Dezember 1936 wurde im Spreewitzer Sterberegister der alte Ortsname verwendet Wie die meisten umbenannten Orte bekam auch Zerre 1947 seinen alten Namen offiziell zuruck Lokal ist die Ruckkehr zum alten Namen bereits eher geschehen so fand im Sterberegister der Name Zerre bereits wieder im Mai 1945 Verwendung 5 Literatur BearbeitenUwe Jordan Am Grenzstein des sachsischen Fursten Hoch im Norden im neuen Landkreis Bautzen Spreetal Zerre In Lausitzer Rundschau Rundschau fur Hoyerswerda 4 August 2008 Online Artikel Einzelnachweise Bearbeiten Zerre im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Einwohnermeldeamt Spreetal Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Landbevolkerung In Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen des Instituts fur Slawistik Band 4 Akademie Verlag Berlin 1954 S 94 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 346 Die Geschichte des Ortsteils Zerre Abgerufen am 4 August 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zerre Dretwja Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Spreetal mit weiteren Informationen zu Zerre LagekarteOrtsteile der Gemeinde Spreetal Burg Bork Burghammer Borkhamor Burgneudorf Nowa Wjes Neustadt Spree Nowe Mesto Sprjewja Spreetal Sprjewiny Dol Spreewitz Sprjejcy Zerre Dretwja Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zerre amp oldid 216496695