www.wikidata.de-de.nina.az
Der Begriff monetare Basis auch Geldbasis Zentralbankgeldmenge Basisgeld oder Geldmengenkonzept M0 bezeichnet das sogenannte Zentralbankgeld welches nur von der Zentralbank geschaffen werden kann 2 Entwicklung der Geldbasis in der Eurozone von 1999 bis 2014 in Milliarden Euro Weiterhin ist die konjunktur und preisniveaurelevante Geldmenge M3 dargestellt die u a durch das Volumen der Geldbasis beeinflusst wird Entwicklung der Geldbasis in den USA von 1970 bis 2012 Im Zuge der Finanzkrise ab 2007 erhohte die Zentralbank die Geldbasis um den Banken Liquiditat zur Verfugung zu stellen Die Erhohung der Geldbasis fuhrte bislang nicht zu einer Erhohung der Geldmenge Dies wird als Indiz dafur gesehen dass die Liquiditatsversorgung notwendig war um einen grosseren Bankenzusammenbruch zu verhindern Wenn sich die Situation wieder entspannt und die Banken wieder verstarkt Kredite vergeben konnte eine Reduzierung der Geldbasis notig werden 1 Die Geldbasis stellt Verbindlichkeiten der Zentralbank gegenuber Geschaftsbanken und Nichtbanken dar Sie setzt sich zusammen aus dem Bargeld sowie digitalem Zentralbankgeld und den Einlagen Mindestreserven plus Uberschussreserven der Geschaftsbanken bei der Zentralbank Fur digitales Zentralbankgeld werden in mehreren Staaten Pilotversuche durchgefuhrt In einigen Entwicklungslandern ist es bereits gesetzliches buchmassiges Zahlungsmittel gleichrangig dem Bargeld 3 4 Die gesamte in einer Volkswirtschaft umlaufende Geldmenge ist nur indirekt von der Geldbasis abhangig da die Schopfung von Giralgeld durch das Gewahren von Krediten durch Geschaftsbanken kein Zentralbankgeld im Voraus erfordert 5 Das zur Erfullung der Mindestreserve erforderliche Zentralbankgeld konnen solvente Geschaftsbanken stets im Nachhinein durch das Hinterlegen von den bei der Kreditvergabe erhaltenen entsprechenden Sicherheiten gegen gewisse Abschlage und zum jeweils gultigen Leitzins entweder uber die Hauptrefinanzierungsgeschafte oder die Spitzenrefinanzierungsfazilitat der Zentralbank erhalten 6 Dabei ist zu beachten dass eine Geschaftsbank die Mindestreserve uber den Durchschnitt einer Mindestreserveperiode aber nicht am Ende eines bestimmten Tages innerhalb dieser Periode aufweisen muss 7 Eine Beschrankung der Kreditvergabe durch die Mindestreserve wurde daher erst bei sehr hohen Mindestreservesatzen bindend wirken wie es etwa in manchen Schwellen und Entwicklungslandern oder im Rahmen von bestimmten Kapitalverkehrskontrollen der Fall ist Die Mindestreservesatze von Zentralbanken in entwickelten Volkswirtschaften liegen jedoch typischerweise so niedrig in der Eurozone derzeit bei 1 dass sie keine begrenzende Wirkung auf die Geldschopfung durch Geschaftsbanken haben Die falsche aber weit verbreitete Vorstellung eines Geldschopfungsmultiplikators der besagt dass aus Zentralbankgeld ein Vielfaches an Giralgeld geschopft werden konne wurde zwar von Zentralbanken in verschiedenen Publikationen hinreichend widerlegt 8 9 findet sich aber nichtsdestotrotz nach wie vor in manchen Lehrbuchern 10 Da Zentralbankgeld bis auf Bargeld daruber hinaus nicht in den Geldkreislauf der Realwirtschaft gelangen kann weil Unternehmen und Privathaushalte keinen Zugang zu Konten bei der Zentralbank und damit Zugriff auf Zentralbankgeld haben kann dementsprechend bei einer Ausweitung von Zentralbankgeld z B im Rahmen von quantitativer Lockerung QE auch schwerlich von einer direkt inflationar wirkenden Geldschwemme gesprochen werden Eine solche Formulierung wie sie haufiger in den Medien gefunden wird 11 ignoriert die fundamentalen Unterschiede zwischen Zentralbankgeld und Giralgeld bzw unterstellt einen in der Realitat nicht vorhandenen stabilen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Grossen auf Basis des Geldschopfungsmultiplikator Modells Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Korrigierte Geldbasis 3 Volkswirtschaftliche Bedeutung der Geldbasis 4 Geldbasiskonzept als ein Ansatz der Geldmarkttheorie 5 Probleme der Steuerung der Geldbasis 5 1 Aussenwirtschaftliche Einflusse auf die Steuerung der Geldmenge 5 2 Fiskalische Einflusse auf die Steuerung der Geldmenge 6 Monetare Impulse und die Veranderungen des Geld und Kreditvolumens 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie Geldbasis setzt sich aus folgenden Geldmengenbestandteilen zusammen aus den Mindestreserven das heisst dem Volumen der vorgeschriebenen Pflichteinlagen der Banken bei der Zentralbank aus den Uberschussreserven das heisst den uber das Mindestreserve Soll hinausgehenden freiwilligen Einlagen inkl Bargeldbestand der Geschaftsbanken aus dem Bargeldbestand der Geschaftsbanken und Nichtbanken Unternehmen private Haushalte und Offentliche Hand 12 nbsp Vereinfachte ZentralbankbilanzSoweit die Geschaftsbanken fur ihre Giralgeldschopfung auf Mindestreserven angewiesen sind kann die Zentralbank uber die Geldbasis die gesamte Geldmenge M3 steuern Laut Quantitatstheorie des Geldes beeinflusse M3 wiederum das allgemeine Preisniveau Halten die Banken jedoch hohe Uberschussreserven wird diese expansive Steuerungsmoglichkeit eingeschrankt Korrigierte Geldbasis BearbeitenDie Geldbasis im weitesten Sinne umfasst alle Positionen die der Passivseite auch Verwendungsseite der Zentralbankbilanz entsprechen Also alle die Positionen deren Hohe die Zentralbank durch Ausgabe von Bargeld und Festlegung der Mindestreserve beeinflussen kann Jedoch zahlen nach herrschender Meinung Einlagen der Offentlichen Hand der Auslander und inlandischen Nichtbanken nicht zu diesen bestimmbaren Positionen Um die geldpolitischen Vorgange der Zentralbank einfacher nachvollziehen zu konnen wird eine engere Definition vorgegeben Das Zentralbankgeld von der Verwendungsseite kann beispielsweise durch das Auflosen inlandischer Geldmarktpapiere beeinflusst werden Die Geschaftsbanken erhohen damit ihre Liquiditat an Zentralbankgeld Diese durch die Banken beeinflusste Zentralbankgeldmenge wird als korrigierte Geldbasis bezeichnet Vor der Euro Einfuhrung 1999 wurde in Deutschland die Geldbasis durch rediskontierte Wechsel und Lombardverbindlichkeiten reduziert Hier wird ebenfalls von einer korrigierten Geldbasis gesprochen Falls die Basis zu konstanten Mindestreservesatzen bewertet ist wird sie auch als bereinigte monetare Basis bezeichnet 13 14 Volkswirtschaftliche Bedeutung der Geldbasis BearbeitenWirtschaftssubjekte Nichtbanken benotigen Zentralbankgeld aufgrund der Zahlungsmittelfunktion Geschaftsbanken benotigen es wegen der Abwicklungsfunktion durch die Mindestreservepflicht Beide Funktionen werden durch die monetare Basis erfullt Die verschiedenen Geldmengendefinitionen auch Geldmengenaggregate M1 M2 M3 zeigen dass Geld neben dem von der Zentralbank ausgegebenen Bargeld insbesondere die von den Geschaftsbanken bereitgestellten Einlagen umfasst Die Schaffung neuer Bankeinlagen durch die Geschaftsbanken und damit die Vergrosserung der Geldmenge ist nur moglich wenn diese uber einen ausreichenden Bestand an Zentralbankgeld verfugen Ubersicht aller Geldmengen Kreditvolumen der Banken an inlandische Nicht Banken Nettoforderungen der Banken an das Ausland Geldkapital Zentralbankeinlagen inlandischer offentlicher Haushalte Sonstige EinflusseGeldmenge M3 Geldkapital Spareinlagen mit vereinbarter Kundigungsfrist Sparbriefe Bankschuldverschreibungen Kapital und Rucklagen der Banken Auslandspassiva der Banken und BundesbankGeldmenge M2 Sparguthaben Inlandischer Nicht Banken bei den Banken gesetzlicher KundigungsfristGeldmenge M1 Quasigeld Termineinlagen inlandischer Nicht Banken bei den Banken mit Befristung bis zu unter 4 Jahren Uberschuss der InterbankverbindlichkeitenMindestreserven auf Inlandsverbindlichkeiten bei konstanten Reservesatzen Bargeld Munzen und Banknoten ohne Kassenbestande der Banken Sichteinlagen inlandischer Nicht Banken bei den Banken Guthaben auf BardepotGeldbasis Zentralbankeinlagen inlandischer offentlicher HaushalteGiralgeldGeldZentralbankgeldmengenabgrenzungen Aktuelles Zentralbankgeld ist das im Umlauf befindliche Zentralbankgeld im engeren Sinne auch ZBG 0 Potenzielles Zentralbankgeld alle zentralbankfahigen Aktiva d h solche Aktiva die von den Kreditinstituten jederzeit und ohne nennenswerte Verluste bei der Zentralbank in aktuelles Zentralbankgeld umgewandelt werden konnen v a zentralbankfahige Geldmarktpapiere Zentralbankgeld im weiteren Sinne umfasst das aktuelle und das potenzielle Zentralbankgeld Zentralbankgeldmenge in der Abgrenzung der Bundesbank ZBG 1 umfasst Bargeldbestande der Nichtbanken und das Mindestreserve Soll der Kreditinstitute auf ihre Verbindlichkeiten gegenuber Inlandern berechnet zu den im Januar 1974 geltenden durchschnittlichen Reservesatzen 16 6 fur Sicht 12 4 fur Termin und 8 1 fur Spareinlagen Diese Geldmenge kann als Indikator fur die monetare Expansion genutzt werden Zentralbankgeldmenge in der Abgrenzung des Sachverstandigenrates ZBG 2 umfasst die gesamten Bargeldbestande das Mindestreserve Soll zu den jeweils geltenden Mindestreservesatzen sowie die Uberschussreserven Stellt das fur die monetare Expansion notwendige Basisgeld dar Geldbasiskonzept als ein Ansatz der Geldmarkttheorie BearbeitenDie Geldmarkttheorie beschaftigt sich mit der Frage durch welche Faktoren die angebotene Geldmenge bestimmt wird Sie befasst sich daher mit den Anbietern von Geld Im Folgenden wird die Entstehung der tatsachlichen Geldmenge M erlautert Voraussetzung hierfur ist dass man verschiedene Verhaltensgleichungen des Geld und Kreditschopfungsprozesses kennt und einbindet Folgende zwei Modelle werden als monetaristische Ansatze der Geldangebotstheorie unterschieden Geldbasiskonzept KreditmarkttheorieDas Geldbasiskonzept unterscheidet sich von der traditionellen Kredit und Giralgeldschopfungstheorie unter anderem dadurch dass es nicht mehr um die maximal mogliche Giralgeldschopfung geht sondern um das gesamte tatsachliche Geldangebot seine Bestimmungsfaktoren und deren Beeinflussbarkeit durch die Zentralbank Ausgangspunkt ist eine Gleichung in der die tatsachliche Geldmenge uber den Geldangebotsmultiplikator aus der Geldbasis abgeleitet wird 1 M m Z displaystyle M m cdot Z nbsp Hierbei sind M Geldmenge m Geldangebotsmultiplikator auch Geldschopfungsmultiplikator erklart die tatsachliche Vervielfaltigung der Geldbasis Z GeldbasisDie Geldbasis setzt sich wie folgt zusammen 2 Z B G B Z E B B G NB Z E NB displaystyle Z BG text B ZE text B BG text NB ZE text NB nbsp Hierbei sind BGB Bargeld der Banken ZEB Zentralbankeinlagen der Banken BGNB Bargeld der Nichtbanken ZENB Zentralbankeinlagen der NichtbankenWerden die Zentralbankeinlagen der Nichtbanken vernachlassigt so besteht die Geldbasis aus dem Zentralbankgeld der Geschaftsbanken B und dem Bargeld der Nichtbanken 2a Z Z B B G displaystyle Z Z text B BG nbsp mit ZB Zentralbankgeld der BankenWird fur die Geldmenge die enge Abgrenzung M1 verwendet so ist 3 M B G S E displaystyle M BG SE nbsp mit SE SichteinlagenAus Gleichung 1 ergibt sich mit Einsetzen von 2a und 3 4 m M Z B G S E Z B G displaystyle m frac M Z frac BG SE Z BG nbsp Das Zentralbankgeld der Banken wird um diejenigen Passiva der Bankenbilanz die der Mindestreservepflicht unterliegen erweitert 5 m B G S E Z S E T E S P E S E T E S P E B G displaystyle m frac BG SE frac Z SE TE SPE cdot SE TE SPE BG nbsp Hierbei sind SPE Spareinlagen TE TermineinlagenWird der Zahler und der Nenner durch SE dividiert so ist 6 m B G S E 1 Z S E T E S P E 1 T E S E S P E S E B G S E displaystyle m frac frac BG SE 1 frac Z SE TE SPE cdot 1 frac TE SE frac SPE SE frac BG SE nbsp Daraus ergibt sich fur den Geldangebotsmultiplikator 7 m 1 k r 1 t s k displaystyle m frac 1 k r cdot 1 t s k nbsp Hierbei gelten folgende Definitionen der Bargeldkoeffizient k B G S E displaystyle k frac BG SE nbsp der Termineinlagenkoeffizient t T E S E displaystyle t frac TE SE nbsp der Spareinlagenkoeffizient s S P E S E displaystyle s frac SPE SE nbsp der Reservesatz der Banken r Z S E T E S P E displaystyle r frac Z SE TE SPE nbsp Formel 7 wird in Gleichung 1 eingesetzt und es resultiert 8 M 1 k r 1 t s k Z displaystyle M frac 1 k r 1 t s k cdot Z nbsp Daraus folgt dass die tatsachliche Geldmenge das Ergebnis von Entscheidungen der Nichtbanken Banken und der Zentralbank ist Das Geldbasiskonzept liefert die Grundlage fur empirische Untersuchungen die klaren sollen von welchen Personengruppen ein entscheidender Einfluss auf die Entwicklung der Geldmenge ausgeht Die Steuerung der Geldbasis erfolgt in der Regel uber Offenmarktgeschafte der Zentralbank Ansatz ist dabei die Geldschopfung der Geschaftsbanken nicht durch die direkte Veranderung der Geldbasis Bargeldschopfung Festlegung der Mindestreservesatze zu steuern sondern uber den Zinssatz fur Wertpapiergeschafte der Geschaftsbanken mit der Zentralbank die bei den Geschaftsbanken verfugbare Liquiditat zu beeinflussen Dies hat den Vorteil dass Zinsschwankungen am Geldmarkt und dadurch hervorgerufene Verwirrungen an den Finanzmarkten vermieden werden konnen 15 Gegenansatze konnten sich jedoch durch bestehende umfangreiche Ruckgriffsmoglichkeiten der Banken auf Zentralbankgeld oder die Interventionspflicht der Zentralbank bei festen Wechselkursen ergeben Zusatzlich ware ein stabiler Geldschopfungsmultiplikator in der Bundesrepublik im Zeitablauf nicht der Fall erforderlich der berechenbare Auswirkungen von Anderungen der monetaren Basis auf die Geldmenge zulasst 16 17 18 Probleme der Steuerung der Geldbasis Bearbeiten nbsp Entwicklung der Geldbasis in Deutschland von 1998 bis 2008Einflusse auf die monetare Basis konnen generell durch die folgenden Beteiligten entstehen Zentralbank Offentliche Hand Private Nichtbanken GeschaftsbankenDie Zentralbanken kontrollieren derzeit die Geldbasis vor allem durch Offenmarktgeschafte auch Hauptrefinanzierungsgeschafte dabei werden Anleihen und Geldbasis gehandelt Bei vorhandener Geldbasis wird das Preisniveau durch die Nachfrage nach Geldbasis entscheidend beeinflusst In der Vergangenheit aber auch in der Gegenwart sind diese Nachfrageanderungen durch Bankenkrisen hervorgerufen worden Diese waren durch eine ubertriebene Erhohung der Bargeldnachfrage durch Nichtbanken und der Nachfrage der Banken nach Uberschussreserve gekennzeichnet Gegenmassnahme konnte eine Einlagenversicherung sein jedoch steigert diese die Gefahr einer riskanten Kreditvergabe von Finanzinstituten 19 Die Mindestreserve bei der Europaischen Zentralbank ist seit 2012 auf 1 festgesetzt vorher 2 Durch die langfristige Festsetzung findet derzeit keine aktive Steuerung der Geldbasis durch das Instrument der Mindestreservepflicht statt Weiterhin schrankt der auch im internationalen Vergleich sehr niedrige Satz die Giralgeldschopfung der Geschaftsbanken kaum ein Aussenwirtschaftliche Einflusse auf die Steuerung der Geldmenge Bearbeiten Vor allem wenn aus politischen Grunden zwischen Landern die Einhaltung bestimmter annahernd fester Wechselkurse Crawling Peg Wechselkursbandbreite Managed Floating als Ziel festgelegt ist kann es zu Konflikten zwischen Geld und wahrungspolitischen Zielen kommen Ist die Wahrung eines Landes auf eine solche Weise an eine andere gekoppelt so muss die inlandische Zentralbank notfalls intervenieren z B Devisenmarktinterventionen um den Wechselkurs stabil zu halten 20 Durch diese Devisenmarktinterventionen erhoht die Zentralbank aus geldpolitischer Sicht unerwunschter weise die Geldbasis falls die Wahrung unter Aufwertungsdruck steht beziehungsweise reduziert die Geldbasis falls die Wahrung unter Abwertungsdruck steht 21 Ein Beispiel fur einen solchen Zielkonflikt liefert das Europaische Wahrungssystem EWS in dem bis 1993 zwischen den teilnehmenden Landern die Verpflichtung bestand die Wechselkurse ihrer Wahrungen zu jeder anderen Wahrung in einem Intervall von 2 25 zu halten Wahrend der beiden EWS Krisen wurden umfangreiche Stutzungskaufe fur den Franzosischen Franc Pfund Sterling und die Italienische Lira mit Spitzenwerten von bis zu 26 Milliarden D Mark pro Tag notwendig Um die unerwunschten Nebeneffekte zu umgehen wurde eine starke geldpolitische Sterilisation notwendig dies wurde durch zeitgleiche Kurzungen von Refinanzierungskrediten der Geschaftsbanken versucht 22 Fiskalische Einflusse auf die Steuerung der Geldmenge Bearbeiten Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde 1914 die seit 1871 bestehende offizielle Golddeckung der Mark deutscher Wahrung aufgehoben Schon bei dieser spater als Goldmark bezeichneten Wahrung war jedoch die Geldmenge nur teilweise durch tatsachliche Gold und Devisenreserven der Reichsbank gedeckt Goldkernwahrung Die Kriegskosten wurden durch Kriegsanleihen und zunehmend auch durch Geldschopfung finanziert da die Reichsregierung Steuererhohungen scheute Insbesondere wurden in grossem Umfang verschiedene Arten von Papiergeld ausgegeben Schon wahrend des Krieges kam es zu einer starken durch ein System von Bezugsscheinen nur ruckgestauten Inflation Die Steigerung des Preisniveaus beschleunigte sich 1922 23 insbesondere durch die zusatzliche Finanzierung des Kampfes gegen die Ruhrbesetzung 23 zur Hyperinflation Wahrend der Hyperinflation wurde der Regierung faktisch unbegrenzt Zentralbankgeld zur Verfugung gestellt Dem Wahrungszusammenbruch folgten 1924 Dawes Plan und Wahrungsreform Zur Vermeidung starker fiskalischer Einflusse auf die Geldpolitik durfen in der Europaischen Wahrungsunion sowohl die EZB als auch die nationalen Zentralbanken keine direkten Kredite Primarmarkt gegenuber dem Fiskus einraumen Sie konnen jedoch nach umstrittener Ansicht Staatsanleihen am Sekundarmarkt aufkaufen und den Staaten indirekt uber die Geschaftsbanken Kredite zukommen lassen siehe Outright Monetary Transactions und Emergency Liquidity Assistance Ahnliche Regelungen gibt es in vielen anderen Landern Die Zentralbanken in USA Japan England und China verfugen nach wie vor uber die Moglichkeit Staatskredite zu gewahren deren Staatshaushalte weisen insofern eine geringere Kapitalmarkt Abhangigkeit auf Monetare Impulse und die Veranderungen des Geld und Kreditvolumens Bearbeiten nbsp Zu Schopfung Vernichtung von Giralgeld sowie zu keiner Veranderung der Giralgeldmenge im Fall von Wirtschaftskrisen 24 Diese monetaren Impulse uber die Geldbasis auf das Kreditvolumen hangen von den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte ab Aufgrund dessen sind die Entwicklungen der Geldbasis und des Kreditvolumens nicht unmittelbar miteinander verbunden Nur extreme Veranderungen der Geldbasis bei engem Liquiditatsspielraum der Wirtschaftssubjekte und Banken fuhren zu einer Ubertragung der Impulse auf das Kreditvolumen Literatur BearbeitenRobert Barro Vittorio Grilli Makrookonomie 2 Nachdruck Oldenbourg Verlag 1996 ISBN 3 486 23270 3 Olivier Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie 4 Auflage Pearson Studium 2006 ISBN 3 8273 7209 7 Manfred Borchert Geld und Kredit 8 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 2003 ISBN 3 486 27420 1 Egon Gorgens Karlheinz Ruckriegel Franz Seitz Europaische Geldpolitik 3 Auflage Lucius amp Lucius Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8282 0250 0 Otmar Issing Einfuhrung in die Geldtheorie 13 Auflage Verlag Vahlen Munchen 2003 ISBN 3 8006 2756 6 Weblinks BearbeitenMonatsberichte der EZB mit Geldmengen Daten Bundesbank Statistik der Geldmengenaggregate KRISENSTRATEGIE DER EZB Inflation in weiter Ferne Geldbasis Euroraum EZB Statistical Data Warehouse Einzelnachweise Bearbeiten Makram El Shagi Geldschopfung in der Krise Institut fur Wirtschaftsforschung in Halle doi 10 1007 s10273 012 1421 0 Deutsche Bundesbank Glossar Zentralbankgeld Geldbasis Abgerufen am 10 Juni 2018 CBDC Tracker Atlantic Council Abgerufen am 21 Oktober 2023 Deutsche Bundesbank Digitaler Euro Eurosystem startet die nachste Phase 19 Oktober 2023 Abgerufen am 21 Oktober 2023 Claudio Borio Piti Disyatat Unconventional monetary policies an appraisal In BIS Working Paper 292 Bank of International Settlements 20 November 2009 S 19 abgerufen am 10 Juni 2018 englisch Deutsche Bundesbank Notenbankfahige Sicherheiten Abgerufen am 10 Juni 2018 Deutsche Bundesbank Die Geldpolitik des Eurosystems Abgerufen am 10 Juni 2018 Deutsche Bundesbank Wie Geld entsteht 25 April 2017 abgerufen am 14 Dezember 2018 Bank of England Money creation in the modern economy Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 12 Juni 2018 abgerufen am 10 Juni 2018 englisch Olivier Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie 5 Auflage Pearson Deutschland 2010 ISBN 978 3 8273 7363 2 S 130 Patrick Bernau Euro Tsunami Die grosse Geldschwemme In FAZ NET 22 April 2012 faz net Peter Schaal Geldtheorie und Geldpolitik 3 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 1992 S 24 Manfred Borchert Geld und Kredit 8 Auflage Oldenbourg Verlag 2003 S 48 ff 345 ff Otmar Issing Einfuhrung in die Geldtheorie 13 Auflage Verlag Vahlen Munchen 2003 S 69 ff 76 ff 86 ff Egon Gorgens Karlheinz Ruckriegel Franz Seitz Europaische Geldpolitik 3 Auflage Lucius amp Lucius Verlag Stuttgart 2003 S 205 ff Gerhard Mussel Grundlagen des Geldwesens 6 Auflage Verlag Wissenschaft und Praxis Sternenfels 2004 S 132 ff Otmar Issing Einfuhrung in die Geldtheorie 13 Auflage Verlag Vahlen Munchen 2003 S 69 ff Arthur Woll Allgemeine Volkswirtschaftslehre 14 Auflage Verlag Vahlen Munchen 2003 S 577 ff Robert Barro Vittorio Grilli Makrookonomie 2 Nachdruck Oldenbourg Verlag 1996 S 310 ff Otmar Issing Einfuhrung in die Geldtheorie 13 Auflage Verlag Vahlen 2003 S 76 ff Manfred Borchert Geld und Kredit 8 Auflage Oldenbourg Verlag Munchen 2003 S 54 Gerhard Mussel Grundlagen des Geldwesens 6 Auflage Verlag Wissenschaft und Praxis Sternenfels 2004 S 52 ff Hartmut Kiehling Wirtschafts und Sozialgeschichte kompakt Munchen 2009 S 141 online auf Google Books Vgl Hans Gestrich Neue Kreditpolitik Stuttgart und Berlin 1936 S 40 Besteht eine starke eingefrorene Verschuldung der wirtschaftlichen Unternehmungen so werden die neu entstehenden Girogelder in der ersten Periode einer Kreditausweitung zunachst von den Empfangern zum Abbau ihrer Schulden benutzt Vgl Heinrich Rittershausen Bankpolitik Frankfurt 1956 S 32 Vgl Wilhelm Lautenbach Kapitalbildung und Kapitalverwendung Berlin 1932 dass aber die gewunschte Belebung der Wirtschaft ausgeblieben ist die unerhorten Anstrengungen und Vorkehrungen das Kreditangebot zu verbilligen und zu vermehren waren ein Schlag ins Wasser weil der Kreditnehmer ausblieb auf den man gerechnet hatte Es wurde nicht neuer zusatzlicher Produktionskredit in Anspruch genommen sondern nahezu ausschliesslich Kredit zur Umschuldung namentlich fur Farmer Eisenbahngesellschaften und illiquide Banken nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Mai 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4190704 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monetare Basis amp oldid 239031956