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Die Zebramanguste Mungos mungo ist eine Raubtierart aus der Familie der Mangusten Herpestidae Sie ist in weiten Teilen Afrikas sudlich der Sahara verbreitet und durch ihre Ruckenstreifen charakterisiert Sie lebt in Gruppen von meist 10 bis 20 Tieren und hat ein ausgepragtes Sozialverhalten Ihre Nahrung sind vorwiegend Insekten und andere Kleintiere ZebramangusteZebramanguste Mungos mungo SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie Mangusten Herpestidae Gattung MungosArt ZebramangusteWissenschaftlicher NameMungos mungo Gmelin 1788 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenZebramangusten erreichen eine Kopfrumpflange von 30 bis 40 cm und haben einen 18 bis 31 cm langen Schwanz Das Gewicht variiert zwischen 0 9 und 1 9 kg Es ist kein ausserlicher Geschlechtsunterschied erkennbar Mannchen und Weibchen sind gleich gross Ihr Fell ist rau seine Farbung variiert je nach Verbreitungsgebiet von weissgrau bis dunkelbraun Namensgebendes Merkmal sind die 10 bis 15 dunkleren Querstreifen die sich von der Mitte des Ruckens bis zur Schwanzwurzel erstrecken Die Fusse sind dunkel gefarbt die Vorder und Hinterpfoten enden jeweils in funf Zehen von denen die erste verkleinert ist Die Zehen tragen lange gebogene Krallen Die Krallen der Vorderpfoten sind bis zu 20 mm lang und gebogen die der Hinterpfoten sind kleiner und gerader Die Schwanzspitze ist dunkel der Schwanz zugespitzt aber nicht buschig Diese Mangusten haben einen langlichen Kopf mit zugespitzter Schnauze die Ohren sind klein und rundlich Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 3 3 M 2 2 insgesamt also 36 Zahne Die Zahne sind allesamt scharf und kraftig insbesondere die Eckzahne Die ausseren Schneidezahne sind grosser als die inneren die oberen Eckzahne sind leicht und die unteren deutlicher gebogen Die Backenzahne haben niedrige gerundete Hocker und die Reisszahne sind eher an eine mahlende als an eine schneidende Tatigkeit angepasst Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp VerbreitungDas Verbreitungsgebiet der Zebramangusten erstreckt sich von Senegal und Gambia beziehungsweise Athiopien und Eritrea sudlich bis Sudafrika Sie bewohnen eine Reihe von Lebensraumen kommen allerdings bevorzugt in Savannen und Waldern vor Sie meiden allzu trockene Gebiete wie Wusten und Halbwusten aber auch Gebirgsregionen Manchmal sind sie auch in der Nahe des Menschen in Stadten und Dorfern zu finden Lebensweise Bearbeiten nbsp Zebramangusten leben in GruppenZebramangusten sind soziale Tiere Die Gruppen bestehen aus meist 10 bis 20 in manchen Fallen aber bis zu 40 Mitgliedern und setzen sich aus mehreren ausgewachsenen Mannchen und Weibchen sowie den Jungtieren zusammen Die Gruppengrosse variiert je nach Lebensraum und Jahreszeit Eine Gruppe besitzt bis zu 40 Baue in ihrem Revier in denen sie gemeinsam die Nacht verbringen Am Morgen verlassen sie ihre Schlafstatte und kehren vor Sonnenuntergang dorthin zuruck sie sind tagaktiv In der Mittagshitze ruhen sie ublicherweise an einem schattigen Ort Baue konnen in Termitenhugeln aber auch in Erdgruben hohlen Baumstammen oder verlassenen Erdferkelbauen angelegt werden Baue bestehen aus einer 1 bis 2 m grossen Schlafkammer eventuellen Seitenkammern und weisen bis zu neun Eingange auf Ublicherweise wechseln sie alle paar Tage den Bau ausser wenn sie Jungtiere grossziehen Die Reviergrosse ist variabel und kann 40 bis uber 400 Hektar betragen die Reviergrenzen werden gegenuber anderen Gruppen verteidigt Treffen zwei Gruppen aufeinander kann es zu heftigen Kampfen kommen bei denen auch Tiere sterben Nur wenn eine Gruppe deutlich kleiner ist zieht sie sich ohne Kampf zuruck Die Hierarchien der Gruppen sind wenig erforscht Beobachtungen gefangener Tiere lassen den Schluss zu dass sie matriarchalisch organisiert sein konnen das heisst die Weibchen dominant sind Ausserhalb der Paarungszeit ist eine Rangordnung aber kaum spurbar Das Gruppenverhalten ist deutlich ausgepragt der Zusammenhalt wird durch die gegenseitige Fellpflege und das gegenseitige Markieren mit dem Sekret ihrer Analdrusen gefestigt Dieses gegenseitige Markieren wird oft von allen Gruppenmitgliedern gleichzeitig ausgefuhrt Die Gruppenmitglieder kooperieren bei der Jungenaufzucht sie halten Wache und warnen andere Tiere vor Fressfeinden oder attackieren diese sogar Tiere die Wache halten richten sich haufig auf ihre Hinterbeine auf Zebramangusten kommunizieren mit mehreren Lauten untereinander Haufig wird bei der Nahrungssuche ein Kontaktruf ausgestossen andere Laute sollen die Gruppenmitglieder in eine bestimmte Richtung locken oder dienen als Warnsignal Schrille Schreie begleiten die Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen Nahrung Bearbeiten nbsp Zebramangusten suchen am Boden nach NahrungEine Gruppe legt rund 2 bis 3 Kilometer pro Tag zuruck dabei bewegen sich die Tiere in Zick Zack Kurs fort Ublicherweise sucht jedes Gruppenmitglied einzeln nach Nahrung nur bei grosseren Beutetieren jagen sie manchmal im Rudel Kleintiere vorwiegend Kafer und Tausendfusser sowie deren Larven bilden den Schwerpunkt ihrer Nahrung Daneben fressen sie auch Mause Frosche Echsen Schlangen und Eier Kothaufen grosser Saugetiere beispielsweise von Elefanten werden gern nach Nahrung durchwuhlt Hartschalige Nahrung wie manche Kafer und Eier werden aufgebrochen indem die Tiere auf den Hinterbeinen balancieren die Beute mit den Vorderpfoten packen und durch die Hinterbeine gegen einen Felsen schleudern Haarige oder schleimige Beutetiere werden vor dem Verzehr auf dem Boden gerollt Fortpflanzung BearbeitenIn Gebieten mit saisonalem Klima fallen die Geburten in die feuchteren Monate In trockenen Regionen tragen die Weibchen einen oder zwei Wurfe pro Jahr aus in feuchten Regionen konnen es bis zu funf sein In der Paarungszeit wird die Rangordnung unter den Mannchen ausgepragter dominante Mannchen versuchen ihre Weibchen zu bewachen und alle anderen die sich ebenfalls mit ihr fortpflanzen wollen zu vertreiben Haufig gelingt es den Weibchen aber dieser Bewachung zu entkommen und sich mit anderen Mannchen sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Gruppe fortzupflanzen Letztlich ist das Paarungsverhalten promiskuitiv sowohl Mannchen als auch Weibchen haben mehrere Paarungspartner Nach einer rund 60 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen ein bis sechs durchschnittlich 3 2 Jungtiere zur Welt Die Geburten innerhalb einer Gruppe sind synchronisiert das heisst alle Weibchen bringen ihre Jungtiere annahernd gleichzeitig zur Welt Dieses Verhalten minimiert vermutlich die Gefahr des Infantizids es kann aber auch eine Strategie zur besseren gemeinschaftlichen Versorgung der Jungtiere sein Neugeborene wiegen rund 20 bis 50 Gramm sie sind mit kurzem Fell bedeckt und ihre Augen sind geschlossen Mit rund zehn Tagen offnen sich ihre Augen Die Jungenaufzucht erfolgt gemeinsam Weibchen saugen nicht nur ihre Neugeborenen sondern auch die anderen Wenn die Gruppe auf Nahrungssuche geht bleibt ein ausgewachsenes Tier als Babysitter zuruck dieser Dienst wechselt jeden Tag Mit rund einem Monat verlassen die Jungtiere den Bau und begleiten die Erwachsenen auf den Streifzugen Dabei haben sie haufig einen Beschutzer der sie mit Nahrung versorgt und unter dem sie sich im Bedrohungsfall verstecken Dieser Beschutzer ist in den meisten Fallen kein Elternteil Mannchen ubernehmen generell haufiger die Rolle des Babysitters oder Beschutzers als Weibchen Je nach Lebensraum tritt die Geschlechtsreife mit einem bis zwei Jahren ein Die Sterblichkeit ist wegen der geringen Grosse der offenen Habitate und der tagaktiven Lebensweise relativ hoch Weniger als 50 der Jungtiere uberleben bis zum Alter von drei Monaten Naturliche Feinde der Jungtiere sind unter anderem Marabus und Nilwarane zu den Fressfeinden der ausgewachsenen Tiere zahlen Riesenschlangen wie der Nordliche Felsenpython Raubkatzen wie der Leopard und Greifvogel wie der Kampfadler Gefahrdung Bearbeiten nbsp Zebramanguste im ZooZebramangusten zahlen nicht zu den bedrohten Arten Sie sind weit verbreitet und flexibel in Bezug auf ihren Lebensraum und konnen auch in der Nahe des Menschen leben Die Bestande sind laut der Roten Liste gefahrdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN stabil darum wird die Art als nicht gefahrdet Least Concern gelistet Literatur BearbeitenJ S Gilchrist A P Jennings G Veron und P Cavallini Family Herpestidae Mongooses In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 S 262 329 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zebramanguste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen bei Animal Diversity Web Mungos mungo in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von Hoffmann M 2008 Abgerufen am 26 Januar 2010 Wie kommt die Manguste ans Ei Auch Kleinsauger geben Traditionen weiter Reportage des Deutschlandfunks uber Zebramangusten vom 7 Juni 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zebramanguste amp oldid 230799314