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Dieser Artikel behandelt die Vogelart Weitere Bedeutungen siehe Marabu Begriffsklarung Der Marabu Leptoptilos crumeniferus ist eine in Afrika vorkommende Vogelart aus der Familie der Storche Ciconiidae und eine der drei Arten der Gattung Marabus Leptoptilos Der Marabu ist im subsaharischen Afrika beheimatet Auf Grund seiner Anpassungsfahigkeit ist er stellenweise recht haufig und als Abfall und Unratbeseitiger in menschlichen Siedlungen gern gesehen MarabuMarabu Leptoptilos crumeniferus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung CiconiiformesFamilie Storche Ciconiidae Gattung Marabus Leptoptilos Art MarabuWissenschaftlicher NameLeptoptilos crumeniferus Lesson 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Kennzeichen 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Bestandssituation 5 Marabu und Mensch 6 Taxonomie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeKennzeichen Bearbeiten nbsp Ein MarabuUnter den Storchen gehort der Marabu mit einer Korperlange zwischen 115 und 152 Zentimeter zu den grossten Vertretern Seine Spannweite von 300 cm reicht an die des Andenkondors mit 325 cm heran Kopf und Hals des Marabus sind nur leicht bedaunt Der klobige Schnabel ist hornfarben Sein Gefieder ist am Rucken Flugel und Schwanz dunkelgrau mit grunem Glanz die Unterseite ist weiss Charakteristisch ist auch der Kehlsack der nicht als Kropf dient Er dient vermutlich der Warmeregulierung 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Marabus mit anderen Aasfressern an einem KadaverAls Aasfresser benutzt der Marabu seinen ausserst kraftigen ca 35 cm langen Schnabel zum Aufbrechen der Bauchdecke verendeter Tiere um an deren Eingeweide zu kommen Auch sein nackter Kopf weist ihn wie auch die Geier als Aasfresser aus Federlos lasst er sich leichter von Blut und Fleischresten befreien die beim Eindringen in Tierleichen haften bleiben und aus hygienischen Grunden entfernt werden mussen Das Reinigen der Kopffedern fallt den Vogeln naturgemass schwer Auch das Flugbild der Marabus erinnert an das von Geiern da er mit weit ausgebreiteten Schwingen segelnd nach Kadavern Ausschau halt und dabei wie die Geier den Hals einzieht Marabus siedeln sich bevorzugt in Gegenden an in denen das Nahrungsaufkommen reichlich ist und sind deshalb auch haufig in der Nahe menschlicher Siedlungen anzutreffen wo sie gerne auch die Mullhalden durchsuchen Daneben ernahren sich Marabus auch von Heuschrecken und anderen Insekten von den Jungtieren kleiner Saugetiere z B Mungos von Kuken der Flamingos und zudem von den in den schrumpfenden Tumpeln zusammengedrangten Fischen und Amphibien Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Nistende Marabus in einem Stadtteil in Kampala UgandaDa in der Trockenzeit besonders viele Tiere verenden legen die Marabus ihre zwei bis drei Eier so dass die Jungen in der Trockenzeit schlupfen wenn fur Marabus das Nahrungsangebot gross ist Die Brutkolonien werden auf Baumen Felsenklippen oder auch Gebauden in 10 bis 30 m Hohe angelegt Die Brutzeit betragt etwa 30 Tage wobei beide Elternteile das Gelege bebruten Die Jungtiere mussen anschliessend etwas mehr als vier Monate von den Eltern versorgt werden Ihre Geschlechtsreife erreichen Marabus im Alter von 4 Jahren In freier Wildnis werden sie durchschnittlich 25 Jahre alt wahrend sie in Gefangenschaft ein Alter von 41 Jahren erreichen 2 Bestandssituation Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet Stand 1992Die Weltnaturschutzunion stuft die Art als nicht gefahrdet ein Der Populationstrend wird sogar als zunehmend eingeschatzt aufgrund der Verfugbarkeit von menschlichem Abfall als weiterer Nahrungsquelle 3 Marabu und Mensch BearbeitenDa diese Vogel als Aas und Schadlingsvertilger ausserst nutzlich sind liegt es im Interesse der Menschen sie vor Verfolgung moglichst gut zu schutzen Ihrer weichen Unterschwanzdecken des Brutgefieders wegen die in der Modeindustrie und seit jeher in der Kriminalistik Verwendung finden sind diese Vogel in manchen Gegenden stark bejagt und gefahrdet Noch heute werden zur Sichtbarmachung eines Fingerabdrucks bei Tatortaufnahmen der Kriminalpolizei diese Federn verwendet Mittels der Federn wird Russpulver auf den moglichen Spurentrager aufgetragen Die Federn ermoglichen einen schonenden Auftrag des Pulvers so dass Russspuren in den abgedruckten Papillarleisten hangen bleiben Der Marabu wird in Nigeria auch fur traditionelle Medizin gejagt und gehandelt 3 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde von dem franzosischen Arzt und Naturforscher Rene Primevere Lesson 1831 in der Gattung der Eigentlichen Storche als Ciconia crumenifera erstbeschrieben 4 Sie wurde spater in die Gattung Leptoptilos verschoben Literatur BearbeitenW Grummt Harro Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1636 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marabu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Marabu Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Leptoptilos crumenifer LC in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2016 Marabu Leptoptilos crumeniferus auf eBird orgEinzelbelege Bearbeiten W Grummt H Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1636 2 S 101 Leptoptilos crumeniferus Animal Diversity Web abgerufen am 7 Oktober 2022 englisch a b Leptoptilos crumenifer LC in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 7 Oktober 2022 R P Lesson 1830 1831 Traite d ornithologie ou Tableau methodique des ordres sous ordres familles tribus genres sous genres et races d oiseaux ouvrage entierement neuf formant le catalogue le plus complet des especes reunies dans les collections publiques de la France F G Levrault Paris Vol 1 pp i xxxii 1 659 BHL 585 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marabu amp oldid 239460228