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Zabrowo deutsch Sommerau ist ein Dorf in der Landgemeinde Ilawa Deutsch Eylau im Powiat Ilawski in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Kirchspiel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt im historischen Westpreussen im Westen der Eylauer Seenplatte an der Ossa etwa neun Kilometer nordwestlich von Ilawa 14 Kilometer sudostlich von Susz und 72 Kilometer westlich von Olsztyn Geschichte BearbeitenDas Dorf ist eine Grundung des Deutschordensstaates im vom Domkapitel verwalteten Teil des Bistums Pomesanien 1312 wird Sommerau als Grenze in der Handfeste des benachbarten Goldau erstmals urkundlich erwahnt Die ursprungliche Sommerauer Handfeste existiert nicht mehr In den fruhen 1370er Jahren wurde sie jedoch mit 102 Hufen erneuert 1 Es gab zu dem Zeitpunkt eine Kirche im Ort und es waren zwei Kruge vorgesehen die Fleisch und Backwaren verkaufen durften Ab 1372 gab es auch eine Wassermuhle 2 Nach dem Zweiten Frieden von Thorn vom 19 Oktober 1466 verblieb Sommerau beim stark geschrumpften Deutschordensstaat der fortan ein Lehen der polnischen Krone war 1525 wurde im gesamten Bistum Pomesanien die Reformation eingefuhrt und der Deutschordensstaat durch das neugegrundete weltlichen Herzogtum Preussen ersetzt Der letzte katholische Bischoff Pomesaniens Erhard von Queis erhielt als Entschadigung fur den Verzicht auf die weltliche Herrschaft das neugegrundete Erbamt Schonberg im Oberlandischen Kreis zu dem Sommerau gehorte Nach dem Aussterben seiner Linie ging das Erbamt 1532 in Besitz des Samlander Bischoffs Georg von Polentz uber Die Gerichtsbarkeit uber das Amt blieb bis 1824 in Besitz der Familie 1699 verkaufte die Familie Schlieben Sommerau an die Familie Finck von Finckenstein in deren Besitz es bis 1945 blieb 1701 wurde der alten Kirchenbau in Sommerau durch eine neue Kirche an selber Stelle ersetzt Zunachst im Fachwerk erbaut wurde diese spater massiv untermauert Kurz zuvor hatte die Kirchengemeinde Sommerau die Selbststandigkeit von der Kirchengemeinde Albrechtau erhalten 3 Nachdem Preussen 1752 durch die 1 Teilung Polens das Gebiet zwischen Brandenburg und Preussen erhalten hatte wurde Preussen in die Provinzen Ostpreussen und Westpreussen aufgeteilt Sommerau wurde Westpreussen zugeordnet Wahrend des Siebenjahrigen Krieges war das Gebiet um Sommerau von 1758 bis 1762 von russischen Truppen besetzt Sommerau gehorte ab 1818 zum Kreis Rosenberg im Regierungsbezirk Marienwerder in der preussischen Provinz Westpreussen Ab 1866 gehorte Sommerau zudem zum Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 2 der aus dem Kreis Rosenberg und dem sudlich der Ossa gelegenen Kreis Lobau bestand 1864 erhielt die Sommerauer Kirche einen neuen gemauerten Turm mit drei Glocken 1874 folgte eine Orgel mit 10 Stimmen 4 1877 wurde die Bahnlinie Deutsch Eylau Marienburg eingerichtete Sommerau erhielt einen Bahnhof allerdings ausserhalb der Stadt da kein Dorfbewohner bereit war etwas von seinem Grundstuck fur das Bahnhofsgebaude abzutreten 5 Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs konnten die Bewohner von Sommerau am 20 August 1914 den Kanonendonner der nahen Gefechte im Osten vernehmen Viele Bewohner des Dorfs bereiteten sich in Angst auf eine Flucht vor 6 Auf Grund des uberraschenden Sieges der Deutschen Armee in der Schlacht bei Tannenberg am 28 August war die Flucht letztendlich nicht notig Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder zu dem Sommerau gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Sommerau stimmten alle 584 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen keine Stimmen 7 Ab 1920 gehorte Sommerau daher zum neuen Regierungsbezirk Westpreussen in der Provinz Ostpreussen Nach dem Uberfall auf Polen ging der Regierungsbezirk Westpreussen im Reichsgau Danzig Westpreussen auf 1921 wurde die Elektrifizierung des Ortes durchgefuhrt 1924 fand eine grosse Feier mit Umzug anlasslich des 600 Geburtstags des Dorfes und 100 Jahre Bauernbefreiung statt Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs flohen die Bewohner des Dorfes am 20 Januar 1945 vor der heranruckenden Roten Armee Einige deutsche Bewohner kehrten im Mai 1945 zuruck und bestellten gemeinsam mit einigen Polen unter russischer Aufsicht die Acker Im Sommer 1945 wurde Sommerau gemass dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der sudlichen Halfte Ostpreussens zum Bestandteil der Volksrepublik Polen Die ubrigen deutschen Dorfbewohner wurden am 12 Oktober 1945 aus Sommerau vertrieben Das Dorf wurde in Zabrowo umbenannt und ist heute Teil der Landgemeinde Ilawa innerhalb des Powiat Ilawski in der Woiwodschaft Ermland Masuren 1975 bis 1998 Woiwodschaft Olsztyn Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner Anmerkungen1789 67 Feuerstellen Haushaltungen 8 1816 482 9 1852 892 10 1864 1 035 am 3 Dezember darunter 1 026 Protestanten und vier Katholiken 11 1871 1 040 12 1885 9301905 788 13 1910 7071933 853 14 1939 921 14 2005 1 021 am 16 April 15 2010 1 100 16 Kirchspiel BearbeitenVor 1945 war der uberwiegende Teil der Bevolkerung von Sommerau evangelischer Konfession Sommerau hatte eine evangelische Mutterkirche zu der unter anderem Herzogswalde Seegenau Starkenau und Colmsee gehorten Die heutigen Bewohner von Zabrowo gehoren fast ausschliesslich der romisch katholischen Kirche an Weblinks BearbeitenGenWiki Landkreis Rosenberg Westpreussen Einzelnachweise Bearbeiten Karl Josef Kaufmann Geschichte des Kreises Rosenberg 1927 S 111 Karl Josef Kaufmann Geschichte des Kreises Rosenberg 1927 S 166 169 Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen 1890 S 530 531 Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen 1890 S 525 526 Alfred Musse Der Kreis Rosenberg 1963 S 417 Alfred Musse Der Kreis Rosenberg 1963 S 423 Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 123 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 212 Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 4 P S Halle 1823 S 342 Ziffer 5405 Kraatz Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats Berlin 1856 S 586 E Jacobson Topographisch statistisches Handbuch fur den Regierungsbezirk Marienwerder Danzig 1868 S 122 123 Ziffer 187 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 49 50 Ziffer 3 http gov genealogy net item show SOMRAUJO93RP a b Michael Rademacher Rosenberg op Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Informacje ogolne Urzad Gminy w Ilawie 16 April 2005 abgerufen am 6 August 2009 Pojezierze Ilawskie Denkmal Tannenberg w poln wsch Polsce Abgerufen am 14 Februar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zabrowo Ilawa amp oldid 226641980