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Das Zahlstuck mittellateinisch frustum diente in der mittelalterlichen Altmark gesamten Mark Brandenburg und daruber hinaus als Masseinheit Recheneinheit und Rechnungswahrung 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Funktion und Definition 2 Geschichte 3 Literatur 3 1 Quellen 3 2 Sekundarliteratur 4 EinzelnachweiseFunktion und Definition BearbeitenDie Zahlungen der Abgaben erfolgten in zahlreichen verschiedenen Munzen und Naturalien 4 Das Zahlstuck stellte deren Vergleichbarkeit her Es verkorperte die durchschnittliche Abgabenhohe einer Hufe 5 Das Landbuch Kaiser Karls IV von 1375 hielt im Nebenabschnitt 1 10 Werte des Rechnungswahrungen Gegenwerte der Naturalien die notwendigen Informationen bereit 6 Werte des Zahlstucks 6 7 1 Zahlstuck 1 Wispel Roggen 1 Wispel Gerste 2 Wispel Hafer 16 Scheffel Weizen 12 Scheffel Erbsen 8 9 2 Schock Huhner 1 Pfund Wahrung an Brandenburgischem Silber 20 Schilling an Pfennig Brandenburgisches SilberAlles liess sich untereinander austauschen 1 Bei eindeutigen Formulierungen handelte es sich um Geld oder Natural Zahlstucke bei unklaren verkurzten Angaben um unbestimmte Zahlstucke Unter den Werten waren keine Preisangaben zu verstehen Die Zahlstuckbuchhaltung konnte nicht fur die Bestimmung von Marktpreisen benutzt werden 10 Ausgehend von Eckhard Muller Mertens nutzten Mediavisten das Zahlstuck in der Tradition der mittelalterlichen Schreiber es ermoglichte die Vergleichbarkeit 1 10 8 Geschichte BearbeitenDie Entstehung des Zahlstucks grundete im anfanglich unterentwickelten Munzwesen der Mark Brandenburg der Oberhand der Naturalwirtschaft Erstmals erschien es in der Markischen Furstenchronik von 1260 CDB Hauptteil D Band I S 13 1 Seine erste Bewahrungsprobe erlebte die Recheneinheit in den Bedevertragen der 1280er Jahre Die Ermittlungsmethodik der Hufenbede begunstigte eine unkomplizierte Ausweisung in Zahlstucken 2 11 Das Landbuch Kaiser Karls IV wies ein knappes Jahrhundert spater Abgaben und Hebungen in ihm aus 12 13 Es bot zudem eine Aktualisierung an Spatestens in der Zeit der Luxemburger hatte sich der Bohmische Groschen landesweit verbreitet Das Urbar etablierte die Silbermunze parallel als Rechnungswahrung 14 Werte des Bohmischen Groschen 14 7 21 2 Bohmische Groschen 1 Pfund Gewichtsmass Wachs 6 71 2 Bohmische Groschen 1 Pfund Gewichtsmass Pfeffer 6 48 Bohmische Groschen 1 Wispel Getreide 15 90 Bohmische Groschen 1 Tonne Honig 16 Wahrend der Regentschaft von Karl IV in der Markgrafschaft galt 1 Bohmischer Groschen 6 Brandenburgische Pfennig 1 Zahlstuck entsprach demnach 40 Bohmischen Groschen 14 Das gleiche Verhaltnis gab Arthur Suhle fur das Jahr 1426 an 17 Die Landbede des Jahres 1451 zur Deckung der kurfurstlichen Schulden setzte weiterhin auf die Recheneinheit In jeder Ortschaft wurden die Abgaben zusammen in Zahlstucke umgerechnet und jedes davon mit zu zahlenden 40 Bohmischen Groschen angesetzt 18 Ein spaterer Beleg stammte aus dem Bistum Brandenburg Das sogenannte Rechnungsbuch des Joachim Cassel erfasste zwischen 1526 und 1530 verschiedene kirchliche Ab und Ausgaben nutzte dafur u a das Zahlstuck 19 Wann seine Verwendung ausser Gebrauch kam bedarf noch der Untersuchung Stand 2019 Literatur Bearbeitenalphabetisch aufsteigendQuellen Bearbeiten Fritz Curschmann Anhang In Die Diozese Brandenburg Untersuchungen zur historischen Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums Veroffentlichungen des Vereins fur Geschichte der Mark Brandenburg Verlag von Duncker amp Humblot Leipzig 1906 DNB 1128431025 S 389 484 Adolph Friedrich Riedel Hrsg Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellenschriften fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten 40 Bande Berlin 1838 1868 Wikisource Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Brandenburgische Landbucher Band 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin Band VIII 2 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Digitalisat in Universitatsbibliothek Potsdam Sekundarliteratur Bearbeiten Evamaria Engel Lehnburger Bauern und Feudalherren in der Altmark um 1375 In Feudalstruktur Lehnburgertum und Fernhandel im spatmittelalterlichen Brandenburg Einleitung von Eckhard Muller Mertens Hansischer Geschichtsverein Hrsg Abhandlungen zur Handels und Sozialgeschichte Band VII Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1967 DNB 456539689 S 29 220 Eckhard Muller Mertens Hufenbauern und Herrschaftsverhaltnisse in Brandenburgischen Dorfern nach dem Landbuch Karls IV von 1375 Dissertation Humboldt Universitat Berlin 14 November 1951 In Walter Friedrich Hrsg Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt Universitat Berlin Gesellschafts und sprachwissenschaftliche Reihe Jahrgang 1 Heft 1 Berlin 1951 52 S 35 79 Stefan Patzold Salzwedel und die Altmark im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 1376 In Landesheimatbund Sachsen Anhalt Cornelia Kessler Hrsg Geschichte und Gegenwart der westlichen Altmark Protokoll des Wissenschaftlichen Kolloquiums am 23 24 Oktober 1999 in Salzwedel Beitrage zur Regional und Landeskultur Sachsen Anhalts Heft 16 Druck Zuck Halle an der Saale 2000 ISBN 3 928466 32 1 S 35 47 Volltext in Concilium medii aevi PDF 47 kB abgerufen am 6 Juli 2016 Hans Spangenberg Hof und Zentralverwaltung der Mark Brandenburg im Mittelalter Verein fur Geschichte der Mark Brandenburg Hrsg Veroffentlichungen des Vereins fur Geschichte der Mark Brandenburg Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 DNB 1128416743 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Eckhard Muller Mertens Hufenbauern und Herrschaftsverhaltnisse in brandenburgischen Dorfern nach dem Landbuch Karls IV von 1375 In Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt Universitat Berlin Jahrgang 1 Heft 1 Berlin 1951 52 Die Hauptaufgaben der Hufenbauern Zins Pacht und Bede Die Pacht S 48 51 hier S 51 a b Hans Spangenberg Hof und Zentralverwaltung der Mark Brandenburg im Mittelalter Duncker amp Humblot Leipzig 1908 3 Abschnitt Das Finanzwesen 1 Kapitel Die Einnahmen 3 Die Steuern a Die ordentlichen direkten Steuern 4 Die Steuereinheit Berechnung und Steuersatz S 355 363 hier S 356 357 Fritz Curschmann Anhang In Die Diozese Brandenburg Duncker amp Humblot Leipzig 1906 Register uber Prokuration Subsidium und Hufengeld im Bistume Brandenburg S 389 477 Evamaria Engel Lehnburger Bauern und Feudalherren in der Altmark um 1375 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1967 Drittes Kapitel Besitz und Abgabenverhaltnisse der landlichen Bevolkerung in den altmarkischen Dorfern Abgaben der Hufenbauern S 78 86 Stefan Patzold Salzwedel und die Altmark im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 1376 In Geschichte und Gegenwart der westlichen Altmark Druck Zuck Halle an der Saale 2000 ISBN 3 928466 32 1 Anmerkungen 21 S 46 a b c d Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Rechentabellen und Ubersichten De talento frusto annona pipere pisis S 18 a b Johannes Schultze Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Sachverzeichnis und Worterklarungen S 458 461 a b Joachim Stephan Die Zauche in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts In Christian Popp Joachim Stephan Hrsg An Elbe und Oder Verlag Dr Stephan Einhausen 2008 ISBN 978 3 939457 06 0 Die Landbevolkerung Die Hufenbauern S 74 79 hier S 78 Friedrich Grobel Edwin Habel Hrsg Mittellateinisches Glossar Einfuhrung von Heinz Dieter Heimann Uni Taschenbucher Band 1551 unveranderter Nachdruck der 2 Auflage Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2008 ISBN 978 3 8252 1551 4 pisus Sp 290 a b Evamaria Engel Lehnburger Bauern und Feudalherren in der Altmark um 1375 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1967 1 Kapitel Die altmarkischen Dorfregister des Landbuchs Fussnote 49 S 49 50 Helmut Assing Die Landesherrschaft der Askanier Wittelsbacher und Luxemburger Mitte des 12 bis Anfang des 15 Jahrhunderts In Ingo Materna Wolfgang Ribbe Hrsg Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002508 5 Die allmahliche Herausbildung staatlicher Strukturen in der Mark Brandenburg S 121 126 Bedevertrage S 123 Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Obule et Merice Magna Bentz S 182 183 Quilibet mansus solvit pro toto 1 frustum Taberna dat 11 2 frustum S 182 Z 2 3 von Magna Bentz Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Czucha Sticken S 202 203 Relicta Sticken habet 11 2 frustum et 4 modios a marchione S 202 letzte Z S 203 Z 1 a b c Hans Spangenberg Hof und Zentralverwaltung der Mark Brandenburg im Mittelalter Duncker amp Humblot Leipzig 1908 3 Abschnitt Das Finanzwesen 1 Kapitel Die Einnahmen 3 Die Steuern a Die ordentlichen direkten Steuern 4 Die Steuereinheit Berechnung und Steuersatz Fussnote 356 3 S 356 Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Rechentabellen und Ubersichten De blado S 17 Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 De silvis seu silvarum proventibus S 36 Arthur Suhle Die Munzverhaltnisse in der Mark Brandenburg im 14 Jahrhundert In Johannes Schultze Hrsg Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 Ubersicht und Zusammenfassung der wichtigsten Wertverhaltnisse z Zt des Landbuches S 468 469 Lieselott Enders Die Altmark Geschichte einer kurmarkischen Landschaft in der Fruhneuzeit Ende des 15 bis Anfang des 19 Jahrhunderts Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 56 Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 8305 1504 3 B Die landliche Gesellschaft in der Fruhneuzeit III Die Lebensverhaltnisse der Dorfbewohner Die Bauern und Kossaten d Die offentlichen Lasten Landschoss S 318 319 Fritz Curschmann Anhang In Die Diozese Brandenburg Duncker amp Humblot Leipzig 1906 Register uber Prokuration Subsidium und Hufengeld im Bistume Brandenburg Einleitung S 390 393 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zahlstuck amp oldid 214336037