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Dieser Artikel beschreibt den sozialdemokratischen Politiker Wilhelm Droscher 1920 1977 der gleichnamige Statistiker und deutsch konservative Reichstagsabgeordnete 1860 1939 findet sich unter Wilhelm Droscher Statistiker Wilhelm Droscher 7 Oktober 1920 in Kirn 18 November 1977 in Hamburg war ein deutscher Politiker SPD Er war von 1957 bis 1971 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 1965 bis 1971 Mitglied des Europaischen Parlaments Anschliessend war Droscher bis 1975 Vorsitzender der SPD Fraktion im rheinland pfalzischen Landtag sowie von 1970 bis zu seinem Tod Landesvorsitzender der SPD Rheinland Pfalz Ab 1974 war er Vorsitzender des Bundes der Sozialdemokratischen Parteien der EG ab 1975 Schatzmeister der Bundes SPD Im Alter von 57 Jahren starb er wahrend des Hamburger SPD Bundesparteitages von 1977 Wilhelm Droscher 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung Militarzeit und Beruf 2 Politik 2 1 Partei 2 2 Abgeordneter 2 3 Offentliche Amter 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Droscher wurde im Weinbaugebiet Nahe im spateren Bundesland Rheinland Pfalz geboren Sein aus Kirn stammender Vater Wilhelm Droscher sen geboren 1880 war evangelischer Konfession seine Mutter Frieda geb Suchonitzki geboren 1898 war Judin 1 Die Eltern heirateten 1919 in Suwalki in der Nahe von Bialystok das heute die Hauptstadt der nordostpolnischen Woiwodschaft Podlachien ist Dort hatte der Vater als Besatzungssoldat wahrend und noch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein Sagewerk geleitet Im August 1919 kehrte er nach Deutschland zuruck und brachte seine Frau mit 2 In der Zeit des Nationalsozialismus galten die vier Kinder der Familie als Halbjuden die Mutter uberlebte den Holocaust weil sie mit einem Nichtjuden verheiratet war Wie sein Vater war Droscher jun evangelisch Mit seiner Ehefrau Lydia hatte er sechs Kinder Sein Sohn Peter Wilhelm Droscher 1946 2020 gehorte fur die SPD von 1996 bis 2014 dem rheinland pfalzischen Landtag an seine Tochter Dorothee Giani Droscher 1947 2010 bekleidete verschiedene Funktionen innerhalb der Partei und war verheiratet mit Paul Leo Giani der Sohn Michael Droscher 1949 ist Professor fur Chemie und war 2005 06 Vorsitzender der Deutschen Bunsen Gesellschaft sowie 2010 11 Prasident der Gesellschaft Deutscher Chemiker Ausbildung Militarzeit und Beruf Bearbeiten Droscher machte nach dem Volksschulbesuch eine kaufmannische Lehre und arbeitete bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges als Angestellter bei den Kirner Hartsteinwerken heute Sudwestdeutsche Hartsteinwerke Seiner judischen Mutter wegen war Droscher in der deutschen Wehrmacht in der er seit 1939 diente zunachst von Fuhrungsaufgaben ausgeschlossen Als sich 1943 die militarische Niederlage Deutschlands abzeichnete wurde er mit einer Sondergenehmigung Adolf Hitlers zum Offizier befordert 1 Als Soldat wurde er mehrfach verwundet und geriet in Kriegsgefangenschaft Er wurde mit dem Eisernen Kreuz II und I Klasse sowie dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet Sein letzter Dienstgrad war Oberleutnant Von 1945 bis 1948 arbeitete er in einem Sagewerk Von 1953 bis 1957 liess er sich in der Verwaltungsakademie Rheinland Pfalz zum Verwaltungsfachmann ausbilden Politik Bearbeiten nbsp Wilhelm Droscher links mit Herbert Wehner 1976 in DortmundPartei Bearbeiten Droschers politische Laufbahn begann 1946 mit dem Eintritt in die KPD 1949 trennte er sich von dieser Partei und trat in die SPD ein Er wurde Vorsitzender des Kreisverbands Kreuznach 1956 des Unterbezirks Nahe Hunsruck und ab 1967 des Bezirks Rheinland Hessen Nassau 1970 ubernahm er den Vorsitz der rheinland pfalzischen SPD und behielt das Amt bis zu seinem Tode Bei den Landtagswahlen 1971 und 1975 war Droscher Spitzenkandidat seiner Partei unterlag aber beide mal dem Amtsinhaber Helmut Kohl CDU 1973 wurde er in Parteivorstand und Prasidium der Bundes SPD gewahlt und wurde Vorsitzender der Geschaftskommission beim Parteivorstand 1974 wahlte ihn der Bund der Sozialdemokratischen Parteien der Europaischen Gemeinschaft zu seinem Prasidenten Ab 1975 bekleidete er in der SPD das Amt des Bundesschatzmeisters Abgeordneter Bearbeiten Von 1946 bis 1948 sass Droscher fur die KPD im Stadtrat von Kirn Nach seinem Wechsel zur SPD war Droscher von 1955 bis 1957 Landtagsabgeordneter in Rheinland Pfalz von 1957 bis zum 12 Oktober 1971 Mitglied des Deutschen Bundestages Vom 9 Dezember 1965 bis zum 12 Oktober 1971 gehorte er auch dem damals noch indirekt gewahlten Europaischen Parlament an Von 1971 bis zu seinem Tode war er erneut Mitglied des Landtages und als Fraktionsvorsitzender seiner Partei bis zum 31 Dezember 1975 Oppositionsfuhrer gegen die Regierung Kohl Offentliche Amter Bearbeiten 1949 wurde Droscher Amtsburgermeister von Kirn Land und ubte dieses Amt bis 1967 aus Ehrungen BearbeitenZum Andenken an Droscher der zu Lebzeiten als der gute Mensch von Kirn galt wurde am 25 November 1977 eine Woche nach Droschers Tod von der SPD die Wilhelm Droscher Stiftung gegrundet welche die Rechtsform gemeinnutziger Verein tragt Die Stiftung soll soziale Hilfe fur Menschen in SPD Ortsvereinen leisten 3 Die Witwe Lydia Droscher hatte von 1977 bis 1987 den Vorsitz inne dann ubernahm ihr Schwiegersohn Paul Leo Giani das Amt das er bis 2009 ausubte Rudolf Scharping und Adolf Schwenk waren Stellvertreter Seit 2010 ist Sohn Michael Droscher Vorsitzender 1982 wurde von der SPD der Wilhelm Droscher Preis gestiftet der alle zwei Jahre jeweils zum SPD Bundesparteitag vergeben wird und von einer Ausstellung begleitet wird Der Preis ist mit 15 000 dotiert 4 Die damalige Anregung dazu kam von Willy Brandt und Peter Glotz 5 Der Preis wurdigt die Arbeit von ideenreichen Organisationsgliederungen Initiativen Arbeitsgemeinschaften Arbeitsgruppen und Netzwerken der SPD 6 Klaus Wettig kritisierte 2019 dass die Ideen die mit dem Preis pramiert werden keine allgemeine Nachahmung in der SPD fanden Vieles was lokal bezogen sei konne fur eine Erneuerung der SPD von der gesamten Partei beispielhaft genutzt werden 7 Der SPD Landesverband Rheinland Pfalz verleiht die Wilhelm Droscher Plakette Nach Droscher wurden u a benannt in Kirn das Wilhelm Droscher Haus das ehemalige Amtsgericht in dem seit 1977 u a die Altentagesstatte der Arbeiterwohlfahrt und seit 1998 der Betreuungsverein der AWO untergebracht sind 8 in Kirn die Wilhelm Droscher Schule eine Forderschule fur Lernbehinderte 1994 9 in Birkenfeld die Wilhelm Droscher Strasse 1987 im Beisein von Droschers Witwe Literatur BearbeitenWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 76f Wilhelm Droscher in Internationales Biographisches Archiv 52 1977 vom 19 Dezember 1977 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Barbara Droscher Wer sagt dass Zwiespalt Schwache sei Das Leben des jungen Wilhelm Droscher 1920 1948 Dietz Verlag Bonn 2015 ISBN 978 3 8012 0472 3 Holger Martens Wilhelm Droscher 1920 1977 Ein Leben fur die Sozialdemokratie Gesprachskreis Geschichte Heft 109 Friedrich Ebert Stiftung Bonn 2020 ISBN 978 3 96250 786 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Droscher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Droscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilhelm Droscher Stiftung Wilhelm Droscher PreisEinzelnachweise Bearbeiten a b Peter Wilhelm Droscher MdL Personliche E Mail an Mundartpoet Kirn 8 Juni 2012 weitergeleitet an Chronist 47 Peter Wilhelm Droscher MdL Personliche E Mail an Mundartpoet Kirn 14 Juni 2012 weitergeleitet an Chronist 47 Thomas Leif Joachim Raschke Rudolf Scharping die SPD und die Macht Eine Partei wird besichtigt Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 978 3 499 13519 4 S 59 Saskia Freiesleben SPD Parteivorstand Abteilung Parteileben Telefonische Auskunft an Mundartpoet Berlin 14 Juni 2012 weitergeleitet an Chronist 47 Hans Jochen Vogel Die kommunale Ebene aus der Sicht der Bundespolitik In Joachim Jens Hesse Hrsg Erneuerung der Politik von unten Stadtpolitik und kommunale Selbstverwaltung im Umbruch VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 1986 ISBN 978 3 322 93576 2 S 227 SPD Parteitag in Dresden Hamburger Abendblatt dpa 15 November 2009 Klaus Wettig Reformen wagen Kommentare zum Wiederaufstieg der SPD Schuren Verlag Marburg 2019 ISBN 978 3 7410 0263 2 S 49 100 Jahre Wilhelm Droscher Abgerufen am 21 Marz 2022 Uber uns Abgerufen am 21 Marz 2022 Landesvorsitzende der SPD Rheinland Pfalz Jockel Fuchs 1966 1970 Wilhelm Droscher 1970 1977 Hans Schweitzer 1977 1979 Klaus von Dohnanyi 1979 1981 Hugo Brandt 1981 1985 Rudolf Scharping 1985 1993 Kurt Beck 1993 2012 Roger Lewentz seit 2012 Vorsitzende der SPD Fraktion im Landtag Rheinland Pfalz Eugen Hertel 1947 1959 Otto Schmidt 1959 1967 Hans Konig 1967 1969 Oskar Munzinger 1969 1970 Jockel Fuchs 1970 1971 Wilhelm Droscher 1971 1975 Karl Thorwirth 1976 1979 Werner Klein 1979 1983 Hugo Brandt 1983 1985 Rudolf Scharping 1985 1991 Kurt Beck 1991 1994 Joachim Mertes 1994 2006 Jochen Hartloff 2006 2011 Hendrik Hering 2011 2014 Alexander Schweitzer 2014 2021 Sabine Batzing Lichtenthaler seit 2021 Normdaten Person GND 118527517 lobid OGND AKS LCCN n2016043714 VIAF 64798858 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Droscher WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdL MdB MdEPGEBURTSDATUM 7 Oktober 1920GEBURTSORT Kirn DeutschlandSTERBEDATUM 18 November 1977STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Droscher amp oldid 227241891 Ehrungen