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Die Wilde Platterbse Lathyrus sylvestris auch Wald Platterbse genannt ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblutler Faboideae Sie ist in Eurasien weitverbreitet Wilde PlatterbseWilde Platterbse Lathyrus sylvestris SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus FabeaeGattung Platterbsen Lathyrus Art Wilde PlatterbseWissenschaftlicher NameLathyrus sylvestrisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Flora Batava Band 9 nbsp Bluten nbsp Bestaubung nbsp HulsenfruchteErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Die Wilde Platterbse wachst als kletternde ausdauernde krautige Pflanze Es werden bis zu 15 m lange kriechende verzweigte Bodenauslaufer gebildet Der meist 1 bis 2 m lange vierkantige und geriefte Stangel ist verzweigt und besitzt mit den 1 5 bis 4 mm breiten Flugeln eine Gesamtbreite von 4 bis 9 mm er ist kahl oder an den Kanten durch feine Zahnchen rau Die kahlen sehr kraftigen Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der schmal bis breit geflugelte Blattstiel ist mit den etwa 0 5 bis 1 5 mm langen Flugeln etwa 2 bis 4 mm breit Die gefiederten Blattspreiten besitzen jeweils nur ein Paar Fiederblattchen Diese sind lanzettlich bis lineal meist allmahlich zugespitzt und etwa 6 bis 20 mal so lang wie breit Sie besitzen eine Lange von mehr oder weniger 5 bis 14 cm und eine Breite von etwa 5 bis 15 mm Drei oder funf Langsnerven und lange Maschen bildende Netznerven sind meist deutlich zu erkennen Die Nebenblatter sind schmal halbpfeilformig mit den Ohrchen etwa 1 bis 2 cm lang und 0 5 bis 2 5 mm breit Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutezeit liegt in Mitteleuropa zwischen Juni und August Meist nur drei bis sechs Bluten stehen in traubigen die Laubblatter nicht oder wenig uberragenden Blutenstanden zusammen mit kurzen Tragblattern Die zwittrigen durch Drehung von Griffel und Schiffchen schwach asymmetrischen Bluten sind 13 bis 18 mm lang funfzahlig und besitzen eine doppelte Blutenhulle Die funf Kelchzahne sind durch breite Buchten getrennt Die funf Kronblatter sind rosa bis purpurfarben und die breite Fahne aussen grunlich uberlaufen Nur die Flugel sind rein purpurrot Frucht und Samen Bearbeiten Die reif lederbraunen Hulsenfruchte sind 5 bis 7 mm lang sowie 8 bis 13 mm breit und auf den Kielen und Netznerven von feinen Knotchen rau Die Hulsenfruchte enthalten 6 bis 14 Samen Die Samen sind 4 bis 5 5 mm gross oft durch gegenseitigen Druck etwas eckig schwach hockerig und von braunlicher bis rotlichgrauer Farbung Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 1 Okologie BearbeitenDie Bluten sind durch Drehung von Griffel und Schiffchen asymmetrisch daher ist der Nektar nicht allgemein leicht zuganglich Blutenokologisch bezeichnet man deshalb die Wilde Platterbse als eine Intelligenzblume Als auslaufertreibende und tiefwurzelnde Art ist sie ein Bodenfestiger und Bodenbereiter 1 Vorkommen BearbeitenLathyrus sylvestris kommt in der submeridionalen bis nordlich gemassigten Klimazone vor 2 Sie ist im gemassigt kontinentalen Europa nach Norden bis Skandinavien und England ostlich bis Russland und Westsibirien Schwarzes Meer Balkan Apenninen Halbinsel Pyrenaen und auf Sardinien verbreitet Sie kommt auch in Marokko und im Kaukasusraum vor 3 Die Wilde Platterbse kommt in Mitteleuropa meist verbreitet und haufig vor Sie wachst in Mitteleuropa auf sommerwarmen frischen bis massig trockenen nahrstoffreichen und basenreichen mehr oder weniger rohen oder humosen Lehm oder Steinschuttboden 1 In Deutschland ist die Wilde Platterbse meist verbreitet und haufig Im Norddeutschen Flachland ist sie jedoch selten ebenso in den nordlichen Voralpen wo sie teilweise ganz fehlt In der planaren bis collinen Hohenstufe kommt sie in Deutschland vor Sie steigt in den Allgauer Alpen im hinteren Bernhardstal bei Elbigenalp in Tirol bis in Meereshohen von 1200 m auf 4 In Deutschland gilt sie nicht als gefahrdet 2 In der Schweiz gedeiht Lathyrus sylvestris in Gebuschen an Flussufern und auf Geroll hauptsachlich in der kollinen bis montanen aber auch in der subalpinen Hohenstufe Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 w frisch aber massig wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massug nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 5 Die Wilde Platterbse wachst im Saum lichter Walder und Gebusche auf Schlagflachen und auf trockenen Gerollhalden Im pflanzensoziologischen System ist sie in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Origanetalia vulgaris Gelegentlich wird die Wilde Platterbse auch als Futterpflanze angebaut Wo sie sehr zahlreich auftritt besonders an Weinbergen Wegrandern Bahndammen usw beruhen diese Vorkommen meist auf Anpflanzung nbsp Herbarbeleg von Lathyrus sylvestrisQuellen BearbeitenGustav Hegi H Gams H Marzell Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta 2 Auflage Band IV Teil 3 Angiospermae Dicotyledones 2 5 Leguminosae Tropaeolaceae Carl Hanser bzw Paul Parey Munchen bzw Berlin Hamburg 1964 ISBN 3 489 70020 1 unveranderter Nachdruck von 1923 1924 mit Nachtrag Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 2 erweiterte Auflage Band 2 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Dilleniidae Hypericaceae bis Primulaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1993 ISBN 3 8001 3323 7 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Mit Berucksichtigung der Grenzgebiete Bestimmungsbuch fur die wildwachsenden Gefasspflanzen Begrundet von August Binz 18 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Schwabe amp Co Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 6 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 618 619 a b Wilde Platterbse auf FloraWeb de Lathyrus im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 5 Juni 2022 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 160 Lathyrus sylvestris In Info Flora Das nationale Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilde Platterbse Lathyrus sylvestris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilde Platterbse auf FloraWeb de Wilde Platterbse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilde Platterbse amp oldid 226747958