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Die Westliche Eidechsennatter Malpolon monspessulanus ist eine Schlange aus der Familie Lamprophiidae und lebt in Sudwesteuropa und Nordwestafrika Sie wurde lange Zeit mit der Ostlichen Eidechsennatter zu einer Art zusammengefasst Westliche EidechsennatterWestliche Eidechsennatter Malpolon monspessulanus Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie ElapoideaFamilie PsammophiidaeGattung Eidechsennattern Malpolon Art Westliche EidechsennatterWissenschaftlicher NameMalpolon monspessulanus Hermann 1804 Das ungefahre Verbreitungsgebiet der Art Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Gift 6 Gefahrdung 7 Unterarten 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Exemplar in Gesamtansicht Eine grosse Schlange bei der die Mannchen uber 2 m lang und 3 kg schwer werden konnen meistens aber unter diesen Werten bleiben Die Weibchen bleiben kleiner leichter und schlanker bis 1 40 m und 600 g Charakteristisch ist der schmale hohle Kopf der vorne spitz zulauft und eventuell den Eindruck eines Eidechsenkopfes erzeugt Weiterhin sehr kennzeichnend sind die vor den Augen deutlich eingetiefte Kopfoberseite die besonders ausgepragte Schnauzenkante Canthus rostralis und jederseits das scharf nach oben uber die Augen vorstehende grosse Voraugenschild Praeoculare Letzteres verleiht den Tieren einen strengen Blick Adlerblick Die Augen sind gross mit runden Pupillen Die Ruckenschuppen sind glatt nicht gekielt aber die der oberen Reihen sind mit einer Langsfurche versehen An der Korpermitte befinden sich normalerweise 19 Reihen von Ruckenschuppen In Farbung und Zeichnung gibt es einen auffalligen Geschlechtsunterschied und daneben einen Unterschied zu den Mannchen der eng verwandten Ostlichen Eidechsennatter Die erwachsenen Mannchen der westlichen Art sind auf der Kopfoberseite am Hals und am Anfang des Ruckens sowie der Flanken bis 2 3 Kopflangen hinter dem Kopf normalerweise einfarbig gelblich graugrun manchmal beige oder hellbraun gefarbt Danach folgt eine dunklere fast schwarze uber 2 4 Kopflangen reichende Ruckenzone die als Sattelfleck bezeichnet wird und die sich danach in zwei nur entlang der Flanken verlaufenden Langsbandern bis zum Schwanz fortsetzt Die ubrige Korperoberseite hinter dem Sattel ist einfarbig dunkler grun oder braun Die Unterseite ist gelblich und weist auf dem Bauch oft verwaschene dunkle Flecken auf Dem recht kontrastarmen Erscheinungsbild der Mannchen stehen die Weibchen mit einer kontrastreicheren Zeichnung gegenuber Oberseits gewohnlich mit teils braunlichem teils hellgrauem grungrauem oder rotlichem Untergrund Darauf finden sich schwarze und weisse oder gelbe Linien und Strichel Dabei resultieren viele individuelle Muster Auf der Oberseite des Vorderkopfes finden sich auf dunklem Untergrund symmetrisch angeordnete helle Flecken Auf Augenhohe beginnt jederseits ein dunkles hell gesaumtes Band das schrag nach hinten zieht Charakteristisch sind helle weissliche Flecken auf den Oberlippenschildern sowie grosse ebenfalls weissliche Flecken an den Bauchkanten die zusammen den Eindruck eines hellen Langsstreifens erzeugen Mannliche Jungtiere sind auf Kopfoberseite und Rucken einfarbig blass gefarbt oder recht ahnlich wie die Weibchen gezeichnet wahrend die weiblichen Jungtiere auf Kopf und Korper lebhaft gezeichnet sind Bei ihnen ist das Muster heller symmetrischer Flecken noch kontrastreicher als bei den erwachsenen Weibchen ausgebildet Bei der Unterart M m saharatlanticus haben die Mannchen oberseits einen sehr ausgedehnten dunklen Sattelfleck der den grossten Teil des Korpers bedeckt wobei jede Ruckenschuppe einen weisslichen Fleck aufweist 1 Verbreitung BearbeitenDie Art besiedelt in Europa nahezu die gesamte Iberische Halbinsel mit Ausnahme der nordlichsten Bereiche den Suden Frankreichs und den Nordwesten von Italien In Afrika lebt sie in Marokko den Kustenregionen der Westsahara und im nordlichen Algerien und Tunesien In Italien kommt sie nur in Ligurien vor in Frankreich hauptsachlich an der Mittelmeerkuste dringt aber entlang der Rhone auch weiter in den Norden vor bis etwas nordlich von Lyon Lebensraum BearbeitenVon Meeresspiegelhohe bis 2250 m uber NN in der Sierra Nevada in Spanien meist aber in niedrigen und mittleren Hohenlagen vorkommend Die Art besiedelt eine Vielzahl trockener oft mit Steinen durchsetzter Lebensraume die sonnenexponiert liegen Kennzeichnend ist ein lockerer Bewuchs aus Buschen gepaart mit niedriger krautiger Vegetation sowie einzelnen Baumen Auch spaltenreiche Mauern Ruinen Weg und Strassenboschungen sowie Lichtungen in Waldern werden besiedelt Massig feuchte Bereiche werden genutzt um die Gelege abzusetzen Lebensweise Bearbeiten nbsp Kopfansicht eines Tieres das die Umgebung beobachtet Von Oktober November bis Februar Marz wird eine Winterruhe gehalten In milden Phasen wird diese Ruhe unterbrochen vor allem von den Mannchen aber nur selten Nahrung aufgenommen Die tagaktive Art ist sehr warmebedurftig und kann selbst im Hochsommer in der Mittagshitze am Boden oder sogar in der Sonne aktiv angetroffen werden Von Mitte Mai bis Ende Juni besetzen die kraftigsten Mannchen jedes Jahr ein festes Revier und markieren dieses fast taglich mittels eines Duftstoffes Die zahlreichen Kopulationen in dieser Phase mit einem festen Weibchen dienen auch der sozialen Bindung und erfolgen ohne Nackenbiss Zwischen Ende Juni und Mitte Juli legt das Weibchen meist unterirdisch bis zu 13 Eier die 42 60 mm lang und 20 26 mm breit sind Die Jungtiere schlupfen im August September Die Nahrung der Art ist vielfaltig indem sie fast alles frisst was sie uberwaltigen kann Dabei spielen Reptilien Eidechsen Skinke Geckos Blindschleichen Schlangen Vogel verschiedene Sing und Jungvogel Rothuhner Jungfasane etc und Saugetiere Mause Ratten Bilche Kaninchen etc die Hauptrolle Seltener werden Insekten gefressen Ein wichtiger Fressfeind der Art ist der Schlangenadler Circaetus gallicus Aber auch von anderen Greifvogeln wird die Art erbeutet wie beispielsweise dem Habicht Schwarzmilan Rotmilan Steinadler Kaiseradler Habichtsadler und Mausebussard Unter den Saugetieren wird sie vom Ichneumon und Rotfuchs erbeutet Wildschweine graben Gelege beim Schlupf der Jungtiere aus um sie zu fressen Die Art ist schnell kann sehr gut sehen und hat eine grosse Fluchtdistanz Wenn sie durch die Vegetation kriecht reckt sie haufig den Vorderkorper hoch um Ausschau zu halten weshalb sie herannahende Beobachter schon fruh wahrnimmt Ergriffene Tiere wehren sich durch Umschlingen und beissen heftig zu wobei auch die Giftzahne eingesetzt werden Die Art zischt bei Bedrohung sofern sie nicht ohnehin flieht laut und ausgiebig Gift BearbeitenDie Westliche Eidechsennatter verfugt uber ein uberwiegend neurotoxisches Gift das sehr stark auf Reptilien wirkt Bei unvorsichtig hantierenden Menschen haben Bisse zu ernsthaften aber nicht todlichen Vergiftungen gefuhrt Durch die hinten stehenden opistoglyphen Zahne verlaufen Bissunfalle manchmal auch glimpflich Gefahrdung BearbeitenDie IUCN listet die Art als nicht gefahrdet least concern mit einer stabilen Population 2 Die Art wird sehr haufig auf Strassen uberfahren da sich die Tiere in den Morgenstunden auf dem Asphalt aufwarmen Auch Revier markierende Mannchen und Weibchen auf der Suche nach ihren Eiablageplatzen fallen haufig dem Strassenverkehr zum Opfer Unterarten BearbeitenMalpolon monspessulanus monspessulanus De Haan 1999 Malpolon monspessulanus saharatlanticus Geniez Cluchier amp De Haan 2006Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Glandt Die Amphibien und Reptilien Europas Alle Arten im Portrat 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2015 ISBN 978 3 494 01581 1 S 634 Malpolon monspessulanus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Literatur BearbeitenDieter Glandt Die Amphibien und Reptilien Europas Alle Arten im Portrat 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2015 ISBN 978 3 494 01581 1 S 632 635 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Westliche Eidechsennatter Malpolon monspessulanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Malpolon monspessulanus In The Reptile Database Herausgegeben von P Uetz P Freed amp J Hosek 1995 2020 Abgerufen am 11 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westliche Eidechsennatter amp oldid 234759451