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Werner Wolmers Hamburg 1473 in Butzow war bischoflicher Sekretar und von 1458 bis 1473 Bischof von Schwerin Er nahm in der Bischofsreihe der Schweriner Ordinarien den 27 Platz ein 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siegel 3 Literatur 4 Quelle 4 1 Gedruckte Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Wolmers etwa zwischen 1400 und 1410 in Hamburg geboren hatte sich am 12 Mai 1424 als Wernerus Woltmerus an der Universitat Rostock immatrikuliert 2 1427 erlangte er den akademischen Grad eines Baccalaureus artium 1446 und 1448 ist er als bischoflicher Sekretar von Nicolaus Boddeker und Notar bezeugt 3 1446 konfirmierte Nicolaus Boddeker eine Vikarie in der St Jurgen Kapelle vor Butzow in Anwesenheit von Magister Werner Wolmers urtiusque iuris Baccalaureus Secretarius Episcopi Seit 1448 hatte Wolmers ein Kanonikat mit Prabende am Domkapitel Schwerin inne und ubte bis 1455 das Amt des Thesaurars aus 4 Aktivitaten entfaltete er auch in anderen Bistumern So war Werner Wolmers 1447 providiert mit einem Vikariat an St Marien in Parchim und besass Rechte an Vikariaten in St Nikolai Hamburg Werden Worden in Dithmarschen sowie in Halberstadt Zerbst und am St Ursula Altar der St Johannis Kirche von Luneburg Zusatzlich war er durch papstliche Verleihung Kanonikus und Dekan des Bardowicker Stiftes Von 1455 bis 1458 war er noch Propst 5 des Schweriner Domkapitels und Domherr des Lubecker Kapitels 6 Zeitweise war Wolmers auch Vikar am St Jacobusminor Altar der St Katharinen und St Marien Kirche von Hamburg eine durchaus ubliche Amterhaufung im Mittelalter 7 Nach dem Tod seines Vorgangers Bischof Gottfried II Lange am 8 Juli 1458 wurde Werner Wolmers am 1 Dezember 1458 fur das Bischofsamt bestimmt erhielt am Folgetag die Fakultaten und beglich bis zum 23 Dezember 1458 dafur 921 Gulden Gebuhren an die papstlichen Behorden Als Bischof war er am 10 Juli 1459 registriert Zu den allgemeinen Aufgaben des Bischofs von Schwerin gehorte die geistliche und administrative Leitung des Bistums und die landesherrliche Verwaltung des Stiftslandes um Butzow und Warin Zudem war der jeweilige Bischof noch Kanzler der 1419 gegrundeten Universitat Rostock 8 Zu seinen Bischofsfunktionen gehorten neben Priesterweihen auch die Weihen neuerrichteter Altare Kapellen und Kirchen sowie die Unterstutzung von Bauvorhaben durch Gewahrung von Ablassen 1461 verfugte Bischof Werner uber die Verwaltung von Vikariengut an St Nikolai Rostock und genehmigte 1463 die Vikarienstiftung in den Rostocker Kirchen St Petri am Marienaltar zur Unterstutzung des Theologischen Lehrstuhls an der Universitat und St Marien am Drei Konigs Altar 1463 begann Bischof Werner mit dem Bau des Nordflugels der Schweriner Kathedralkirche und stiftete 1470 eine Marien Glocke 9 1464 gestattete er eine neufundierte Vikarie in der Kirchoff Kapelle von St Marien Rostock Unterstutzung und Ablasse gewahrte er 1467 zum Bau des Glockenturmes von St Jakobi in Rostock in Verbindung mit der Turkensteuer 10 Zum 26 Oktober 1472 bewilligte er mit seinem Lubecker Dominikaner dem Weihbischof Michael von Rentelen OP einen 40 tagigen Ablass zugunsten der St Marienkirche in Rostock fur die Vollendung des Kupferdaches und der neuen Uhr 11 1469 genehmigt Bischof Werner den Amtertausch von zwei Geistlichen aus Waren und Plau belehnt Conrad Escherde mit einer Vikarie in Ruhn weil itzo kein Propst da ist und bestatigt den Vikar Petrus Werner fur die Kapelle St Gertruden bei Plau Vor seiner Bischofserhebung half Werner Wolmers 1458 noch als Lubecker Domherr bei der Kriegsschuldenbegleichung der Stadt Luneburg Der Lubecker Bischof Arnold Westphal vermittelte weiter gemeinsam mit Konig Christian I von Danemark und dem Schweriner Bischof Werner Wolmers 1462 in Reinfeld den Frieden im Luneburger Pralatenkrieg um die Salzrechte in der Hansestadt Luneburg Die Zeit des Wirkens von Bischof Werner fallt in die Regierungszeit des Herzogs Heinrich IV des Dicken Personliche Schuldbriefe des Herzogs mit Abtretung sowie Verpfandung von Einkunften existieren aus der gesamten Amtszeit Bischofs Werner Wahrend seines ziemlich langen Pontifikats wurde besonders auf die kirchenrechtliche Durchsetzung der Synodalbeschlusse Bischofs Nicolaus Boddeker geachtet die Werner Wolmers noch als Sekretar miterarbeitet hatte Er habe zur Zufriedenheit des Kapitels regiert und sei sehr wirtlich gewesen Er sei ein fleissiger und unverdrossener Mann und zu Rom am papstlichen Hofe eine lange Zeit gewesen 12 Als Bischof hatte er sich aktiv fur die Uberwindung von Missstanden in den Kirchen und Klostern eingesetzt 1465 mahnte er ausstehende Zahlungen des Rates von Wismar fur das Brigittenkloster in Stralsund unter Prozessandrohung an 1469 ermachtigte Bischof Werner des Abt von Doberan gegen widerspenstige Zehntenschuldner in seinen Klosterdorfern mit Kirchenstrafen vorzugehen 1470 bedankte er sich beim Rat von Wismar fur einen Vergleich der Schwestern vom gemeinsamen Leben in Bethlehem vor Butzow uber die Auszahlung von 30 Wismarer Pfennigen aus einem Vermachtnis des Magisters Nicolaus Lange Aus der Amtszeit des Bischofs sind auch Gerichtsmassnahmen gegen Kleriker Angehorige des geistigen Standes uberliefert Daruber berichtete der Rostocker Universitatsrektor und Rechtsgelehrte Dr Petrus Boye in seinem Collektaneenbuch 13 1461 wurden die Kleriker und Studenten der Universitat Rostock Wilhad Friis von Arlscher und Peter Swarte von Arhus vom Offizial Hermann Becker wegen nachtlicher Aufruhr Demolierung im Hause der Witwe Kyndes und Schiessen mit Pfeilen zur Suhne verurteilt 1462 gab es einen Prozess gegen den Kleriker und Studenten Bernhard de Friesia von der Universitat Rostock wegen morderischen Angriffs und Verwundung Im gleichen Jahr lief gegen den Kleriker Heinrich Hellmann wegen Einbruch und Diebstahls im Kloster der grauen Monche zu Schwerin ein Prozess der mit der Leistung der Urfehde endete Urkundlich belegt setzte Bischof Werner in seinem Sprengel bis zum Schluss seiner Amtszeit ohne Ansehen der Person das Kirchenrecht durch Bemerkenswert ist auch Bischof Werners weitschauende Einstellung gegenuber dem Reformorden fur seine Diozese gewesen Bekannt sind seine direkte Unterstutzung fur die Ordensreform der Dominikaner in Wismar 1468 69 mit Unterstutzung seines Weihbischofs Michael de Rentelen OP 14 Bei einer weiteren Reformbewegung die der Semireligiosen hatte Bischof Werner grosse Verdienste um die Grundung der beiden Kloster der Bruder und Schwestern vom gemeinsamen Leben in Rostock und in Butzow Die Bruder vom gemeinsamen Leben waren seit 1462 in Rostock und 1466 wurde ihre Niederlassung dem Orden inkorporiert 15 Das Schwesternhaus Kloster Betlehem vor Butzow 1468 gestiftet erhielt am 23 August 1469 von Bischof Werner die Statuten zugewiesen Er verhalf den Schwestern zudem mehrfach zu ihrem Recht 16 Damit gehorte Werner Wolmers mit seiner burgerlicher Herkunft zu den reformfreudigen Bischofen seiner Zeit Bischof Werner starb im 15 Jahr seiner Regierung etwa um Michaelis 1473 in Butzow Der Todestag steht nicht genau fest Seine letzte Urkunde siegelte er am 9 Oktober 1473 und eine Prozessakte ist auf den 30 Dezember 1473 datiert 17 Er wurde in der Butzower Stiftskirche bestattet Die noch Ende des 16 Jahrhunderts vorhandene bischofliche Grabplatte soll folgende Inschrift gehabt haben Im Jahr des Herrn M CCCC L XX III 1473 ist gestorben der Ehrwurdige Vater und Herr Herr Wernerus Wolmers von Hamburg der 25te Bischoff zu Schwerin Bittet fur ihn 18 Siegel BearbeitenEin rundes Siegel des Bischofs Werner Wolmers ein 35 Millimeter grosses Schlusselsiegel mit einer Bildplatte ist im Archiv der Hansestadt Wismar erhalten geblieben 19 Unter einem Baldachin steht ein Heiliger im Priestergewand vermutlich der Evangelist Johannes mit Heiligenschein und der Schlange im Kelch Zu seinen Fussen ein rechtsgelehnter Schild mit dem Familienwappen welcher ein Querband mit drei Kleeblattern zeigt und mit dem Bischofsstab zum Andreaskreuz gewinkelt ist Die Umschrift lautet S WERNERI EPI ECCLIE SWERINENS Literatur BearbeitenGrete Grewolls Werner Wolmers In Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern 1995 S 477 Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg Wismar 1739 Bernhard Hederich Verzeichnis der Bischofe zu Schwerin In Georg Gustav Gerds Nutzliche Sammlung verschiedener guten theils ungedruckter Schrifften und Uhrkunden Wismar 1739 F W Ebeling Die deutschen Bischofe bis zum Ende des 16 Jahrhunderts Band II Leipzig 1858 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 148 149 Josef Traeger Die Bischofe des Bistums Schwerin In Das Stiftsland der Schweriner Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 97 Gerhard Schlegel Bischof Werner Wolmers 1458 1473 und das Kloster Betlehem vor Butzow In 750 Jahre Stiftskirche St Maria St Johannes und St Elisabeth Butzow Gustrow 1998 S 117 128 Gerhard Schlegel Wolmers Werner In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg 2001 S 325 328 Gerhard Schlegel Bischof Werner Wolmers 1458 1473 Ein Reformbischof in Butzow und Schwerin In Mecklenburgische Jahrbucher Festschrift fur Christa Cordshagen Beiheft 114 1999 S 97 111 Quelle BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgische Jahrbucher MJB Weblinks BearbeitenLiteratur uber Werner Wolmers in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 148 149 Eintrag im Rostocker Matrikelportal Friedrich Lisch MJB Band 24 1859 Urkundensammlung S 221 Repertorium Germanicum Deutsches Historisches Institut Rom Tubingen 1985 1993 VI I Nr 5773 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 4 Erich Kleindamm Universitas Studii Erfordensis Band 1 Leipzig 1985 S 87 Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg Wismar 1741 S 2209 Fridrich Lisch MJB Band 16 1850 Urkundensammlung S 232 Friedrich Lisch Zur Baugeschichte des Schweriner Domes In MJB Band 42 1872 S 158 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Regesten II Nr 151a Kirchliches Archiv Schwerin Bestand Kirchenokonomie Rostock Urkunden Nr 157 Friedrich Wilhelm Ebeling Die deutschen Bischofe bis zum Ende des 16 Jahrhunderts Leipzig 1858 S 435 LHAS 1 6 1 Uni Rostock Nr 000 Collektaneenbuch Nr 2 6 Josef Traeger Die Tatigkeit von Weihbischofen im mittelalterlichen Bistum Schwerin Michael de Rentelen OP Bischof von Simbalien In Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 206 212 Gerhard Rehm Die Schwestern vom gemeinsamen Leben Berlin 1985 S 134 LHAS Regesten II Clandrian Nr 271b Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg Wismar 1741 S 2249 2257 Bernhard Hederich Verzeichnis der Bischofe zu Schwerin In Georg Gustav Gerds Nutzliche Sammlungen Wismar 1739 S 455 Archiv der Hansestadt Wismar Geistliche Urkunden XL VII B 12 VorgangerAmtNachfolgerGottfried III LangeBischof von Schwerin 1458 1473Balthasar von MecklenburgNormdaten Person GND 1032154551 lobid OGND AKS VIAF 296236438 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolmers WernerKURZBESCHREIBUNG norddeutscher BischofGEBURTSDATUM 15 JahrhundertGEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 1473STERBEORT Butzow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Wolmers amp oldid 237994667