www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schwestern vom gemeinsamen Leben entstanden im Zusammenhang mit der Devotio moderna des 14 Jahrhunderts Sie waren das weibliche Gegenstuck zu den Fraterherren Seit Anfang des 15 Jahrhunderts breitete sich die Schwesternschaft von den Niederlanden ausgehend auch im heutigen Deutschland aus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Charakteristik 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Charakteristik BearbeitenAls Begrunder der Frommigkeitsbewegung der Devotio Moderna gilt Gerhard Groote 1340 1384 Er stiftete 1379 sein Elternhaus in Deventer fur das erste Schwesternhaus Das Meester Geertshuis wurde zum Mutterhaus der Schwestern vom gemeinsamen Leben Von den Niederlanden aus breitete sich die Bewegung auch im heutigen Deutschland aus Dabei lag der Schwerpunkt auf dem niederdeutschen Raum Heinrich von Ahaus der auch das Fraterhaus in Munster begrundete hat auch Schwesternhauser etwa in Borken Coesfeld Wesel Dinslaken Lippstadt Schuttdorf und Munster ins Leben gerufen Weiter nordlich gab es unter anderem Gemeinschaften in Lubeck Plon Neumunster sowie ostlich in Neustadt Das Ideal der Schwestern war eine innere Frommigkeit und eine am Evangelium orientierte Lebensweise Es ging ihnen sowohl um die innere Vollendung wie auch um den Dienst am Nachsten und der Gemeinschaft Es gab keine Ordensregel Allerdings hat Groote Statuten fur das Mutterhaus entworfen Diese wurden von den einzelnen Gemeinschaften an die ortlichen Gegebenheiten angepasst Im Gegensatz etwa zu den Beginen handelte es sich um ein wirklich gemeinschaftliches Leben Es gab ein Refektorium und ein Dormitorium Die Schwestern hatten gemeinschaftlichen Besitz und gemeinsame Einkunfte Sie trugen keinen Habit und legten kein Gelubde ab Die Bindung an die jeweiligen Hausstatuten war freiwillig Die Schwestern konnten die Gemeinschaft verlassen Sie mussten dabei aber dann auf das mit in die Gemeinschaft eingebrachte Eigentum verzichten Ihren Lebensunterhalt verdienten sie meist mit Handarbeit Vielfach widmeten sie sich dem Spinnen und der Weberei An der Spitze stand eine Meisterin oder Mutter sowie ein Beichtvater Die Bettelorden standen den Brudern und Schwestern vom gemeinsamen Leben ablehnend gegenuber weil diese das Betteln ablehnten und die Handarbeit fur ein tugendhaftes Leben fur notig hielten Der Versuch der Bettelorden vom Konzil von Konstanz ein Verbot der Bewegung zu erreichen scheiterte Uberortlich locker organisiert waren die Schwesternhauser in den Niederlanden im Kolloquium von Zwolle in Norddeutschland im Kolloquium von Munster und in Suddeutschland im Generalkapitel von Marienthal Ein zentraler Verband oder eine Kongregation entstand nicht Die Zahl der Schwesternhauser ist nicht vollig klar da die Abgrenzung gegenuber den Beginen und den Klostern mit der Augustinusregel also den Augustiner Chorfrauen schwierig ist Um Widerstanden und Kritik zu entgehen nahmen die meisten Hauser diese Regel an Die meisten fuhrten in abgemilderter Form auch die Klausur ein Insgesamt kam es zu einer Angleichung an eine klosterliche Lebensweise 1 Dies gilt etwa fur die Hauser in Munster und Coesfeld Daher schwanken die Zahlen fur Deutschland zwischen 33 und uber 100 In den Niederlanden gab es etwa 80 Gemeinschaften Diese hatten teilweise uber 100 Mitglieder Viele Niederlassungen gingen wahrend der Reformation unter 1975 wurden die Bruder vom Gemeinsamen Leben und die Schwestern vom Gemeinsamen Leben im Schwarzwald wiederbelebt Seit 1989 lebt eine Gemeinschaft der Schwestern vom Gemeinsamen Leben in Spabrucken 2 Literatur BearbeitenEdeltraud Klueting Monasteria semper reformanda Kloster und Ordensreformen im Mittelalter Lit Munster 2005 ISBN 978 3 8258 7415 5 S 67 68 Martina B Klug Armut und Arbeit in der Devotio moderna Studien zum Leben der Schwestern in niederrheinischen Gemeinschaften Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas Band 15 Waxmann Munster 2005 ISBN 978 3 8309 1546 1 Gerhard Rehm Die Schwestern vom Gemeinsamen Leben im nordwestlichen Deutschland Duncker und Humblot Berlin 1985 ISBN 978 3 428 05939 3 Weblinks BearbeitenEintrag auf Klosterprojekt Uni Kiel Eintrag musicadevota com Archivversion Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kohl Die devotio moderna in Westfalen In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 1982 ISBN 3 88789 054 X S 205 Grundungsgeschichte der Schwestern vom Gemeinsamen Leben In kloster spabruecken de Mai 2021 abgerufen am 16 Januar 2023 Normdaten Korperschaft GND 4037648 5 lobid OGND AKS LCCN n86074217 VIAF 265688627 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwestern vom gemeinsamen Leben amp oldid 229910829