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Weihersmuhle ist ein Ortsteil mit 33 Einwohnern von Weismain im Landkreis Lichtenfels Die Ansiedlung besteht aus der namensgebenden Weihersmuhle einer Getreidemuhle mit Nebengebauden sowie dem ehemaligen Landgasthof Zur Forelle mit Nebengebauden Im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit war die Weihersmuhle ein bedeutender Haltepunkt fur Durchreisende im Kleinziegenfelder Tal 1 durch das die wichtige Verbindungsstrasse von Bamberg nach Kulmbach fuhrte Die Muhle besitzt seit dem 15 Jahrhundert das Schankrecht und seit dem 17 Jahrhundert das Braurecht 1 Der Name der Muhle ruhrt von ihrer Lage an einem Weiher her In einer alten Urkunde hiess es die weyerssmull gelegen unter dem Arnstein am weyer 2 WeihersmuhleStadt WeismainKoordinaten 50 3 N 11 13 O 50 042034 11 217077 395 Koordinaten 50 2 31 N 11 13 1 OHohe 395 m u NHNEinwohner 10 19 Feb 2018 Postleitzahl 96260Vorwahl 09575Weihersmuhle Bayern Lage von Weihersmuhle in BayernWeihersmuhleDie Weihersmuhle eigentliches historisches Muhlgebaude im Kleinziegenfelder TalDie Weihersmuhle eigentliches historisches Muhlgebaude im Kleinziegenfelder TalLage und GeschichteWeihersmuhle Bayern Koordinaten 50 2 31 N 11 13 1 O 50 042034 11 217077Standort Deutschland Deutschland Bayern Bayern Weismain Kleinziegenfelder TalGewasser WeismainErbaut Vor 1356Stillgelegt 1974Zustand Muhlentechnik entfernt und Gebaude zum privaten Wohnhaus mit Ferienwohnungen umgebautTechnikNutzung Getreide und SchneidmuhleMahlwerk Ehemals drei Getreidemahlgange einen Getreideschlaggang und einen SchneidgangAntrieb WassermuhleWasserrad Ehemals Vier Wasserrader und eines an einem NebengebaudeHeute Wasserturbine und an einem Nebengebaude unterschlachtiges Wasserrad jeweils zur StromerzeugungWebsite schmitt weihersmuehle deAls geschutzte Baudenkmaler werden sowohl die Muhle als auch der Landgasthof mit dem dazugehorigen kleinen Muhlhaus vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege unter den Denkmalnummern D 4 78 176 155 3 bzw D 4 78 176 156 4 gefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Spatmittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 19 Jahrhundert bis heute 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Architektur 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Weihersmuhle befindet sich am Grund des Kleinziegenfelder Tals unmittelbar am Anfang des Seitentales Kotteler Grund Das Tal gehort zu den nordlichen Auslaufern des Frankenjuras im Naturpark Frankische Schweiz Veldensteiner Forst Oberhalb der Muhle befindet sich die Ortschaft Wallersberg Der Stadtkern von Weismain liegt etwa 5 3 Kilometer nordlich Geschichte BearbeitenSpatmittelalter Bearbeiten Die Muhle wurde erstmals 1356 1 2 oder 1357 5 urkundlich bei einem Streit um das Fischwasser der Weizmeun Weismain zwischen den Rittern Albrecht von Punzendorf und Heinrich von Truhendingen von Burg Arnstein genannt 5 6 Die Jahreszahl 1448 im Turstock lasst auf den Neubau des Muhlengebaudes schliessen 1 5 die spatestens von da an als Getreidemuhle betrieben wurde 1 Die Bauherren waren eventuell die Gebruder Cunz und Fritz Mulner aus Weismain die die Weyerssmull 5 oder Weierssmul 6 1424 von ihrem Vater geerbt hatten 5 Schon damals trug die Muhle den heutigen Namen nach dem Weiher daneben 5 Von 1475 bis 1487 ist der Ausschank von Bier durch Georg Weyermuller und Hans Wagner oder Weyerssmulner 6 mit offizieller Schankerlaubnis 7 uberliefert Das Bier und Schankmonopol hatte zu dieser Zeit die Stadt Weismain die gegen die Weihersmuhle erfolglos Klage bei der bischoflichen Regierung in Bamberg erhob Zwischen 1487 und 1500 gehorte die Muhle Jorg Weyersmulner aus Arnstein und von 1501 bis 1503 Heinz Weyermullner 6 Im Jahr 1515 wurde die Schankerlaubnis der Weihersmuhle durch das furstbischofliche Landgericht urkundlich bestatigt 5 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Jahr 1602 erteilte Furstbischof Johann Philipp von Gebsattel die Erlaubnis zum Bau einer Malz und Braustatte in der Weihersmuhle 5 Dies veranlasste die Weismainer zu einer erneuten Klage mit der Forderung dass das Bier nur im benachbarten Arnstein ausgeschenkt werden durfe nicht aber in der Muhle selbst 5 Obwohl das Hochstift Bamberg diesen Kompromiss anerkannt hatte hielt sich der Muller nicht daran so dass es zu einem Prozess kam den der Muller gewann als er sich auf die 1515 erteilte Erlaubnis berief 5 Knapp einhundert Jahre spater gab es 1694 erneut einen Konflikt mit den Weismainern als Jakob Weyermuller grossere Mengen Bier an Ortschaften ausserhalb seines Schankkreises verkaufte In dem darauf folgenden Prozess gestand der Muller sein Vergehen ein weshalb ihm das Braurecht nicht entzogen wurde 5 Kurz darauf verkaufte er Bier nach Modschiedel 5 Daraufhin zogen 20 bewaffnete Manner aus Weismain zur Weihersmuhle und bekraftigten ihren Anspruch auf das Schankrecht in der Region 5 In den folgenden Jahrzehnten wurde nicht mehr so haufig in der Weihersmuhle gebraut und auch der Ausschank ging zuruck 5 Die Witwe des am 9 Oktober 1647 verstorbenen Jakob Weyermuller heiratete den aus Kottel stammenden Moritz Will so dass die Muhle erstmals seit uber 200 Jahren in neuen Familienbesitz uberging 7 Mit der Genehmigung des damaligen Bamberger Furstbischofes Friedrich Karl von Schonborn Buchheim vom 3 September 1745 und der Unterstutzung des Kastenamts Schesslitz sowie dem Forstmeister von Weismain liess der damalige Muller Bernhard Rehe 1746 eine Schneidmuhle neben der Weihersmuhle errichten 7 Furstbischof Franz Konrad von Stadion und Thannhausen erteilte der Weihersmuhle 1754 mit einer Urkunde erneut das Brau und Schankrecht Der damalige Muller Bernhard Rehr oder Rehe 7 verstarkte daraufhin wieder die mehrere Jahre zuvor ruhenden Brauaktivitaten und eroffnete eine Gastwirtschaft in einem Gebaude neben der Muhle das im Jahr 1798 zu einem zweistockigen Wohnhaus ausgebaut wurde 7 Es handelt sich dabei um den Vorgangerbau des heutigen Gasthofgebaudes Am 29 Oktober 1978 wurde die Gastwirtschaft nach den Umbaumassnahmen neu eroffnet 7 Im Jahr 1801 verfugte die Muhle uber 3 Mahlgange und einen Schlaggang 7 Mit dem Erwerb der Muhle durch die Familie Wagner ging ein Besitzerwechsel einher 1805 ersteigerte Georg Wagner die Forellengewasser bis Schammendorf Weismain und benannte den Gasthof Zur Forelle 5 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten 1832 gelangte die Weihersmuhle durch Heirat in den Besitz der Familie Tremel Im selben Jahr wurde das Bierbrauen eingestellt und seitdem Bier aus Weismain bezogen Fur das Jahr 1850 wurde die Muhle als Wohnhaus mit Mahlmuhle und Keller und Schneidmuhle mit Hofraum genannt 1 Die zweite in den Turstock eingravierte Jahreszahl 1879 lasst auf eine Erneuerung des Gebaudes schliessen 1 Im Jahr 1920 wurde durch den Bamberger Jagdpachter und Kommerzienrat Rudolf Weyermann der alte im Kern bis ins 15 Jahrhundert zuruckgehende Gasthof Zur Forelle neu gebaut um dem zunehmenden Tourismus gerecht zu werden 7 Der Mahlbetrieb in der Getreidemuhle wurde bis 1974 durchgefuhrt 1 Seitdem erzeugt in dem als Wohn und Ferienhaus genutzten Gebaude eine Turbine Strom fur den Eigenbedarf mit einer Nennleistung von 15 KW 1 Am Abend des 30 November 2005 loste sich am Wallersberger Berg eine acht Meter hohe Schlammlawine und zerstorte den Kuchenanbau sowie Teile des Interieurs des Gasthofs Grund fur die Schlammlawine war ein undichtes Wasserrohr das den Hang stark durchnasste so dass dieser auf einer Breite von 60 Metern abrutschte 8 Bis zum Fruhjahr 2006 konnten diese Schaden behoben werden 7 Die Familie Tremel fuhrte den Gasthof bis zum Jahr 2008 und betrieb ihn nach einem Pachterwechsel bis zu seiner vorlaufigen Schliessung im April 2011 weiter 5 Im Muhlengebaude ist seit einigen Jahrzehnten eine Pension mit Doppelzimmern eingerichtet 9 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung von Weihersmuhle anhand einzelner Daten wieder Jahr Einwohner Quelle1833 6 10 1987 9 11 2011 4 12 2012 3 13 2013 33 14 2015 50 15 Architektur BearbeitenDas Muhlengebaude ist ein Satteldachbau das in seiner Bausubstanz uberwiegend aus dem 17 Jahrhundert stammt 1 Uber dem massiven Erdgeschoss befindet sich ein Fachwerkobergeschoss mit Andreaskreuzen und Rauten 1 In der Mitte des Giebels ist eine geschnitzte Maske eingelassen ein Biebel Haus und Schutzgeist 2 dessen Augen auf die Strasse gerichtet sind 1 Der Landgasthof Zur Forelle ist ein ausgebautes ehemaliges Nebengebaude der Muhle 1 Neben dem Parkplatz befindet sich die ehemalige Sagemuhle 1 zwei scheunenartige Satteldachgebaude mit Holzverkleidung Das Muhlrad ein unterschlachtiges Strauberrad dient heute zur Stromerzeugung 1 Es handelte sich bis zur Neuinstallation des Wasserrades an der Stoffelsmuhle im August 2011 lange Zeit um das einzige noch intakte und betriebene Muhlrad im Kleinziegenfelder Tal und ist zum Besichtigen frei zuganglich 1 Bilder Bearbeiten nbsp Der Weismainer Ortsteil Weihersmuhle aus nordostlicher Richtung Links die Weihersmuhle rechts der ehemalige Landgasthof Zur Forelle nbsp Der Landgasthof Zur Forelle Vorne Historisches Gastwirtschaftsgebaude hinten neuerer Hotelanbau nbsp Der Landgasthof Zur Forelle im Zustand vor seinem Neubau im Jahr 1920 nbsp Der Muhlkanal der Weihermuhle mit Stauwehr nbsp Muhlrad der ehemaligen Schneidmuhle an einem Nebengebaude Dient heute der StromerzeugungLiteratur BearbeitenJutta Bohm Muhlen Radwanderung Routen Kleinziegenfelder Tal und Barental Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels Weismain Lichtenfels Landkreis Lichtenfels 2000 52 S zahlr Ill Kt Ingrid Weiskopf Karin Raab Aydin Hrsg Burgkunstadt Altenkunstadt Weismain Kunst und Kultur Wissenswertes und Interessantes Gestern und Heute Die Kulturmacher e V 2000 keine ISBNWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Weihersmuhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien schmitt weihersmuehle deSiehe auch BearbeitenListe der Muhlen an der Weismain und der KrassachEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Bohm 2000 S 23 a b c Weiskopf Raab Aydin 2000 S 193 Muhle Weihersmuhle 1 geodaten bayern de abgerufen am 8 Dezember 2012 Gasthof Weihersmuhle 2 geodaten bayern de abgerufen am 8 Dezember 2012 a b c d e f g h i j k l m n o p Geschichte der Weihersmuhle landgasthof weihersmuehle de abgerufen am 7 April 2011 seit Sommer 2011 offline a b c d Josef Urban In den Geschichtsbuchern geblattert Stationen der Geschichte von Wallersberg Mosenberg und Weihersmuhle In Markus Hatzold Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Wallersberg Mosenberg Weismain 2009 S 43 a b c d e f g h i Josef Urban In den Geschichtsbuchern geblattert Stationen der Geschichte von Wallersberg Mosenberg und Weihersmuhle In Markus Hatzold Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Wallersberg Mosenberg Weismain 2009 S 71 79 Josef Motschmann Chronik des Landkreises Lichtenfels 2005 In Heimatgeschichtliche Zeitschrift fur den Landkreis Lichtenfels Band 15 2006 Verlag Vom Main zum Jura Eggolsheim 2006 S 105 Pension Schmitt schmitt weihersmuehle de abgerufen am 15 Oktober 2012 Joseph Anton Eisenmann Geographische beschreibung des erzbisthums Bamberg nebst kurzer ubersicht der suffragan diocesen Wurzburg Eichstatt und Speyer Bamberg 1833 S 511 Volltext in der Google Buchsuche S 485 Genealogisches Orts Verzeichnis der Weihersmuhle gov genealogy net abgerufen am 29 Dezember 2011 Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1 Januar 2011 1 2 Vorlage Toter Link www stadt weismain de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis stadt weismain de abgerufen am 29 Dezember 2011 PDF offline Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1 Januar 2012 Memento vom 5 Januar 2013 im Internet Archive Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1 Januar 2013 Memento vom 18 Mai 2013 im Internet Archive Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1 Januar 2015 Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Stadtteile von Weismain Altendorf Arnstein Berghaus Bernreuth Buckendorf Erlach Ehrhardsmuhle Fesselsdorf Frankenberg Geutenreuth Giechkrottendorf Gorau Grossziegenfeld Herbstmuhle Kaspauer Kleinziegenfeld Kordigast Krassach Lochhaus Modschiedel Mosenberg Neudorf Niesten Oberloch Schammendorf Schrepfersmuhle Schwarzmuhle Seubersdorf Siedamsdorf Stoffelsmuhle Wallersberg Wassmannsmuhle Weiden Weihersmuhle Weismain Wohnsig Wunkendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weihersmuhle Weismain amp oldid 230830520