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Die Digger Kiefer oder Sabines Kiefer Pinus sabiniana ist ein immergruner Nadelbaum aus der Gattung der Kiefern Pinus mit meist zu dritt wachsenden 20 bis 28 Zentimeter langen Nadeln und sehr grossen und schweren 17 bis 25 Zentimeter langen Samenzapfen Das naturliche Verbreitungsgebiet liegt in Kalifornien Die Art wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefahrdet eingestuft Sie wird selten als Holzlieferant genutzt Digger KieferDigger Kiefern im Sacramento Valley KalifornienSystematikOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Untergattung PinusArt Digger KieferWissenschaftlicher NamePinus sabinianaDouglas ex D Don Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Knospen und Nadeln 1 3 Zapfen und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung Okologie und Gefahrdung 3 Systematik und Forschungsgeschichte 4 Verwendung 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Die Digger Kiefer wachst als immergruner bis zu 25 Meter hoher Baum Der Stamm wachst gerade oder gekrummt als Monopodium oder gegabelt und erreicht Brusthohendurchmesser von 100 Zentimetern Das grosste vermessene Exemplar erreichte 1986 eine Hohe von 49 Metern mit einem Stammdurchmesser von 1 5 Metern und einen Kronendurchmesser von 24 Metern Dieser Baum existiert mittlerweile nicht mehr das seither grosste bekannte Exemplar erreicht nur noch eine Hohe von 37 Metern 1 2 Die Stammborke ist dick rau und schuppig Sie ist in braungraue bis schwarzgraue unregelmassige langliche Platten geteilt die durch rotlich braune Risse getrennt sind Die Hauptaste sind lang stehen waagrecht oder aufgerichtet Die Aste bleiben haufig auch im unteren Bereich des Stamms erhalten und fallen nicht ab Die wenigen Aste hoherer Ordnung bilden eine breite unregelmassige und offene Krone Die Zweige konnen sowohl dunn als auch dick sein Sie sind unbehaart anfangs blass graubraun und spater dunkler braun mit einer dunnen blaulichen Wachsschicht umgeben und nur sparlich benadelt Sie sind durch vorstehende herablaufende Pulvini Reste von abgefallenen Nadelbundeln rau 1 2 Knospen und Nadeln Bearbeiten Die Knospen sind harzig eiformig konisch und haben ein spitzes Ende Endstandige Knospen sind 15 bis 25 Millimeter lang seitstandige Knospen sind kleiner Die um die Knospen wachsenden Niederblatter sind angedruckt rotlich braun mit blasserem Rand Die Nadeln wachsen zu dritt in einer anfangs 20 Millimeter langen sich auf 5 bis 7 Millimeter verkurzenden aber bleibenden hellbraunen 3 Nadelscheide Sie sind graugrun abstehend oder hangend biegsam etwas entlang der Langsachse verdreht meist 20 bis 28 Zentimeter lang seltener ab 15 und bis 32 Zentimeter und 1 5 Millimeter dick Der Nadelrand ist fein gesagt das Ende spitz stechend bis pfriemformig Auf allen Nadelseiten gibt es deutliche Spaltoffnungsstreifen Es werden meist zwei oder drei seltener bis zu zehn Harzkanale gebildet Die Nadeln bleiben drei bis vier Jahre am Baum 1 2 Zapfen und Samen Bearbeiten Die Pollenzapfen sind anfangs gelb und werden spater orangebraun Ihre Form ist eiformig bis ellipsoid und 10 bis 15 Millimeter lang Die Samenzapfen wachsen meist einzeln selten in Paaren an der Basis neuer Triebe auf kraftigen 2 bis 5 Zentimeter langen Stielen Ausgewachsene Zapfen sind sehr gross sehr harzig breit eiformig und beinahe symmetrisch Geoffnete Zapfen sind bei Durchmessern von 15 bis 20 Zentimetern mit flacher oder mehr oder weniger konvexer Basis 17 bis 25 Zentimeter lang Die 90 bis 120 Samenschuppen sind dick holzig steif und matt braun Die Apophyse ist deutlich ausgepragt 20 Millimeter breit schokoladebraun scharf quer gekielt und geht plotzlich oder graduell in den Umbo uber Dieser liegt dorsal und ist 10 bis 20 Millimeter lang an der Basis bis zu 12 Millimeter breit seitlich gekielt und endet in einem scharfen hakenformigen Stachel 4 2 Die Zapfen erreichen ein Gewicht von 300 bis 600 Gramm und in Ausnahmefallen auch uber 1 Kilogramm Sie reifen nach zwei Jahren 5 offnen sich dann langsam und bleiben noch bis zu funf weitere Jahre am Baum Die Samen sind schmal verkehrt eiformig etwas abgeflacht 15 bis 20 Millimeter lang 7 bis 10 Millimeter breit glatt und dunkelbraun Die Samenflugel sind kurz und breit und etwa 10 Millimeter lang 4 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 5 nbsp Stammborke nbsp Pollenzapfen nbsp Zweige mit SamenzapfenVerbreitung Okologie und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Digger Kiefer nbsp Digger Kiefern im Pinnacles NationalparkDas naturliche Verbreitungsgebiet liegt in Kalifornien im Westen der Vereinigten Staaten 6 Es werden auch gefahrdete Bestande in Oregon angegeben 7 Die Digger Kiefer wachst in den Gebirgen und Vorbergen die das Kalifornische Langstal umgeben vom Rand der Mojave Wuste bis zu den Berghangen am Pazifischen Ozean Man findet sie in Hohen von 50 bis 1800 Metern Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhartezone 8 zugerechnet wo im Mittel jahrliche Minimaltemperaturen zwischen 12 2 und 6 7 Celsius vorherrschen Das Klima ist sommertrocken wobei die jahrliche Niederschlagsmenge stark variiert und von 250 Millimeter am Rand der Wuste bis 1780 Millimeter in der Sierra Nevada reicht 8 2 In Kustennahe wachst die Digger Kiefer im brand anfalligen Chaparral zusammen mit Heidekrautern Erica und ahnlichen Arten Auf den niedrigeren Hangen der Sierra Nevada und den hoher liegenden Hangen der Kustengebirge findet man sie mit verschiedenen Eichenarten und haufig mit der Coulter Kiefer Pinus coulteri und im Norden des Verbreitungsgebiets mit dem Westamerikanischen Wacholder Juniperus occidentalis Die Digger Kiefer wachst meist in offenem Waldland mit einzelnen Baumen die aus einer Buschschicht herausragen oder in hauptsachlich von Grasern und Krautern bewachsenen Gebieten Die schweren Zapfen werden von verschiedenen Hornchen Sciuridae und Hahern als Nahrungsquelle benutzt Die Hornchen holen sich die Zapfen von den Baumen und nagen sich durch die dicken Schuppen um zu den Samen zu kommen Die Haher spielen eine wichtige Rolle bei der Verteilung der Samen 8 2 Die Digger Kiefer wird vom Rostpilz Peridermium harknessii befallen der im gesamten Verbreitungsgebiet Gallbildung an den Zweigen aber keine schweren Schaden verursacht Die Zwergmistel Arceuthobium occidentale befallt besonders Baume in lockeren Waldern und breitet sich sehr rasch aus Befall fuhrt zu Wachstumseinbussen Deformierungen und auch zum Absterben von Baumen Die Wurzeln werden vom Gemeinen Wurzelschwamm Heterobasidion annosum befallen der in lockeren Waldern kaum Schaden verursacht sich in Plantagen jedoch rasch ausbreiten kann Zapfen Zweige und Nadeln werden von einer Vielzahl von Insekten angegriffen Der Kafer Ips spinifer befallt die Borke und verursacht haufig das Absterben schon durch Trockenheit oder Feuer geschwachter Baume Durch die erhohte Produktion von Harz konnen Kafer abgewehrt werden fur manche sind auch die Harzdampfe giftig Das Harz zieht jedoch den Wickler Petrova sabiniana an der sich im Harz verpuppt Die Samen werden durch ihre Schale vor Insekten geschutzt doch wird ein grosser Teil der Samen von Nagetieren und Vogeln gefressen 9 In der Roten Liste der IUCN wird Pinus sabiniana als nicht gefahrdet Lower Risk least concern eingestuft Es wird jedoch darauf hingewiesen dass eine Neubeurteilung notwendig ist 10 Systematik und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Digger Kiefer Pinus sabiniana ist eine Art aus der Gattung der Kiefern Pinus in der sie der Untergattung Pinus Sektion Trifoliae und Untersektion Ponderosae zugeordnet ist 6 Erstmals entdeckt wurde sie 1826 von David Douglas im Gebiet der Umpqua einem im sudlichen Oregon lebenden Indianerstamm doch verlor er die Proben beim Uberqueren des Santiam River Er fand die Art erst 1831 auf einer Reise durch die Gabilan Berge wieder 11 1832 wurde die Art von David Don in Description of the Genus Pinus erstmals formal wissenschaftlich beschrieben wobei er die Beschreibung von David Douglas wortlich ubernahm 12 Der Gattungsname Pinus wurde schon von den Romern fur mehrere Kiefernarten verwendet 13 Das Artepitheton sabiniana konnte sich auf Joseph Sabine 1770 1837 beziehen einen Finanzbeamten und Sekretar der Horticultural Society der Douglas Sammeltatigkeit forderte 2 Der Name konnte allerdings auch seinen jungeren Bruder Edward Sabine 1788 1883 ehren den fruheren Prasidenten der Royal Society 1 Manchmal wird das Artepitheton auch sabineana geschrieben 11 10 Die Digger Kiefer bildet nur sehr schwer Hybride mit anderen Pinus Arten Lediglich ein Versuch der Hybridisierung mit der Coulter Kiefer war erfolgreich Stand 2010 Hingegen gab es mit Pinus torreyana mehrere erfolgreiche Hybridisierungsversuche Anders als mit der Coulter Kiefer gelang keine Hybridisierung mit Jeffreys Kiefer Pinus jeffreyi oder einer anderen Art der Subsektion Ponderosae 2 Verwendung BearbeitenDie Digger Kiefer hat wegen des unregelmassigen Wuchses und des hohen Harzanteils nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung Das Holz wird zur Herstellung von Bahnschwellen Paletten und Hackschnitzeln verwendet Als Zierbaum tritt die Digger Kiefer kaum in Erscheinung Man findet sie selten in Arboreten und Pineten in Gebieten mit geeignetem Klima wie in England Westfrankreich im Mittelmeerraum und in Australien Die indigene Bevolkerung nutzte die Samen als Nahrungsmittel und das Harz sowohl zur Herstellung von Trommeln als auch zum Abdichten von Korben Der Nahrungswert der Samen ist vergleichbar mit dem anderer essbarer Kiefernkerne doch werden die Samen kaum wirtschaftlich genutzt Aus den Zweigen und Nadeln werden Ole und Terpentin gewonnen 8 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 Brill Leiden Boston 2010 ISBN 90 04 17718 3 S 756 757 James E Eckenwalder Conifers of the World The Complete Reference Timber Press Portland OR London 2009 ISBN 978 0 88192 974 4 S 476 englisch Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung Mit einem Winterschlussel von Bernd Schulz 3 korrigierte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5614 6 S 775 Russell H Burns Silvics of North America Band 1 Conifers United States Government Printing 1991 ISBN 978 0 16 027145 8 Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 2 Pteridophytes and Gymnosperms Oxford University Press New York Oxford u a 1993 ISBN 0 19 508242 7 englisch Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 487 Nachdruck von 1996 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 756 a b c d e f g h i James E Eckenwalder Conifers of the World S 476 Roloff Bartels Flora der Geholze S 775 a b Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 756 757 a b Robert Kral Pinus sabineana in Flora of North America Band 2 a b Pinus sabiniana im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 1 Juni 2013 Pinus sabiniana In NatureServe Explorer NatureServe Oktober 2012 abgerufen am 13 Juni 2013 englisch a b c Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 757 Burns Silvics of North America Band 1 Conifers a b Pinus sabiniana in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 1 Juni 2013 a b Christopher J Earle Pinus sabiniana In The Gymnosperm Database www conifers org 23 November 2012 abgerufen am 2 Juni 2013 englisch Pinus sabiniana In The International Plant Name Index Abgerufen am 2 Juni 2013 englisch Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen S 487Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Digger Kiefer Pinus sabiniana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pinus sabiniana bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 1 Juni 2013 Pinus sabiniana In The Plant List Abgerufen am 2 Juni 2013 nbsp Dieser Artikel wurde am 17 Juni 2013 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Digger Kiefer amp oldid 237548833