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Wassil Uladsimirawitsch Bykau 19 Juni 1924 in Bytschki Wizebskaja Woblasz Weissrussische SSR 22 Juni 2003 in Minsk war ein belarussischer Schriftsteller Kyrillisch Belarussisch Vasil Uladzimaravich BykayLacinka Vasil Uladzimiravic BykaŭTransl Vasil Uladzimiravic BykaŭTranskr Wassil Uladsimirawitsch BykauKyrillisch Russisch Vasil Vladimirovich BykovTransl Vasil Vladimirovic BykovTranskr Wassil Wladimirowitsch Bykow Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Kriegsdienst 2 Schriftstellerische Tatigkeit 3 Selbstreflexion 4 Werke in deutscher Ubersetzung 5 Verfilmungen 6 Posten und Auszeichnungen 7 Politische Tatigkeiten Emigration Krankheit und Tod 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseJugend und Kriegsdienst Bearbeiten nbsp Wassil Bykau 1944 in Rumanien nbsp Wassil Bykau wurde 1924 im belarussischen Dorf Bytschki in eine arme Bauernfamilie geboren Er besuchte die Wizebsker Kunsthochschule Abteilung Bildhauerei und die Infanterieschule in Saratow 1941 ging er als Freiwilliger an die Front und trat in die Rote Armee ein Er kampfte als Artillerieoffizier in der Ukraine Bulgarien Jugoslawien und Ungarn Das Kriegsende erlebte er in Osterreich 1 Zweimal wurde er verwundet In Hrodna war er fur eine kurze Zeit als Journalist tatig und diente anschliessend als Armeeoffizier im Fernen Osten auf Sachalin und den Kurilen 1 Schriftstellerische Tatigkeit BearbeitenAb 1955 lebte er allein von seiner schriftstellerischen Tatigkeit Seine fruhen Erzahlungen thematisieren die Ereignisse des Krieges ihre Protagonisten sind Soldaten und Offiziere der Roten Armee Bekannt wurde Bykau mit seiner 1962 erschienene Erzahlung Die dritte Leuchtkugel Trecyaya raketa In den 1960er Jahren erschienen auch seine international bekannt gewordenen Erzahlungen Alpenballade Alpijskaya balada und Die Toten haben keine Schmerzen Myortvym ne balic in den 1970er Jahren Die Schlinge Sotnikay Der Obelisk Abelisk Gehen und nicht zuruckkehren Pajsci i ne vyarnucca Bykau schrieb in seiner belarussischen Muttersprache ubersetzte aber viele seiner Werke selbst ins Russische 1 Selbstreflexion Bearbeiten Ich will mich an die Wahrheit halten ob sie hart unangenehm schon oder hasslich ist Mir geht es um die Wahrheit des Lebens in allen seinen Wechselwirkungen und Erscheinungen Die Kunst kennt nur ein Mittel um in der Gesellschaft eine positive Veranderung herbeizufuhren namlich die Gesellschaft so zu zeigen wie sie wirklich ist 2 Werke in deutscher Ubersetzung BearbeitenDie dritte Leuchtkugel Kultur und Fortschritt Berlin 1964 Die Toten haben keine Schmerzen Propylaen Westberlin 1967 Eine Alpenballade Geschichte einer Liebe Verlag der Nation Berlin 1970 Die Schlinge Volk und Welt Berlin 1972 Novellen 2 Bande Volk und Welt Berlin 1976 Bd 1 Die dritte Leuchtkugel Eine Nacht Die Falle Alpenballade Die Brucke von Kruhljany Bd 2 Die Schlinge Der Obelisk Durchhalten bis zum Morgen Wolfsrudel Alarm Damnitz Munchen 1977 Ausgewahlte Novellen Reclam Leipzig 1978 Der Obelisk Sein Bataillon Volk und Welt Berlin 1980 Zeichen des Unheils Volk und Welt Berlin 1984 Die Kiesgrube Volk und Welt Berlin 1988 Im Nebel Volk und Welt Berlin 1990Verfilmungen BearbeitenDie dritte Leuchtkugel Regie Richard Wiktorow 1963 Alpenballade Regie Boris Stepanow 1965 Der Schrei des Kranichs Regie Alexander Karpow 1975 Uberleben bis zum Morgen Regie Viktor Sokolow 1975 Wolfsrudel Regie Boris Stepanow 1975 Aufstieg Regie Larissa Schepitko 1976 Der Obelisk Regie Richard Wiktorow 1976 Zeichen des Unheils Regie Michail Ptaschuk 1986Seine Geschichte Der Nebel U tumane von 1988 wurde 2012 von Sergei Loznitsa verfilmt und kam im November 2012 unter dem Titel Im Nebel in die deutschen Kinos Posten und Auszeichnungen BearbeitenBykau war auch publizistisch und zunehmend politisch tatig wobei er zunachst durchaus linientreu war 3 Von 1972 bis 1978 war er Sekretar der Hrodnaer Abteilung des Schriftstellerverbandes der Weissrussischen SSR 1974 erhielt er den Staatspreis der UdSSR 1980 wurde er mit dem Titel Nationalschriftsteller von Belarus ausgezeichnet und 1986 erhielt er fur seine Erzahlung Zeichen des Unheils Znak byady den Leninpreis 1984 wurde er zum Held der sozialistischen Arbeit ernannt 3 Das Projekt 22160 nach dem Typschiff auch als Wassili Bykow Klasse der russischen Seekriegsflotte tragt seinen Namen Politische Tatigkeiten Emigration Krankheit und Tod Bearbeiten nbsp Grab von Wassil Bykau auf dem Ostfriedhof in MinskEnde der 1980er Jahre beteiligte sich Bykau an Aktivitaten der prodemokratischen politischen Krafte in Belarus Weissrussische Volksfront und zahlte zu deren Grundungsmitgliedern Zwischen 1989 und 1991 setzte er sich vehement fur die Unabhangigkeit von Belarus ein und engagierte sich fur die Opfer des Stalinismus 3 1994 unterstutzte er den Kandidaten Sjanon Pasnjak bei der Prasidentenwahl die jedoch vom fruheren Kolchos Chef Aljaksandr Lukaschenka gewonnen wurden Ende 1997 verliess Bykau Belarus wegen zunehmender Repressionen der Staatsmacht unter Prasident Lukaschenka Er hatte unter anderem Publikationsverbot und es wurden negative Pressekampagnen gegen ihn gefuhrt 1998 liess er sich auf Einladung des PEN Clubs in Helsinki nieder bevor er im Februar 2000 gemeinsam mit seiner Frau nach Deutschland auswanderte 3 Er wohnte zunachst in Berlin Kopenick 4 Spater hielt er sich fur drei Monate im brandenburgischen Schloss Wiepersdorf auf Zur Finanzierung des Aufenthaltes hatten das Auschwitz Komitee sowie die Heinrich Boll Stiftung und der Grafiker Klaus Staeck um Spenden gebeten 5 Im Rahmen der Initiative Stadt der Zuflucht wohnte er vom Januar 2001 bis Sommer 2002 in Frankfurt am Main 6 Ab Ende 2002 lebte er in Tschechien Seine gesundheitliche Situation wurde seit Mitte der 1990er Jahre immer schlechter In Tschechien unterzog er sich einer Krebsoperation am Magen Bei einem Aufenthalt in Belarus wo er sich von dem Eingriff erholen wollte starb er am 22 Juni 2003 Literatur BearbeitenVasil Buran Vasil Bykay Narys tvorchasci Minsk Mastackaya litaratura 1976 belarussisch Lazar Ilich Lazarev Vasil Bykov Ocherk tvorchestva Moskva Hudozhestvennaya literatura 1979 russisch Ales Adamovich Vasil Bykay Vasil Bykov Minsk Belarus 1986 belarussisch russisch Dagmar Kassek Zur Genesis parabolischen Erzahlens bei Vasil Bykau Zeitschrift fur Slawistik 1988 bd 33 n 4 S 523 Joseph Mozur Vasil Bykau Exhuming the Belorussian Past In World Literature Today 1990 vol 64 n 2 S 251 englisch Zina J Gimpelevich Vasil Bykau s Belarusan Pilgrimage In Canadian Slavonic Papers 2000 vol 42 n 3 S 343 363 englisch Zina J Gimpelevich Vasil Bykau His Life and Work Montreal u a McGill Queen s University Press 2005 ISBN 0 7735 2900 4 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wassil Bykau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Vasilʹ Uladzimiravic Bykaŭ im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 2003 Rainer Lindner Nachruf in der Deutsch Weissrussischen GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten a b c Dirk Holtbrugge Weissrussland 2 Aufl Munchen Beck 2002 S 117f Aus einem Gesprach mit Felix Medwedjew fur Ogonjok Moskau In Verlagsnachrichten des Verlags Volk und Welt Berlin Datum unbekannt a b c d Dirk Holtbrugge Weissrussland 2 Aufl Munchen Beck 2002 S 119 Die schonen Mythen des Krieges in Die Tageszeitung vom 6 Januar 2001 Bykau in Berlin in Neues Deutschland vom 4 Februar 2000 Die Gastautor innen 1998 2017 in LitpromNormdaten Person GND 118978667 lobid OGND AKS LCCN n50043491 NDL 00435013 VIAF 111167055 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bykau WassilALTERNATIVNAMEN Vasil Uladzimeravich Bykay weissrussisch Vasil Uladzimiravic Bykaŭ wissenschaftliche Transliteration Bykov Vasil Vladimirovich russisch Vasil Vladimirovic Bykov wissenschaftliche Transliteration russisch Bykau Wassil UladsimirawitschKURZBESCHREIBUNG weissrussischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 19 Juni 1924GEBURTSORT Bytschki Wizebskaja Woblasz Weissrussische SSRSTERBEDATUM 22 Juni 2003STERBEORT Minsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wassil Bykau amp oldid 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