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Wartislaw I um 1100 vor 1148 in Stolpe war ein Furst in Pommern Er gilt als Stammvater der Dynastie der Greifen und Begrunder des pommerschen Herzogshauses Wesentlich forderte er die Einfuhrung des Christentums in Pommern Wartislaw I mit seinen Gemahlinnen Heila und Ida aus dem Stammbaum der Greifen von Cornelius Krommeny 1598 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Spekulationen und unbelegte Behauptungen 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber die Herkunft Wartislaws ist nichts bekannt Seine erste Erwahnung findet sich in der Vita des Bischofs und Missionars Otto von Bamberg Dessen erste Missionsreise fand mit Auftrag polnischen Senior Herzog Boleslaw III Schiefmund der das Mundungsgebiet der Oder und mit der Stadt Stettin 1121 1122 erobert hatte Wartislaw I ubernahm die Verwaltung des von Boleslaw III eroberten Gebietes der Liutizen westlich der Oder In dieses Gebiet fuhrte 1128 Otto von Bambergs eine zweite Missionsreise diesmal unter dem Schutz Konigs Lothar von Supplinburg und des Markgrafen zu der Zeit noch der Mark Lausitz Albrecht des Baren Im Beisein Ottos und Wartislaws beschlossen die Adligen des Landes Pfingsten 1128 bei einem Landtag in Usedom die Annahme des Christentums Im Jahr 1135 musste Wartislaws Lehenherr Boleslaw fur die Gebiete westlich der Oder die Lehenshoheit des Heiligen Romischen Reiches anerkennen Dadurch wurde Wartislaw als Aftervasall auch dem Reich gegenuber lehenspflichtig Wartislaw starb unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen 1135 und 1148 Er soll bei Stolpe an der Peene wo sich moglicherweise eine heidnische Kultstatte befand von einem sich der Christianisierung widersetzenden Wenden erschlagen worden sein Sein Bruder Ratibor stiftete spater an dem Ort eine Kirche wo Wartislaw wahrscheinlich beigesetzt wurde und 1153 mit Wartislaws Sohnen das Kloster Stolpe Wartislaw I war zweimal verheiratet Seine erste Frau hiess Heila ihre Verbindung zum Welfenhaus ist nicht belegt Seine zweite Frau Ida war angeblich eine danische Prinzessin und gilt als Mutter seiner Sohne Bogislaw I und Kasimir I die wahrscheinlich nach 1124 zur Welt kamen Sein Bruder Ratibor Begrunder der Seitenlinie der Ratiboriden ubernahm nach Wartislaws Tod die Vormundschaft uber die Kinder Spekulationen und unbelegte Behauptungen Bearbeiten Uber die Herkunft Wartislaws ist nichts bekannt Einer Vermutung nach konnte er der Sohn des als Oderherzog lateinisch dux Odrensis bezeichneten Suatopolk Swantopolk gewesen sein Dieser hatte um 1112 1113 seinen altesten Sohn als Geisel an den polnischen Hof entsenden mussen Eine angebliche sachsische Gefangenschaft Wartislaws ist nicht belegt Auch gibt es keinerlei historische Berichte ob er als Verbundeter oder Gegner involviert war als Boleslaw III Schiefmund 1121 1122 das Mundungsgebiet der Oder und die Stadt Stettin eroberte Unklar ist ob und inwieweit es Wartislaw gelang Vorteile aus dem Interessengegensatz von Lothar III und Wartislaw zu ziehen 1 Gedenken Bearbeiten nbsp Wartislawstein bei GruttowDer Wartislawstein an der Bundesstrasse 110 beim Stolper Ortsteil Gruttow soll als Suhnezeichen an den angeblichen Ort der Ermordung Wartislaws erinnern Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Stein der auch als Grenzmarke zwischen herzoglichem und klosterlichen Besitz gedeutet wird jedoch mehrfach an einen anderen Standort verbracht In Stolpe wurde 1893 die Wartislaw Gedachtniskirche eingeweiht die anstelle der alten zerstorten Klosterkirche nach Vorlagen von Kirchenbaumeister Theodor Prufer errichtet wurde Im Eingangsraum der Kirche finden sich zwei Gedenktafeln Eine davon ist der Kirchenweihe 1893 gewidmet die andere erinnert an den ersten christlichen Pommernherzog Wartislaw I genannt der Bekenner Sie tragt folgende Inschrift Der erste christliche Pommernherzog Wartislaw I wurde um seines Glaubens willen ermordet zu Stolpe an der Peene 1136 Literatur BearbeitenHerbord Dialogus de vita Ottonis episcopi Babenbergensis herausgegeben 1868 von Georg Heinrich Pertz online bei MGH Liber II erste Pommernreise Liber III zweite Pommernreise Gottfried von Bulow Wartislaw I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 207 209 Lutz Mohr Was der Wartislaw Stein zwischen Stolpe und Gruttow in Ostvorpommern erzahlt Steinkreuzforschung SKF Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung Reihe B Sammelbande Hrsg von Rainer H Schmeissner Sammelband Nr 23 NF 8 Regensburg 1996 S 85 89 Dirk Schleinert Pommerns Herzoge Die Greifen im Portrat Hinstorff Rostock 2012 ISBN 978 3 356 01479 2 S 35 36 Roderich Schmidt Das historische Pommern Personen Orte Ereignisse 2 Auflage Bohlau Koln 2009 ISBN 978 3 412 20436 5 S 48 61 Google Books Weblinks BearbeitenLiteratur uber Wartislaw I in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Roderich Schmidt Das historische Pommern Koln 2009 S 52 Google Books Normdaten Person GND 138794510 lobid OGND AKS VIAF 95420075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wartislaw I KURZBESCHREIBUNG Furst in PommernGEBURTSDATUM um 1100STERBEDATUM vor 1148STERBEORT Stolpe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wartislaw I amp oldid 231375300