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Die Wandertaube Ectopistes migratorius ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben Columbidae die Ende des 19 Jahrhunderts in Freiheit ausgerottet wurde und seit dem fruhen 20 Jahrhundert mit dem Tod des letzten in Gefangenschaft gehaltenen Tiers als ausgestorben gilt WandertaubePraparat einer mannlichen WandertaubeSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Taubenvogel Columbiformes Familie Tauben Columbidae Gattung WandertaubenArt WandertaubeWissenschaftlicher Name der GattungEctopistesSwainson 1827Wissenschaftlicher Name der ArtEctopistes migratorius Linnaeus 1766 Wandertauben v l n r im Jugendkleid Mannchen WeibchenNoch Anfang des 19 Jahrhunderts zahlte die Wandertaube mit einem geschatzten Gesamtbestand von drei bis funf Milliarden Exemplaren zu den haufigsten Vogelarten der Welt Sie brutete in riesigen teils mehrere hundert Quadratkilometer umfassenden Kolonien 1 im ostlichen Nordamerika und durchzog in heute unvorstellbar grossen Schwarmen das Land Umso dramatischer ist die Tatsache ihrer Ausrottung Neben dem Bison wurde sie zum Symbol fur den Raubbau an der Natur der besonders im 19 Jahrhundert in Nordamerika stattfand Obwohl das Ausmass ihrer Verfolgung durch den Menschen unzweifelhaft einer der Hauptgrunde ihres Aussterbens ist ist die Frage nicht abschliessend geklart warum ab einem bestimmten Zeitpunkt die Bestande einbrachen und die uberlebenden Tiere nicht mehr in der Lage waren sich in ausreichendem Masse zu vermehren siehe dazu Allee Effekt Der letzte wildlebende Vogel wurde am 24 Marz 1900 geschossen Das ausgestopfte Exemplar wird heute in einem Museum in Columbus Ohio aufbewahrt Im Jahr 1914 starb mit Martha auch das letzte in Gefangenschaft lebende Tier dieser Art Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Verbreitung 3 Wanderungen 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Bestandsentwicklung 6 1 Bestandsruckgang und Aussterben 6 2 Verfolgung durch den Menschen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAussehen BearbeitenEctopistes migratorius war eine relativ grosse Taube mit einem etwa 20 cm langen uber zwei Drittel der Lange nach hinten hin keilformig zugespitzten Schwanz Die Korperlange betrug durchschnittlich 41 cm beim Mannchen 35 cm bei Weibchen Das Gewicht lag etwa zwischen 255 und 340 g Die Flugel waren zugespitzt die Flugellange lag bei 20 cm Es bestand ein Sexualdimorphismus Der Schnabel war schwarz das Auge von einem fleischfarbenen Ring umgeben Beine und Fusse waren karminrot Die Art war der Carolinataube nicht unahnlich jedoch grosser bunter und langschwanziger 2 Beim Mannchen waren Kopf und Oberseite blaulich schiefergrau mit dunklen rundlichen und zufallig verteilten Flecken auf den grosseren Oberflugeldecken und Schulterfedern Die Iris war lebhaft rot Die Farbung der Unterseite war von der Mitte der Kehle an orange bis weinrot und lief zur Bauchmitte und den Unterschwanzdecken hin ins weissliche aus Die Federn der Halsseiten changierten auf orangem bis weinrotem oder blaulich schieferfarbenem Grund metallisch violett bis rosa golden oder grunlich Die Schwingen waren schwarzlich mit hellen Saumen Die mittleren Steuerfedern waren schwarzlich die ubrigen weisslich 2 Das Weibchen ahnelte dem Mannchen war aber insgesamt matter gefarbt oberseits braunlicher und unterseits graulicher Die Fleckung der Schulterfedern und Oberflugeldecken war ausgepragter die Iris orange bis orangerot Das Jugendkleid ahnelte dem des Weibchens war aber noch braunlich grauer und wirkte an Brust Nacken und vorderem Rucken durch helle Saume geschuppt Die Handschwingen waren rotlich gesaumt Schulterfedern und Oberflugeldecken noch kraftiger gefleckt als beim Weibchen Die Iris war braun 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Brutverbreitung rot Hauptbrutgebiet mit grossen Kolonien in der ostlichen Laubwaldzone orange nur einzelne Brutpaare oder kleinere KolonienDie Wandertaube kam in Nordamerika ostlich der Rocky Mountains vor Die Nordgrenze der Brutverbreitung reichte etwa durch den Suden der kanadischen Provinzen Saskatchewan und Manitoba den Norden Ontarios und die Mitte Quebecs bis nach New Brunswick Auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten verlief die Westgrenze vom zentralen Montana durch South Dakota die Mitte Nebraskas Kansas Oklahomas und Texas bis an den Golf von Mexiko In Florida reichte das Areal nur bis in den Norden Das Hauptbrutvorkommen konzentrierte sich jedoch im Bereich der ostlichen Laubwaldzone also im Umfeld der Grossen Seen im Suden Ontarios und nordlich der Appalachen Riesige Kolonien gab es vor allem in den Staaten Wisconsin Michigan Minnesota Ohio Pennsylvania New York und Massachusetts sowie in Ontario Vereinzelt kamen Wandertaubenkolonien noch bis Missouri und Oklahoma vor Im ubrigen Gebiet nisteten nur Einzelpaare oder kleinere Gruppen der Art 3 Wanderungen Bearbeiten nbsp Wandertauben Parchen Aquarell von John James Audubon 1785 1851 Die Wandertaube bildete besonders auf dem Zug grosse Schwarme aus Hunderten oder Tausenden Individuen Diese schlossen sich bei verschiedenen Gelegenheiten zu noch grosseren Schwarmen zusammen so dass zeitgenossische Quellen von Zugbewegungen sprachen die den Himmel verdunkelt hatten und Tage andauerten In anderen Jahren verlief der Zug aber offenbar auch sparlicher und in kleineren Trupps Die grossen Schwarme zogen teils in breiter Front teils in kilometerlanger schmalerer Reihung Auch die Dichte war sehr unterschiedlich 4 Das Zugverhalten der Art kann als nomadisch beschrieben werden Obwohl sie im Suden uberwinterte in der Mitte des Verbreitungsgebiets brutete und nach der Brutzeit oft Dismigrationen gen Norden stattfanden gab es vermutlich keine festen Zugmuster Kolonien bildeten sich bevorzugt an Standorten an denen es nach Mastjahren ein reiches Angebot an Nussfruchten gab Fehlte ein solches Angebot im Folgejahr wurde der Standort aufgegeben Dennoch gab es Kolonien die sich uber mehrere Jahre hielten Die grossen Schwarme die sich ausserhalb der Brutzeit bildeten richteten sich in ihrem Wanderverhalten nach Nahrungsangebot oder Wetterlage So konnten Schneesturme oder eine dichte Schneedecke grosse Zugbewegungen nach Suden verursachen Unter gunstigen Bedingungen blieben die Schwarme aber auch weit im Norden Es wird vermutet dass auf dem Zug nach Suden eine Art Schleifenzug stattfand der im Herbst durch die Staaten an der Atlantikkuste fuhrte im Fruhjahr aber eher westlich der Appalachen verlief 4 Das Auftauchen grosser Schwarme war relativ unvorhersagbar kundigte sich aber oft durch das Eintreffen einzelner Vogel oder kleinerer Trupps an Im Fruhjahr begann der Einflug in die Brutgebiete nach der Schneeschmelze etwa ab Februar konnte sich aber noch bis in den April hinziehen Andererseits begannen die Dismigrationen nach der Brutzeit teils bereits ab Mitte Mai Herbstwanderungen setzten ab August ein und erreichten oft im September ihren Hohepunkt 4 Die Wandertaube zog nur am Tage und meist entlang von landschaftlichen Gegebenheiten wie Kusten und Uferlinien oder Hohenzugen Die Zughohe war sehr unterschiedlich So wird von sehr hoch ziehenden Schwarmen andererseits aber auch von Gelegenheiten berichtet bei denen sich die Vogel aus 1 m Hohe mit Stangen oder Knuppeln aus der Luft schlagen liessen Die Zuggeschwindigkeit war recht hoch und lag vermutlich etwa bei 100 km h 4 Ernahrung BearbeitenDie Wandertaube war auf Nussfruchte spezialisiert die in Mastjahren ein uberreiches Nahrungsangebot bildeten und die Moglichkeit zur Versorgung der riesigen Brutkolonien boten In erster Linie waren dies Bucheckern Eicheln aller amerikanischen Eichenarten und die Nusse der Amerikanischen Kastanie Im Sommer bildeten Beeren und Obst die Hauptnahrung Dazu zahlten insbesondere Heidelbeeren aber auch Trauben Kirschen Maulbeeren Kermesbeeren und die Fruchte verschiedener Hartriegel Arten Die Nahrung war zumeist pflanzlich Besonders als Nestlingsnahrung wurden aber auch Regenwurmer und Raupen genutzt Auch Getreide zahlte zum Nahrungsspektrum 5 Die Nahrungsaufnahme erfolgte oft in riesigen Schwarmen Die Nussfruchte wurden dabei mit dem Schnabel in der Spreu grabend vom Boden aufgelesen oder von den Baumen gepfluckt Die Fortbewegung der lautstarken Schwarme wird als rollend beschrieben da die hinteren Vogel immer wieder uber die Mitte des Schwarms und die Baumwipfel hinweg auf vordere Positionen flogen Mit einem Kropf der prall gefullt die Grosse einer Orange erreichen konnte einem relativ grossen Schlund und einem grossen kraftigen Muskelmagen mit dem die Nussfruchte im Ganzen verdaut werden konnten war die Art gut an ihre Hauptnahrung angepasst Nach der Nahrungsaufnahme sassen die Vogel oft lange zum Verdauen in den Baumen 5 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei der WandertaubeDie Wandertaube brutete vorwiegend in riesigen Kolonien von meist mehreren hunderttausend Paaren gelegentlich aber auch in kleineren Gruppen oder als Einzelpaar Verpaarung Nestbau und Bebrutung erfolgten dabei meist sehr synchron Die Brutzeit begann im April Nach der Ruckkehr aus den Winterquartieren zum Ausgang des Winters konnte daher einige Zeit vergehen bis die Vogel zur Brut schritten Es fand nur eine Jahresbrut statt 6 Die Ausdehnung der Kolonien lag zwischen 50 Hektar und mehreren tausend Hektar Grosse Eine der grossten Kolonien sie befand sich im Jahr 1878 in Michigan erstreckte sich uber 48 64 km in der Lange und war zwischen 5 und 10 km breit Sie bedeckte eine Flache zwischen 546 und 676 km Die grosste jemals festgestellte Kolonie aus dem Jahr 1871 war etwa 2216 km gross Sie umfasste die sudlichen zwei Drittel Wisconsins und zusammen mit einigen anderen Kolonien im angrenzenden Minnesota vermutlich den gesamten damaligen Bestand 6 Die Besetzung einer Kolonie wird von einem Zeitgenossen als ohrenbetaubendes Spektakel beschrieben bei dem sich uberall in den Baumen balzende Paare fanden Nach etwa drei Tagen ebbte der Larm ab und es befanden sich alle Vogel beim Nestbau 6 Die Nester standen meist zwischen 4 und 20 m hoch in den Baumen die nicht selten dicht besetzt waren Oft befanden sich mehr als 50 Nester in einem Baum in einer sehr grossen Hemlocktanne wurden 317 Nester gezahlt Das Nest unterschied sich nicht wesentlich von dem anderer Tauben und war ein relativ flacher Bau aus Zweigen der etwa 15 cm Durchmesser und 6 cm Hohe aufwies Die Bauzeit betrug zwischen zwei und vier Tagen Das Gelege bestand aus einem rundlich elliptischen weissen Ei mit leichtem Glanz dessen Abmessungen durchschnittlich 37 5 26 5 mm betrugen Es wurde einen Tag nach Vollendung des Nestes gelegt und etwa 13 Tage bebrutet 6 Das Brutverhalten unterschied sich nicht wesentlich von dem anderer Tauben Beide Geschlechter beteiligten sich an Bebrutung und Jungenaufzucht Zu Beginn wurden die Jungen mit Kropfmilch gefuttert bis sie Fettreserven angelegt hatten und ihr Korpergewicht das der Eltern uberstieg Nach 13 bis 15 Tagen Nestlingszeit verliessen die Altvogel die Kolonie Die Jungen blieben noch einen Tag im Nest und flogen dann aus Nach 3 4 weiteren Tagen wurden sie flugge und suchten auf dem Waldboden nach Nussfruchten Etwa eine Woche nach dem Fluggewerden hatten sie ihre anfanglich umfangreichen Fettreserven abgebaut 6 Bestandsentwicklung BearbeitenBestandsruckgang und Aussterben Bearbeiten nbsp Zwei Praparate im Vanderbilt Museum New York oben Mannchen unten Weibchen nbsp Ausgewachsenes Weibchen Fotografie von 1898Die Wandertaube war noch zu Beginn des 19 Jahrhunderts der haufigste Vogel Nordamerikas und eine der haufigsten Vogelarten weltweit Beschreibungen der riesigen Schwarme klingen heute nahezu unglaubwurdig Da sie aber aus vielen voneinander unabhangigen Quellen stammen und weitgehend ubereinstimmen sind sie nicht von der Hand zu weisen Versuche die Grosse der vorbeiziehenden Schwarme aufgrund von Zeitmessungen Geschwindigkeitsschatzungen und Anzahl von Vogeln auf einer Flache hochzurechnen liegen von Alexander Wilson 1812 und John James Audubon 1813 veroffentlicht 1832 vor Ersterer kam auf uber zwei Milliarden letzterer auf uber eine Milliarde Vogel Noch 1866 wurde ein uber 14 Stunden lang durchziehender Schwarm auf uber drei Milliarden Individuen geschatzt 7 Aufgrund dieser Zahlen erscheinen der schnelle Bestandseinbruch in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts und das Aussterben der Art zu Anfang des 20 Jahrhunderts besonders dramatisch und bleiben zumindest in Teilen ratselhaft Bereits im 17 und 18 Jahrhundert war die Art durch Bejagung im Bereich der Atlantikkuste stark dezimiert worden Im Mittleren Westen und im Bereich der grossen Seen blieben die Populationen aber bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts relativ stabil Erst danach folgte ein schneller Bestandsruckgang 1871 brutete in Wisconsin nahezu die gesamte Restpopulation die mit geschatzten uber 135 Mio Vogeln nur noch ein Zehntel des geschatzten Bestandes zur Mitte des Jahrhunderts ausmachte Im folgenden Jahrzehnt wurde der Bestand weiter stark dezimiert So wurden 1878 in einer Kolonie etwa 10 Mio Vogel getotet In den 1880er Jahren gab es dann nur noch Kolonien von zehntausenden Vogeln Die Verfolgung hielt an der Bruterfolg blieb jedoch aus so dass der letzte grosse Schwarm 1888 beobachtet wurde Ab 1889 belief sich der Bestand nur noch auf tausende Vogel und Anfang der 1890er Jahre waren Schwarme von mehreren hunderten Individuen selten geworden Ab 1895 war die Beobachtung von zehn Vogeln eine Besonderheit und ab 1900 gab es nur noch wenige teils unbestatigte Einzelbeobachtungen Ohne Zweifel ist das Aussterben der Art auf die Verfolgung durch den Menschen zuruckzufuhren Als Ursache fur den Bestandseinbruch ist jedoch neben der ubermassigen Bejagung das Zusammenwirken mehrerer Faktoren wie Habitatzerstorung und Storungen an den Brutkolonien wahrscheinlich Es bleibt zudem die Frage bestehen warum ab einem bestimmten Zeitpunkt die dezimierten Populationen nicht mehr in ausreichendem Masse reproduktionsfahig waren Hierzu gibt es mehrere Hypothesen Eine besagt dass die Art als Koloniebruter potentiellen Pradatoren einzig die Strategie entgegenbrachte diese durch einen standigen Uberschuss zu sattigen Einzelpaare oder kleine Gruppen verfugten nur uber unzureichende Anpassungen den zur Erhaltung der Art notigen Bruterfolg zu erzielen Sie bruteten weiterhin relativ offen in schlecht versteckten Nestern Zudem bestand das Gelege nur aus einem Ei Nach einer anderen Theorie war die Art mit sinkender Grosse der Schwarme und damit einer geringeren Streuung nicht mehr in der Lage Brutorte mit dem notigen Mastfruchtangebot ausfindig zu machen Diese Annahme ist jedoch fragwurdig da Einzelpaare oder kleinere Kolonien weniger stark auf ein solches Uberangebot angewiesen gewesen waren Andere angenommene Ursachen wie Klimaveranderungen Wettereinflusse oder Erkrankungen sind nicht ausreichend belegbar 8 Verfolgung durch den Menschen Bearbeiten Die Wandertaube ist fur die menschliche Ernahrung exzessiv bejagt worden Im Jahr 1855 verkaufte ein Handler an einem einzigen Tag 18 000 Stuck Der Vogelmaler John James Audubon 1785 1851 hat das massenhafte Toten bei der Jagd auf die Tiere beschrieben An den Ufern des Ohio wimmelte es von Mannern und Jungen die ununterbrochen auf die beim Uberqueren des Flusses niedriger fliegenden Pilger schossen Zahlreiche wurden auf diese Weise vernichtet Uber eine Woche oder langer ass die Bevolkerung kein anderes Fleisch als das der Tauben Wahrend dieser Zeit war die Atmosphare regelrecht durchtrankt von dem eigentumlichen Geruch den diese Art ausstromt Vor Sonnenuntergang waren wenige Tauben zu sehen aber eine Menge Menschen mit Pferden und Wagen Gewehren und Munition hatten bereits an den Waldrandern ihre Lager aufgeschlagen Zwei Farmer aus der Umgebung des uber hundert Meilen entfernten Russellsville hatten uber dreihundert Schweine hergetrieben um sie mit den zu schlachtenden Tauben zu masten Hier und da sah man Leute inmitten grossen Haufen bereits erlegter Tauben beim Rupfen und Einsalzen zit n Albus S 12 f nbsp Die zeitgenossische Darstellung aus den 1870er Jahren zeigt eine Jagd im US Bundesstaat LouisianaBesonders begehrt war das zarte und sehr fette Fleisch der Nestlinge Bereits die nordamerikanischen Indianer nutzten das Taubenfett als Butter und Speckersatz Die amerikanischen Siedler betrachteten die Tiere als Ernteschadlinge entweder aufgrund ihrer bevorzugten Nahrung sie lebten unter anderem von der Uberproduktion an Samen der Prariegraser und hatten auch die Getreidefelder verwusten konnen oder durch ihre Kotmassen Die Jagd auf die Vogel professionalisierte sich mit dem technischen Fortschritt Nachrichten uber Nistplatze der Vogel wurden uber Telegraphen weitergegeben und eine Vielzahl unterschiedlicher Jagdmethoden angewandt Haufig fallte man die Baume in denen sich Hunderte von Nestern mit Jungen befanden Die erbeuteten Vogel wurden mit der Eisenbahn abtransportiert Auch nach dem volligen Bestandseinbruch in den 1880er Jahren wurde die Art noch hartnackig verfolgt und bejagt Versuche die Tauben in Gefangenschaft zu zuchten blieben erfolglos Die letzte bekannte Wandertaube namens Martha starb am 1 September 1914 im Alter von 29 Jahren im Zoo von Cincinnati Ihr ausgestopfter Balg wird in der Smithsonian Institution aufbewahrt Weltweit gibt es heute mehr als 1000 Balge und Standpraparate allein in Deutschland mehr als 50 unter anderem in Augsburg Berlin Bonn Greifswald Halberstadt Hamburg Leipzig Munchen Oldenburg Stuttgart Wiesbaden Die Wandertaube ist damit wahrscheinlich die in Museen weltweit am haufigsten vertretene in historischer Zeit ausgestorbene Tierart 9 2013 nannte ein Zeitungsartikel die Zahl von genau 1532 ausgestopften Exemplaren der Wandertaube und berichtete von einem Forschungsprojekt in den USA welches die Taube durch Genome Editing wiederbeleben wollte 10 Siehe auch BearbeitenListe der neuzeitlich ausgestorbenen VogelLiteratur BearbeitenDavid E Blockstein Passenger Pigeon Ectopistes migratorius in The Birds of North America Online A Poole Ed Cornell Lab of Ornithology Ithaca 2002 Anita Albus Von seltenen Vogeln S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 10 000620 8 FH Munster Studierende der Munster School of Design Vom Verschwinden der Tiere Jaja Verlag Berlin 2018 S 207 215 ISBN 978 3 946642 30 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Wandertaube Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Wandertaube Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ectopistes migratorius in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Dezember 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Blockstein 2002 Abschnitt Breeding Nest Site siehe Literatur a b c Blockstein 2002 Abschnitte Distinguishing Characteristics und Appearance siehe Literatur Blockstein 2002 Abschnitt Distribution siehe Literatur a b c d Blockstein 2002 Abschnitt Migration siehe Literatur a b Blockstein 2002 Abschnitt Food Habits siehe Literatur a b c d e Blockstein 2002 Abschnitt Breeding siehe Literatur Blockstein 2002 Abschnitt Demography and Populations Population Status siehe Literatur Blockstein 2002 Abschnitt Conservation siehe Literatur Dieter Luther Die ausgestorbenen Vogel der Welt Die Neue Brehm Bucherei A Ziemsen Verlag Wittenberg 3 aktualisierte Auflage 1986 S 92 94 Lydia Klockner Zum Leben erweckt in Die Zeit Nr 28 4 Juli 2013 S 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wandertaube amp oldid 235324932