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Walter Paul Emil Schreiber 21 Marz 1893 in Berlin 5 September 1970 in San Carlos de Bariloche Provinz Rio Negro Argentinien 1 2 war ein deutscher Arzt Als Generalarzt war er Fachspartenleiter im Reichsforschungsrat 3 und seit 1933 Mitglied der NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSchreiber wuchs als Sohn des Postbeamten Paul Schreiber und dessen Ehefrau Johanna Marie Gertrud geb Kettlitz auf Nach dem Abitur in Berlin studierte er Medizin an den Universitaten in Berlin Tubingen und Greifswald Nach seiner Freiwilligenmeldung fur den Einsatz im Ersten Weltkrieg im Jahre 1914 diente Walter Schreiber im 42 Infanterie Regiment und nahm an den Kampfen in Frankreich teil In der Marneschlacht wurde er verwundet Nach seiner Genesung und weiteren Studien arbeitete er als Sanitatsarzt an der Westfront bis zum Jahre 1918 Im Jahre 1920 promovierte er zum Doktor der Medizin an der Universitat Greifswald Im Zweiten Weltkrieg diente er im Sanitatswesen der Wehrmacht und wurde als Generalarzt Chef der Abteilung Wissenschaft und Gesundheitsfuhrung der Heeressanitatsinspektion Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG nahm er die Aufgaben eines Bevollmachtigten fur Seuchenbekampfung wahr 4 Im Oktober 1942 nahm Schreiber an der Tagung Arztliche Fragen bei Seenot und Winternot teil bei der auch Ergebnisse der Menschenversuche im KZ Dachau vorgetragen wurden Im Mai 1943 leitete Schreiber die dritte Arbeitstagung der beratenden Facharzte der Wehrmacht Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung wegen der Versuche mit Fleckfieber an KZ Gefangenen durch eine Stellungnahme des Generalarztes Gerhard Rose Schreiber entzog daraufhin Rose das Wort und veranlasste dass diese Kritik nicht in das Protokoll aufgenommen wurde 5 Im Rahmen der Anwendung des Ipsenschen murinen Fleckfieberimpfstoffs gab Schreiber Rose 1943 den Auftrag beim Hygiene Institut der Waffen SS nachzufragen ob im KZ Buchenwald eine Anwendung des Impfstoffs erprobt werden konne 5 Die Stelle des Kommandeurs der Lehrgruppe C der Militararztlichen Akademie nahm er im September 1943 ein Im Jahre 1944 wurde Schreiber bei Karl Brandt dem Bevollmachtigten fur das Gesundheitswesen Wissenschaftlicher Beirat 1945 wurde er durch die Sowjets interniert Seine Berichte uber Seuchen bei denen er den Bezug der Menschenversuche vermieden hatte weckten das Interesse der sowjetischen Behorden So diente er dem sowjetischen Anklager im Nurnberger Arzteprozess Roman Rudenko als Zeuge gegen Arzte des NS Regimes mit denen er zusammengearbeitet hatte Im September 1948 wurde er aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft in den ostlichen Teil Deutschlands entlassen In der Sowjetzone bot man ihm eine Funktion als Arzt in der neu gebildeten Volkspolizei an Daraufhin floh er am 17 Oktober 1948 nach West Berlin Dort unterbreiteten ihm die alliierten Behorden das Angebot beim Counter Intelligence Corps mitzuarbeiten Darauf wurde er 1950 im Camp King in Oberursel als Arzt beschaftigt 6 Im Rahmen der Operation Paperclip wechselte Schreiber im September 1951 an die School of Aviation Medicine auf die Randolph Air Force Base bei San Antonio in Texas woruber am 7 Oktober 1951 in The New York Times berichtet wurde Der Journalist Drew Pearson publizierte im Jahre 1952 den Zusammenhang von Schreibers Tatigkeit im NS Regime und seinem Auftritt im Nurnberger Arzteprozess Darauf versuchte der Direktor der Joint Intelligence Objectives Agency JIOA Oberst Benjamin Heckmeyer den Schaden zu begrenzen 7 Als Ausweg schlug Schreiber vor zu seiner Tochter nach Argentinien zu gehen Am 22 Mai 1952 flog er nach Buenos Aires Dort soll er als Arzt in einem Labor gearbeitet haben Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Argentinien wo er 1970 starb Aus seiner Ehe mit Olga Schreiber geb Conrad 1896 1992 gingen die Tochter Dorothea Irmgard Olga Johanna Schreiber 1925 2000 und der Sohn Paul Gerhard Walter Wilhelm Schreiber 1934 2021 hervor Veroffentlichungen BearbeitenGemeinsam mit Wilhelm Ziegelmayer und Walther Kittel Soldatenernahrung und Gemeinschaftsverpflegung Vorwort von Anton Waldmann und Friedrich Karmann Steinkopff Verlag Dresden und Leipzig 1939 DNB LinkLiteratur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Paul Schreiber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schreibers neuer Aufenthalt in ArgentinienEinzelnachweise Bearbeiten Vasilij Stepanowitsch Christoforow Vladimir Gennadjewitsch Makarow Matthias Uhl Hrsg Verhort Die Befragungen deutscher Generale und Offiziere durch die sowjetischen Geheimdienste 1945 1952 Veroffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau Band 6 De Gruyter ISBN 978 3110416046 Anhang 7 17 Kurzbiographie Walter Schreibers Sterbedatum nach Rainer Mackensen Jurgen Reulecke Josef Ehmer Ursprunge Arten und Folgen des Konstrukts Bevolkerung vor im und nach dem Dritten Reich Zur Geschichte der deutschen Bevolkerungswissenschaft VS Verlag 2009 S 326 Helmut J Fischer Hitlers Apparat Kiel 2000 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2003 a b Angelika Ebbinghaus Klaus Dorner Hrsg Vernichten und Heilen Der Nurnberger Arzteprozess und seine Folgen Berlin 2001 Linda Hunt Secret Agenda The United States Government Nazi Scientists and Project Paperclip 1945 to 1990 St Martin s Press New York 1991 Tom Bower The Paperclip Conspiracy The Battle for the Spoils and Secrets of Nazi Germany London 1987 Normdaten Person GND 120545306 lobid OGND AKS LCCN no2015101556 VIAF 317284963 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreiber Walter PaulALTERNATIVNAMEN Schreiber Walter Paul Emil vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Fachspartenleiter im ReichsforschungsratGEBURTSDATUM 21 Marz 1893GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 September 1970STERBEORT San Carlos de Bariloche Provinz Rio Negro Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Paul Schreiber amp oldid 237943131