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Walter Kikuth 21 Dezember 1896 in Riga 5 Juli 1968 in Dusseldorf war ein deutsch baltischer Tropenmediziner bei der Bayer AG Bekannt machten ihn die Entwicklung verschiedener Chemotherapeutika und Beitrage zu Tropenmedizin Virologie Umweltmedizin und Hygiene Walter Kikuth Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen Mitgliedschaften 3 Schriften 4 Herausgeber 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKikuths Eltern waren der Rigaer Arzt Martin Kikuth und seine Frau Emmy geb Schulz Walter Kikuth besuchte das 1 Staatsgymnasium Riga Nach dem Abitur studierte er zunachst an der Universitat Dorpat Medizin Er wurde Mitglied der Fraternitas Rigensis Dorpat 1 Er wechselte an die Albertus Universitat Konigsberg 1919 20 und die Albert Ludwigs Universitat Freiburg 1921 1923 Danach war er Assistent am Pathologischen Institut im Allgemeinen Krankenhaus Eppendorf 1924 wurde er von der neuen Universitat Hamburg zum Dr med promoviert 2 Von 1924 bis 1928 war er am Hamburger Tropeninstitut Mit Martin Mayer identifizierte er mit Verruga peruviana den Erreger des Oroya Fiebers Bartonella 1927 28 war er auf Studienreise in Brasilien wo er Blutparasiten erforschte 1928 heiratete er in Hamburg Helga Timmermann Tochter des Grunders der Wilhelmsburger Zinnwerke Als Nachfolger von Wilhelm Roehl war er ab 1929 Leiter der Chemotherapie bei Bayer IG Farben in Wuppertal Elberfeld Bei den Bayer Werken fand er 1930 in einem Screening Verfahren das Antimalariamittel Atebrin Synthetisiert wurde das nach Erprobung seiner Wirkung 1932 in die Therapie eingefuhrte 3 Mittel von Fritz Mietzsch und Hans Mauss die dafur die Emil Fischer Medaille erhielten Neben Tropenmedizin und Chemotherapeutika gegen protozoische Parasiten wandte Kikuth sich 1932 auch den Viren zu Er und H Gollub wiesen das Virus der Kanarienvogelkrankheit nach 4 Spater wandte er sich Forschungsfeldern wie Lufthygiene und Silikose zu 1931 habilitierte er sich an der Medizinischen Akademie Dusseldorf Er war dort anschliessend Privatdozent und ab 1938 a o Professor fur Tropenmedizin und Tropenhygiene Wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges nahm er am 23 Juli 1942 an einem Treffen in der Landesheilanstalt Arnsdorf teil Dort wurde die Infizierung von Patienten mit Malaria vorbesprochen Ein von ihm im Tierversuch erprobtes Mittel gegen Fleckfieber wurde ab Januar 1943 in der von Erwin Ding Schuler geleiteten Fleckfieberversuchsabteilung des Hygiene Instituts der Waffen SS im KZ Buchenwald an Haftlingen erprobt 5 Nach dem Krieg wurde er 1946 kommissarischer Leiter des Dusseldorfer Hygiene Instituts und 1948 o Professor fur Hygiene und Mikrobiologie Er sorgte fur die Schaffung 1962 des Instituts fur Lufthygiene und Silikoseforschung in Dusseldorf geleitet von seinem ehemaligen Assistenten Hans Werner Schlipkoter Er setzte sich fur Krankenhaushygiene ein und forderte die Impfung von Kindern gegen Poliomyelitis Er war an der Neugrundung der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft und der Gesellschaft fur Allergie und Immunitatsforschung beteiligt Er war der Vater der Architektin Brigitte Parade Ehrungen Mitgliedschaften BearbeitenGoldene Paul Ehrlich Medaille 1934 Silberne Gedenkmunze der Medizinisch Naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Jena 1939 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1940 Bernhard Nocht Medaille 1940 Kgl Medizinische Akademie Barcelona 1943 Deutsche Akademie fur Stadtebau und Landesplanung 1950 Kgl Medizinische Akademie Madrid 1952 Academia Nacional de Medicina Rio de Janeiro 1952 Schriften BearbeitenUber die chemotherapeutische Wirkung des Atebins Deutsche Medizinische Wochenschrift 58 1932 S 530 Die Immunitat der Protozoen Erkrankungen Medizin und Chemie 1 1933 S 99 110 Die Chemoprophylaxe der Malaria Medizin und Chemie 2 1934 S 263 268 mit L Mudrow Die Chemotherapie der Malaria in Beziehung zur Biologie der Plasmodien Medizin und Chemie 4 1942 S 44 59 mit Walter Menk Die Chemotherapie der Malaria Hirzel Stuttgart 1943 2 Auflage 1944 Chemotherapie der wichtigsten Tropenkrankheiten Band 1 mit Arthur Grumbach Die Infektionskrankheiten des Menschen und ihre Erreger 2 Bde Thieme Stuttgart 1958 2 Auflage 1969 Die Infektionskrankheiten im Spiegel historischer und neuzeitlicher Betrachtungen Westdeutscher Verlag 1959 Virusforschung Westdeutscher Verlag 1951 Herausgeber BearbeitenErgebnisse der Mikrobiologie Immunitatsforschung und experimentellen Therapie Springer Literatur BearbeitenKurschners Deutscher Gelehrten Kalender 10 1966 Manfred Sturzbecher Kikuth Walter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 602 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Kikuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Kikuth Walter In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Album fratrum Rigensium Hechthausen 1981 Nr 1178 Dissertation Uber Lungencarcinom Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 65 H Bechhold M Schlesinger Die Teilchengrosse des Erregers der Kikuth Gollubschen Kanarienvogelkrankheit In Zeitschrift fur Hygiene und Infektionskrankheiten Band 115 Nr 2 Juni 1933 S 354 357 doi 10 1007 BF02176607 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 308Normdaten Person GND 129936944 lobid OGND AKS LCCN n2022004645 VIAF 60175949 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kikuth WalterKURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer TropenmedizinerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1896GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 5 Juli 1968STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Kikuth amp oldid 237075727